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Volvo 850 Elektroumbau

Volvo 850 LS/LW
Themenstarteram 10. Dezember 2023 um 18:27

Moin,

das Thema Elektromobilität wurde ja schon angetippt, hier mal eine Frage dazu: Hat evtl. schon jemand in diesen Leitfaden hier gesehen - Klick ? Hier wird wohl am Beispiel eines 850 (!) der Umbau zum Elektroauto beschrieben. Die ISBN ist 9783982506302 und das gibt es wohl günstiger für den Kindle, den ich aber nicht habe.

Die Rezensionen sind sehr unterschiedlich. So ein Umbau sollte sich doch auf den V70 oder andere P80 übertragen lassen.

Viele Grüße

Micha

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23 Antworten

Klingt interessant. Kriegt man sowas dann auch zugelassen? Steht das auch in dem Buch?

Sein Wagen ist zugelassen, siehe das Video was ich gepostet hatte, da fährt er damit rum.

Ich hab mich schon vor Jahren mal damit auseinandergesetzt, als viele Leute die E-Motoren aus den britischen "Milk Floats" oder aus Gabelstaplern in kleine, leichte Autos eingebaut haben (z.B. alter Fiat Panda), damals noch mit Bleibatterien.

Du bekommst sowas zugelassen, wenn Du es von vornherein mit dem Tüv-Ingenieur durchsprichst und alle Schritte dokumentierst. Nicht jeder Ingi darf sowas abnehmen, und die Richtlinien wurden seit dem KÜS-Skandal auch nochmal strenger, daher schrecken einige davor zurück. Kann also sein, dass Du n paar hundert km für nen passenden Sachverständigen fahren musst.

Gefordert wird u.A.:

- ne Heizung mit ausreichender Leistung für den Winter, damit die Scheiben frei zu bekommen sind.

- entsprechende Not-Aus-Schalter und Trennstellen für den Hochvolt-Strang, so dass im Crash-Falle z.B. die Feuerwehr mit einem Schnitt die Kiste stromlos machen kann.

- Schutzkästen für die Batterien, eben für den Crashshutz

- Berührungsschutz für alle Kontakte

- eine ausreichende Bremsanlage für Gewicht und Leistung

Der letztere Punkt ist hier im Umbau gut gegeben - die E-Komponenten wiegen nur 80KG mehr als die entnommenen Benzinkomponenten, was in etwa einem vollen Tank entspricht. Somit keine Probleme das eingetragen zu bekommen ohne Änderungen an der Bremsanlage, vor allem weil ja eben die Leistung vom Leaf-Motor auch nicht so riesig ist (sowohl PS als auch Drehmoment sind in dem Rahmen, was Volvo mit derselben Bremsanlage ab Werk angeboten hat).

Man braucht natürlich viele Detaillösungen. Wie schon bei Motorumbauen von größeren Motoren in kleine Fahrzeuge wird gerne auf eine elektrische Servolenkung zurückgegriffen, z.B. aus älteren Corsa-Modellen (kompakt und ausreichend, wird auch gern bei V6-Umbauen im MX5 genutzt). Dann musst Du ne Vakuumpumpe einbauen um Unterdruck zu generieren, z.B. für den BKV. auch hier gibts elektrische Lösungen, die man zweckentfremden kann, bspw. aus dem Bereich der Abgasnachbereitung (Porsche hat im 996 z.b. beim Facelift so eine "Luftpumpe" eingebaut damit er in bestimmten Lastbetrieben zusätzlich über Ventile gesteuert werden kann).

Die Heizung ist elektrisch natürlich auch ein Thema, man kann hier entweder direkt mit elektrischen Heizelementen arbeiten, sinnvoller ist es aber nen Kühlkreislauf beizubehalten, weil das nicht konstant Energie frisst, sondern nur bis der aufgewärmt wurde und dann weniger zur Erhaltung. Einen undichten Raum wie nen Fahrzeuginnenraum rein elektrisch zu beheizen ist übel energieaufwändig.

Gibt natürlich auch Cheater die dafür dann ne kleine Benzinstandheizung als Zuheizer für sehr niedrige Temperaturen an Bord haben - ist (viel) billiger, aber irgendwie ja nicht so das Wahre, ne? Kann man immerhin mit reinem Ethanol aus der heimischen Schnapsproduktion befüllen.

Aber generell kann man sagen: Jedes Problem, auf das man stoßen konnte, wurde in den letzten 20-25 Jahren bereits von jemandem gelöst.

Tach zusammen,

was den Umbau Betrifft kann ich Jackknife nur zustimmen. Ich hatte 2010 rum Langeweile und einen Polo auf reinen E-Antrieb umgerüstet. Einfach nur um zu sehen ob ich das kann. Wenn ich Langeweile habe komme ich auf dumme Ideen :D

Viele Gespräche mit dem TÜV vor dem Umbau und knappe 5000 Euro später hatte der dann auch tatsächlich den Segen der beschützenden Werkstätte. Es war ein interessantes Projekt mit vielen kleinen Herausforderungen.

Wenn man Geld in die Hand nimmt bekommt man auch was mit ausreichend Reichweite für die Fahrten als Zweitwagen. Auch mit den nur 10kW war das Ding von der Beschleunigung her eine Rakete.

Wer Interesse hat. Unter e-polo86c.blogspot.com im WWW zu finden.

Persönlich halte ich Elektroautos für eine gute Lösung für den richtigen Einsatz. Kurzstrecke, kleinere Fahrzeuge. Es macht keinen Sinn 3 Tonnen Batterie durch die Gegend zu karren nur um die Reichweite eines Verbrenners raus zu bekommen. Die Ökobilanz ist grottenschlecht wenn man die Gewinnung der benötigten Stoffe für die Batterie mit einbezieht. Das jüngste meiner Fahrzeuge ist 26 Jahre und ein 850. Die Lebensdauer spreche ich den Stromern erst mal ab, lasse mich aber in 25 Jahren gerne vom Gegenteil überzeugen

Meine persönliche Meinung.

Grüße, Maddin

Themenstarteram 14. Dezember 2023 um 20:48

Moin, das Buch ist heute angekommen und ich habe mal reingeblättert - Alter Schwede! Das ist mal eine Aufgabe, selbst auf die spezielle Sicherheitsklamotte wird hingewiesen. Was man auch alles noch dazukaufen muss, selbst wenn man einen verunfallten Nissan Leaf zur Hand hat :p, da braucht es Stärke in der Geldbörse. Das Buch finde ich gelungen, da z.B. Kontaktadressen oder Zeichnungen der anzufertigenden Teile, und das sind nicht wenige, vorhanden sind.

Themenstarteram 14. Dezember 2023 um 20:54

Ob man sich schon mal einen zur Seite legen sollte? Leaf (Vom Preis her geht das doch, nur steht der in Frankreich)

Die spinnen, die Franzosen. Für so einen Haufen Elektroschrott soviel Kohle zu wollen. Und ja, beabsichtigtes Wortspiel :)

Die Technik eines Leaf in einem anderes Fahrzeug zu adaptieren dürfte schwierig werden,selbst wenn es nur der ZE0 ist wie oben aufgeführt.

Ist ja nicht nur der Akku an sich,sondern die gesamte Regelelektronik und Ladetechnik,die auf dieses Fahrzeug zugeschnitten ist.

Zudem weiß auch Niemand,welche Restkapazität der Akku noch hat und ob es ggf. Schäden daran gab.

Und mal eben so einen schweren Akku Unterflur unter den 850 tackern geht auch nicht,da der Unterboden und die Platzverhältnisse gar nicht dafür ausgelegt sind.

Themenstarteram 15. Dezember 2023 um 7:13

Moin, lt. Buch wird der Akku in 3 Packs aufgeteilt, für die je ein Kasten angefertigt werden muss. Einer hinten, einer etwas davor und einer im Motorraum. Das liest sich spannend, ist aber eher was für Profis.

Akkus kann man gut aus entsprechenden LiFePo4-Packs selber bauen. Man muss halt entsprechende Module fürs Balancing der Zellen verbauen, sowie ggf. ne Heizung und Kühlung, aber das sind Dinge, die auch die Campervan-Fahrer schon alle gelöst haben - das Know-How lässt sich hochskalieren.

Das größte Problem ist tatsächlich der Start im Winter mit kalten Zellen, da braucht man schon LiFePoY, die bei Minusgraden auch noch ein Ladungsentnahme erlauben (ein gutes BMS lässt das sonst ab ca. -3°C bei normalen LiFePos nicht mehr zu).

Die Eisenphosphat-Akkus brauchen etwas mehr Platz als reine Li-Ion, dafür sind die im unfall-Falle auch sicher. Kannst geladen von nem Hausdach schmeissen, außer dass die Zellen durch die Gegend kullern passiert nix.

Ich hab mal Zellen zum "Entladen" testweise in nen Wassereimer geworfen. Keine Reaktion. Außer Rost nach n paar Tagen.

(die Zellen waren nach Ausbau an der Außenhaut beschädigt und haben untereinander sich kurzgeschlossen, auch da sind die höchst tolerant - nur der Gesamt-Akku war halt hin).

Geht alles, aber man muss die Muße haben sich einzulesen, alles passend zu dimensionieren was die Kabelstränge, Kupferbrücken angeht usw...

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