Welche Batterie für wenig gefahrenes Fahrzeug

Hallo zusammen,

ich habe einen Oldie, den ich nur ca. 3tkm im Jahr fahre und das auch nur von April bis Oktober (im Winter wird die Batterie abgeklemmt). Meine aktuelle Batterie schwächelt schon seit einer ganzen Weile und ist jetzt wohl endgültig hinüber.

Nun suche ich nach Ersatz und habe zwei Batterien in der näheren Auswahl:

1. Varta Silver Dynamic, 77Ah, 780A
2. Continental 2800012023280, 80AH, 750A

Der Wagen hat für das Alter schon einiges an Elektrik und einen großen Motor (6 Liter), braucht also schon etwas Saft.

Varta Batterien kennt man ja und die schneiden in Tests meist auch gut ab, zu Conti (ehemals VDO) habe ich nicht wirklich viel gefunden. Wenn ich mich mal auf die nackten Zahlen konzentriere, was wäre wichtiger, mehr Kapazität (=dauert länger bis Batterie leer?) oder mehr Kältestrom (=Verbraucher, v.a. Anlasser bekommen mehr Saft?)?

Meine alte Batterie hatte nur 72AH und 680A, da hat sich der Anlasser schon immer schwer getan, mit einer Übergangsbatterie (AGM, 70AH und 720A) springt er schon deutlich besser an, von daher scheint sich der höhere Kältestrom schon bemerkbar zu machen.

Danke und Grüße
Olli

67 Antworten

Zitat:

@navec schrieb am 8. Oktober 2022 um 16:16:30 Uhr:



Zitat:

@Astradruide schrieb am 8. Oktober 2022 um 13:28:43 Uhr:


"Reguliert" wird das nicht. Das ergibt sich schlichtweg und es bedarf dazu keineswegs nur ohmscher Verbraucher.

Doch natürlich gibt es heute Fahrzeuge wo selbst die Versogungspannung für z.B. Halogenscheinwerfer hochstabilisiert wird. Da siehst Du nichts mehr wenn der Autostopp komt, der Motor wieder anspringt oder Du gar den Motor das erste mal startest. Da sitzen dann irgendwo DC-DC-Wandler die in beide Richtungen können.

Zitat:

Wenn sich bei dir zuhause, also bei nahezu konstant 230V, der Kühlschrank einschaltet (ein größtenteils induktiver Verbraucher), nimmt er seine Nennleistung auf und der Strom zum Verbraucher, der durch die zugehörige Sicherung fließt, erhöht sich.
Reguliert da irgend jemand oder ein Gerät von außen den Strom?

Irgendwie keine Vergleich. 1. ist die Leistungsaufnahme stark variabel zw. Anlauf und folgendem Dauerbetrieb ... und 2. natürlich gibt es Kühlschrank-/Gefrierkombis die tatsächlich Leistungsgeregelt sind.

Zitat:

Bei der Batterie ist es etwas anders. Die reguliert den Ladestrom quasi selbst.
Wenn sie stärker entladen ist, ist der Ladestrom größer und wenn sie 100% voll geladen ist, hat der Ladestrom dagegen nur noch einen sehr kleinen Wert.

Das ist soweit richtig. Du hast aber den punkt nicht erfasst. Nicht mit jedem Multimeter erfasst Du die wahren effektivströme und Spannungen.

Zitat:

Der Strombedarf wird während einer Ladung geringer und auch das wird bei normalen Lichtmaschinenregelungen nicht von außen reguliert, denn die üblich geregelte LiMa stellt so weit sie dazu leistungsmäßig in der Lage ist, lediglich eine möglichst konstante Spannung bereit.
Mehr kann die nicht....

... aber andere Elektroniken die oft nachgeschaltet sind können das. Man darf nicht pauschal mit dem Wissen von 'nem '55er Ford an heutige Fahrzeuge laborieren.

Zitat:

Ausnahme:
Bei Fz mit Rekuperationsfunktion, wie z.B. nahezu allen aktuelleren Modellen des VW-Konzerns ist das etwas anders.
Dort wird die Sollspannung mit bestimmten Zielen in Grenzen (von unterhalb Batterieruhespannung bis ca 15V) variiert.

sowas machen viele. Auch ohne Rekuperationslogik bei einen AGM-Systemen. Mein Ex-Corsa hat im Betrieb dabei knapp 13V bis 15,1V gehändelt. Wenn das zugleich noch die Spannung an den Halos gewesen wäre hätten die mal locker um 30% Lichtstärke variiert.

Zitat:

Wenn sich der Motor in Schubabschaltung befindet, wird die Spannung der LiMa z.B. auf rund 15V erhöht. Durch die Erhöhung fließt dadurch kurzzeitig etwas mehr Ladestrom, als wenn normal mit z.B. 14,5V geladen werden würde.

Eben, ist aber kein VW-exklusives feature. Bei meinem Mini habe ich die Spannung noch noch nicht gewmessen. Der zeigt mir im eco-Modus aber an das Rekuperation aktiv ist und man merkt es sogar an der Motorbremsleistung.

Zitat:

@navec schrieb am 8. Oktober 2022 um 11:12:56 Uhr:



Zitat:

@benprettig schrieb am 8. Oktober 2022 um 09:20:18 Uhr:


Ich sehe das auch so: Deine LIMA regelt beschissen.

Ein minimale Abweichung ok, aber das ist zuviel, so 0,1 Volt max. 0,2 Volt niedriger im Leerlauf, als bei Drehzahl, aber mehr ist m.W. nicht normal.

Die Stromaufnahme der Batterie wird von dieser selbst geregelt, die Lima passt da nichts an. Und 13 Volt, das ist ja fast Batteriespannung, da arbeitet die Lima quasi garnicht.

Die Lima hat eine konstante Spannung zu liefern. Der Regler der Lima regelt nur wieviel Strom (Ampere) produziert wird, was halt durch Verbraucher abgenommen wird. Auch wieviel die Batterie möchte, aber eben bei konstanter Spannung.

Die Ampereleistung wird geregelt nicht Volt (Spannung).

Klar im Prinzip wird die Spannung auch geregelt, aber eben eine stabile, konstante Spannung, bei meinem Fahrzeug z.b. 14,2 Volt. Die Spannung darf nicht variieren. Nachdem Motorstart vergeht eine kurze Zeit bis die Lima die Spannung hochgeregelt hat. Evtl. 20 Sekunden.

Das ist alle korrekt, nur wird bei üblicher Konzeption nur eine Größe geregelt und das ist die LiMa-Spannung.
Solange die LiMa leistungsmässig in der Lage ist, ihre Regelspannung zu liefern, ergibt sich deren Strom automatisch aus den Anforderungen der Verbraucher und dem Ladestrom, den die Batterie bei dieser konstanten Spannung zieht.

Wenn diese Stromsumme aus Batterieladung plus 12V-Verbraucher größer ist, als es die LiMa zu liefern vermag (diese Grenze hängt vom Nennstrom der LiMa und zusätzlich von deren Drehzahl ab), kann die LiMa ihre Regelspannung schlichtweg nicht mehr halten.
Eine besondere Stromregelung gibt es nicht.

Also meinst du auch, daß meine LiMa nicht ok ist? Aber wieso liefert sie dann, wenn der Wagen kalt ist, ihre 14,7V und nur wenn er betriebswarm ist weniger?
Daß die Spannung beim Einsetzen des E-Lüfters dermaßen in die Knie geht, kommt mir aber in der Tat auch spanisch vor, kann der wirklich soviel Leistung ziehen, mehr als z.B. ein Radio oder das Abblendlicht?
Ich hatte zwar schonmal den Verdacht, daß es irgendwo ein Masseproblem gibt, konnte aber keine verdächtige Stelle finden. Könnte es vielleicht am LiMa-Riemen liegen, daß der sich bei Wärme dehnt und dann Schlupf entwickelt?
Die LiMa selbst habe ich vor ein paar Jahren mal überholen lassen, damals war eine Diode defekt, bin mir aber nicht sicher, ob auch die Kohlen erneuert wurden .. das Innenleben, das man durchs Gehäuse sieht, sieht auf jeden Fall recht neuwertig aus.

Ich weiß nicht, wie deine LiMa in Relation zu den Verbrauchern deines Autos dimensioniert ist.
Früher gab es dieses "Schwächeln", was sich bei größerem Verbraucherstrom zeigt, öfter, weil die LiMas schlichtweg nicht so leistungsfähig waren.

Heute ist das, zumindest teilweise, anders.
Mein Butter-und-Brot-Auto mit 08/15-Technik hat eine 140A Lichtmaschine, die selbst im Motorleerlauf gut 100A abgeben kann.
Bis auf kurze Momente großen Stromverbrauchs beim betätigen der E-Lenkung (mit 80A abgesichert), kommt da kaum eine Situation zustande, wo die Leistungsfähigkeit der LiMa nicht ausreicht, um z.B. 14,5V zu halten.
Zudem kann das Batteriemanagement im "Ernstfall" z.B. die heizbare Heckscheibe und die anderen E-Kleinheizungen kurzzeitig abschalten

Deine LiMa muss also nicht unbedingt defekt sein, wenn es zu deutlichem Spannungsfällen kommt.
Ausgeschlossen ist es aber nicht und auch die Verkabelung/Installation könnte eventuell an diesem Effekt beteiligt sein.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 27. September 2022 um 22:32:56 Uhr:


Zuerst würde ich die Lima-Ladespannung überprüfen. Wenn sie nicht genug liefert, wird jeder neue Akku ebenso schwächeln wie der alte.

Ja, genau: Auf die Ladespannung aufpassen! Wenn sie zu hoch ist, wird die Lima die besseren Zellen der Batterie stressen, weil sie zuviel Spannung abbekommen. Die Besseren werden Schaden nehmen und somit die Batterie als Ganzes in ihrer Leistung reduzieren. Merke: Die Ladespannung teilt sich durch 6 - also auf jede Zelle. Verbrauchte Zellen haben sich selbst mehr entladen, als die Besseren. Sie haben einen geringeen Wiederstand und nehmen mehr Strom auf. Damit fließt auch mehr Strom durch die Verbleibenden.
Also mein Rat! Nicht einen ganz so hohen Ladestrom einstellen (falls möglich), damit keine Zellen zuviel Strom abbekommen. Der Preis ist: Ladezeiten verlängern sich.
Jaja, mir ist klar, bei Motoröl und Lima reden sich die Köpfe heiß. Aber jeder soll sich sein eigenes Bild machen.

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Ich habe zwar gerade die technischen Daten nicht zur Hand, aber laut Inet-Recherche müsste meine LiMa 120A haben. Original-Neuteil gibt es leider nicht mehr, nur den Bürstensatz, vom Aftermarket gibt es aber wohl noch verschiedene Hersteller, wobei bei Suche nach Fahrzeugmodell und Suche nach Originalteilenummer unterschiedliche Modelle gelistet werden (offenbar werden hier bei den Suchmaschinen tw. fälschlicherweise die 6 Zyl. Modelle als kompatibel gelistet). Interessanterweise werden aber auch 14V-LiMas gelistet - was habe ich darunter zu verstehen???

Gib doch mal die KBA Nummern bzw. Hersteller und Artikelnummer der verbauten Lima an.

Zitat:

@autofahrer23 [url=https://www.motor-talk.de/.../...gefahrenes-fahrzeug-t7348417.html?...]schrieb am 10. Oktober 2022 um 22:23:06
Also meinst du auch, daß meine LiMa nicht ok ist? Aber wieso liefert sie dann, wenn der Wagen kalt ist, ihre 14,7V und nur wenn er betriebswarm ist weniger?
Daß die Spannung beim Einsetzen des E-Lüfters dermaßen in die Knie geht, kommt mir aber in der Tat auch spanisch vor, kann der wirklich soviel Leistung ziehen, mehr als z.B. ein Radio oder das Abblendlicht?

Ja, 300 bis 400 Watt sind keine Seltenheit als Nennleistung.

P.S. habe den Faden ansonsten nicht verfolgt.

Zitat:

@autofahrer23 schrieb am 11. Oktober 2022 um 15:33:49 Uhr:


Ich habe zwar gerade die technischen Daten nicht zur Hand, aber laut Inet-Recherche müsste meine LiMa 120A haben. Original-Neuteil gibt es leider nicht mehr, nur den Bürstensatz, vom Aftermarket gibt es aber wohl noch verschiedene Hersteller, wobei bei Suche nach Fahrzeugmodell und Suche nach Originalteilenummer unterschiedliche Modelle gelistet werden (offenbar werden hier bei den Suchmaschinen tw. fälschlicherweise die 6 Zyl. Modelle als kompatibel gelistet). Interessanterweise werden aber auch 14V-LiMas gelistet - was habe ich darunter zu verstehen???

14V steht öfters bei LiMas.

M.E. bedeutet dass, das die LiMa bei 14V ihren Nennstrom (in deinem Fall also 120A) bei ausreichender Drehzahl abgeben kann.

Die Angabe 14V allein reicht also nicht, die Nennstromstärke muss natürlich auch noch angegeben werden.

Relativ gut kann man die Geschichte mit einem DC-Zangenamperemeter im Leerlauf testen.
Mit dem Zangenamperemeter kann man die aktuelle Generatorstromstärke und die Ladestromstärke feststellen. Mit eine Multimeter behält man die Spannung im Auge.
dann werden immer mehr Verbraucher zugeschaltet. Z.B. komplette Beleuchtung, alle E-Heizungen und der Innenraumlüfter auf höchster Stufe. Irgendwann wird es vermutlich dazu kommen, dass die vorher ca konstante Spannung auf unter 13V einbricht.

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