Zweitfahrzeug für Frau und Kind
Hallo zusammen,
bin auf der Suche nach einem zuverlässigen Fahrzeug in der Golf-Klasse für meine beiden Mädels. Hauptsächlich für Stadtverkehr und Kurzstrecke, max. 6000km pro Jahr.
5-Türer, Servo, ZV, Klima und Isofix sind die einzigsten Anforderungen.
Preislich bis max. 5000€ und wie gesagt in der Golf-Klasse, nicht größer und nicht kleiner 😁
Welche Fahrzeuge kommen da in Frage? Egal ob Golf3, Toyota Corolla oder Audi A3... hauptsache zuverlässig und solide. Preis/Leistung sollte halt stimmen (=
Aktuell rostet ein Polo aus dem Jahre 2001 mit 60PS vor sich hin, und schafft gerade noch so den Alltag... also eine Steigerung zu dem sollte es auf jeden Fall schon sein 😁
Bin auf eure Vorschläge gespannt!
Beste Antwort im Thema
Der Alfa ist zweifelsohne sympathisch und hat viel Flair, aber trotz alledem würde ich eher andere Marken empfehlen: Das sind sehr gute Autos, die Rostgeschichten aus der Alfasud-Ära haben mit aktuellen Alfas absolut nichts im Sinn, und ein gut gepflegter, regelmäßig von fachkundigem Personal gewarteter Alfa ist nicht unzuverlässiger als Fahrzeuge anderer Hersteller. Die Verarbeitung ist auch durchaus solide - aber als Alltagsauto ist ein Alfa nicht immer geeignet.
Auch wenn ich das mache, was Guzzi97 nicht wünschte - ich kann einen Alfa einfach nicht jedem empfehlen, der gerade irgendeinen preisgünstigen Kompaktwagen sucht und auf die Marke keinen Wert legt: Das sind Autos für absolute Fans, die idealerweise bereits mehrere Alfas hatten und sich auskennen. Ein Auto, das bei Bedarf empfindlich hohe Rechnungen erzeugt und im Unterhalt sowieso teurer ist als der Durchschnitt, wo es nur vergleichsweise wenige gute Servicebetriebe gibt, ist hier keine Empfehlung. Ich bleibe, auch wenn ich mich entschuldigen muss, aufrichtig dabei - ein Alfa ist kein Auto für Leute, denen die Marke relativ egal ist. Man sollte beim Kauf eines Alfa ein echter Fan sein und wissen, was auf einen zukommt.
Nicht falsch verstehen: Ich will nicht abwerten. Alfas sind gute Autos, aber nicht, um sie im Alltagsverkehr aufzufahren - da empfehle ich nette andere Fahrzeuge, die vielleicht auch mehr Platz bieten und preiswerter zu unterhalten sind.
Zum Beispiel einen Corolla. Der Toyota Corolla ist der Inbegriff für Zuverlässigkeit schlechthin. Der Corolla ist Kult. Viele trauern diesem beständigen Japaner, der 2007 vom glücklosen Auris abgelöst wurde, noch heute nach. Dennoch gehen sie nicht leer aus und finden viele Corolla – und zwar auf dem Gebrauchtwagenhof, wo die intern E12 genannte letzte, sehr empfehlenswerte, qualitativ sehr hochwertige und immer noch sehr zeitgemäße Baureihe (2001-2007) immer wieder auftaucht. Das sind sehr ordentliche Kompakte, die noch heute nicht unbedingt alt aussehen. Liefern sie doch eine komplette Ausstattung, ein zeitlos-schlichtes Design, ausreichend Platz und Komfort sowie natürlich die unbedingte Zuverlässigkeit ab: Alles Werte, mit denen man den japanischen Kompaktwagen lieb gewinnen kann. ESP ist nicht immer drin, dafür elektrische Fensterheber, Klimaanlage (manchmal auch eine Klimaautomatik), Audiosystem und mindestens sechs Airbags: So muss das sein. Die Corolla-Modelle waren schon immer mustergültig und ohne Fehl und Tadel verarbeitet; der E12 macht da keine Ausnahme. Für um 3.000 Euro gibt es frühe 1.4-Liter-Schräghecks oder auch das eine oder andere (selten verkaufte), recht elegante Stufenheck; für die hier maximal möglichen 5.000 Euro landen wir bei Baujahren um 2005 herum. Qualitätsprobleme? Unbekannt. Dafür sind die Werkstatt- und Teilepreise bei Toyota kein Discount-Tarif. Sein guter Gesamtwert und seine hohe Zuverlässigkeit gepaart mit kompletten Ausstattungen machen den Corolla aber zu einem Auto, bei dem es nur heißen kann: Sehr empfehlenswert!
Ansonsten: Ford Focus Mk2, Opel Astra H (beide ab 2004) - gute und geradlinige Autos ohne grobe Fehler, zuverlässig und solide, gut verarbeitet und preiswert im Unterhalt. Es kann immer wieder sehr gepflegte Rentnerautos mit geringen Laufleistungen und vollem Scheckheft geben. Das sind echte Allrounder, die gemessen an dem, was sie können, immer besser als der Golf sind und auch zuverlässiger.
Der Honda Civic ab 2002 mit der hohen Karosse ist zuverlässig und hat gute Motoren, aber die Werkstätten sind rar gesät und zudem ziemlich teuer: Honda sieht sich als japanische Premium-Manufaktur, wenngleich der Qualitätseindruck im Innenraum exakt dieses Civic wenig danach aussieht, sondern eigentlich ziemlich billig daherkommt mit einfachster Materialauswahl. Die Rostanfälligkeit kann ich bestätigen.
Der Mazda 3 ist ebenso rostfreudig, die Werkstätten sind nicht billiger als bei Honda: Muss nicht sein. Zudem rostet der Mazda 3 eigentlich einfach immer; selbst die schönen Seniorenautos von Opa Heinz aus erster Hand mit bester Pflege und vollem Servicenachweis vom Mazda-Haus gammeln bitter. Der Mazda ist sehr zuverlässig und lockt mit sehr kompletten Ausstattungen, aber er ist ein arger Roster: Lieber nicht!
Mégane und Citroen C4 sind Autos wie die Deutschen, ohne grobe Fehler, ohne echte Problemherde. Einfach nur zuverlässig, aber eben ungefragt und aufgrund dem alten "Franzosen-Image" nicht sehr gefragt. Dafür aber hat der Zweitbesitzer heute das Plus, für wenig Geld viel Auto zu bekommen. Die Servicepreise sind etwas teurer als bei Opel und Ford, entsprechen etwa dem Klassendurchschnitt der Kompakten und liegen immer noch niedriger als beim VW Golf oder dem Audi A3.
Der Peugeot 308 ist zwar besser als sein unseliger Gurken-Vorgänger namens 307, aber ich würde von ihm dennoch eher Abstand halten. Peugeot hatte in diesen Jahren immer wieder mal ernste Qualitätsprobleme, die erst ab etwa 2010 sukzessive ausgemerzt wurden. Für bis zu 5.000 Euronen ist die Luft beim 2008 eingeführten Modell auch relativ dünn, gleiches gilt für den Fiat Bravo, der auch 2008 auf den Markt kam.
Wo wir schon bei Fiat sind: Sicher trefft ihr bis 5.000 Euronen auch auf den Fiat Stilo. Von dem rate ich euch aber nur ab! Dieser Kompaktwagen wird durch seinen hohen Wertverlust interessant, denn da gibt es ein vergleichsweise junges und modernes, gut ausgestattetes, recht anständig verarbeitetes Fahrzeug mit vielen Sicherheits- und Komfortdetails für geringe Preise. Geräumig ist der Stilo zudem, das Fahrwerk ist anständig, die Triebwerke sind auch im Ganzen nicht verkehrt, der Kombi Multi-Wagon ist ein sehr brauchbarer Familienbegleiter. Wäre das nicht was? Leider nein. Der größte Grund dafür sind seine Elektroausfälle – der Stilo bleibt zwar selten komplett stehen und ist grundsätzlich nicht unzuverlässig, aber er hat leider genau die Probleme, die man sich als Autofahrer und erst recht nicht als preisbewusster Autofahrer definitiv vom Hals halten sollte: Seine gesamten Elektro-Bauteile sind durch die Bank berüchtigt für ihre Anfälligkeit. Ohne Sinn glimmende Glühlampen im Kombiinstrument, defekte Steuergeräte und Navigationssysteme, sich willkürlich in Abwesenheit des Fahrers einschaltende Verbraucher, Fehlermeldungen über nicht vorhandene Defekte, Ärger mit den Schlüsseln und der Zentralverriegelung – alles das ist beim Stilo alles schon mal da gewesen, und das muss wirklich nicht sein. Zwar gibt es, das sei zur Ehrenrettung des eigentlich sympathischen und gut durchdachten Stilo gesagt, eine recht breite Serienstreuung, die besagt, dass viele Fahrzeuge keine größeren Probleme haben, aber auf der anderen Seite gibt es eben auch etliche Exemplare dieses Fiat, die mehr in der Werkstatt stehen als daheim. Man steckt jedoch bekanntlich nie drin – daher spreche ich eher ein Nein zum Stilo aus. Ein weiteres Problem bei diesem Auto, das jedoch nicht mit dem Wagen an sich zusammenhängt, sind durch den hohen Wertverlust bedingte Folgebesitzer, die wenig Geld für den Unterhalt haben und daher einen satten Wartungsstau erzeugen – überproportional häufiger als bei anderen, vergleichbaren Kompaktwagen. Kaum ein anderes Auto der Kompaktwagenklasse ist unterm Strich in der Lage, derartig hohe Kosten zu verursachen. Daher auch hier mein Urteil: Stilo? Lieber nicht.
Ich hoffe, ich konnte helfen!
27 Antworten
Mal ein kleines Update meinerseits...
Erstmal danke an Italeri1947 für den ausführlichen Beitrag. (=
Wir haben uns jetzt vor Ort paar Autos angeschaut und folgende Modelle sind in der engeren Auswahl.
1. Opel Meriva ab 2006 (Facelift Modell) ab 105PS
2. Mercedes A-Klasse 169 ab 2004 ab 95PS
3. Opel Astra H ab 2007 (Modellpflege Modell) ab 105PS
4. Ford Focus 2.Generation ab 2004 ab 101PS
Der Meriva steht an erster Stelle weil der für das Geld enorm viel Platz bietet und das ein- bzw. aussteigen sehr bequem ist. Die A-Klasse schaut schick aus und bietet ebenfalls viel Platz und kostet entsprechend bisel mehr. Der Astra und Focus bieten nicht ganz so viel Platz aber sehen dafür normaler aus, nicht so Rentneroptik 😁
Laut google bietet die A-Klasse den größten Kofferraumvolumen (435 Liter/1.995 Liter), was ich aber vor Ort nicht so empfunden habe. Da war der Meriva (415 Liter/ 1.410 Liter) mit 4 Winterreifen im Kofferraum "gefühlt" etwas geräumiger.
Der Meriva wäre so das "Vernunfts-Modell" und die A-Klasse das "Wunschauto".
Vielleicht habt ihr noch den einen oder anderen Geistesblitz? 😁
Hi,
Die a klasse ist im prinzip ein feines Auto.
MB hatte jedoch teils massive Rost Probleme bei dem Modell.
Ganz allgemein gehen Reparaturen bei dem Wagen schnell ins Geld wegen der verbauten Technik.
Ich würde daher eher zum Meriva raten.
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Mcgusto
Erstmal danke an Italeri1947 für den ausführlichen Beitrag. (=
Herzlichen Dank für die netten Worte - gern geschehen! Dafür sind wir doch da.
Ich reihe mich berufs der Mercedes A-Klasse Tobias an; die Autos sind nicht schlecht, aber haben so ihre Probleme mit dem Rost, und die Sandwichbauweise ist zwar innovativ, aber dann, wenn es um Reparaturen geht, hirnrissig - weil es in der Regel sehr teuer wird für ein so kleines Auto.
Der Meriva dürfte die bessere Wahl sein!
..also für den Unterhalt einer A-klasse kann mann sich glatt zwei 147er
leisten 😉
Die beiden Opel Modelle sollten auf jedenfall näher "begutachtet"
werden.
Grüße
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Zitat:
Original geschrieben von Guzzi97
..also für den Unterhalt einer A-klasse kann mann sich glatt zwei 147er
leisten 😉Die beiden Opel Modelle sollten auf jedenfall näher "begutachtet"
werden.Grüße
Wenn die Alfas aus gut pflegender, immerzu fachkundig gewarteter Hand stammen und keinen Wartungsstau aufweisen, trifft das so zu! Auch bei den soliden Opel-Modellen stimme ich zu; ein Opel ist immer eine Option. Schlecht ist bei den Rüsselsheimern nur das Image, die Autos sind bewährt und zuverlässig - und immer besser als V.A.G.-Konzernprodukte, die zudem ungleich teurer kommen!
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
.., immerzu fachkundig gewarteter Hand stammen und keinen Wartungsstau aufweisen, trifft das so zu!Zitat:
Original geschrieben von Guzzi97
..also für den Unterhalt einer A-klasse kann mann sich glatt zwei 147er
leisten 😉Die beiden Opel Modelle sollten auf jedenfall näher "begutachtet"
werden.Grüße
..das ist für mich das A.und O., Ich würde und habe mir nie, in meinen 35-Jahren
Autofahrer & Motorrad Leben, ein Fahrzeug ohne Wartung gekauft. Wobei die Wartung
heute noch wichtiger ist als früher.
Habe jetzt 2 Autos im Visier und wollte mal eure Meinung dazu hören.
Opel Meriva 1.6 16V Cosmo
Dieses Fahrzeug stand über 1 Jahr in der Garage (Vorbesitzer ist verstorben) und muss laut Verkäufer erstmal "bisel gefahren" werden. TÜV wird nächste Woche frisch gemacht. Inspektion und Zahnriemen wären jetzt fällig. Innen soll er etwas verdreckt sein, das Auto wurde nur grob gereinigt. Äusserlich soll er an den Türunterkanten ein paar Rostpickel haben.
Ideale Vorraussetzungen um den Preis noch zu drücken 😁
Opel Meriva 1.6 16V Edition
Da habe ich noch keine Infos, aber das Autohaus macht einen guten Eindruck. Überwiegend Erstbesitzer-Fahrzeuge mit Scheckheft und Garantie.
Die Farbe vom Meriva ist gewöhnungsbedürftig aber nicht so schlimm wie ein normales Blau. Hier sehe ich nicht so viel Spielraum was den Preis angeht, ausser der Zahnriemen wäre jetzt fällig.
Leider gibt es nicht so viele vernünftige Meriva's in meiner Umgebung (München Umkreis 100km). Gibt es noch nennenswerte Alternativen die nicht länger wie der Meriva sind? Ford Fusion oder Honda Jazz vielleicht? Alles über 4,2m Länge sehe ich nicht so alltagstauglich in der Innenstadt, die Parkplätze werden auch immer knapper. Umso kürzer der Wagen desto besser natürlich (=
Zur Not würde ich mich noch nach einem Astra oder Focus umschauen, aber die Tendenz geht eher in Richtung Mini-Van weils so schön hoch ist 😁 Bei meinem Passat CC ist das immer so eine Aktion die Kleine blind in den Kindersitz zu "werfen" 😁 Das geht nicht immer gut...
Honda Jazz und Ford Fusion sind beides sehr gute und zuverlässige Alternativen.
Preiswerter in Kauf und Unterhalt ist der Fusion, der Jazz ist dafür variabler und sparsamer.
Zitat:
Zur Not würde ich mich noch nach einem Astra oder Focus umschauen, aber die Tendenz geht eher in Richtung Mini-Van weils so schön hoch ist
Ja, der Meriva ist hoch, aber das Platzangebot ist deshalb nicht besser. Ein Focus ist sowohl länger als auch breiter, das Gleiche gilt für den Astra.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der Meriva basiert auf dem CORSA (Kleinwagen) !
Der ADAC gibt übrigens in seinen Testberichten nur 330 Liter für den Meriva an, die A-Klasse hat sogar noch weniger, während Focus und Astra jeweils über 400 Liter bieten.
Zudem bietet der Kofferraum der Kombis einfach mehr Fläche. Das ist auch logisch, denn ein Meriva ist über 20 cm kürzer als z.B ein Focus Turnier
Hier stehen jeweils die Daten, das Platzangebot auf der Rücksitzbank, vorne und im Kofferraum wird jeweils genau bewertet, siehe Text
www.adac.de/.../Ford_Focus_Turnier_16_Ti_VCT_Titanium.pdf
www.adac.de/.../Opel_Meriva_16_Twinport_Edition.pdf
Theoretisch kommen auch noch etwas größere Kompaktvans in Frage, wie z.B der Focus C-Max/Zafira ?! Diese haben ein interessantes Raumkonzept
www.autoscout24.de/Details.aspx?id=256607817
www.autoscout24.de/Details.aspx?id=252559978
www.autoscout24.de/Details.aspx?id=246251541
www.autoscout24.de/Details.aspx?id=252861844
Falls dir natürlich die Größe des Meriva dauerhaft zusagt, dann kannst du dir diesen Wagen genauso ansehen, das ist klar.
Zitat:
Original geschrieben von martinkarch
Zudem bietet der Kofferraum der Kombis einfach mehr Fläche. Das ist auch logisch, denn ein Meriva ist über 20 cm kürzer als z.B ein Focus Turnier
Hi,
danke für den Einwand, aber ein Kombi kommt wegen der Alltagstauglichkeit als Zweitfahrzeug nicht in Frage. Ich meinte Astra und Focus Limousine Varianten, das hätte ich vielleicht noch dazu schreiben sollen 🙂
Zitat:
Ich meinte Astra und Focus Limousine Varianten
OK, verstanden. Hier kannst du dich über alle bisher genannten Modelle informieren.
www.adac.de/infotestrat/tests/auto-test/select.aspx
Es wird zwar nicht jede Motorisierung bewertet, aber z.B über das Platzangebot kann man sich bestens infomieren, da dies meist bei allen Motorvarianten gleich ist
Die Suche hat jetzt nach ca 5 Wochen nun ein Ende gefunden.
Es ist ein Honda Jazz Baujahr 2005 geworden mit ca 90.000km Laufleistung. Ein scheckheft gepflegtes Fahrzeug vom Honda Vertragshändler mit neuem Tüv, neuem Service und 1-jähriger Garantie (nicht die Sachmangelhaftung) für faire 4100€.
Vielen Dank nochmal für die tolle Unterstützung hier! 🙂
Gratuliere, Gute Fahrt 🙂