Wohnung vs 40qm Riesenwohnwagen
Hallo Motortalker,
ich stehe gerade vor einer sehr großen Entscheidung in meinem Leben. Es geht um die Alternative (Riesen)Wohnwagen vs Wohnung.
Kurz zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, beruflich im Außendienst tätig, ungebunden und ein Freigeist. Ich ziehe sehr oft um, was entweder daran liegt dass es mir nach kurzer Zeit in einer Wohnung zu langweilig wird oder es mich innerhalb Österreichs wo anders hinverschlägt. Nun bin ich an einem Punkt in meinem Leben wo ich einfach keine Lust mehr habe auf Wohnung suchen, Makler auszuweichen, wegen Kautionen zu streiten etc. Außerdem sind die Mietpreise bei uns im Raum Innsbruck mit ca.15€-20€/m2 sehr hoch. Es ist nicht so dass ich es mir nicht leisten kann, jedoch möchte ich einfach lieber meine Freizeit schöner gestalten als soviel für mein Dach überm Koipf zu bezahlen. Schon seit langem träume ich von etwas ausgefallenem, etwas mobilem. Gespannt lese ich immer Berichte von selber gebauten "Häusern" auf Aufliegern, oder Comntainerbauweisen etc.
Zum Wohnwagen:
Ich habe nun die Möglichkeit einen amerikanischen 5th Wheeler samt Zugfahrzeug zu erwerben. Kostenpunkt 55.000€. Das Zugfahrzeug, ein Ford F250 Bj2010 mit 42.000km und Vollaustattung ist lt Autoscout ca. 35.000€ wert, dieses würde ich auch sobald ich einen Standplatz gefunden habe an dem es mir gefällt verkaufen- den Hänger übersiedele ich dann mit Leih-LKW. Bleiben also noch 20.000€ für den Hänger. Etwa 8000€ müsste ich von der Bank leihen.Was ich so gesehen habe ist dies recht günstig für ein solches Fahrzeug, verkauft wird er von einer Firma die ihn als Werbeträger genutzt hat, der Chef hatte ihn auch als Urlaubsfahrzeug genutzt, stand die letzten 2 Jahre in Spanien. Dieses ist ein Jaco Recon F37U Bj2007. Hier muss ich weder auf Waschmaschine, Dusche und Klo, Küche verzichten, sogar einen kleinen Geschirrspüler würde ich einbauen. Der Hänger ist nicht auf Euro-Norm umgebaut und kann daher nur mit blauem Kennzeichen bewegt werden. Was mich nicht sonderlich stört da ich nicht vorhabe alle 6 Monate "umzuziehen". Da er außerdem momentan real 8,5 Tonnen wiegt (auf 5,5t eingetragen) ist das vielleicht auch gut so. Der Hänger bietet mit 3 Sliedouts ingesamt ca. 30qm Wohnfläche und 10qm Garage (welche ich eventuell zum Wohnraum umgestalte). Elektrizität ist am Campingplatz kein Problem, wie auch der Wasseranschluss und Kanal ganzjährig verfügbar ist. Der Platz würde mich, als Dauerplatz, ca.200€/mtl kosten, inklusive Wasser, Strom und Kanal. Im Gegensatz zu einer kleinen 2-Zimmerwohnung die mich ca. 700-800€ kosten würde ein echtes Schnäppchen, vorallem wenn der Hänger nach 2 Jahren abbezahlt ist.
Die Fragen:
1. Leben auf dem Campingplatz?!
Das es ungewöhnlich ist weiß ich, kann man dennoch gut auf einem Campingplatz wohnen? Da ich im Wohnwagen alles verfügbar habe, brauche ich keinerlei Service des Platzes. Nur der Winter macht mir Sorgen, kann ich das Ding warm halten? Zusätzliche Heizstrahler schlagen sich ja zumindest nicht auf die Platzkosten.
2. Privaten Platz suchen?
Ich weiß, per Gesetz darf ich weder darin wohnen noch darin gemeldet sein. Melden kann ich mich bei einer Freundin und privaten Platz würde ich so wählen dass möglichst kein ungeliebter Nachbar sieht dass ich mobil wohne. Hat wer von euch Erfahrungen was dies betrifft, zB auf einem eigenen Grundstück bzw dass eines Freundes etc zu wohnen?
3. Wiederverkauf?
Wie sieht es aus wenn ich nach ein paar Monaten doch wieder in eine richtige Wohnung will. Kann ich das Teil gut verkaufen? Speziell ohne EU-Zulassung? Hab nach Recherchen gesehen dass der Umbau in etwa 6000-8000€ kostet (Achenvorlegung, Auflaufbremse, Gasanlage/Stromversorgung umbauen etc). Ist dies nötig um den Hänger zu verkaufen? Wie schnell werde ich einen solchen Exoten los- speziell ohne Zugfahrzeug? Sollte ich lieber 10-15.000€ mehr in ein bereits umgebautes Exemplar investieren. Hier denke ich dass das Preis/Leistungsverhältnis des Jayco Recon sehr gut ist.
4. Achtung Anfänger!
Auf was sollte ich vor dem Kauf achten? Ich habe keinerlei Erfahrung mit Wohnwagen, wo die Schwachstellen liegen, nicht dass gleich nach Kauf eine große Reperatur auf mich zukommt. Von außen wirkt der WW recht gut in Schuss, innen scheint auch noch alles zu funktionieren, hier und da wackelt etwas, was wohl am amerikanischen Standard liegt. Rost unter dem WW ist da, jedoch in für mich "normalem" Ausmaß.
Fertig gelesen? Ich danke dir für deine Ausdauer und Geduld, hoffe du hast auch noch genug Kraft für eine Antwort um mir möglichst bei dieser, für mich sehr großen, Entscheidung zu helfen. Bitte bleibt jedoch objektiv und korrekt.
Grüße aus Tirol
Julian
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Hawei1
Wir sind doch in D.-land, wo alles geregelt ist.
Ich glaube kaum, dass die deutschen Ordnungsämter sich für die Container österreichischer Staatsbürger auf österreichischen Grundstücken interessieren.
Soweit ich weis, endeten deren Befugnisse dort irgendwann im Jahre 1945.
22 Antworten
Also, ich weis ja nicht, ob du auf einem Dauercampingplatz bei den Nachbarn dort wohnen willst, ich nicht.
Weiterhin solltest du das Heizstrahlerthema noch mal überdenken, da die Campingplätze für Dauerparker sehr hohe Stromtarife haben, da kostet eine KW in Deutschland schnell 50-90 Cent...
Darüber hinaus funktionieren Amerikanische Dinge in Europa nicht. Das geht los bei, wie du schon gemerkt hast, der Zulassung. Die Idee den Wohnwagen mit einem Leih LKW um zu setzen ist nicht schlecht, aber wo willst du einen Pickup leihen, der das FZ ziehen kann UND über die richtige Kupplung verfügt und das passende Bremssystem?
Dann solltest du dir überlegen, wie es mit Ersatzteilen usw. ist.
Verkaufen wird auch schwierig, schon einmal ohne Zulassung, und zum anderen ohne Zugfahrzeug, wird das sehr schwierig, so etwas wieder zu verkaufen. Wer will schon einen Wohnwagen kaufen, mit dem er nicht umher fahren kann?
Schau dich lieber nach einem Europäischen Modell auf LKW-Sattelauflieger oder Busbasis um, vor allem Sattelauflieger kann man durchaus bezahlen und dann von ner Spedition für nich all zu viel Geld umsetzen lassen, und auch wieder verkaufen...
Hi Autoflüsterer, danke für deine Antwort.
Also die Nachbarn wären hier in Österreich zu 95% Urlauber, Dauercamping ist hier sehr unüblich, wenn dann sind es ausländische Gastarbeiter aus Holland oder Deutschland die hier dauerhaft (paar Jahre) hier wohnen.
Die Heiz- bzw Stromkosten sind kein Problem, bezahle hier auf dem angepeiltem Campingplatz pauschal 200€/mtl- Strom inklusive.
Zulassung ist schwer machbar, weiß ich, ist mir persönlich (bis auf die Hürde beim Verkauf) nicht wichtig.
EU-Kupplung kann man dran machen, dann kann als Zugfahrzeug jeden übliche LKW (kein Pickup) nehmen.
Ersatzteile- ja das wird blöd falls was kaputt wird, hier bin ich wohl angewiesen auf meine handwerklich geschickten Freunde- geprüft muss ja nichts werden- nur funktionieren. Zudem reduziert sich das Risiko eines Schaden dramatisch, da ich ich das Fahrzeug fast nie bewegen will.
Europäische Wohnauflieger hab ich keine (gebrauchten) gefunden, und wenn dann mit weit weniger Wohnraum bzw unbezahlbar. Eher spiele ich mit dem Gedanken mir aus den USA selbst einen zu importieren- wie gesagt. zulassen muss ich das Ding nicht.
Berufsbedingt gebe ich zu bedenken, dass die meisten Campingplätze ihre Stromversorgung auf 4A pro Platz begrenzen.
Damit bekommst du keine Waschmaschine, kein Heißwassergerät und keine Kaffeemaschine ans laufen.
Selbst bei 16A kann es dir passieren, dass du kein Licht einschalten kannst, während du Wäsche wäscht.
Ein normales Wohnhaus ist mit 3x35 Ampere abgesichert (früher). Heute werden Hausanschlüsse für 3x63A ausgelegt. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Hi Elchsucher, danke für deine Antwort. An das hab ich noch gar nicht gedacht- hab gleich mal nachgefragt, der Strom ist nicht begrenzt, also denke ich wohl dass hier 16A verfügbar sind?. Bedeutet dies, außer beim Wäsche waschen, sonst auch Einschränkungen? Kochen tu ich selten, dies mach ich dann gern mit Gas. Nur würd ich gern beim bügeln Musik hören, oder während ich was in der Mikrowelle aufwärm nicht den TV abschalten müssen. 🙂 Sonst fällt mir jetzt nichts ein was noch zum Problem wird, was sagst du?
Beruflich bedingt- hast du Erfahrung mit "wohnen auf dem Campingplatz?"
Ich würde was die Situation Heizung/Stromverbrauch betrifft auch weitere Campingplätze prüfen, Du willst doch mit dem Ding in einigen Monaten weiterziehen, wenn ich das richtig verstanden habe?
Bzgl. der Isolation prüfe die Slide-Outs - die Amis sind nicht gerade als Dämm-Weltmeister bekannt und diese Teile sind ein Schwachpunkt.
Wiederverkauf eines nicht auf EU umgebauten und zugelassenen Trailers wird bestimmt nicht einfach - entweder Du braucht viel Zeit (um auf den Richtigen zu warten), oder Du verlierst wahrscheinlich einiges an Geld.
Alternativ würde ich Dir empfehlen Dich mit einem Schaustellerwagen zu befassen - also keinem großen Wohnwagen, sondern einem LKW-Anhänger mit professionellem Aufbau - die Dinger bekommt man bestimmt eher wieder los. Zudem ist die Technik in den Teilen "deutsch", d.h. die Ersatzteillage dürfe entspannter sein als bei einem amerikanischen Fahrzeug. Wirf einfach mal die "Suchmaschine Deines Vertrauens" an, da wirst Du fündig!
Dieses Inserat verfolge ich auch schon seit längerem, würde mich reizen, aber ohne Zulassung und dem Übergewicht, kein Wunder, daß er net rausgeht. Preis wäre in Ordnung.
Grundsätzlich ist ein WoWa doch eher zum fahren, als nur zum stehen.
An Deiner Stelle würde ich eher nach einem Mobilheim umsehen oder eine Blockhütte am Campingplatz aufstellen, wenns eh solch lange Standzeiten planst.
Oder wenns öfters umsetzen willst, 2 Wohn Kontainer kosten nicht zuviel und bieten einen stabilen Aufbau.
Bin zwar kein klassischer Camper (nur per selbst ausgebauten Kastenwagen unterwegs zum Endurofahren), aber mein Senf zu den Fragen:
1: Theoretisch sicher möglich, so ungewöhnlich wird es nicht sein, aber schau Dir die Stromkosten an und heizen mit Gasflaschen kostet auch ne Lawine. Macht den Preisvorteil schnell zu nichte.
2: Wirst wohl weniger belästigt, aber wohin mit dem Abwasser und Fäkalien?
3: Auf keinem Fall das Set trennen. Ohne passendes Zugfahrzeug ist die eh schon kleine Interressentengruppe wohl gleich Null.
Es ist auch so schon seit 1 bis 2 Jahren immer wieder auf dem Markt, ohne daß er verkauft wurde.
4: Das die Außenhaut dicht ist.
Selbst wenn der von Dir jetzt angepeilte Platz keine Strombeschränkung hat und der Strom inklusive ist, wie schaut es beim nächsten Standplatz aus?
Und keine Beschränkung heißt trotzdem nicht, daß jeder Standplatz seine eigene Leitung und Sicherung haben wird, sondern mehre Plätze an einem Verteiler hängen.
Der Tipp mit dem LKW Auflieger oder Schaustellerwagen ist auch gut, würd ich wohl auch vorziehen.
Ich rate von dem Teil aus verschiedenen Gründen ab:
- man kann es im aktuellen Zustand nicht legal bewegen
- der Umbau für eine legale Nutzung kann viel Geld kosten
- Du brauchst auf jeden Fall einen CE Führerschein
- es ist für viele Campingplätze einfach zu groß
- der Zustand ist auf jeden Fall genau zu prüfen (Dichtigkeit, Wasserscäden, usw.)
- Die Teile sind meist für den Sommer gebaut und im Winter zieht es überall und die Heizkosten werden hoch sein. Der Camplingplatzbesitzer wird die Strompauschale spätestens nach dem ersten richtig kalten Winter kündigen.
Du hast keine Kohle und willst 55t€ vorlegen? Welche Bank gibt Dir das? 😉
Zudem ist es illusorisch, den 2010er F250 für 35t€ loszubekommen.
Ich glaube 35t€ kostet so ne Kiste neu *g*
Aber davon ab, Ersatzteile, wir reden nicht über Bremse, Achsen, Reifen, sondern vor allem über alles was im Wohnraum verbaut ist, Schrankverschluss, Pumpe hier, Kühlschrankbrenner da, usw. usf. da gibts 1000 Campingspezifische Teile, in Deutschland kriegst du nicht einmal nen US-Lichtschalter den du da in jedem Supermarkt kaufen kannst...
Grundsätzlich ist ein WoWa doch eher zum fahren, als nur zum stehen.
An Deiner Stelle würde ich eher nach einem Mobilheim umsehen oder eine Blockhütte am Campingplatz aufstellen, wenns eh solch lange Standzeiten planst.
Oder wenns öfters umsetzen willst, 2 Wohn Kontainer kosten nicht zuviel und bieten einen stabilen Aufbau. Mobilheim und Blockhütte kannst du hier in Österreich vergessen. Mobilheim nimmt dich kein Campingplatz (da man bei uns nicht am CP wohnen darf) und ne Hütte darfst du auch nicht aufstellen, nicht als Wohnraum. Man darf in Österreich nicht mal einen Holvorbau an seinen WW bauen. Gibt hier regelmäßig Kontrllen auf Campingplätzen um "Verhüttelung" zu vermeiden.
Bin zwar kein klassischer Camper (nur per selbst ausgebauten Kastenwagen unterwegs zum Endurofahren), aber mein Senf zu den Fragen:
1: Theoretisch sicher möglich, so ungewöhnlich wird es nicht sein, aber schau Dir die Stromkosten an und heizen mit Gasflaschen kostet auch ne Lawine. Macht den Preisvorteil schnell zu nichte.
2: Wirst wohl weniger belästigt, aber wohin mit dem Abwasser und Fäkalien? Such natürlich etwas mit Kanalanschluss.
3: Auf keinem Fall das Set trennen. Ohne passendes Zugfahrzeug ist die eh schon kleine Interressentengruppe wohl gleich Null.
Es ist auch so schon seit 1 bis 2 Jahren immer wieder auf dem Markt, ohne daß er verkauft wurde.
Vielen Dank für den Hinweis, hatte nämlich keine Ahnung wie lang er dies versucht, laut ihm wird er natürlich "überrannt von Interessenten" 😁
4: Das die Außenhaut dicht ist.
Selbst wenn der von Dir jetzt angepeilte Platz keine Strombeschränkung hat und der Strom inklusive ist, wie schaut es beim nächsten Standplatz aus?
Und keine Beschränkung heißt trotzdem nicht, daß jeder Standplatz seine eigene Leitung und Sicherung haben wird, sondern mehre Plätze an einem Verteiler hängen. Dem werd ich genauer nachgehen, danke für den Hinweis.
Zitat:
Original geschrieben von Käfer1500
Du hast keine Kohle und willst 55t€ vorlegen? Welche Bank gibt Dir das? 😉
Zudem ist es illusorisch, den 2010er F250 für 35t€ loszubekommen.
Berechtigte Frage: Fahrzeug kann geleast werden, Restbetrag kann ich leicht aufnehmen. Hab ein gutes Einkommen und keine Verpflichtungen, Bank hat mir sogar die 45.000 genehmigt.
Pickup hab ich besichtigt, ist in einwandfreiem Zustand, hat mit Vollaustattung laut Rechnung €58.000 gekostet, zudem nur 42.000km drauf- wenn ich so vergleichbares google find ich 35.000 recht realisitisch. Aber wenns dann nur 30.000 sind, ists auch verkraftbar. Geht mir mehr um den Hänger
Das mit den Mobilheimen und Holzverbauten kann ich mir schwer vorstellen, bzw. müßte neu sein. Schon öfters gesehen. Sogar in der Nachbarortschaft, wo ich die letzte Markisse gekauft hab: War auf einem Dauer-Wohnwagen montiert und hat statt Markisse + SafariZelt auf einen fixen Holzvorbau gewechselt.
Ev. CP abhängig?
Wie auch immer, Container darfst immer und in jeder Größe aufstellen, ohne Genehmigung.
Ich schätze, dass man darin sogar offiz. wohnen darf, wenn das Grundstück eine Privatadresse ist.
Da Du eh nicht alle 6 Monate umziehen willst, eine Option.
Ich hab damals beim Kauf ~ 200,- für 200km Zustellung eines 12m Kontainers bezahlt.
Wie auch immer, Container darfst immer und in jeder Größe aufstellen, ohne Genehmigung.
Ich schätze, dass man darin sogar offiz. wohnen darf, wenn das Grundstück eine Privatadresse ist.
Darauf würde ich mich nicht verlassen.
Ver- und Entsorgung, Anforderungen an einen 1. Wohnsitz etc etc....