Wann sollte eine Venturi-Anlage umstellen?
Hallo,
bin mit meiner vor kurzem verbauten Gasanlage sehr zufrieden, das Auto läuft wie bisher; Rucklen, Stottern oder horrender Mehrverbrauch blieben aus, sowohl auf Gas wie auf Benzin.
Nur eines fiel mir gar nicht auf, bis ich darüber mit einem Mechaniker beim Spureinstellen gesprochen habe.
Laut ihm sollte ein Venturi-Anlage höchstens nach 1 Minute auf Gasbetrieb umstellen, diese braucht das Benzin laut ihm nur zum Starten.
Meine dagegen starte auf Benzin, lässt den Motor gute 2-3 Minuten auf diesem laufen und stellt dann erst auf Gasbetrieb um. (Kühlwasser hat dann so 40-50°C erreicht). Ist das so korrekt eingestellt oder sollte dies geändert werden? Bzw. sollte ich eben manuell umschalten?
Es handelt sich um eine BRC Just, verbaut in einem 1,8l 90PS VW-Benziner (Bosch Mono-Motronic).
Desweiteren habe ich noch eine Frage: Ein Abgasgutachten ist bei einem Euro-II Fahrzeug zwingend notwenidg? so erklärte mir das Umrüster, während der Fahrwerksmonteuer dagegen meinte "Bei irgendeiner alten Schadstoffnorm ist das sogar nicht nötig"
Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Ronny & Claudia
Die BRC Just hat keinen Anschluß für einen Temp-Sensor am Steuergerät.
Richtig!
Aber warum 2willst Du direkt umschalten? Wie sind Deine Fahrgewohnheiten?
Wenn Du mit dem Wagen nur zum Bäcker zum Brötchenholen fahren willst, dann mach das auf Benzin!
Mit dieser Anlage kann zwar schoin kalt auf Gas gefahren werden, aber die Verdampfermembrane ist dann noch steif und regelt sehr schlecht, wenn der Motor dann noch kalt abgestellt wird, kann es auch mal vorkommen, daß bei stehrendem Motor gas nachgeblasen wird und der Motor dann absäuft!
Lass es! Lass es so wie es ist, damit bist Du besser bedient und manchmal ist es auch billiger, etwas länger auf Benzin zu fahren!
Warum muss wegen Pfennigartikel alles riskiert werden?
34 Antworten
Das grosse Problem im Winter ist einfach, dass du bei einer Venturi durch die halb gefrorene Verdampfermembran ein viel zu fettes Gemisch bekommst und nach einem Kaltstart arbeitet die Lambdasonde nicht - regelt also kein Step-Motor nach.
Somit schluckt er locker auch mal das Doppelte an Gas im Kaltstartbetrieb.
Dann wirds unwirtschaftlich und es schädigt den Verdampfer auf Dauer.
Im Sommer hingegen ist das bei ausreichend grossem Verdampfer kein Thema.
Daher hatte ich immer 2 abgespeicherte Programme - Winter und Sommer 🙂
Da hab ich auch die Tankfüllstände korrigiert - im Winter hat LPG bekanntlich höhere Dichte...
Merkwürdig, ich als beinharter Gasstarter habe bislang keine wesentlichen Verbrauchsunterschiede Winter/Sommer festgestellt, und das trotz erheblichem Kurzstreckenanteil. OK, längere Zeit wirklich strengen Frost gibt es hier auch sehr selten.
Im übrigen gefriert die Membran bei niedrigeren Temperaturen natürlich nicht, dazu müßte Wasser im Flüssiggas sein, das ist aber in Propan/Butan nicht löslich. Vermutlich wird die Membran nur etwas kälter als das Kühlwasser und das Gummimaterial etwas steifer.
Ach ich wusste nicht, dass Wasser zum Gefrieren gehört...CO2 kann man auch gefrieren - ganz ohne Wasser - nennt man Trockeneis 🙂
Schade, dass ich von meinem Verdampfer damals kein Foto gemacht habe, als ein Kühlwasserschlauch so aufgequollen ist, dass kaum was durchgegangen ist...
Da muss man natürlich schon richtig Leistung bzw. Kraftstoff abfragen, dass das passiert -mit einem 90 PS Motor vom TE schafft man das fast nicht.
Mit nem dicken V6 oder V8 schon.
Zitat:
Original geschrieben von Erwachsener
Im übrigen gefriert die Membran bei niedrigeren Temperaturen natürlich nicht, dazu müßte Wasser im Flüssiggas sein, das ist aber in Propan/Butan nicht löslich. Vermutlich wird die Membran nur etwas kälter als das Kühlwasser und das Gummimaterial etwas steifer.
Gummiartige Materialien, falls die Mambran daraus besteht, werden bei Kälte härter, das ist korrekt.
Aber im Flüssiggas kann auch eine Restmenge Wasser sein. Das gefriert.
CO2 dürfte im Flüssiggas wohl kaum drinnen sein, aber die Theorie stimmt diesbezüglich. Und das Zeug ist schweinekalt :-(((
Butan verdampft nicht bei Temperaturen unter ca. -2 Grad, da wirst Du kein Feuerzeug anbekommen, das bei diesen Temperaturen draußen gestanden hat. Da ist ja reines Butan drinn. Nimm es in die Hand, nach kurzer Zeit funzt es wieder.
Propan verdampft irgendwo bei -25 Grad nicht mehr, für genaueres müsste ich nachschauen.
Dadrunter springt kein Gasfahrzeug mehr auf Gasbetrieb an. Denn wenn nix verdampft, kann ja auch kein zündfähiges Gemisch vorhanden sein.
Ich denke mal, das bei meinem Fahrzeug die Membran nicht bis -25 Grad abkühlt, wenn ich bei -15 den Motor starte. Er läuft dann auch ca. 10 - 15 Sekunden im Leerlauf, dann sollte der Verdampfer schon ausreichend mit Kühlwasser durchspült werden. Erst dann fahre ich mit wenig Gas geben los, und auch das sollte man dabei belassen.
Meine Lambdasonde ist im übrigen beheizt, nach ca. 10 Sekunden regelt das Steuergerät der Gasanlage bereits auf den Lambdawert aus, was ich dank Software so kontrollieren kann.
Natürlich gibt es auch bei den Verdampfern Unterschiede, selbst innerhalb derselben Baureihe.
Bei Meinem Vento klappt es halt problemlos, bei meinem Kadett zuvor, der im übrigen den gleichen Verdampfer von Zavoli besaß, funktionierte es auch. Man muss halt mal etwas probieren.
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Zitat:
Original geschrieben von Ronny & Claudia
Die BRC Just hat keinen Anschluß für einen Temp-Sensor am Steuergerät.
Dann ist sie definitiv nicht baugleich mit der Re.G.AL, denn die hat einen.
Zitat:
Original geschrieben von Papilein_DO
Dadrunter springt kein Gasfahrzeug mehr auf Gasbetrieb an. Denn wenn nix verdampft, kann ja auch kein zündfähiges Gemisch vorhanden sein.Zitat:
Original geschrieben von Erwachsener
Im übrigen gefriert die Membran bei niedrigeren Temperaturen natürlich nicht, dazu müßte Wasser im Flüssiggas sein, das ist aber in Propan/Butan nicht löslich. Vermutlich wird die Membran nur etwas kälter als das Kühlwasser und das Gummimaterial etwas steifer.
Hm..es gibt auch flüssig einspritzende, die sofort ohne wartezeit auf Gas starten - bei den neuen FSI Motoren mit Vialle z.B....wär mal interessant, ab wann die nicht mehr auf Gas startfähig sind.
Zitat:
Original geschrieben von Papilein_DO
Dann ist sie definitiv nicht baugleich mit der Re.G.AL, denn die hat einen.Zitat:
Original geschrieben von Ronny & Claudia
Die BRC Just hat keinen Anschluß für einen Temp-Sensor am Steuergerät.
Kann es sein, daß der Temperaturfühler eine der Optionen für die gelben Drähte ist?
Ich bilde mir ein, in der RE.G.AL-Software auch eine Temperaturanzeige gesehen zu haben. Ist schon 'ne Weile her, daß ich da das letzte Mal reingeguckt habe.
Zitat:
Original geschrieben von DonC
Hm..es gibt auch flüssig einspritzende, die sofort ohne wartezeit auf Gas starten - bei den neuen FSI Motoren mit Vialle
Mag ja sein, aber manchmal hilft lesen weiter.
Denn das sind dann keine Venturi-Anlagen mehr, um die es hier ja geht.
Das flüßig einspritzende sofort ruckelfrei auf Gas laufen mag ja sein, aber hier geht es halt um Venturianlagen mit Verdampfer, bring das nicht durcheinander, ist ne ganz andere Technik.
Und sie kosten halt auch einiges mehr... :-(
Und auch bei den Einsprtzern gibt es Probleme, weil Propangas halt nicht verdampft unter -25 Grad, da geht einfach nix mehr dann. Selbst, wenn Du direkt in den "kalten" Brennraum reinspritzen würdest.
Bitte beachten:
Die Verdampfungstemperatur (technisch exakt: Siedetemperatur) von Propan ist –42 °C.
Zitat:
Original geschrieben von Papilein_DO
Mag ja sein, aber manchmal hilft lesen weiter.Zitat:
Original geschrieben von DonC
Hm..es gibt auch flüssig einspritzende, die sofort ohne wartezeit auf Gas starten - bei den neuen FSI Motoren mit Vialle
Denn das sind dann keine Venturi-Anlagen mehr, um die es hier ja geht.Das flüßig einspritzende sofort ruckelfrei auf Gas laufen mag ja sein, aber hier geht es halt um Venturianlagen mit Verdampfer, bring das nicht durcheinander, ist ne ganz andere Technik.
Und sie kosten halt auch einiges mehr... :-(
Und auch bei den Einsprtzern gibt es Probleme, weil Propangas halt nicht verdampft unter -25 Grad, da geht einfach nix mehr dann. Selbst, wenn Du direkt in den "kalten" Brennraum reinspritzen würdest.
Die grössten Schlaumeier bringen hier einiges durcheinander scheint mir...Butan wird unter -25 Grad schwierig, Propan geht.
Ich kenne noch den Autogas-Preis in Pfennig - also erzählt mir hier nichts über Venturi-Anlagen - KME Bingo bau und stell ich im Rausch ein...
Ich habe auch nur geschrieben, dass ich es interessant finden würde...mehr nicht. Und nein, ich bringe nichts durcheinander.
Die grössten Schlaumeier bringen hier einiges durcheinander scheint mir...Butan wird unter -25 Grad schwierig, Propan geht.
Siehe Wikipedia:
Butan ist bei Raumtemperatur und Normaldruck gasförmig und hat einen Schmelzpunkt von ?138 °C und einen Siedepunkt von ?0,5 °C.
Propan ist ein farb- und geruchloses Gas, hat einen Schmelzpunkt von ?187,7 °C und einen Siedepunkt von ?42 °C.
Lag mit meinen -25 etwas weit weg.
Danke für die Infos zum Gasstart, hab wieder was gelernt!
Zitat:
Original geschrieben von DonC
Das grosse Problem im Winter ist einfach, dass du bei einer Venturi durch die halb gefrorene Verdampfermembran ein viel zu fettes Gemisch bekommst und nach einem Kaltstart arbeitet die Lambdasonde nicht - regelt also kein Step-Motor nach.
Somit schluckt er locker auch mal das Doppelte an Gas im Kaltstartbetrieb.
Dann wirds unwirtschaftlich und es schädigt den Verdampfer auf Dauer.
Mir ist in der Tat ein deutlich gestiegener Verbrauch im Winter aufgefallen (allerdings saufen meine Benziner auch bei Kälte). Ich habe das immer auf die Zusammensetzung des Wintergases geschoben.
Läuft denn die Just ohne die Informationen der Einspritzventile? Denn auf Benzin läuft der Motor doch auch die ersten Sekunden ohne Lamdasignal.
Zitat:
Original geschrieben von Gascharly
Mit dieser Anlage kann zwar schoin kalt auf Gas gefahren werden, aber die Verdampfermembrane ist dann noch steif und regelt sehr schlecht, wenn der Motor dann noch kalt abgestellt wird, kann es auch mal vorkommen, daß bei stehrendem Motor gas nachgeblasen wird und der Motor dann absäuft!
Lass es! Lass es so wie es ist, damit bist Du besser bedient und manchmal ist es auch billiger, etwas länger auf Benzin zu fahren!
Ein interessanter Hinweis. Das ist vielleicht die Lösung eines kleineren Problems: jetzt so ab 5°C (letzte Woche fing es wieder an) geht mein Motor nach dem Gaskaltstart in immer den gleichen langsam gefahren Kurven entweder nach 4 km oder 10 km aus (nach 10 km ist die Temperatruranzeige aber schon auf Betriebstemperatur!). Auf Gas bekomme ich ihn dann kaum noch gestartet, dazu muss ich auf Benzin umstellen. Ich meine mich zu erinnern, dass das überwiegend im Herbst und im Frühjahr auftritt. Also immer dann wenn die Gasqualität umgestellt wird. Da ich kurze Zeit bei später bei tieferen Temperaturen die Standheizung vor dem Gasstart nutze, tritt das im Winter eher selten auf.
Ich habe das immer darauf geschoben, dass sich das Steuergerät vielleicht erst an die neue Gasqualität gewöhnen muss.
Verbaut ist eine BRC Just mit AT90E 140 kW und TBI Mischer, siehe Foto:
Foto
Gruß
Hendrik
Zitat:
Siehe Wikipedia:
Butan ist bei Raumtemperatur und Normaldruck gasförmig und hat einen Schmelzpunkt von ?138 °C und einen Siedepunkt von ?0,5 °C.
Propan ist ein farb- und geruchloses Gas, hat einen Schmelzpunkt von ?187,7 °C und einen Siedepunkt von ?42 °C.
Das "?" sollte mit dem "-" ersetzt werden, dann stimmts!😁
"
Läuft denn die Just ohne die Informationen der Einspritzventile? Denn auf Benzin läuft der Motor doch auch die ersten Sekunden ohne Lamdasignal.
"
Venturi-Anlagen regeln grundsätzlich nach Lambdasignal.
Liegt das wegen Kaltstart noch nicht an, dann gibts ein Delay und sie regelt meistens nach einem programmierten "Kaltstartprogramm" bis die Lambdafunktion gegeben ist.
Die Benzineinspritzsignale interessiert eine Venturi gar nicht. Theoretisch könntest du die Benzindüsen auch komplett abklemmen - wär der Venturi egal- dem Benzinsteuergerät natürlich nicht 🙂
Ganz recht.
Es gibt bei den AEB175-basierten Anlagen (sag' ich jetzt mal generell; die technischen Unterschiede bei den einzelnen Herstellern scheinen doch unerheblich zu sein) einen vorgegebenen Mittelwert des schrittmotorgesteuerten Regelventils, das im Gasschlauch sitzt (stepper valve). Zur Erinnerung: Venturi-Anlagen mischen eigentlich selbsttätig, ähnlich einem Vergaser, und das Gassteuergerät dient lediglich der Nachregelung des Gemischs anhand der Lambdawerte; dazu wird das Ventil jeweils nach Bedarf ein wenig geöffnet (fetter) oder geschlossen (magerer). Der Mittelwert kann übrigens fest vorgegeben oder durch den Gasbetrieb angelernt werden, ähnlich dem long-term fuel trim des Benzin-Steuergeräts.
Für den Kaltbetrieb, wenn also die Lambdasonde noch kein verwertbares Signal liefert, gibt es eine einstellbare Verzögerung, die übrigens bei jedem Motorstart wirkt, egal ob kalt oder warm. Der Stepper steht währenddessen auf dem voreingestellten Mittelwert, das Gemisch wird also nicht geregelt, und wie gut der Motor dann läuft, hängt von der generellen Grundeinstellung des Verdampfers ab, deshalb ist diese sehr wichtig.