Zylinderköpfe aufschweißen
Hallo zusammen
ich wollte mal testweise an einem alten Zylinderkopf schweißen.
Einmal um Risse zu füllen und zum anderen auch um Brennräume umzugestalten.
Was ich jetzt hier hab ist ein MIG/MAG Schweißgerät. Damit schweiße ich nun Stahl bzw Edelstahl, je nach Draht.
Es gibt ja nun auch Aluminiumdraht für dieses Gerät nur weiß ich nicht ob das das richtige Verfahren ist um an Zylinderköpfen rum zu schweißen.
Was nimmt man für eine Drahtdicke? Bleibt es bei dem Gas (Sagox 18)?
Gruß
Leue
Beste Antwort im Thema
Nee, brauchste nicht, ich bin hier....H..i..e..r LEUE!!!!
Aluschweißen kann man auf 2, ne eigentlich auf 3 Arten(Elektroden), aber letzte lass ich mal besser weg.
Man kann MIG oder WIG nehmen- je nach Dicke und Schweissnahtlänge. WIG ist das bessere Verfahren wenn man mal was kniffliges zu schweissen hat, wo man länger auf einer Stelle rümrödeln muss.
Beide Verfahren brauchen Rein-Argon 4.6. Es gibt auch 4.8 aber das ist was für schweißempfindliche Stähle.
Die meisten MIG/MAG geräte haben eine Kunststoffseele als Drahtführung = für Alu geeignet, grosse Geräte oftmals eine gewickelte Drahtseele, die man dann austauschen muss. Der weiche Aludraht reibt sich daran kaputt und wird immer wieder zu Stoppern führen.
Als Draht kommen eigentlich nur 2 Sorten in Frage: AlSi5 oder AlSi12- weil das die Legierungen sind, die der Kopflegierung und dem Gehäuse am nächsten sind. Theoretisch und auch praktisch kann man auch mit AlMg3 Köpfe schweissen, nur ist z.B. AlSi5 besser für Gussteile wo auch mal Kleinstrisse sind; das AlSi5 diffundiert in den Riss rein.
AlSi 12 verschleißt die Werkzeuge schnell.
Drahtstärke:- ich habe 0,8mm (und damit alles geschweißt, auch aufgeschweißt) würde aber wenn die Rolle auf ist, auf 1mm gehen.
Stromstärke ist um 60A für dünne Teile bis 140-160A für Köpfe aufschweissen- bei wohlgemerkt 0,8er Draht. Das ist auch die Grenze für 0,8er nach oben hin.
Das erste was bei beiden Verfahren den Unterschied ausmacht ist, MIG schweißt mit +Pol , WIG mit Wechselstrom. Ich erwähne das deswegen, weil die Polung die Eigenschaft hat Hitze reinzubringen und/oder eine Art Reinigung der Naht beinhaltet. Der +Pol beim MIG heisst volle Reinigung, allerdings musste da den Schalter 'ne Stufe oder 2 höher legen an Strom wie WIG.
Das 2. ist:- und da schätze ich mal bei wirklichem Wollen so 2-3 Tage intensiver Übung, bis man das drin hat, welchen Strom, wieviel Drahtvorschub, wieviel Gas ect. Denn die ersten Tage wirst du meinen das klappt ja gar nicht und braucht ein oder 2 verschmolzene Stromdüsen.
Bei beiden Verfahren gilt:- das Teil muss absolut sauber sein! Und nur mit Edelstahlbürsten arbeiten. Du hast eh' schon Probs was da aus den Poren des Gusses in die Naht kommt(wieder neue Poren). Die Brennräume z.B. mache ich mit Backofenspray sauber, heiss auch noch mit Pril bürsten, und das oft ein 2. mal. Danach mit der Zopfbürste in Edelstahl richtig feste draufhalten, sauber machen. Das letzte aber nur kurz vorher, vor'm Schweissen, und für 2. oder 3. Lage-jedesmal mit der Bürste arbeiten.
Vorwärmen ja, aber nicht auf 200 Grad, 100 reichen. Das Teil wird in Kürze so heiss das du dir schonmal 2 Sachen machen oder besorgen musst:
a) um den Kopf an den Ventildeckeldichtflächen zu planen, auch sonst überall wo es dicht sein soll; der ist verzogen!
b) um neue Sitzringe einzusetzen, denn die fallen sicher raus-sicher. Einmal den Kopf nach dem Aufschweißen bei 250Grad gedreht und die sind teilweise auf'm Boden verstreut. klick-klick-klicker-roll-roll-roll.😁
Hört sich alles schlimm an, ist es aber nicht wenn man eh vorhat dies oder das mit'n Kopp zu machen. Einem fertigen Kopf nur ein anderes Brennraumprofil zu verpassen geht also nicht. Die Sitzringe müssen am besten vorher raus! Am Einlasskanal etwas aufschweißen geht aber.
Wie weit geht's mit dem MAG gerät? Alles, alles schon damit gemacht. Kein Grenze eigentlich. Köpfe, Gehäuse, Saugrohre. Und einmal sogar einen Kolben.😛
WIG holte ich mir nur( und da fängt man auch wieder fast von vorn an mit den Schweißparametern, nur man hat etwas mehr Erfahrung), weil man manchmal so 1-2s mehr Zeit bräuchte, um etwas in einer Ecke z.B. zu schweißen. Das geht bei MAG nicht, da kommt der Draht rücksichtslos raus und verbindet oder nicht - sofort, no Chance. Man muss dann soviel wegmeißeln,schleifen um wieder neu anzufangen. Bei WIG geht das, ist aber auch ein sehr langsames Schweissverfahren, und noch etwas schwieriger zu lernen mit Alu.
16 Antworten
Ich finde auch das es gut aussieht ?
Sehe ich das richtig das Du ein normales Mig/Mag verwendet hast, mit Gleichstrom ?
10L/min Argon reichen. Mit 22L wirds nicht besser. Wichtig´ist auch, es darf kein Zug herrschen, also alle Türen zu.
Ich nehme zwar auch häufig die konische Düse (irgendwie kann ich es damit besser meine ich), aber man sollte wo es geht die zylindrische nehmen. Die Abdeckung ist besser, breiter.
So, Leue, jetzt kannst mal folgenes versuchen:- AUFSCHWEISSEN mit deinem Drahtvorschub und Strom, aber nun machste immer einen Tacken weniger Drahtvorschub, wenn der in der Düse verbrennt, war es zuwenig, ein bischen mehr Draht und hälst den Brenner 2-3cm über die Naht und versuchst das was ich schon mal sagte. Irgendwann kommt der Punkt wo der Lichtbogen etwas sprüht und innerhalb einer halben Sekunde passiert das, das du siehst wie ein Schmelzbad entsteht und dann erst der Draht abgeschmolzen darauf zufliegt mit'n Plop, dann aufhört und wieder ein Schmelzbad per Sprühlichtbogen ensteht und der Draht wieder mit'n Plop dahin fliegt, es auffüllt....u.s.w.
Dann, wenn es klappt, packst du alles- siehe Bild