Warum werden die Listenpreise immer höher? Das ist sehr nachteilig bei Firmenfahrzeugen.
Tja, die Frage steht ja schon im Titel.
Die Listenpreise werden immer höher, die Rabatte auch,
unter dem Strich kostet das Auto zwar nicht mehr,
aber bei Anwendung der 1% Regelung vergeht einem die Lust,
Steuern zu zahlen.
Geht's Euch auch so?
Aktuelles Beispiel:
Mein neues Auto hat einen 17% höheren Listenpreis als das gerade abgegebene,
die Leasingrate liegt um 8% unter der alten Rate.
Laufzeit und Kilometerleistung natürlich identisch.
Soweit alles schön.
Aber warum diese hohen Listenpreise,
die dann mit Nachlässen wieder bodenständig gemacht werden?
(reduzierter) Listenpreis = Kaufpreis wäre doch für alle Firmenwagenheinis viel besser, oder?
Beste Antwort im Thema
Keiner zwingt dich, einen Firmenwagen zu fahren.
Oder musst Du einen Q7 bzw. vorher einen ML 350 zwangsweise als Firmenwagen nehmen und versteuern?
Geht auch eine oder zwei Nummern kleiner? Wenn ja , beschwer dich nicht über hohe Listenpreise für ein/dein Firmenfahrzeug.
Du beklagst dich über ein Luxusproblem...
37 Antworten
Ich bin da bei CHKolumbus, es ist eine WinWin-Situation für Staat und Hersteller. Der Staat verdient mehr und die Hersteller freuen sich über die Regelung, da mehr Neufahrzeuge abgesetzt werden, da der finanzielle Aufwand für jeden bezahlbar ist.
Man könnte ja auch die 1% Regel abschaffen. Die Regelung muss also auch interessant für den Finanzminister sein. Da Gebrauchtwagen ebenso anhand der damaligen Listenpreise bewertet werden, rentiert sich Leasing/Kauf von Gebrauchtwägen von Firmenfahrzeugen nicht. WinWin!
Privarkäufer/Privatleaser bekommen dann Rabatte/günstige Leasingangebote.
Das einzige was Konsumenten mit diesen Problemen hilft ist eine Besinnung auf die wahren Werte.
V.I.T.R.I.O.L.
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Zitat:
@vollkommenegal schrieb am 26. September 2016 um 21:52:45 Uhr:
Wie schaut es mit nem Oldie aus (kann man den kostengünstig als Firmenfahrzeug nutzen)?
Zwei Varianten. Man kann über die 0,30 € km-Pauschale ein nicht aktiviertes Fahrzeug brutto = netto in die Betriebsausgaben nehmen. Das kann passen, muss aber nicht unbedingt aufgehen. Es hängt entscheidend von den Wartungskosten ab. Ein anderer Weg ist der Oldtimer als Geschäftswagen. Die 1%-Regelung geht auch da. Vor 30 Jahren waren Porsche und Co. direkt günstig in der Anschaffung und die Listenpreise tief. Es hat definitiv Stil und die etwas höheren Wartungskosten ... also wenn man das mag, dann wäre es ein Weg. 😉
Zitat:
@Nr.5 lebt schrieb am 26. September 2016 um 21:28:54 Uhr:
So weit so richtig, aber das sagt noch nichts darüber aus, was gerecht ist.
Gerecht ist dein "P.S." und das steht jedem frei. Dazu eine einfach pauschale Versteuerung als Option.
Wo ist also das Problem? Ich raff es nicht!
Zitat:
@vollkommenegal schrieb am 26. September 2016 um 21:44:28 Uhr:
Man könnte ja auch die 1% Regel abschaffen. Die Regelung muss also auch interessant für den Finanzminister sein.
Natürlich ist die für den deutschen Staat interessant, einfach weil sie minimalen Verwaltungsaufwand bedeutet. Geringe Kosten sind da das Ziel, da Fahrtenbuchführer am Ende mehr kosten als sie einbringen.
Die 1% abzuschaffen wäre eine Lose-Lose- Geschichte für beide Seiten, das Fahrtenbuch (das Gerechteste) abzuschaffen würde nur dem Staat nutzen.
Was hohe Listenpreise und hohe Rabatte einem Hersteller nutzen, das ist mir ein Rätsel. Der ist für mich neutral. Für den zählt, was er am Ende erzielt.
Ein hoher Listenpreis suggeriert hohe Qualität. Damit das "hochqualitative" Produkt verkauft werden kann, muss man es entsprechend rabattieren.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 26. September 2016 um 22:02:56 Uhr:
Zitat:
@vollkommenegal schrieb am 26. September 2016 um 21:52:45 Uhr:
Wie schaut es mit nem Oldie aus (kann man den kostengünstig als Firmenfahrzeug nutzen)?Zwei Varianten. Man kann über die 0,30 € km-Pauschale ein nicht aktiviertes Fahrzeug brutto = netto in die Betriebsausgaben nehmen. Das kann passen, muss aber nicht unbedingt aufgehen. Es hängt entscheidend von den Wartungskosten ab. Ein anderer Weg ist der Oldtimer als Geschäftswagen. Die 1%-Regelung geht auch da. Vor 30 Jahren waren Porsche und Co. direkt günstig in der Anschaffung und die Listenpreise tief. Es hat definitiv Stil und die etwas höheren Wartungskosten ... also wenn man das mag, dann wäre es ein Weg. 😉
Da sind die Finanzämter aber auch schon dahintergekommen und teilweise gibt es da schon ärgerliche Entscheidungen. Am schlimmsten trifft es dich wenn der Oldie plötzlich "unangemessene Räpresentationsaufwendung" sind und du nichts abschreiben kannst. Wenn er auch noch im Wert steigt, wird bei Entnahme/Verkauf auch wieder was fällig. Ich geb der Sache noch ein paar Jahre dan gibt es eine Sonderregelung für Fahzeuge >X-Jahre, die werden dann nach Anschaffungspreis oder gar Wertgutachten versteuert.
Die "bösen" Entscheidungen betreffen Oldtimerleasing mit festgeschriebener Rückkaufoption. Dort verkauft man seinen privaten Oldie an die Leasinggesellschaft und least ihn für eine bestimmte Zeitspanne mit der Option, beim Leasingende zu einem kalkulierten Restwert den Oldtimer zurück zu kaufen. Diese Variante sollte man also gleich mal abhaken.
Ich denke, das System aus hohen Listenpreisen und mehr oder weniger hohen Rabatten dient dazu den Markt nicht allzu transparent werden zu lassen und flexible Preise bei unterschiedlichen Verkaufssituationen machen zu können.
Nehmen wir an ein Fahrzeug hat einen Listenpreis von 30.000 Euro. In einer Absatzkrise summieren sich diverse Verkaufsfördermaßnahmen auf einen möglichen Nachlass von 30%, so dass das Fahrzeug für 21.000 Euro verkauft wird. Ein paar Monate später brummt die Konjunktur wieder und es sind nur noch die üblichen 8% runter zu handeln, so dass der gleiche Wagen nun für 27.600 Euro über den Tresen geht. Das erfährt man aber eigentlich nur, wenn man sich beim Händler Angebote holt. Für den Hersteller wären Änderungen des Listenpreises aber zweimal mit negativer Publicity verbunden. Bein ersten Mal würden die Zeitungen melden "Hersteller XY in der Krise. Fahrzeuge müssen verramscht werden. Preissenkung um 30%!". Bei der zweiten Preisänderung hieß es "Preiswucher beim Hersteller XY. Preiserhöhung um mehr als 30%. Gerichte machtlos!"
Auch dienen die Listenpreise dazu, sich in bestimmter Weise gegenüber den Mitbewerbern zu positionieren. So ist es beispielsweise Tradition, dass Mercedes nach Listenpreisen etwas teurer ist als BMW und AUDI. Es ist eine verkaufspolitsche Entscheidung wie sich ein Hersteller grundsätzlich in seinem Preisniveau positioniert. Je nach Modellzyklus und Nachfrage kann durch Rabatte und Sonderkonditionen aber immer ein anderes Modell das günstigste (bzw. das am wenigsten überteuerte sein).
Auch haben die Hersteller ganz unterschiedliche Interessen an wen sie zu welchem Preis verkaufen wollen. Der Privatkunde ist bei vielen Modellen (vor allem bei Nobelherstellern) eine zu vernachlässigende Größe und wird daher gnadenlos ausgenommen, wenn er so dumm ist ein bestimmtes Modell privat kaufen zu wollen. Dagegen hat der Hersteller ein großes Interesse am Flottengeschäft und bietet dabei erhebliche Nachlässe an, ohne seinen Ruf als Luxusmarke aufs Spiel zu setzen.
Zusammenfassend kann man es vielleicht so ausdrücken: Mit hohen Listenpreisen und darauf gewährten Nachlässen, kann man jedem Interessenten so viel Geld abnehmen, wie er zu zahlen bereit ist. Moderate Listenpreise gelten jedoch für alle. Kann sein, dass man ein paar Kunden durch die günstigen Listenpreise zusätzlich lockt, aber man verliert Großabnehmer, denen man nicht mehr so spektakuläre Nachlässe gewähren kann.
Zumindest in der Kalkulation der Autohersteller scheint sich das erste Modell mehr zu lohnen. Ausnahme ist vielleicht Dacia, als Marke die sich gezielt an den preisbewussten Endverbraucher wendet und im Nobel- und Flottengeschäft keine Rolle spielt.
Ja und so kann man auch reagieren, wenn ein Modell nicht so läuft.
Ich stehe gerade in Verhandlungen für einen neuen Dienstwagen für meinen Bruder. Ein GLE Coupe, da sind die Rabatte nicht prickelnd (konkretes Angebot sollte die Tage kommen).
Wenn auf den Q7 deutlich höhere Rabatte und zudem noch sehr günstige Leasingkonditionen geboten werden, wird das schon seinen Grund haben 😉
Ein weiterer Grund für hohe Listenpreise könnte sein, dass ja das Geschäft mit den Flottenkunden, die Rabatte über 30% haben (Autovermietungen usw.) immer mehr Anteil hat. Ist der Listenpreis hoch, bleibt auch nach diesem Rabatt für den Hersteller noch mehr. Und dem kleinen Kunden kann man ja, wenn es der Markt verlangt auch das eine oder andere Prozent zusätzlich geben.
Der Dienstwagenversteuerer ist dem Hersteller dabei wohl egal. Wobei auch bei höheren Listenpreise der Dienstwagen immer noch die günstigste Möglichkeit ist, einen Neuwagen zu fahren 😉
Also Jammern auf hohem Niveau.
XF-Coupe
Hat sich hier eigentlich schon jemand über die steigenden Löhne beschwert?
Also in der Art:
"Warum werden die Löhne immer höher? Das ist sehr nachteilig für die Firmen."
Ich denke man muss hier zwischen zwei Arten des Rabattes unterscheiden, die aber gerne auch gleichzeitig auftreten.
1. Der Sockelrabatt, der immer da ist.
Dieser dient tatsächlich dazu, über einen hohen Preis hohe Qualität zu suggerieren, um dann mittels eines hohen Rabatts das Schnäppchengen anzusprechen.
2. Der flexible Rabatt, der tatsächlich dazu dient mittels des Rabatts gewisse Dinge zu steuern.
Beide Rabattformen haben wohl in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zugenommen, wobei der Sockelrabatt erst da zu einer echten Größe herangewachsen ist.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 27. September 2016 um 11:56:41 Uhr:
Beide Rabattformen haben wohl in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zugenommen, wobei der Sockelrabatt erst da zu einer echten Größe herangewachsen ist.
Konkret, seitdem das Rabattgesetz in D aufgehoben wurde, das war im Jahre 2001.
Als dann noch der Gebietsschutz für die Autohändler im Rahmen der GVO im Jahr 2003 aufgehoben wurde, hat sich der Wettbewerb auch zwischen Händlern der selben Marke noch verschärft und führte zu entsprechenden Preiskämpfen.
Gruß
Der Chaosmanager
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 27. September 2016 um 11:56:41 Uhr:
Beide Rabattformen haben wohl in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zugenommen, wobei der Sockelrabatt erst da zu einer echten Größe herangewachsen ist.
... leider nicht überall.
Dort wo die Nachfrage so groß ist, dass die Lieferzeiten etliche Monate betragen, wie z.B. bei einem Porsche Macan oder einem Mercedes GLE Coupe, sieht es auch mit Rabatt mager aus, der liegt dann eher im mittleren 1-stelligen Prozentbereich 🙁
Andererseits wurde z.b. der VW Touareg vor wenigen Wochen im gewerblichen Bereich mit über 35% Rabatt angeboten.
XF-Coupe