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Wärmeschutzpaste

Themenstarteram 9. Juli 2014 um 8:25

Hi,

bin gerade im Netz auf ein schönes Video gestoßen: Klick

Wollte mich über Aliuminiumlöten informieren (da gibt's ein Lot daß ohne Flußmittel auskommt), allerdings bin ich spätestens nach diesem Video geneigt davon Abstand zu nehmen.

Oxydschicht zerstören mit Schraubenzieher klingt aber auch schon etwas suspekt.

Was meint ihr dazu?

Gruß Metalhead

19 Antworten
am 9. Juli 2014 um 8:29

Ja das AL85 ist ein gutes Zeug. Das hält. Benutze ich schon lange für Zylinderköpfe.

am 9. Juli 2014 um 8:31

Aluminium löten istgenerell schwierig, zumindest in der Kältetechnik arbeitet man lieber mit Lokring bzw Quetschverbindungen. mit Silberlot gehts bedingt, aber ohne Flussmittel, das hab ich noch nie gehört. Oxidschicht abkratzen bringt gar nichts, da die in Sekundenbruchteilen sich neu ausbildet. Wenn dann müsste man schon unter Schutzgas arbeiten.

Gruß Tobias

Themenstarteram 9. Juli 2014 um 8:34

Zitat:

Original geschrieben von Spezialwidde

Oxidschicht abkratzen bringt gar nichts, da die in Sekundenbruchteilen sich neu ausbildet. Wenn dann müsste man schon unter Schutzgas arbeiten.

Macht der ja quasi, also unter Schutzlot.

Zitat:

Ja das AL85 ist ein gutes Zeug.

Danke, aber das mit der Wärmeschutzpaste ist doch Bullshit. Wie soll das funktionieren?

Gruß Metalhead

am 9. Juli 2014 um 8:35

Keine Paste. Hab ich vergessen...

Damit ist sicher ein Reibelot gemeint. Geht an Alu wie an Zn-Druckguss der Vergaser, an verzinkten Blechen und bei allen genannten auch untereinander. Also verzinktes Blech an Druckguss mit Alublechen verbinden. Kein Schutzgas, kein Flussmittel - nur Edelstahlbürste und Flamme.

Es ist eine AlZn-legierung.

Themenstarteram 10. Juli 2014 um 6:09

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

nur Edelstahlbürste und Flamme.

Kannst du bitte mal die Vorgehensweise in 3 Sätzen beschreiben?

Danke.

Gruß Metalhead

am 10. Juli 2014 um 6:56

-Lötstelle mit der Edelstahlbürste aufrauhen

-lötstelle mit der Flamme auf die richtige Temperatur erwärmen

-Lot zuführen, aufschmelzen lassen, fertig.

Gruß Tobias

am 10. Juli 2014 um 7:57

So wie beim verzinnen.

Themenstarteram 10. Juli 2014 um 8:06

Aber die Oxydschicht baut sich doch sofort wieder auf.

Das ist ja das, was der im Video mit dem Schraubenzieher im flüssigen Lot abkratzt.

Gruß Metalhead

am 10. Juli 2014 um 8:39

Ich hab mich mal beim Schlosser meines Vertrauens schlau gemacht, das hat mich auch interessiert :-D Vorher abbürsten soll reichen, dann ist die Oxidschicht so dünn, dass das Zinn der Lotlegierung sie beim Schmelzvorgang sie unterwandern und abheben kann. Der Zinnfilm verhindert dann auch den Zutritt weiteren Sauerstoffs. Wichtig ist aber, dass bei verwendung von Sauerstoff/Gasbrennern mit möglichst wenig Sauerstoff in der Flamme gearbeitet werden soll.

Gruß Tobias

Ich habe hier mal 3 Fotos eingestellt von einem defekten Vergaseroberteil, woran versuchsweise schon mal mit WIG + Aludraht geschweißt wurde. Geht natürlich nicht, merkte der Schweißer wohl auch, denn es ist eine Zn-spritzgußlegierung.

Die Reparatur mit Kaltmetall fiel raus, weil der Kollege dem Kaltmetall auf Dauer nicht traute und er abfackeln seines teuren Motors befürchtete. Es war ja die Benzinzufuhr (der eigentliche Anschluss liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Schadens, ca. 12mm entfernt).

-

Prinzipiell geht es so, wie ich und auch andere hier beschrieben haben.

Erstmal musste hier das noch klebende Aluschweißgut mit einer kleinen Feile entfernt werden. Das Loch wurde dadurch leider größer.:(

Danach wie beschrieben:- beim Bürsten gleichzeitig erhitzen bis das Lot anfängt weich zu werden(zwd. mal testen) und das entscheidende, dieses dann weiche Lot mit der Bürste weiter 'einreiben'. Man sieht das dann wie die Stelle etwa so aussieht wie ein flüssiges Weichlot, silberglänzend.

Die Bürste kommt weg und man füllt einfach die Stelle mit dem Draht und Flamme auf, bis sie verschlossen ist.

Fertig. Dauer etwa 5Min.

-

Dafür reichte ein einfacher Propanbrenner.

Acetylen/Sauerstoff geht zwar auch, doch die Gefahr hier durch Überhitzung das gefürchtete komplette Einfallend der ganzen Reparaturstelle (damit ist das seltene Oberteil unbrauchbar) zu provozieren ist groß.

Sauerstoffüberschuss ist wie beim Löten generell mit diesem System sowieso passe - dann geht's gar nicht. Der Sauerstoffüberschuss sorgt für immer neuen Zunder.

Vergaseroberteil-021
Vergaseroberteil-022
Vergaseroberteil-fertig-001
Themenstarteram 10. Juli 2014 um 11:02

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

... dieses dann weiche Lot mit der Bürste weiter 'einreiben'...

Ok, danke, das macht dann schon Sinn. Prinzipiell wie der in seinem Video, nur etwas besser als nur mit dem Schraubenzieher rumgekratzt.

Was hältst du von der Wärmeschutzpaste?

Gruß Metalhead

Also die Paste kann ich mir nur so erklären. Das ist ein Gel das Wasser speichert.

Da Wasser eine hohe Wärmekapazität hat nimmt es erster viel Wärme auf, gibt diese dann aber auch wieder an das Metall ab. Es ist also ein Wärmespeicher der Verhindern soll das die Wärme zu schnell abhaut.

Am Anfang klaut es dir die Wärme um dann später wenn es warm ist sie wieder abzugeben.

Aber das es eine Wärmeleitung im Metall verhindert kann ich mir weder vorstellen noch Physikalisch erklären.

am 10. Juli 2014 um 15:56

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

Also die Paste kann ich mir nur so erklären. Das ist ein Gel das Wasser speichert.

Da Wasser eine hohe Wärmekapazität hat nimmt es erster viel Wärme auf, gibt diese dann aber auch wieder an das Metall ab. Es ist also ein Wärmespeicher der Verhindern soll das die Wärme zu schnell abhaut.

Das kann ich mir jetzt rein physikalisch nicht vorstellen. Ich meine wir reden da von Temperaturen um 400 °C, vielleicht mehr, die benötigt werden. Wasser würde bei 100 °C verdampfen, die engebrachte Energie wird dazu verwendet, das Wasser verdampfen zu lassen, es bleibt dann bei 100 °C, bis alles Wasser weg ist. Mit dem Wasserdampf verschwindet die Wärme in der Luft. Erst wenn das Wasser weg ist kann ich weiter aufheizen und dann wäre ich genauso weit wie vorher, ich muss nur mehr Gas verheizen.

Gruß Tobias

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