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Warum wird das Variogetriebe ignoriert?

Durch einen Beitrag von @DieselSeppel bezüglich des Toyota-eCVT-Getriebes
wurde ich auf dessen Prinzip und Vorgeschichte aufmerksam:
Das Variogetriebe, entsprechend Patent DE233529 vom 13.07.1973,
stammt von der Firma Xaver Fendt & Co. (Traktorenbau).

Prinzip "Variogetriebe":
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Prinzip-Variogetriebe.svg

Dieses Variogetriebe benötigt keine Kupplung,
nur 1 Planetensatz für "unendlich" viele Stufen vorwärts (und rückwärts)
ab Abtriebsdrehzahl Null
und ein Hydrostatisches Getriebe (= Hydropumpe und -motor)
als 2. Leistungsstrang mit Regelorgan.
(Im eCVT ersetzt Toyota das Hydrostatische Getriebe
durch eine E-Generator-Motor-Einheit für sein Hybridsystem.)

Das Variogetriebe erscheint mir günstiger und unproblematischer
als Wandler oder DSG.
Außerdem kann der Verbrennungsmotor meist in seinem Bestbereich betrieben werden,
wodurch auch noch Sprit gespart wird.
Warum wird das Variogetriebe bei den PKW-Herstellern (außer Toyota) ignoriert?
Wenn Audi statt des CVT ein Variogetriebe eingesetzt hätte,
wäre "Vorsprung durch Technik" gerechtfertigt gewesen! 😁

WQ33

Beste Antwort im Thema

Hydropumpe und -Motor haben einen miserablen Wirkungsgrad. Zusätzlich das Gewicht und der Tank für die Hydraulikflüssigkeit. Das Toyota eCVT ist das gleiche auf elektrisch.

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Na ja, so ganz stimmt das ja nicht, Hydraulik ist nach wie vor an Bord:
https://www.ingenieur.de/.../
Hier geht es aber auch um einen Anwendung, wo mit der Rekupation eine großer Nutzen erzielt werden kann, und es bei der Entwicklung primär um Energie Ersparnis ging. Ob das dann haltbarer ist, liegt vermutlich an der Anwendung.
Und bei den Dieselloks ist die Anwendung halt auch wieder ne ganz andere, mechanisch wird es da halt schwierig diese Kräfte zu übertragen, da ist ein "E-Getriebe" einfacher als Mechanik und effizienter als Hydraulik.

@Friesel
könnte man das Prinzip "Diesel-Elektrisch" - wie bei Lokomotiven -
bei PKW anwenden?
Keine Kupplung, kein mechanisches Getriebe, in 1 Leistungsstrang,
die E-Motoren direkt an den Rädern?

Der Honda-Hybrid-Antriebsstrang i-MMD ist genau so aufgebaut. Der Benziner treibt einen Generator der die Batterie laden kann und den Fahrmotor mit Strom versorgt. Der Wagen selbst wird bis auf einen Spezialfall ausschießlich mit dem Fahrmotor bewegt. Erst über 100km/h gibt es eine mechanische Überbrückung zwischen Generator und E-Motor, so das der Benziner die Räder direkt antreibt (nur eine Übersetzung, entspricht etwa dem 6. Gang).

Grüße,
Zeph

Moin

Zeph
Ich glaube wir schlagen ins gleiche Horn. Hydraulikmotoren sind recht klein bei hohen Leistungen. Haben dann aber eben auch schlechte Wirkungsgrade. Ein Tesla Antriebsstrang ist im Vergleich zu einer Pistenraupe nun aber auch nicht die Ausgeburt an Größe, und der leistet auch 600 PS bei weit besserem Wirkungsgrad.

Darum, wie du schon schreibst, wohl tatsächlich: Schuster bleibt halt bei seinen Rappen.

Ltl
Ich meine nicht den rein elektrischen. Ich meine schon den quasie normalen Dumper. Liebherr als Beispiel baut sie alle Dieselelektrisch. Der Grund ist der gleiche wie bei der E-Lok, anders wirst der Kraft nicht Herr.

Dennoch hat so ein E-Strang einen Wirkungsgrad an welchen der beste Hydraulikmotor nicht ran kommt, und die normalen Dumper haben keinen Akku für die Rekuperation.

Mit dem Beispiel wollte ich nur ein wenig entkräften das elektrische Antriebe wohl mit Wasser und Dreck nicht umgehen können. Im Bergbau werden die halt schon seit Jahrhunderten eingesetzt, wenn man auch die E-Loks in Bergstollen hinzu nimmt.

WQ
Klar kann man. Macht nur anscheinend nicht ausreichend Wirkungsgrad. Darum bauen ja mitlerweile fast alle den Leistungsverzweigten Antrieb. Wenn es dann doch Seriell wird, Kia macht es so, dann läuft der E-Motor nur mit auf der gleichen Welle und kann so die Last in einer Drehzahl verbessern.

Ich meine gelesen zu haben das der Outander tatsächlich so betrieben werden kann.

Ansonsten kenne ich solche Systeme im PKW nur als Rangeextender.

P.S.
Wo ich Zephs Text über den Honda lese, war der Ampera nicht genau so aufgebaut? Der verbrauchte aber mit dem VErbrenner derart viel Sprit.....

Moin
Björn

Zitat:

@Friesel schrieb am 27. Mai 2019 um 14:38:35 Uhr:


Ich glaube wir schlagen ins gleiche Horn. Hydraulikmotoren sind recht klein bei hohen Leistungen. Haben dann aber eben auch schlechte Wirkungsgrade. Ein Tesla Antriebsstrang ist im Vergleich zu einer Pistenraupe nun aber auch nicht die Ausgeburt an Größe, und der leistet auch 600 PS bei weit besserem Wirkungsgrad.

Das Zauberwort ist Dauerleistung. Den Tesla katapultierst du mit 700PS in 20sec jenseits aller Geschwindigkeitsbegrenzungen und brauchst dann zum halten deutlich weniger (~150PS). Die Pistenraupe fährt den ganzen Tag mit ihren 7 Tonnen bergauf/bergab, teilweise über 30% Steigung und schiebt auch ziemliche Schneemassen hin und her. Da geht's um Dauerlast, deswegen müssten die elektrischen Systeme deutlich stärker ausgelegt sein, als beim Tesla.

Aber, wie ich gerade sehe:
https://www.pistenbully.com/aut/de/fahrzeuge/alpine/600-e.html

geht auch das...

Grüße,
Zeph

Moin

Na, das das ganze auch etwas größer sein muß ist schon klar. ;-)

Aber wie gesehen, das passt auch hervorragend in so einen Pistenbully. Dann war es wohl wirklich des Schusters Rappen der erst neu erfunden werden mußte. :-)

Moin
Björn

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