Wiedereinstieg als LKW-Fahrer nach längerer Arbeitsunfähigkeit

Hallo,
ich habe ein großes Problem und suche hier im Forum nach Rat und Tipps bzw. Leuten, denen es ähnlich ergangen ist wie mir...

Ich hatte nach 20 Jahren Berufstätigkeit als LKW-Fahrer CE im März 2009 einen unverschuldeten Unfall erlitten (Auffahrunfall eines Kollegen auf der Autobahn, unmittelbar nachdem ich wegen einer Panne am Pannenstreifen anhielt), war deshalb danach längere Zeit arbeitsunfähig bis Ende 2010, habe innerhalb dieser Zeit aber auch eine Kur absolviert und bin seitdem wieder ganz gesund, voll motiviert und einsatzfähig. Aufgrund der längeren AU hat mich der Arbeitgeber jedoch zum 01.10.09 gekündigt. Seit Januar 2011 bin ich nun auf Jobsuche, ab Februar 2011 bis September 2011 hat mich die Agentur f. Arbeit in eine Maßnahme beim BFZ geschickt. Doch weder vom BFZ noch von Arbeitsagentur oder auch von der Rentenversicherung als Träger der Kur war eine wirkliche Hilfe zur Wiedereingliederung zu erwarten, weil die das nicht mehr wollten, obwohl dies jedoch - trotz aller Widrigkeiten, die dieser Beruf leider auch mit sich bringt - mein Traumberuf ist und ich unbedingt wieder als LKW-Fahrer arbeiten möchte. Daher habe ich inzwischen auch alle 5 Module der BKF-Weiterbildung auf eigene Kosten finanziert und lebe inzwischen von dem Schmerzensgeld der Versicherung, Ersparnissen und Rücklagen, die ich noch habe, da ich mir aus eigener Kraft wieder einen Job suchen will und nicht weiter der Willkür der Agentur f. Arbeit bzw. Arge ausgesetzt sein wollte.
Eigentlich hatte ich ja auch gedacht, dass ich relativ schnell wieder einen Job bekommen würde...

Jetzt habe ich jedoch das Problem, dass mich anscheinend wegen der "Krankheitslücke" kein neuer AG mehr einstellen will. Ich habe inzwischen hunderte Bewerbungen geschrieben, doch bislang - bis auf ein paar wenige Vorstellungsgespräche, die danach alle wieder "im Sande" verlaufen sind - kein Erfolg...

Wie kann ich es anstellen, dass ich diese große Lücke im Lebenslauf "kaschieren" kann, ohne direkt lügen zu müssen? (Das BFZ hat mir damals vorgeschlagen, ich sollte einfach schreiben, dass ich in dieser Zeit selbständiger Transportunternehmer gewesen sei, aber das wäre Betrug und außerdem Urkundenfälschung, da auch der Lebenslauf ein Dokument darstellt)
Ich habe bei den Bewerbungsschreiben schon Vieles ausprobiert und herum experimentiert, bin damit aber auch nie so recht weiter gekommen, zuletzt habe ich es jetzt einfach mit Ehrlichkeit versucht und im Lebenslauf geschrieben:"10/09 - 12/10 AU und Kuraufenthalt nach unverschuldetem Unfall mit vollständiger Genesung", aber scheinbar kommt man auch damit nicht weiter...

Ist hier jemand im Forum, dem es vielleicht ähnlich ergangen ist wie mir (ich denke, mit meinem Unfall bin ich doch sicher kein Einzelfall...) und der mir vielleicht einen Tipp geben kann, wie er nach einer längeren AU wieder einen Job als Fahrer bekommen hat und wie man diesbezüglich seinen Lebenslauf verfassen könnte???

Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge und Tipps und euch allen allzeit eine unfallfreie Fahrt, gerade jetzt bei diesen Wetterverhältnissen!!!

<schwerlastbrummi>

Beste Antwort im Thema

Bis auf 2,3 Sätze wurde ich noch nie von meinen Arbeitgebern zu meiner Vergangenheit befragt. Bei mir hat immer nur meine aktuelle Leistung gezählt. Ich würde zum Beispiel auch nie sagen; dies oder das kann ich mangels Erfahrung nicht fahren! Ich fahre erstmal los, dann frage ich mich eben durch und im schlimmsten Fall werde ich wieder gekündigt! Besser als gar nicht erst genommen zu werden. Von euren ganzen Schulungen seit ihr so überqualifiziert, das fällt doch bei jedem Gespräch auf, dass da kein normaler LKW-Fahrer sitzt, sondern ein "Schnacker".

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Ja tommmmes,

es sagt einiges wenn der Sachbearbeiter vom Amt einen lieber 5 mal (die ersten beiden innerhalb der ersten 3 Monate Arbeitslosigkeit) zum Bewerbungstraining schickt, damit der Bewerber nicht in der Statistik auftaucht. War die offizielle Begründung für dieses "Nachdoppeln"!! Glaub blos nicht das ich nicht versuchte mich gegen diese Entscheidungen zugunsten wichtigerer WB's zu wehren... (an Absagebegründungen (!) die besagten das mir Zertifikate (seit Lehrreformen notwendig!! - ich schloss meine Ausbildung zwei Jahre vor der Reform ab) fehlen mangelte es nicht)

Weist du, warum ich mir den C-Schein aus eigener Tasche bezahlt habe? Als ich - nachdem klar war, das ich im erlernten Beruf (Kaufmännisch) aufgrund der 2008er-Krise keine Chance mehr hatte - um Umschulung gebeten habe, wurde ich NOCHMAL in's Bewerbungstraining geschickt...

Weist du wer der Gelackmeierte aus diesen Bewerbungstrainings war? ICH. In der gleichen Zeit hätte man bessere Kurse machen können. Selbst meine Feedbacks zu den Kursen (Kurs A sagte "so nicht, mach so" Kurs B "nicht wie bei A, mach so", Kurs C "nicht so, mach so" usw... Der 5. Kurs war übrigens ganz geil: man warf mir vor meine Staatsbürgerschaft falsch anzugeben (der Kurs war für ausländische Arbeitssuchende in der Schweiz - und ich bin nunmal Schweizer)... Selbst die Kursleitung glaubte nicht, das man kaum was gegen so eine Kurs-Verfügung machen kann...)

In anderen Themen bez. "Ausbildung zum Trucker/Führerschein CE machen?" schreibe ich es auch immer wieder: diejenigen die WOLLEN, werden vom Amt billigst abgespeist. Diejenigen die NICHT wollen, müssen - und ziehen dann durch ihre Unmotiviertheit den Ruf aller anderen in den Keller...

Ich DURFTE während meiner Arbeitslosigkeit keine Weiterbildung/Umschulung machen - und hab als Dank eine Lücke im CV, die ich mit den Bewerbungstrainings (MEHRZAHL) nicht schliessen kann. Und werde nun WEGEN DIESER LÜCKE stets als "suspekte Person" abgetan. Dein Beitrag zeigte es gerade wieder...

Aber eines freut mich ehrlich, tommmmes; das DU und ein paar andere hier aus diesem Faden es NICHT nachvollziehen können wie's laufen kann... Ich wünsche dir und allen die's betrifft, das ihr es NIE herausfinden müsst.

hi,

ich würde garnichts von krankheit und dem unfall in den lebenslauf reinschreiben. schreibst du halt das dir dein ex arbeitgeber aus wirtschaftlichen gründen kündigen mußte. danach bist du taxi oder mietwagen oder pakete gefahren oder hast regale eingeräumt oder sowas. sieht alles auf jeden fall besser aus. ist zwar nicht so korrekt, aber wenn du den job hast, fragt keiner mehr.🙂

kleiner Tip. wenn du in dieser "Selbständigkeit" warst und danach sagst beim Bewerbungsgespräch, das du aufgehört hast, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnete, erhälst du eher ein Pluspunkt weil du rechnen kannst. PS: ein Selbständiger hat keine Lohnsteuerkarte, er erhält ja keinen Lohn.

Hallo und grüezi ins Forum!

Danke euch allen für die rege Beteiligung an meinem Problem und wie ich sehe, geht die Diskussion auch ohne mich ganz gut voran... ;-)
Es ist und bleibt aber leider Fakt, dass eine Lücke im CV überhaupt gar nicht gut aussieht in der Bewerbung, ganz gleich, wie sie auch immer entweder dargestellt oder eben auch "kaschiert" wird...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Personaler sich nicht auch mal die Mühe macht, den CV ordentlich und genau durchzulesen und ich denke, der würde eine AU auch dann noch entdecken, wenn ich sie selbst noch so gut versteckt im "Kleingedruckten" auflisten würde...
Meine Erfahrungen mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen haben leider gezeigt, dass man mit "Schummeln" wohl doch weiter kommt als mit Ehrlichkeit, denn ich wurde viel mehr wenigstens zu Vorstellungsgesprächen eingeladen als ich die Lücke noch mit einer "Aushilfsfahrerstelle" in der Firma einer guten Bekannten "kaschiert" hatte als jetzt, wo dort meine AU "glänzt".

@78ermike:
Da hast Du ja mit der Agentur für Arbeit (oder wie diese dann halt bei euch in der Schweiz heißt) quasi ein ganz ähnliches Schicksal hinter Dir wie ich. Mich haben die ja unmittelbar nach meiner AU auch nur in eine Maßnahme gesteckt, wo die mir dann mein "knackiges" Bewerbungsschreiben total kaputt formuliert haben (total öde, langweilige Formulierungen...) und die Lücke in meinem CV wollten die ja mit "selbständiger Transportunternehmer" füllen. Was meinst Du wohl, was die Agentur für Arbeit dazu gesagt hätte, wenn ich mich mit einem solchen CV tatsächlich beworben hätte? Die hätten dann vielleicht noch ein Verfahren gegen mich eingeleitet wegen Betruges, weil ich ja dann sozusagen während einer selbständigen Erwerbstätigkeit ungerechtfertigt Arbeitslosengeld bezogen hätte usw.
Übrigens, wenn Du in "Mostindien" wohnst, wie Du mir mal geschrieben hast, dann bin ich früher ja öfters mal bei Dir vorbeigekommen, als ich noch im Werksverkehr Straßenleitpfosten, made in Germany, nach Frauenfeld geliefert habe... Lang, lang ist's her...

@Kipptransporteur:
Wünsche Deinem Vater viel Erfolg und dass ihn sein neuer Chef nicht gleich wieder raus schmeißt wegen der längeren Krankheit

@Mobi Dick:
Danke für den Tipp mit der Spedition Steinle, hab die schon gegooglet und werde gleich morgen dort mal anrufen!

<schwerlastbrummi>

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Zitat:

Original geschrieben von schwerlastbrummi


@78ermike:
Da hast Du ja mit der Agentur für Arbeit (oder wie diese dann halt bei euch in der Schweiz heißt) quasi ein ganz ähnliches Schicksal hinter Dir wie ich.

Joah. "Regionale Arbeits-Vermittlungszentren" (RAV)... Ich hab ALLES bekommen; ausser Vermittlung... Darum nenn ich diese Stelle auch treffend "Regionales Arbeitslosen-Verschleissamt"

Das mit den Bewerbungs-Trainings ist dabei nur die Spitze des Eisberges. Ich könnte Storys über die erzählen... Da würde dem schlimmsten Vertreter der "wer arbeiten will findet nen Job"-Gilde die Augen tränen... (und ich hab Beweise in Ton, Bild, UND VIDEO. Nur interessierts keinen; "Arbeitslose müssen doch nur Jobs suchen"... Jaja...)

Zitat:

Original geschrieben von schwerlastbrummi


Übrigens, wenn Du in "Mostindien" wohnst, wie Du mir mal geschrieben hast, dann bin ich früher ja öfters mal bei Dir vorbeigekommen, als ich noch im Werksverkehr Straßenleitpfosten, made in Germany, nach Frauenfeld geliefert habe... Lang, lang ist's her...

Mh... dann könntest du sogar noch mit meinem Vater zu tun gehabt haben - der hat beim TBA in Frauenfeld gearbeitet... Die Welt ist klein, nech...

Hallo und grüezi!

@78ermike:
Ja ja, mir begegnen auch immer mehr Leute von der "Wenn man arbeiten will, findet man auch einen Job"-Gilde, je länger ich arbeitslos bin und ich muss sagen, das nervt echt tierisch... Warum gibt es denn dann so viele Arbeitslose (sogar schon so viele, dass man sie sogar mit "Maßnahmen"aus der Statistik herausfiltern und verstecken muss), wenn es doch angeblich sooo einfach ist, einen Job zu bekommen???
Aber sag mal, wie wär's, wenn wir unsere "Bewerbungsfachgespräche" in einen privateren Rahmen verlegen würden? Dann könnten wir uns nämlich auch noch ausführlicher über dieses Thema und auch über genaue Formulierungen im Bewerbungsschreiben unterhalten...
Kannst mir gerne unter gamsbock1<at>web.de schreiben.

Wegen Frauenfeld werde ich mal in meinem Archiv nachsehen, denn den Namen der Abladestelle kann ich jetzt ad hoc nicht erinnern (ist auch schon wieder etwa 8 Jahre her...), aber ich führe Fahrtenbuch
schon seit meinen Anfängen auf den großen LKWs...

Salü nach "Mostindien"

<schwerlastbrummi> alias "gamsbock" ;-)

In der SWR sendung Nachtstudio war mal ein LKW Fahrer der hat sich exact an das Gesetz gehalten. Der hat innerhalb von 2 Jahren 18 mal den Arbeitgeber gewechselt.

... gab auch mal einen, der hat nen 10 Jahre alten Thread aufgeweckt.....
Der hat 18 Mal die Suche bemüht um den alten Schinken überhaupt zu finden.

Alte Themen sind aber manchmal sehr interessant. Man muß sie nur finden

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