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Warum rattert Bremspedal, wenn ABS arbeitet?

Themenstarteram 18. November 2002 um 17:53

Hallo,

warum rattert eigentlich das Bremspedal, wenn das ABS arbeitet? Ist das technisch bedingt? Oder soll es nur ein Warnsignal für den Fahrer sein?

Danke für eure Antworten!

Gruß

Medion

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32 Antworten

Das ist technisch bedingt.

Wenn ein (oder mehrere) Räder blöckieren oder zu blockieren drohen dann wird das geregelt, indem von dem Hydraulikagregat an dem entsprechendem Rad den Bremsdruck zunächst von Druckaufbau (welcher ja beim Bremsen erzielt wird) auf Druckhalten, nimmt die Blockierneigung weiter zu wird auf Druckabbau geschaltet.

Wenn der Schlupf geringer wird also die Blockierneigung zurückgeht wird wieder auf Druckaufbau geschaltet.

Dieser Vorgang wiederholt sich wenn das ABS aktiv ist etwa 6 bis 10 mal die Sekunde.

Es wird also etwa 6 bis 10 mal pro Sekunde der Bremsdruck zwischen Druckaufbau, Druckhalten und Druckabbau geschaltet, und dieses Schalten macht sich als pulsieren im Bremspedal bemerkbar.

Gruss

Sebastian

am 5. Dezember 2002 um 16:05

Genau, die einzige Möglichkeit diesem Phänomen zu entgehen ist übrigens SBC, also nur mit dem aktuellen SL und der neuen E-Klasse.

Oh, den Maybach habe ich ganz vergessen... ;-)

Weil ABS eine elektronisch geregelte Stotterbremse ist, deshalb stottert es natürlich auch ;-)

Naja, ich will jetzt ja nicht meckern, aber warum das ABS rattert lernt man in der Theorie zum Führerschein.

So 100 % korrekt kann ich das auch nicht mehr erklären, aber wenn man bremst können die Räder blockieren (mache ndie unheimlich gerne auf glatten Straßenbelägen, wie z.B. bei Regen). Wenn man dann am Lenkrad dreht passiert eigentlich gar nichts. Irgendwie hat das was mit den Seitenführungskräften und sonstigen physikalischen Vorgängen zu tun. Der Wunsch z.B. nach links zu fahren wird durch die blockierten Räder nicht erfüllt, weil man die Lenkkräfte nicht auf die STraße bringen kann. Also hält der Masseschwung vom Fahrzeug die Oberhand, also die Richtung nach geradeaus.

Wenn man jetzt die Räder wieder rollen läßt, kann man auch wieder lenken. ABS ist nur die technische Umsetzung dieses Räder wieder rollen lassen. Nur läßt man die Räder nur wieder rollen, bremst man ja nicht mehr und dieses Ziel möchte man ja erreichen. Also steuert das ABS-Steuergerät imemr wieder "Bremsen" und "Nichtbremsen" an, weswegen es dann im Pedal rumpelt. Allerdings darf man dann nicht von der Bremse gehen, sondern muss voll drauf bleiben. Es ist wohl so, dass man, wenn man das nicht gewöhnt ist dann einfach wieder runter geht von der Bremse.

 

Warum das in den teuren Fahrzeugen von BMW, Mercedes un Co nicht mehr so ist, liegt einfach daran, daß die nur noch digitale Gas- und Bremspedale haben. Man betätigt mit dem Tritt auf die Bremse also nicht mehr über irgend welche Mechanik oder Elektromechanik die Bremsanlage, sondern gibt nur noch einen Steuerbefehl. Das Fahrzeug bremst dann von alleine. Das geht sogar so weit, dass bei einer Gefahrenbremsung (kommt drauf an wie schnell und heftig man auf das Pedal tritt), der Bremsdruck auf Maximum gegeben wird, auch wenn man gar nicht mehr so feste Tritt (macht z.B. der Bremsassistent von Mercedes so).

 

Gruß

Kephas

am 4. Januar 2003 um 1:36

Nicht ganz, W211 (E-Klasse), R230 (SL) und W/V240 (Maybach) sind die einzigsten Serienfahrzeuge mit einer elektrohydraulischen Bremse (SBC). Am Bremspedal finden sich nur noch Sensoren und ein Elektromotor (um das "Bremsgefühl" zu vermitteln - quasi Force-Feedback). Eine Hochdruckpumpe mit Druckspeicher wird darüber angesprochen. Diese Autos haben auch keinen Bremskraftverstäker mehr. Es gibt allerdings ein hydraulisches Notsystem.

Setzt euch einfach mal in einem MB-Showroom z.B. in die E-Klasse. Im Stand werdet ihr feststellen, das Gas und Bremse das gleiche "Pedalgefühl" besitzen, bei normalen Fahrzeugen bemerkt man ja den Widerstand durch das hydraulische System.

Bald will man (wahrscheinlich in der nächsten S-Klasse) eine komplett elektrische Bremse einbauen, die Bremsen werden über Servomotoren angesprochen, die Hydraulik entfällt gänzlich.

am 10. Januar 2003 um 20:41

Also so wie "Drive by Wire"?

Das hat ja GM in einem Concept Wagen auch umgesetzt, Bremse und Gas über elektronik gesteuert.

am 11. Januar 2003 um 0:03

Exakt, allerdings erst die Vorstufe von dem richtigen "Drive by Wire". In der Autoindustrie versteht man darunter auch den kompletten Wegfall der Hydraulik.

Vor GM hat MB den F400 Carving vorgestellt, dieser kleine Flitzer mit der aktiven Sturzverstellung. Im Gegensatz zum GM-Konzeptfahrzeug funzt sie allerdings schon zu 100%, der GM hat nämlich noch kein "Force-Feedback", man hat keinerlei Lenkgefühl. MB wartet eigentlich nur noch auf die Freigabe durch den Gesetzgeber (2005-2007?).

am 14. März 2004 um 8:55

Guten Morgen,

Also von dem DRIVE BY WIRE halte ich nichts,

was macht man, wenn irgendein Mikrochip spinnt oder ein Kabelbruch passiert?

Tja, was man dann macht?

a) Hoffen, daß ein redundanter IC auf dem Board sitzt

b) Hoffen, daß auch die Kabelwege doppelt ausgeführt sind

c) Beten, daß die Entwickler sich der Bedeutung des Begriffes "Fail-Safe" bewußt waren

d) Den Schleudersitz betätigen...

Der Trend geht leider zu Drive-By-Wire, weil man es bauen kann (nicht, weil es dringend nötig wäre), und weil es marketingtechnisch positive Gimmicks wie adaptive Lenkung ermöglicht, und es sich gut mit Fahrassistenzsystemen wie dem oben erwähnten Bremsassistenten kombinieren läßt.

Vielleicht hätte man vorher fragen sollen, ob diese Art der Fahrzeugbedienung überhaupt erwünscht ist...

Gruß

Derk

Zitat:

Original geschrieben von Hermannsteiner

Guten Morgen,

Also von dem DRIVE BY WIRE halte ich nichts,

was macht man, wenn irgendein Mikrochip spinnt oder ein Kabelbruch passiert?

Dann passiert das Gleiche wie in einem Flugzeug. In der Luftfahrttechnik wird schon lange das Fly-by-Wire eingesetzt. Fällt das System aus, setzt ein Backup-System ein. Ich denke, dass das bei den Kfz auch nicht anders zugelassen werden wird.

am 27. März 2004 um 8:32

Darüber hinaus ist das "Flattern" des Bremspedals von der Autoindustrie ganz bewußt nicht bautechnisch unterdrückt worden, da der Fahrer mitbekommen soll, wenn das ABS arbeitet.

Denn das bedeutet:

Achtung - Haftung geht verloren = GEFAHR!

@Stitch Jones: kleine anmerkung. bei den mercedes modellen mit sbc-bremse flattert das bremspedal nichtmehr.

Gruß André (der sich ob des besseren gefühls über sein flatterndes pedal freut)

Drive-By-Wire... grummel... noch mehr im Auto was kaputt gehen kann... ich könnte mich mit der aktuell aktuellen Technik der SBC gerade noch anfreunden, auch wenn mir das schon wieder viel zu viel Bevormundung seitens des Autos ist!

Die sollten nicht anfangen hier so dermaßen sicherheitsrelevante Aggregate wie die Bremse oder die Lenkung durch Elektronik zu ersetzen, wenn sie nichtmal autarke Scheibenwischer (Golf IV meines Bekannten), komplette Totalausfälle der Elektronik (Sportcoupé seines Vaters) und sich durchdrehende Getriebestellmotoren anstatt des Anlassers (mein Dienst"wagen"-Smart) in den Griff bekommen!!!

Ich will Auto fahren und keinen Computer bedienen!!!

Naja in der Luftfahrt funktioniert es wunderbar!

Man sollte jeder sinnvoll erscheinenden Innovation eine Chance geben.

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