Volvo schließt Werk in Heilbronn

Volvo

Hallo Volvoisti,

220 Volvo-Werker verlieren ihren Arbeitsplatz:

Volvo schließt Werk in Heilbronn

Das Angebot der Belegschaft, das Werk zu kaufen und in eigener Regie als Luxusbus-Hersteller weiterzuführen, wurde durch Volvo kategorisch abgelehnt. Solch rücksitchtslose Machenschaften hätte ich von dieser Firma zuletzt erwartet. Zumindest soll es einen guten Sozialplan geben 🙁

Gruß
hankblank

14 Antworten

Hoch lebe der Profit!

Ist aber leider nicht Volvospezifisch, sonder allegemeine Politik. Könnte ja ein Mitbewerber entstehen.....

Zitat:

Original geschrieben von magnifico71


Hoch lebe der Profit!

Stimmt!!!

Da das Werk seit Jahren nur Verluste eingefahren hat, war die Schliessung doch die einzige Konsequenz!

Vielleicht hätte Volvo bei einem Verkauf an die Belegschaft einen Exklusivliefervertrag für die Lieferung der Fahrzeugbasis abschliessen können, aber das geht ja leider aus dem Artikel nicht hervor...

Gruß

Martin

Der bei Verlust auch nicht zubuttern würde (könnte/wollte/dürfte)!

Bin auch gegen Verluste. Aber oft werden Kreativität und/oder langer Atem gegen schnelle Rendite eingetauscht 🙁

Etwas Kreativität schadete meinem Laden mittelfristig nie 😉

die gurke

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO


Bin auch gegen Verluste. Aber oft werden Kreativität und/oder langer Atem gegen schnelle Rendite eingetauscht

Ob man bei Verlusten seit mind. 1999 noch von schneller Rendite reden kann...???

Das passt ja nicht mal mehr in einen 5-Jahres-Plan 😉

Gruß

Martin

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Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Stimmt!!!

Da das Werk seit Jahren nur Verluste eingefahren hat, war die Schliessung doch die einzige Konsequenz!

Vielleicht hätte Volvo bei einem Verkauf an die Belegschaft einen Exklusivliefervertrag für die Lieferung der Fahrzeugbasis abschliessen können, aber das geht ja leider aus dem Artikel nicht hervor...

Gruß

Martin

Der bei Verlust auch nicht zubuttern würde (könnte/wollte/dürfte)!

Hallo XC70D5,

hier wird aber die Belegschaft für die Fehler der Geschäftsleitung bestraft. Denn Verluste werden in erster Linie durch das Management verursacht.

Wie man ein defizitäres Werk modernisieren kann - dafür gibt es doch Paradebeispiele zu genüge. Die britische Ford Escord-Fertigungsstätte wäre dort eine gute Referenz. Die Qualität der Produkte war lausig, die Arbeiter waren unmotiviert und die technische Ausstattung war hoffnungslos veraltet. Als man schließlich die Produktion dieses Modells einstellte, sanierte Ford das Werk mit hohem finanziellen Aufwand und schickte die Belegschaft geschlossen zur Fortbildung. Heute wird im selben Werk (heute eines der modernsten in Europa) von den selben Personen der Jaguar X-Type gebaut. Das ist für mich eine vorbildliche Wendung.

Unprofitable Geschäftsbereiche amputieren "kann doch jeder" - Prozessoptimierung und weitsichtige Produktgestaltung zeichnen ein gutes Management aus.

Gruß
hankblank

Ich nehme mal an, die Planfeststellungskommision hat da irgendwie geschlafen 😉

Zitat:

Original geschrieben von hankblank


Hallo XC70D5,

hier wird aber die Belegschaft für die Fehler der Geschäftsleitung bestraft. Denn Verluste werden in erster Linie durch das Management verursacht.

Wie man ein defizitäres Werk modernisieren kann - dafür gibt es doch Paradebeispiele zu genüge. Die britische Ford Escord-Fertigungsstätte wäre dort eine gute Referenz. Die Qualität der Produkte war lausig, die Arbeiter waren unmotiviert und die technische Ausstattung war hoffnungslos veraltet. Als man schließlich die Produktion dieses Modells einstellte, sanierte Ford das Werk mit hohem finanziellen Aufwand und schickte die Belegschaft geschlossen zur Fortbildung. Heute wird im selben Werk (heute eines der modernsten in Europa) von den selben Personen der Jaguar X-Type gebaut. Das ist für mich eine vorbildliche Wendung.

Unprofitable Geschäftsbereiche amputieren "kann doch jeder" - Prozessoptimierung und weitsichtige Produktgestaltung zeichnen ein gutes Management aus.

Gruß
hankblank

Das ist ja auch alles richtig und erwiesen. Die Frage ist doch ob man das auch so will? Eine Richter am Arbeitsgericht hat mal auf einem Seminar gesagt, 99% der Insolvenzen gehen nicht darauf zurück, das die Arbeiter schlecht gearbeitet haben... Habe selbst schon eine Insolvenz erlebt, die wegen krassen Managmentfehlern nötig war. Nur sind immer die Kleinen die Dummen. Das Managment ist immer fein raus...

In diesem Sinne... einen schönen Dienstag noch

Zitat:

Original geschrieben von hankblank


hier wird aber die Belegschaft für die Fehler der Geschäftsleitung bestraft. Denn Verluste werden in erster Linie durch das Management verursacht.

Wie man ein defizitäres Werk modernisieren kann - dafür gibt es doch Paradebeispiele zu genüge. Die britische Ford Escord-Fertigungsstätte wäre dort eine gute Referenz. Die Qualität der Produkte war lausig, die Arbeiter waren unmotiviert und die technische Ausstattung war hoffnungslos veraltet. Als man schließlich die Produktion dieses Modells einstellte, sanierte Ford das Werk mit hohem finanziellen Aufwand und schickte die Belegschaft geschlossen zur Fortbildung. Heute wird im selben Werk (heute eines der modernsten in Europa) von den selben Personen der Jaguar X-Type gebaut. Das ist für mich eine vorbildliche Wendung.

Unprofitable Geschäftsbereiche amputieren "kann doch jeder" - Prozessoptimierung und weitsichtige Produktgestaltung zeichnen ein gutes Management aus.

Ist das wirklich so???

Mir fehlt zu solchen Aussagen eine Menge Fakten!

Es geht hier wohl doch um ein Werk, das Luxusbusse herstellt!? Sollen die auf Standardbusse umrüsten? Sowas hat Volvo schon, da macht die Produktion an 2 Standorten wahrscheinlich wenig Sinn!?!?

Ich denke auch nicht, dass man das Fordbeispiel einfach auf andere übertragen kann!?

Im letzten Punkt kann ich Dir recht geben, wobei auch des beste Management selten über hellseherische Fähigkeiten verfügt.

Es bleiben zu viele ?????, es ist wahrscheinlich komplexer, als aus diesem kleinen Artikel zu lesen ist, sonst hätte Volvo es nicht 6 Jahre (vergeblich) versucht....

Gruß

Martin

Der es trotzdem schade findet, schliesslich ist jedes geschlossene Werk 1 zuviel!!!

Die VOLVO-Plankommission hat gepennt. Sie hat die Bedürfnisse der werktätigen Massen zur kollektiven Luxus-Beförderung falsch eingeschätzt. Dadurch kam es zu einer Überbilanzierung der Fünfjahr-Plankennziffern. Das führte zur Vergeudung von Material und Arbeitskraft zum Nachteil der sozialistischen Volkswirtschaft. Wir werden mit dem Kollegen Kombinatsdirektor bei VOLVO mal eine Aussprache führen müssen. 😁😁😁
Schließlich kann in Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik nur das verteilt werden, was vorher erwirtschaftet wurde, sagte unser verdienter Genosse E.H.

(ich glaube eine Frau M. äußerte sich gestern ähnlich)

Die Probleme gleichen sich - nur die Sprache änderte sich gewaltig 😉

die satire-gurke

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


Ist das wirklich so???

Mir fehlt zu solchen Aussagen eine Menge Fakten!

Sicher richtig - in diesem knappen Artikel sind sicher zu wenige Informationen erhalten, um sich ein sorgfältig abgewägtes Urteil zu erlauben 😉

Zitat:

Es geht hier wohl doch um ein Werk, das Luxusbusse herstellt!? Sollen die auf Standardbusse umrüsten? Sowas hat Volvo schon, da macht die Produktion an 2 Standorten wahrscheinlich wenig Sinn!?!?

Nein, aber offensichtlich hat Volvo hier die Bedürfnisse der Kunden nicht ausreichend studiert und mit den Luxusbussen am Markt vorbei produziert. Es werden ohne Zweifel sicher auch heute noch so viele Luxusbusse nachgefragt, dass es für eine Auslastung des Werkes reichen würde - aber diese Aufträge haben dann statt Volvo eben Mercedes-Benz, Setra, Neoplan, MAN & Co bekommen - hier müsste sich Volvo fragen warum das so war.

Zitat:

Ich denke auch nicht, dass man das Fordbeispiel einfach auf andere übertragen kann!?

Das war nur als abstraktes Beispiel gedacht - dass ein PKW-Beispiel nicht 100% auf einen Bus-Produzenten übertragbar sein kann ist mir klar.

Gruß
hankblank

Re: Volvo schließt Werk in Heilbronn

Zitat:

Original geschrieben von hankblank


Das Angebot der Belegschaft, das Werk zu kaufen und in eigener Regie als Luxusbus-Hersteller weiterzuführen, wurde durch Volvo kategorisch abgelehnt.

Zunächst mal: von einer "kategorischen" Ablehnung wird gar nicht geschrieben. Und der Artikel gibt wirklich viel zu wenige Informationen her, als dass man wissen könnte, was die wirklichen Gründe waren.

Was für Busse hätte die Belegschaft denn dann weitergebaut? Etwa Volvos? Mit diesem Schritt bliebe die Marke Volvo selbst ja immer noch der einzige Abnehmer des Produkts und hätte darüber hinaus auch noch einen Großteil der Kontrolle und der Führungskraft verloren.

Hätte die Belegschaft DC angeschrieben und gefragt ob die nicht noch eine kleine Fabrik für eine Handvoll Mercedes-Busse bräuchten?

Offensichtlich hat Volvo aber auch nicht kurz entschlossen gehandelt.

Ich bin gewiss gegen reine Profitgier und finde auch, dass die allgemeine Wertschätzung von Firmen, die entgegen eines möglichen Maximalgewinns auf Profite verzichten um Angestellte halten zu können, drastisch steigen sollte. Aber man kann schlicht und einfach nicht von einer Firma erwarten, gesamte Einheiten die unrentabel sind, aus reiner Menschlichkeit zu finanzieren.

Das hat übrigens nichts mit der Frage nach der Verantwortung zu tun. Die Belegschaft hat soweit ich weiß sehr gute Arbeit geleistet und auch das Produkt als solches war der Konkurrenz in vielen Belangen überlegen.

Re: Re: Volvo schließt Werk in Heilbronn

Zitat:

Original geschrieben von Ransom


gesamte Einheiten die unrentabel sind, aus reiner Menschlichkeit zu finanzieren.

Was hat denn jetzt die dt. Steinkohle damit zu tun? 😉

Gruß

Martin

Hab' auch das Gefühl, da fehlt schlicht Info, um die Umstände einer solchen Schliessung nachvollziehen zu können. Der Tenor des Aretikels ist ja der, daß das Werk nicht erst seit gestern Wackelkandidat war.

interessant wäre da eher die Frage, ob sich irgend jemand einen Kopp gemacht hat, wo die 220 Werker neue Arbeit finden können. "Sozialplan" klingt nicht so berauschend.

Es steht also zu befürchten, daß (im Unterschied zu den anstehenden "Massen-Entlassungen" in der Bundestagsverwaltung) sich hier weitaus weniger Leute weitaus weniger Gedanken machen. Das dürfte richtig weh tun. Hab mir erzählen lassen, dass es neulich in Leipzig reihenweise gute Jobs bei BMW zu haben gab.

Aber um so viele Ecken werden wohl wenige denken.

ebilassio
(Job-Xpat - und froh drum...)

Das Werk war ja laut Bericht bereits 1990 in erheblichen Schwierigkeiten. Volvo hat es nur nicht geschafft das Werk wieder rentabel zu machen.
Ohne die genauen Hintergründ sollte man da nicht direkt von Managmentfehlern sprechen.

Grüsse

Volvo 174

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