Warum Benzinpreise in Wirklichkeit immer noch Preiswert sind!

hallo liebe motortalker,

ich habe mir mal die mühe gemacht, die benzinpreise (normalbenzin) von 1958 bis heute zu analysieren. in der tat sind die benzinpreise gestiegen, allerdings haben auch die durchschnittlichen bruttomonatslöhne zugenommen. und genau dies muss man in verhältnis setzen.

bis 1985 mussten wir mindestens 4% von unserem durchschnittlichen bruttolohns für eine 60 liter tankfüllung ausgeben, angefangen mit knapp
10% im jahre 1958.

zwischen 1985 und 2006 ist der benzinpreis im verhältnis zu unserem bruttolohn bei einer tankfüllung von 60 liter nie um mehr als 4% gestiegen.
am wenisten mussten wir 1988 zahlen, da hat nämlich eine 60 liter tankfüllung nur 2,5% des bruttolohns gekostet.

gegenwärtig sind wir bei bei 4,5%. nur mal als gegenbeispiel: in den guten alten 60er jahren der wirtschaftswunderjahre lagen wir durchschnittlich bei 6% des bruttomonatslohns.

jetzt werden einige zurecht sagen, dass man früher mehr netto vom bruttolohn hatte, etwa 70-75% zu 55-60%. das stimmt, aber man darf nicht vergessen, dass wir für lebensmittel sehr viel mehr ausgegeben haben, wenn man berücksichtigt, wie teuer fleisch, butter und andere sachen waren. ich hab die zahlen nicht in kopf, aber es waren prozentual doppelt soviel wie heute, was wir vom lohn für lebensmittel ausgeben, sprich die lebensmittel preise satgnieren bzw, nahmen nicht so schnell zu wie die nominallöhne.

das und die tatsache, das die preise für unterhaltungselektronik stark abegnommen haben, wiegt den nettokaufkraftverlust zu meiner berechnung des benzins wieder auf, sprich wir haben zwar weniger netto, aber galeichzeitig auch mehr geld für benzin, durch billigere lebensmittel und elektronikpreise. das dürfte die sache abwiegen.

letzendlich sind wir jetzt an einem niveau angelangt, wie die menschen in deutschalnd im jahr 1982, als eine 60 litertankfüllung auch 4,5% des bruttolohns ausmachte.

vergisst nicht, dass die menschen damals auch sonstige monatliche kosten hatten und diese mit weniger lohn bestreiten mussten, wenn ihr jetzt mit anderen gestiegenen kosten ankommt.

ich habe nochmal komplett die aufbereiteten daten von 1958 bis 2012 hinzugefügt mit einem diagramm.

die daten stammen aus dieser quelle:

http://www.was-war-wann.de/historische_werte/benzinpreise.html

http://www.was-war-wann.de/historische_werte/monatslohn.html

Beste Antwort im Thema

Der Vergleich hinkt doch schon deshalb, weil man einen Bruttolohn gar nicht ausgeben kann. Ausgeben kann man nur, was nach den Abzügen für Steuern und Sozialleistungen übrig bleibt. Und die Abzüge für Steuern und Sozialleistungen sind im genannten Zeitraum für Normalverdiener ebenfalls kräftig gestiegen, wobei die kalte Progression zusätzlich zuschlägt.

Und wie sieht es mit den Ausgaben für Wohnen, Strom/Gas, Wasser aus? Oder für die KFZ-Versicherung?Hat sich das alles nicht verteuert? Ich habe auch noch keinen Bäcker gefunden, der mit die Brötchen zum Preis von 1985 verkauft. Glaubst Du tatsächlich, dies alles wird durch billigere Unterhaltungselektronik ausgeglichen? Ich jedenfalls kaufe mir nicht jeden Monat einen Flachbildfernseher, habe aber jeden Monat laufende Kosten die deutlich höher sind als 1985 - von 1958 will ich gar nicht reden. Und wenn mir im Vergleich zu 1985 trotz aller Verteuerungen etwas mehr von meinem Einkommen übrig bleibt, will ich dies nicht unbedingt den Mineralölkonzernen in den Rachen werfen.

Gruß

Peter

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Hey, du hast damit angefangen, dass die Lebensmittel damals teurer waren. 😉

um es nochmal klar zu stellen, da hier einige instinktdiskutierer mir schlechte absichten unterstellen und deshalb blind und mit scheuklappen diskutieren.

ich will nicht, dass die benzinpreise erhöht werden. eine wertende aussage habe ich doch nicht gemacht, lediglich betont, dass menschen früher teilweise höhrere benzinkostenbelastungen hatten.

ich bin linksliberal und ebenfalls kritiker der neoliberalen wirschaftspolitik der letzten 20 jahre. ich habe eine soziale ader und bin für gerechtigkeit.
aber deshalb jetzt richtige fakten umzukehren zu verschleiern, damit das in mein weltbild passe, werde ich nicht tun.

mich hat dieses ergebnis genauso überrascht, aber geahnt hatte ich das schon, da der mensch immer zu der romantisierung neigt, früher war alles besser - selbst dann, wenn es ihm subjektiv materiell schlechter erging. siehe "ostalgie" syndrom.

Warum hast du eigentlich dann nicht genau das als Überschrift gewählt?

Zitat:

früher teilweise höhrere benzinkostenbelastungen

Zitat:

Original geschrieben von xmisterdx



Zitat:

Original geschrieben von AndyB1971


Stell' dir doch einfach mal die Frage, warum sich die Mehrheit der Forumsteilnehmer nicht in in deinen Aussagen wieder findet.
Weils Autofanatiker sind...

Kennst Du den Film "Stirb langsam 3"?

Da steht Bruce Willis mit einem großen Schild mitten in Harlem, auf dem steht "I hate niggers".

😉

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Hallo,

Nichts für ungut, aber Deine Analyse ist bestenfalls ein Zirkelschluss, vermutlich aber ohne jede Aussage.

Du kannst mathematisch und sachlogisch nicht den Benzinpreis vom Lohn abhängig machen (via %-Analyse) und gleichzeitig Löhne vom Benzinpreis abhängig machen (Inflation, höhere Produktivität zieht höhere Löhne und höheren Wohlstand nach sich usw).

Also ich finde die Lebensqualität ist nicht gesunken. In den 70er Jahren konnte man noch nicht in Internetforen klugscheißen. 😁

Wie um Alles in der Welt steigert es die Produktivität, wenn der Werker statt 5km mit der Bahn, 50km mit dem Auto zur Arbeit fährt??

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg


Also ich finde die Lebensqualität ist nicht gesunken. In den 70er Jahren konnte man noch nicht in Internetforen klugscheißen. 😁

Richtig, früher hat das bestimmt die Scheidungsrate erhöht weil der Partner alles abbekommen hat, heute wird geschieden weil der Partner nur vorm PC hockt 😛

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg


Also ich finde die Lebensqualität ist nicht gesunken. In den 70er Jahren konnte man noch nicht in Internetforen klugscheißen. 😁
Richtig, früher hat das bestimmt die Scheidungsrate erhöht weil der Partner alles abbekommen hat, heute wird geschieden weil der Partner nur vorm PC hockt 😛

Ich kenn da einen, der könnte dazu wahrscheinlich eine Statistik erstellen. 😉

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg



Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Richtig, früher hat das bestimmt die Scheidungsrate erhöht weil der Partner alles abbekommen hat, heute wird geschieden weil der Partner nur vorm PC hockt 😛

Ich kenn da einen, der könnte dazu wahrscheinlich eine Statistik erstellen. 😉

Kann er doch, jammern tun nur die, die keine Ahnung haben was Statistik bedeutet 😁

Zitat:

Original geschrieben von xmisterdx


Es ist wirklich lächerlich... 35h-Woche arbeiten, dicken Honda mit 200PS fahren und sich über "früh bis spät arbeiten" und die Spritpreise echauffieren...

Also bei uns bedeutet jede Wochenstunde, die durch den Tarifvertrag weniger vorgesehen ist, eine Überstunde mehr pro Woche (die schon vorher oft verfallen ist). Sprich der Stundenlohn wird mit geringerer Wochenstundenzahl meist nicht höher, auch nicht bei gleich bleibenden Gehalt.

notting

Zitat:

Original geschrieben von notting


Also bei uns bedeutet jede Wochenstunde, die durch den Tarifvertrag weniger vorgesehen ist, eine Überstunde mehr pro Woche (die schon vorher oft verfallen ist).

Bei mir nicht... und nun?

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg


Also ich finde die Lebensqualität ist nicht gesunken. In den 70er Jahren konnte man noch nicht in Internetforen klugscheißen. 😁

Nein das liegt immer am Storch 🙂

http://www.zeit.de/2006/25/Stimmt-s_P-25_xml

Zitat:

Original geschrieben von Kurator El Mobile



Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg


Also ich finde die Lebensqualität ist nicht gesunken. In den 70er Jahren konnte man noch nicht in Internetforen klugscheißen. 😁
Nein das liegt immer am Storch 🙂
http://www.zeit.de/2006/25/Stimmt-s_P-25_xml

gäääähn, das bezieht sich auf eine sozialwissenschaftliche studie, in der eine wenn-dann hyphothese aufgrund zweier variablen verglichen wird, um das besipiel der scheinkorrelationen aufzudecken. ein anderes beispiel wäre die these, dass menschen mit grossen füssen mehr verdienen als menschen mit kleinen füssen, was eigentlich stimmt, aber nicht bedacht wird, dass männer grössre füssen haben und laut statistik mehr verdienen. also dürfte die hyphothese nicht lauten, je grössere füsse, desto mehr gehalt, sondern wenn mann, dann mehr gehalt. sprich eine, wenn-dann-hypthese und keine je grösser-desto-hyphothese. das beispiel der störche soll zeigen, dass eine andere variable für das sinken oder steigen der geburten verantwortlich ist.

ich habe keine möglichen zusammenhänge verglichen, sondern ganz konkret daten in verhältnis gesetzt. sprich keine these gestellt wie z.b., wenn die menschen mehr bruttolohn haben, dass der benzinpreis steigt oder sonst eine hyphothese.

Zitat:

Original geschrieben von xmisterdx



Zitat:

Original geschrieben von notting


Also bei uns bedeutet jede Wochenstunde, die durch den Tarifvertrag weniger vorgesehen ist, eine Überstunde mehr pro Woche (die schon vorher oft verfallen ist).
Bei mir nicht... und nun?

D.h. mit deinem Posting mit der 35h-Woche, dem 200PS-Honda und dem Gemeckere über die Spritpreise, wo ich drauf geantwortet hatte, hast du dich selbst gemeint?

notting

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