ForumMotorrad Oldtimer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Motorrad Oldtimer
  5. zinnstäbe gegen unebenheiten im blech

zinnstäbe gegen unebenheiten im blech

Themenstarteram 25. August 2004 um 18:32

hallo!

habe einige teile meiner vespa schweissen gelassen so auch den kotflügel... es wurde mir gesagt um das geschweisste glätter zu machen soll ich es verzinnen es gäbe zinnstäbe die ich mit einem heissluftföhn über die unebenheiten schmelzen lassen könne und irgentwia verstreichen...

weiß jemand wo es solche stäbe im internet zu kaufen gibt?

oder kann ich auch genauso normalen kitt verwenden wie in meinem thread weiter unten ;-)

was ist besser? was geht einfacher?

 

danke

cleee

Beste Antwort im Thema

ist zwar etwas länger der Text aber ich denke es lohnt sich ;)

Zum Verzinnen sind nur relativ wenige Arbeitsschritte notwendig, allerdings bedarf es etwas Übung im Zusammenspiel von Lötlampe und Stangenzinn um das Karosseriezinn auf das Blech zu bekommen und in Form zu bringen.

1.) Das zu verzinnende Blech muss blank und möglichst fettfrei sein. Rost und alter Lack wird mit der Sandstrahlpistole, einem Drahtbürstenvorsatz für Bohrmaschine / Winkelschleifer, oder Schleifpapier entfernt. Günstig ist es, 2-3 cm über die zu bearbeitenden Stellen hinaus zu reinigen, um ausreichen "Spielraum" zu bekommen. Bleche die z.B. mit Unterbodenschutz behandelt waren müssen eventuell noch mit Universalverdünnung o.ä. abgerieben werden.

2.) Um dem Karosseriezinn einen guten Haftgrund zu geben, wird der Blechbereich mit Verzinnungspaste deckend eingestrichen (vorher gut umrühren; das Zinnpulver setzt sich gelegentlich am Boden ab !). Die Paste wird dann mit einer Lötlampe erwärmt. Nach kurzer Zeit beginnt das Zinnpulver zu schmelzen und verbindet sich mit dem Blech. Dieser Zeitpunkt ist sehr gut erkennbar: Die vorher graue Verzinnungspaste wird silbrig glänzend. Einer gleichmäßigen Verteilung des Zinns kann etwas nachgeholfen werden, indem man mit einem nassen Lappen über das noch heiße Zinn wischt. Ist der ganze Bereich silbern, kann die Lötlampe wieder abgedreht werden.

Das Flußmittel wirkt leicht reinigend und hat kleine Schmutzreste hoch gedrückt, die vor dem eigentlichen Verzinnen, zusammen mit Flußmittelresten, noch entfernt werden müssen. Dazu wird das Blech gründlich (!) mit einem nassen Lappen abgewischt und möglichst noch trocken gerieben.

Es kann sein, dass man jetzt einige schwarze Stellen entdeckt. Hier ist kein Zinnpulver hingekommen und das Blech ist durch die Wärmeeinwirkung oxidiert. Dies kann auch passieren, wenn man das Blech zu schnell erwärmt; das Flußmittel verbrennt bevor das Zinn verlaufen kann. Hier muss jetzt neu Verzinnungspaste aufgetragen werden.

3.) Nun zum eigentlichen Verzinnen:

Im Temperaturbereich von 180 C bis 250 C ist Karosseriezinn weich (darunter fest, darüber flüssig) und lässt sich gut bearbeiten. Die Schwierigkeit besteht darin, Blech und Zinn in diesem Temperaturbereich zu halten und gleichzeitig das Zinn aufzutragen.

a) Mit der Flamme von der Lötlampe wird eine etwa 5 x 5 cm große Fläche vom Blech erwärmt. Gleichzeitig hält man die Zinnstange an den Flammenrand, so dass das Zinn warm wird aber noch nicht schmilzt. Hin und wieder tupft man mit der Stange an das warme Blech; schmiert das Zinn dann an der Oberfläche leicht weg und bleibt auf dem Blech haften, ist der richtige Zeitpunkt erreicht, das Zinn etwas stärker zu erhitzen. Wenn der untere Teil der Stange wachsartig weich ist, wird mit einer leichten Drehung, ein Zinnbatzen auf das Blech gesetzt.

Auf diese Art bringt man jetzt noch weitere Zinnbatzen auf das Blech auf.

-> Noch soll keine glatte Oberfläche entstehen ! Es ist nur wichtig überhaupt Zinn aufzutragen.

b) Beim nächsten Arbeitsschritt kommt der Spatel zum Einsatz. Es kann ein Metallspachtel verwendet werden, besser eignet sich aber ein Holzspachtel, weil dieser die Wärme nicht so schnell abführt und das Zinn dadurch besser zu verschmieren ist (Allerdings muss man dafür auch aufpassen, dass man das Holz nicht anbrennt). Gegen die Hitze bestreicht man den Holzspatel am besten mit Leinöl (Apotheke) oder Rindertalg (Fleischer/Metzger).

Die Zinnhäufchen werden jetzt wieder angewärmt. Halten Sie dabei immer den Spatel bereit (!). Wenn die Zinnoberfläche weich ist, ziehen Sie die Flamme zurück und streichen das Zinn nach und nach mit dem Spatel glatt und bringen es in die gewünschte Form. Dazu muss das Stangenzinn natürlich immer wieder erwärmt werden.

Ob das Karosseriezinn schon mit dem Spatel verschmiert werden kann, erkennt man auch gut daran, dass die Oberfläche schön glänzt.

Gegebenenfalls muss man wie unter a) beschrieben auch noch mal neues Zinn hinzufügen. Gerade am Anfang passiert es noch leicht, dass man zu stark erhitzt und das Zinn in einem silbrigen Strom auf den Boden rinnt.

c) Das Ziel ist es natürlich, eine möglichst gute Oberfläche zu bekommen, die wenig nachbearbeitet werden muss.

Die verzinnten Partien werden, soweit nötig, anschließend mit einer Karosseriefeile oder auch mit dem Schleifklotz und 80er oder 100er Schleifpapier in die richtige Form geschliffen. Eine Schleifmaschine sollte vermieden werden, da Karosseriezinn Blei enthält und der Bleistaub beim Einatmen GESUNDHEITSSCHÄDLICH ist. Wird sie doch verwendet unbedingt einen Atemschutz tragen !

Um eventuell vorhandene kleine Täler auszugleichen ist es durchaus "erlaubt", eine dünne Schicht Kunststoffspachtel auf die stabile Zinnschicht aufzutragen. Häufig reicht auch schon Filler aus.

4.) Ergänzende Tips:

Wenn große ebene Flächen, z.B. Türhäute, Hauben etc., verzinnt werden sollen, besteht die Gefahr der Bildung von Wärmebeulen. Überhitzen Sie das Blech also nicht und bearbeiten Sie nur kleine Flächen. Sie können diese auch mit einem nassen Lappen hinterher wieder abkühlen oder nasse Tücher um den Arbeitsbereich herumlegen. Bei mäßigem Umgang mit der Hitze besteht aber keine Gefahr für Ihr Blech.

Außerdem bedenken Sie bitte:

Wenn Sie es schaffen 50% vom Zinn auf dem Blech zu behalten, dann arbeiten Sie schon ziemlich gut! Also nicht verzweifeln, wenn immer wieder Karosseriezinn auf den Boden läuft.

Abtropfendes Zinn können Sie sammeln und später zu einer neuen Stange zusammengießen.

Die „säurefreie" Verzinnungspaste:

Normalerweise enthalten „Verzinnungspasten" ein Flußmittel mit Zinkchlorid-Anteilen. Dieses Zinkchlorid reagiert zusammen mit Wasser oder Luftfeuchtigkeit zu Salzsäure. Werden die Flußmittelreste nach dem Vorverzinnen nicht gründlich genug entfernt, entsteht während dieser chemischen Reaktion auf dem Metall gleichzeitig Rost. Normalerweise stellt dies aber überhaupt kein Problem dar, da man das Flußmittel und somit auch das Zinkchlorid sehr leicht mit Wasser abwaschen kann, ohne irgendwelche Schäden befürchten zu müssen.

Arbeitet man aber an überlappenden Blechen und kann nach dem Verzinnen nicht sicherstellen, dass diese Bereiche von hinten, z.B. mit einer guten Hohlraumversiegelung etc. ordentlich konserviert werden, dann empfiehlt sich die Verwendung unserer „säurefreien" Verzinnungspaste.

Diese Paste enthält ein Flußmittel welches nicht korrosiv reagiert, aber auch nicht abgewaschen werden kann. Dadurch, und durch die Tatsache, dass diese Paste wesentlich dicker ist, ist sie nicht so schön zu verarbeiten wie die normale. Das heißt, das Flußmittel „fällt" als eine braune glasige Kruste aus, die nur durch Schleifen zu entfernen ist. Bei (erneutem) Erhitzen wird sie aber flüssig und beim Auftragen von Zinn durch das Zinn verdrängt, so dass an sich keine Nachteile entstehen.

Sind die Verzinnungsarbeiten abgeschlossen, müssen die Flußmittelreste durch Abschleifen entfernt werden, um einen sicheren Lackaufbau zu gewährleisten.

12 weitere Antworten
12 Antworten

Wo es die Stäbe im Internet gibt weiss ich nicht. Für sowas gibt es Suchmaschinen. Aber kaufen kann man sie normalerweise in jedem Baumarkt. Die liegen dort aber nicht beim Kfz-Zubehör sondern meist beim Sanitärmaterial oder Schweiss+Löt-Zubehör.

Ich würde gezielt im Kfz-Zubehörsektor suchen, die FA.Würth dürfte Karrosseriezinn im Angebot haben. Oder bei eine Werkstatt, die Unfallinstandsetzungen macht.

Sanitär- oder Spenglerzinn halte ich für ungeeignet, es unterscheidet sich in der Zusammensetzung vom Karrosseriezinn.

Schmelztemperatur und Streichfähigkeit differieren, ausserdem ist Karrosseriezinn säurefrei, wird ohne Flussmittel direkt auf dem blanken Blech verarbeitet und ist direkt überlackierbar.

Spenglerzinn, z.b. für Kupferdächer hat einen anderen Temperaturbereich und soll ja nicht flächig aufgetragen werden, sondern mittels Kapillarwirkung in den Falz bzw. zwischen die zu verlötenden Bleche eindringen und diese verbinden. Ein Flußmittel wird dabei verwendet, um die Oxidschicht auf den Blechen aufzubrechen.

Karrosseriezinn wird mit Gasbrenner und "Löthölzern" verarbeitet, ein Keil, meist aus Buchenholz, der mit Öl getränkt ist, um ein Verbrennen der Oberfläche zu vermeiden.

Die Oberfläche darf nicht mit der Flex geglättet werden!!

@Silikon&Tape

Danke für die ausführliche Erklärung. Man lernt halt nie aus. ;-)

P.S. Ich habe selbst noch nie mit Karosseriezinn gerarbeitet, deshalb war mir nicht bekannt das es da beim Zinn Unterschiede gibt.

Ich geb mein Bestes....

mag aber durchaus sein, daß jemand noch was hinzufügen oder richtigstellen kann, konnte mir in der Schule nicht alles merken.. ;-)

Aufzinnen ist auf jeden fall die "edlere", proffessionellere und haltbarere Lösung.

Normale Spachtelmasse geht sicher einfacher und schneller, kann aber unter Umständen "arbeiten", dann reißt der Lack oder im schlimmsten Fall fällt der ganze Brocken raus.

Bei Kitt würd ich mir Sorgen machen ob der sich überhaupt überlackieren läßt. Und wenn, härtet der Kitt ganz aus? In welchem Zeitraum? Könnte passieren, daß die Lösemittel, die sich während dem Aushärtevorgang verflüchtigen, den Lack anlösen, weich machen oder verfärben. Oder er schrumpft beim aushärten.

Würd ich sein lassen...

Themenstarteram 29. August 2004 um 11:09

vielen dank für die langen antworten ;-)

ich werde wohl gleich morgen zu einem kfz-spänglerladen gehen und nachfragen ob der sowas für mich hat...

danke

cleee

so einfach ist das nicht. man muss vorher die zu verzinnende stelle noch mit zinnpaste einstreichen. dann diese paste heissmachen bis ein glänzender film entsteht. den dann abwischen (1mal mit em papiertuch drüber). erst dann kann man verzinnen. sonst hält der nicht. und stellt euch das nicht so einfach vor. ist bedeutend schwerer als zu spachteln.

Hi!

Ich bin selber gelernter Karrosseriebauer und kann selbst nur sagen daß das nichts werden wird wenn man selber noch nie damit gearbeitet hat !

Vorallem brauchst du noch ne Karosseriefeile... bzw. Hobel um das überschüssige Material abzutragen !

Spachteln kann (fast) jeder und dann abschleifen mit Schleifpapier aber wie gesagt mit dem Zinn sieht´s schon anders aus !

Ich würde dir Raten, lass es von einem Fachmann machen dann wird´s auch was !

P.S.: Anstatt Öl benutze ich immer Bienenwachs, hält besser und ist gut zum transportieren.

ist zwar etwas länger der Text aber ich denke es lohnt sich ;)

Zum Verzinnen sind nur relativ wenige Arbeitsschritte notwendig, allerdings bedarf es etwas Übung im Zusammenspiel von Lötlampe und Stangenzinn um das Karosseriezinn auf das Blech zu bekommen und in Form zu bringen.

1.) Das zu verzinnende Blech muss blank und möglichst fettfrei sein. Rost und alter Lack wird mit der Sandstrahlpistole, einem Drahtbürstenvorsatz für Bohrmaschine / Winkelschleifer, oder Schleifpapier entfernt. Günstig ist es, 2-3 cm über die zu bearbeitenden Stellen hinaus zu reinigen, um ausreichen "Spielraum" zu bekommen. Bleche die z.B. mit Unterbodenschutz behandelt waren müssen eventuell noch mit Universalverdünnung o.ä. abgerieben werden.

2.) Um dem Karosseriezinn einen guten Haftgrund zu geben, wird der Blechbereich mit Verzinnungspaste deckend eingestrichen (vorher gut umrühren; das Zinnpulver setzt sich gelegentlich am Boden ab !). Die Paste wird dann mit einer Lötlampe erwärmt. Nach kurzer Zeit beginnt das Zinnpulver zu schmelzen und verbindet sich mit dem Blech. Dieser Zeitpunkt ist sehr gut erkennbar: Die vorher graue Verzinnungspaste wird silbrig glänzend. Einer gleichmäßigen Verteilung des Zinns kann etwas nachgeholfen werden, indem man mit einem nassen Lappen über das noch heiße Zinn wischt. Ist der ganze Bereich silbern, kann die Lötlampe wieder abgedreht werden.

Das Flußmittel wirkt leicht reinigend und hat kleine Schmutzreste hoch gedrückt, die vor dem eigentlichen Verzinnen, zusammen mit Flußmittelresten, noch entfernt werden müssen. Dazu wird das Blech gründlich (!) mit einem nassen Lappen abgewischt und möglichst noch trocken gerieben.

Es kann sein, dass man jetzt einige schwarze Stellen entdeckt. Hier ist kein Zinnpulver hingekommen und das Blech ist durch die Wärmeeinwirkung oxidiert. Dies kann auch passieren, wenn man das Blech zu schnell erwärmt; das Flußmittel verbrennt bevor das Zinn verlaufen kann. Hier muss jetzt neu Verzinnungspaste aufgetragen werden.

3.) Nun zum eigentlichen Verzinnen:

Im Temperaturbereich von 180 C bis 250 C ist Karosseriezinn weich (darunter fest, darüber flüssig) und lässt sich gut bearbeiten. Die Schwierigkeit besteht darin, Blech und Zinn in diesem Temperaturbereich zu halten und gleichzeitig das Zinn aufzutragen.

a) Mit der Flamme von der Lötlampe wird eine etwa 5 x 5 cm große Fläche vom Blech erwärmt. Gleichzeitig hält man die Zinnstange an den Flammenrand, so dass das Zinn warm wird aber noch nicht schmilzt. Hin und wieder tupft man mit der Stange an das warme Blech; schmiert das Zinn dann an der Oberfläche leicht weg und bleibt auf dem Blech haften, ist der richtige Zeitpunkt erreicht, das Zinn etwas stärker zu erhitzen. Wenn der untere Teil der Stange wachsartig weich ist, wird mit einer leichten Drehung, ein Zinnbatzen auf das Blech gesetzt.

Auf diese Art bringt man jetzt noch weitere Zinnbatzen auf das Blech auf.

-> Noch soll keine glatte Oberfläche entstehen ! Es ist nur wichtig überhaupt Zinn aufzutragen.

b) Beim nächsten Arbeitsschritt kommt der Spatel zum Einsatz. Es kann ein Metallspachtel verwendet werden, besser eignet sich aber ein Holzspachtel, weil dieser die Wärme nicht so schnell abführt und das Zinn dadurch besser zu verschmieren ist (Allerdings muss man dafür auch aufpassen, dass man das Holz nicht anbrennt). Gegen die Hitze bestreicht man den Holzspatel am besten mit Leinöl (Apotheke) oder Rindertalg (Fleischer/Metzger).

Die Zinnhäufchen werden jetzt wieder angewärmt. Halten Sie dabei immer den Spatel bereit (!). Wenn die Zinnoberfläche weich ist, ziehen Sie die Flamme zurück und streichen das Zinn nach und nach mit dem Spatel glatt und bringen es in die gewünschte Form. Dazu muss das Stangenzinn natürlich immer wieder erwärmt werden.

Ob das Karosseriezinn schon mit dem Spatel verschmiert werden kann, erkennt man auch gut daran, dass die Oberfläche schön glänzt.

Gegebenenfalls muss man wie unter a) beschrieben auch noch mal neues Zinn hinzufügen. Gerade am Anfang passiert es noch leicht, dass man zu stark erhitzt und das Zinn in einem silbrigen Strom auf den Boden rinnt.

c) Das Ziel ist es natürlich, eine möglichst gute Oberfläche zu bekommen, die wenig nachbearbeitet werden muss.

Die verzinnten Partien werden, soweit nötig, anschließend mit einer Karosseriefeile oder auch mit dem Schleifklotz und 80er oder 100er Schleifpapier in die richtige Form geschliffen. Eine Schleifmaschine sollte vermieden werden, da Karosseriezinn Blei enthält und der Bleistaub beim Einatmen GESUNDHEITSSCHÄDLICH ist. Wird sie doch verwendet unbedingt einen Atemschutz tragen !

Um eventuell vorhandene kleine Täler auszugleichen ist es durchaus "erlaubt", eine dünne Schicht Kunststoffspachtel auf die stabile Zinnschicht aufzutragen. Häufig reicht auch schon Filler aus.

4.) Ergänzende Tips:

Wenn große ebene Flächen, z.B. Türhäute, Hauben etc., verzinnt werden sollen, besteht die Gefahr der Bildung von Wärmebeulen. Überhitzen Sie das Blech also nicht und bearbeiten Sie nur kleine Flächen. Sie können diese auch mit einem nassen Lappen hinterher wieder abkühlen oder nasse Tücher um den Arbeitsbereich herumlegen. Bei mäßigem Umgang mit der Hitze besteht aber keine Gefahr für Ihr Blech.

Außerdem bedenken Sie bitte:

Wenn Sie es schaffen 50% vom Zinn auf dem Blech zu behalten, dann arbeiten Sie schon ziemlich gut! Also nicht verzweifeln, wenn immer wieder Karosseriezinn auf den Boden läuft.

Abtropfendes Zinn können Sie sammeln und später zu einer neuen Stange zusammengießen.

Die „säurefreie" Verzinnungspaste:

Normalerweise enthalten „Verzinnungspasten" ein Flußmittel mit Zinkchlorid-Anteilen. Dieses Zinkchlorid reagiert zusammen mit Wasser oder Luftfeuchtigkeit zu Salzsäure. Werden die Flußmittelreste nach dem Vorverzinnen nicht gründlich genug entfernt, entsteht während dieser chemischen Reaktion auf dem Metall gleichzeitig Rost. Normalerweise stellt dies aber überhaupt kein Problem dar, da man das Flußmittel und somit auch das Zinkchlorid sehr leicht mit Wasser abwaschen kann, ohne irgendwelche Schäden befürchten zu müssen.

Arbeitet man aber an überlappenden Blechen und kann nach dem Verzinnen nicht sicherstellen, dass diese Bereiche von hinten, z.B. mit einer guten Hohlraumversiegelung etc. ordentlich konserviert werden, dann empfiehlt sich die Verwendung unserer „säurefreien" Verzinnungspaste.

Diese Paste enthält ein Flußmittel welches nicht korrosiv reagiert, aber auch nicht abgewaschen werden kann. Dadurch, und durch die Tatsache, dass diese Paste wesentlich dicker ist, ist sie nicht so schön zu verarbeiten wie die normale. Das heißt, das Flußmittel „fällt" als eine braune glasige Kruste aus, die nur durch Schleifen zu entfernen ist. Bei (erneutem) Erhitzen wird sie aber flüssig und beim Auftragen von Zinn durch das Zinn verdrängt, so dass an sich keine Nachteile entstehen.

Sind die Verzinnungsarbeiten abgeschlossen, müssen die Flußmittelreste durch Abschleifen entfernt werden, um einen sicheren Lackaufbau zu gewährleisten.

Jetzt hilft dann nur noch üben, üben, üben,...

Re: zinnstäbe gegen unebenheiten im blech

 

Zitat:

Original geschrieben von cleee

hallo!

habe einige teile meiner vespa schweissen gelassen so auch den kotflügel... es wurde mir gesagt um das geschweisste glätter zu machen soll ich es verzinnen es gäbe zinnstäbe die ich mit einem heissluftföhn über die unebenheiten schmelzen lassen könne und irgentwia verstreichen...

weiß jemand wo es solche stäbe im internet zu kaufen gibt?

oder kann ich auch genauso normalen kitt verwenden wie in meinem thread weiter unten ;-)

was ist besser? was geht einfacher?

 

danke

cleee

.....übe auf jedem Fall vorher an einem Teil, welches Du nicht dringend benötigst, bzw. doppelt hast.

Die Geschichte mit dem Verzinnen ist nicht so einfach und erfordert viel Übung, damit's ordentlich wird. Außerdem benötigst Du auch noch entsprechende Werkzeuge (Holzkeil, Hobel,...).

Themenstarteram 19. November 2004 um 19:07

hallo

für mich hat sich das Thema erledigt aber vielleicht noch für andere interessant die das noch vorhaben ;-)

habe es übrigens gekittet ggg muss ja nicht 100 jahre halten...

 

cleee

http://www.penthouse-goetzis.com/PICT0012.JPG

am 14. Oktober 2008 um 16:59

Hallo zusammen!

Ihr seid ziemliche Insider... wollte mal fragen welche Zinnstäbe ihr für Karosseriearbeiten empfehlen würdet - d.h. wieviel Zinngehalt würdet ihr mir empfehlen da gibts ja unterschiedliche - die mit weniger Zinngehalt lassen sich glaub ich leichter verabeiten bzw. härten nicht unmittelbar(sofort) aus dafür haben sie sicher andere Nachteile oder was meint ihr? Welcher würdet ihr empfehlen...

danke im Voraus

chris

Deine Antwort
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Motorrad Oldtimer
  5. zinnstäbe gegen unebenheiten im blech