Wechselakku-System für alle Elektroautos?
Morgen,
eine schlaue Möglichkeit für die Elektroauto-Umsetzung wäre doch ein Wechselakkusystem.
Dann kann man auch ein Elektroauto in wenigen Minuten "tanken".
Die Idee ist einen genormten Akku einzuführen, der in alle Elektroautos passt, dieser Akku wird zum Fahren benutzt. Ist der Akku leer, fährt man auf eine "Tankstelle" und tauscht den Akku gegen einen neuen, vollen aus. Der leere verbleibt an der Tankstelle und wird dort geladen. Die Akkus sind Eigentum der Tankstellenfirma und werden gegen eine Pfandgebühr und die entsprechenden Stromkosten verliehen.
Nachteilig sind natürlich die hohen investitionskosten für die Akkus, die die Konzerne tätigen müssen. Aber dafür brauchen sie ja auch keine Ölbohrtürme mehr bauen.
Was haltet Ihr von der Idee?
Was habt Ihr für Bedenken?
Gruß aus der Umwelt,
Lottermoser
Beste Antwort im Thema
Es gibt ein paar Punkte die viele vergessen:
Diese Akkus wollen ebenfalls geladen werden. Ob jetzt im Auto oder in der zentralen Ladestation, die Energie muß da rein. Auch gleich schnell wie beim fest verbauten Akku um den gleichen Durchsatz zu generieren. Sprich die Leitunge zu den Lagerstätten muß man dennoch legen (und die werden recht dick sein müssen).
Thema Sicherheit: Sobald man den Akku standardmäßig aus dem Auto (und damit dem schützenden Rahmen) entfernen kann, gelten ganz andere Sicherheitsvorschriften für Stecker und Gehäuse. Die Dinger müssen nun nicht einfach nur im Auto selbst crashsicher sein, sondern auch im ausgebauten Zustand. Das bedingt schon mal ein robusteres, schwereres Gehäuse. Die Steckverbinder (da fließen schnell mal über 500A drüber) müssen nun statt nur mehr 5 Steckzyklen um die 1000 Zyklen halten (und das Wasser und Staubdicht).
In Anbetracht dessen, das ein Wechselakkusystem die Designfreiheit deutlich einschränkt und der Aufwand in keinem Verhältnis zum (gefühlten) Gewinn steht, wird sich so ein System nicht durchsetzen.
Grüße,
Zeph
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Haben Wechselakkus für e-Kfz Vorteile bzw. Nachteile?' überführt.]
414 Antworten
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 9. Februar 2022 um 15:09:13 Uhr:
Ich kann micht nicht daran erinnern, das es bei den Handys darum ging, leere Akkus gegen volle zu tauschen. 😉
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hatten die Nokia-Handy's noch NiMH-Akkus mit gerade mal 600mAh, die LiIon-Akkus kamen dann endlich auf 900mAh. Aber ja, wenn man ein wichtiger Business-Man war und den Ganzen Tag telefonieren wollte, dann musste man nach 4h durchaus den Akku tauschen.
Aber die Akku-Technologie ist eben nicht stehen geblieben, heutige Smartphones haben zwischen 4000-5000mAh, bei kleinerem Bauraum.
Grüße,
Zeph
Da gibt es allerdings einen gewissen Rebound Effekt. Die Akkus sind zwar größer, durch größere Displays und stärkere CPUs aber auch der Stromverbrauch höher, was am Ende dazu führt das du trotzdem nur so über den Tag kommst.
Vielleicht sollte man den Titel ändern in,
"Wechselakku-System für bestimmte Elektroautos ?"
Zitat:
@draine schrieb am 9. Februar 2022 um 16:18:36 Uhr:
Da gibt es allerdings einen gewissen Rebound Effekt. Die Akkus sind zwar größer, durch größere Displays und stärkere CPUs aber auch der Stromverbrauch höher, was am Ende dazu führt das du trotzdem nur so über den Tag kommst.
Nö. Früher hatten meine Akkus am Abend noch etwa 20% übrig. Mein Xiaomi hat just jetzt noch 81% übrig. Aber mit kleinerem Bildschirm und schwächerer CPU käme ich noch weiter, das stimmt natürlich.
Grüße,
Zeph
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Das Riesenland China sieht das wohl etwas anders als wir hier, andererseits sind die Wege hier relativ kurz.
Vielleicht wird das ja noch ein Thema in den USA; falls sie es schaffen die Coalroller aus dem Straßenbild zu entfernen. Link
Andererseits ist der Artikel mehr als Dürftig wenn zum Beispiel die Tankstellendichte mit Micro Deutschland mit dem Riesenreich China verglichen wird.
Ich bin da noch nicht so überzeugt davon. Ich verstehe und akzeptiere die Punkte in dem Artikel, allerdings wird dabei nicht bedacht, dass die Batterien auf absehbare Zeit ein elementarer Bestandteil der Eigenschaften des Antriebsstranges ist und ein potentieller USP, und dass dort momentan massiv Wettbewerb existiert und entsteht. Das ist nicht mit "wir zwingen Apple zu USB-C" vergleichbar.
Gerade die chinesischen Hersteller, die batterietechnisch ganz vorne dabei sind, sollen diesen Vorteil plötzlich aufgeben, indem sie ein Standardbatterie nutzen müssen, die sie mit VW, Toyota, Stellantis und Co. teilen müssten?
Unmöglich ist bei der unendlichen Weisheit der Führung der chinesischen Regierung natürlich nichts, aber ich bezweifle, dass das so in Europa kommen würde. Wenn die chinesischen Autos sich hier durchsetzen wollen, geht das nur über einen Vorteil beim Akku.
mhmm, als endkunde habe ich später doch nur ausreichend reichweite + ladgeschwindigkeit im blick.
und wohl noch entspr. garantie fürs wohlgefühl.
wenn die paramter bei allen sich egalisieren. sowie ein 1.0, 1.2, 1.4-liter-motor mit 100, 130, 1... PS und 6-Gang mit xx sek auf 100 km/h.
es müssen doch wohl andere "werte" sein !?
als sog. "mobilitätsanbieter" wollen sie jetzt doch gesehen werden, sich selbst umtaufen.
und mehr leasing, nutzen+abgeben,...
dazu infotainments/vernetzung/multimedia im mittelpunkt.
fahrwerke und rundenzeiten, wen interessiert es noch
Zitat:
@flex-didi schrieb am 2. Juli 2022 um 13:33:15 Uhr:
... sowie ein 1.0, 1.2, 1.4-liter-motor mit 100, 130, 1... PS und 6-Gang mit xx sek auf 100 km/h.
es müssen doch wohl andere "werte" sein !?...
Wirklich? Ist es wirklich egal, ob der Motor mit einem bestimmten Hubraum nun von Ford, einem Japaner, us dem VW Regal, oder BMW oder vom Daimler stammt?
Es haben sich Gruppen etabliert, ja. Sozusagen Größenklassen. Die sieht man auch beim Akku:
-bis 30 kWh
-die 50 kWh Klasse
- die 70 bis 80 kWh Klasse
- die bis 100 und mehr kWh Klasse
In keiner ist es egal, von wem der Akku ist.
So ist der 50er Akku einer ZOE Luftgekühlt, der im ID.3 Flüssigkeitsgekühlt mit Anbindung an die Klima
So bestehen die meisten Akkus aus prismatischen oder Pouch Zellen, Tesla verwendet Rundzellen
Noch verwenden viele NMC Technologie (die sich aber von Zelltyo zu Zelltyp schon arg unterscheidet), einige haben die Umstellung auf LiFePo begonnen. Da liegen Welten dazwischen.
Der Kunde sieht das nicht, der sieht nur x kWh.
So eindimensional sind Batterien aber nicht. Wenn Porsche einen elektrischen 911er baut, bauen die sicher keinen 500kg Standardakku mit 500 km Reichweite ein, sondern wollen etwas besonders Leichtes mit höherem Leistungsoutput trotz geringerer Reichweite. Die brauchen evt. auch eine besonders flache Bauweise. Der e-Sprinter dagegen braucht was komplett Gegensätzliches.
Solange Batterien am "Performance"-limit sind (im Gegensatz z.b. dem Elektromotor oder dem, was ein normaler Mensch am Tag/Stück fahren kann) und auf das Einsatzgebiet und Bauform des Autos optimiert werden müssen, sehe ich die Idee von der Handvoll Standardbatterien als nicht zielführend an.
gewiss sind da (noch) entwicklungen und extreme und prioritäten. aber in der großen masse.
fern dessen - das wechselsystem sehe ich dennoch nicht.