viele Versicherer sind spitze (news aus dem Versicherungsjournal)

Die Beiträge für die Auto-Versicherung fallen 2005 nicht um bis zu 30 Prozent, sondern bleiben nahezu gleich. Zu diesem Ergebnis kommt der Allfinanz-Marktforschungsdienst „map-report” in seinem neuesten Auto-Rating für fünf ausgewählte Test-Fälle.

Dort zeige sich im Neugeschäft eine Reduzierung um lediglich 0,45 Prozent, was nicht einmal einem Euro pro Kunde entspreche, berichtet Chefredakteur Manfred Poweleit. Von den breit angekündigten Beitragssenkungen fehle jede Spur.

Beiträge bleiben weitgehend stabil
„Eine Basis für umfassende Senkungen bei den Prämien in der Autoversicherung ist auch kaum erkennbar”, meint Poweleit. In der Kasko-Versicherung meldeten 11,47 Prozent der Kunden 2003 einen Schaden ­– genau so viele wie fünf Jahre zuvor. In der Kfz-Haftpflicht-Versicherung ist der Anteil zwar auf 6,68 Prozent zurückgegangen (von 7,52 Prozent 1999), doch die Werkstätten wurden kaum billiger.

Zudem dränge sich der Eindruck auf, dass die Versicherer den Umsatz der Rechtsanwälte hochhalten müssten, was die Versicherungen zusätzlich verteuere. Es sei kein Zufall, dass nur 2.300 Autofahrer pro Jahr ihren eigenen Kasko-Versicherer auf Leistung verklagen, aber in rund 74.000 Fällen Kfz-Haftpflichtversicherer von der Gegenseite in Anspruch genommen werden.

Breite Spitze trotz verschärfter Anforderungen
In die Gesamt-Bewertung des diesjährigen Auto-Ratings sind 30 Gesellschaften eingegangen (2003: 28 Anbieter), darunter auch mehrere Versicherer einer Gruppe (Beispiel: HUK-Coburg a.G., HUK-Coburg Allgemeine und HUK24). Die Teilnehmer vereinigen mehr als 53 Prozent der Beitragseinnahmen des Marktes auf sich (31 Millionen haftpflichtversicherte Fahrzeuge).

Diesmal erreichten 17 Anbieter ein „mmm” („hervorragend”), das höchste Prädikat für langjährig erfolgreiche Arbeit – und zwar in dieser Reihenfolge:

· DEVK Eisenbahn a.G.,

· Westfälische Provinzial,

· DEVK Allgemeine,

· VGH Versicherungen,

· HUK-Coburg a.G.,

· Debeka,

· VHV Auto,

· Öffentliche Sachversicherung Braunschweig,

· Provinzial Rheinland,

· HUK-Coburg Allgemeine,

· Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband,

· Württembergische Gemeinde-Versicherung,

· WGV Schwäbische Allgemeine,

· LVM,

· Oldenburgische Landesbrandkasse,

· Allianz,

· DA Deutsche Allgemeine.

Marktführer nun auch hervorragend
Im Vorjahr waren es 14 hervorragende Anbieter gewesen (VersicherungsJournal 12.11.2003). Neu in der Spitze sind Debeka, VHV, Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband und Allianz. Heraus gefallen ist die Concordia, die jetzt „sehr gut” bewertet wurde – wie auch Itzehoer, HUK24 und Öffentliche Feuerversicherung Sachsen-Anhalt.

Eine so große Anzahl von Spitzen-Ergebnissen kann ein Rating unglaubwürdig machen. Daher hat map-report noch einmal nachgerechnet und auch die Konkurrenz-Beobachter der Gesellschaften konsultiert. Das Ergebnis blieb unverändert.

„Eine große Gruppe von fast gleichstarken Anbietern verdient Geld, legt genug davon für Schäden zurück, reguliert ordentlich und das alles zu relativ ordentlichen Prämien”, folgert Poweleit. Das gelte nicht nur für Neuwagen, sondern auch für Gebrauchte, für Beamte wie für Fahranfänger. Andere könnten da nicht mithalten und nähmen wohl schon deshalb nicht am Rating teil, mutmaßt map-report.

Wie gewertet wurde
Wieder flossen die Kategorien Bilanzstärke (20 %), Service samt Beschwerden und Prozessen (30 %) und Preiswürdigkeit in fünf Modell-Verträgen (50 %) in die Wertung ein. Allerdings wurden innerhalb der Gruppen die Kriterien verschärft.

Gab es noch 2003 für eine BaFin-Beschwerdequote von 1,25 je 100.000 Verträge die volle Punktzahl, so zog map-report 2004 die Grenze bereits bei einer Beschwerdequote von 0,6. Hintergrund. Die Artlenburger Analysten sehen darin einen wichtigen Indikator für Kunden-Zufriedenheit und Servicestärke der Autoversicherer.

Wo es die meisten Beschwerden gab
Für den durch seine aggressive Preiswerbung im Fernsehen bekannte Anbieter Direct Line verzeichnet die Statistik der Versicherungs-Aufsicht 14,31 Beschwerden je 100.000 Verträge (2003: 35,2). Das sei fast das Sechsfache des Marktdurchschnitts (2,54 pro 100.000 Verträge).

Branchen-Musterknabe Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband verzeichnete lediglich 0,33 Beschwerden pro 100.000 Verträge im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Ähnlich erfolgreich operierten Oldenburgische Landesbrandkasse (0,35) und Westfälische Provinzial (0,51).

Preisknüller selten Serviceknüller
Unter den zehn Versicherern mit dem schlechtesten Ergebnis bei Beschwerden „schaffen fünf bei Hitparaden der billigsten Anbieter besonders häufig eine Platzierung in der Spitzenklasse”, warnt Poweleit. Gemeint sind unter anderem

· die „gut” bewertete Cosmos (6,79 Beschwerden pro 100.000 Verträge),

· DA Direkt (7,57),

· Europa (8,41) und

· die „sehr gut” bewerte HUK24 (9,32).

Tipp zum Weiterlesen
Die Untersuchung „Rating deutscher Autoversicherer” ist im map-report 586/2004 erschienen. Sie kostet 37,50 Euro (Bestellung per Fax 04139/ 7019 oder im Internet).

Quelle: VersicherungsJournal

22 Antworten

Das ist eben Wettbewerb!!!

Da sollte man sich als Kunde drüber freuen!
Bei der Gesellschaft, bei der ich angestellt bin, gibt´s jetzt auch Rabatte für Familien mit Kindern!
Da geht man einfach davon aus, daß vorsichtiger gefahren wird, wenn Kinder im Auto sind...

Wenn man negativ denkt könnte man auch sagen, daß Risiko wäre doch eigentlich größer, da die Ablenkung durch Kinder im Auto größer ist....

Übrigens: nicht immer über die Autoversicherung herziehen! Seit Jahren schreiben die Versicherer rote Zahlen im KfZ-Bereich, weil der Wettbewerb so groß und der Kampf um neue Kunden so hart ist....
Eigentlich müßten die KfZ-Versicherungen viel teurer sein als sie es z. Zt. sind!

Gruß, Jens

Zitat:

Original geschrieben von Zonkdsl


 

Anders kapieren es die meisten Versicherungen auch nicht.
Was ich nicht verstehe sind die zum Teil hohen Rabatte für Beamte (bis zu 15%) sowie Kinderrabatt bis zum 16.Lebensjahr(bis zu 15%).
Da ganze basiert auf irgendwelchen merkwürdigen Studien die vor jahrzehnten mal erstellt wurden.
Gibt es keine rasenden Beamten?? Gibt es keine Väter die auch gerne mal heizen???
Außerdem bleibt noch anzumerken der Rabatt den es für eine Wohn& Gebäudeversicherung gibt (quasi Werkandienungsvertrag leider ist ja das Bundesamt für Finanzdienstleistungen seit jahren chronisch unterbesetzt sodass es gar kein Personal hat um gegen diese halbseidenen Sachen vieler Versicherer vorzugehen).

Gruß Zonkdsl

Wo is denn dein Problem ?

Es ist doch schön, wenn ein dem Staate dienender, für unsere Rente sorgender und unsere Bauwirtschaft am Leben erhaltender bißchen Rabatt bei ner Versicherung kriegt. Kannste de doch auch haben, geh in den unterbezahlten öffentlichen Dienst, such dir ne Frau und .... und Bau ein Haus. Vergiß nicht nen Baum zu pflanzen.

Sich über sowas aufzuregen, der pure Neid.

Christo

Zitat:

Original geschrieben von BadHunter


Übrigens: nicht immer über die Autoversicherung herziehen! Seit Jahren schreiben die Versicherer rote Zahlen im KfZ-Bereich, weil der Wettbewerb so groß und der Kampf um neue Kunden so hart ist....
Eigentlich müßten die KfZ-Versicherungen viel teurer sein als sie es z. Zt. sind!

Gruß, Jens

Wer hat dir denn das erzählt ?

Da machen eure Denker im Keller wohl etwas falsch !

Christo

Zitat:

Wo is denn dein Problem ?

Zitat:

Es ist doch schön, wenn ein dem Staate dienender, für unsere Rente sorgender und unsere Bauwirtschaft am Leben erhaltender bißchen Rabatt bei ner Versicherung kriegt. Kannste de doch auch haben, geh in den unterbezahlten öffentlichen Dienst

Mein Problem iss das jeder der irgendwie beim Staat, bei ner Versicherung, Bank oder einem Finanzdienstleistungsunternehmen arbeitender einen zusätzlichen Rabatt bekommt. Während die Leute die eigentlich zum Wirtschaftswachstum am meisten beitragen sprich produzierendes Gewerbe(Industrie), Einzelhandel und Großhandel absolut keine Rabatte kriegen.

Unterbezahlter öffentlicher Dienst. Natürlich verdient man da nicht so viel wie manche Manager in der freien Wirtschaft. Aber schon mal das Gehalt im Öffentlichen Dienst mit dem eines Zimmermädchens oder einer Reinigungskraft verglichen???Also komm mir nicht damit das der Bereich unterbezahlt wird mit 13 und 14 Gehalt etc. In der Privatwirtschaft gehen die Gehälter und Löhne momentan auch eher stark nach unten.

Zitat:

Seit Jahren schreiben die Versicherer rote Zahlen im KfZ-Bereich, weil der Wettbewerb so groß und der Kampf um neue Kunden so hart ist....

du glaubst den Versicherern wohl alles. Wer baut sich denn die dicksten Glaspaläste (Banken und Versicherungen) dort hat man noch absolut nix vom Sparen gehört.

Wenn die Versicherer hier wirklich minus machen hätten sie a.) schon ne bilanz darüber veröffentlicht oder b.) etliche Versicherungen den Bereich schon aufgegeben.Aber die "armen" Versicherungen die Verdienen ja soooo Wenig. Im übrigen werden die Außendienstler und Agenturen der Versicherer auch fürstlich bezahlt. Hier kann die Agentur bis zu 25% Provision für sich beziehen. Wohlgemerkt bis zu nicht jede Agentur bekommt Generell soviel.

Gruß Zonkdsl

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Ich weiß das nicht von den Versicherern, sondern aus Presse, Funk und Fernsehen!!!

Weil ich eben auch in der Branche tätig bin muß man in dem Bereich auch auf dem Laufenden sein (was scheinbar nicht alle sind...)

Zu den Glaspalästen: eben, dann guck Dir mal die Banken an: im Management Gehälter ohne Ende (sicher, ist bei Vers. nicht anders, aber in der freien Wirtschaft ja auch nicht), und die kleinen Bankangestellten müssen Versicherungen verkaufen ohne Ende!!! und haben dabei oft noch mehr Druck als ein Versicherungsmensch!
Die Tätigkeiten der Bankangestellten unterscheiden sich kaum noch von denen eines Versicherungsfachmannes, Beide sind Finanzdienstleister. Beide müssen Immobilienfinanierungen, Geldanlagen und eben auch Versicherungen verkaufen, und da bin ich der Meinung, die Vesicherungsfachleute sind in vielen Bereichen einfach kompetenter.
Die Banken haben nur eben einen seriöseren Touch und kennen das Konto des Kunden, was er für seine Versicherungen bezahlt und wieviel Geld er noch übrig hat, das man irgendwie anlegen könnte.
Zum Glück ist das Vertrauen in die Bankangestellten mittlerweile auch nicht mehr grenzenlos, nachdem so viele Kunden in den letzten Jahen nicht wenig Geld durch Börsenanlagen verloren haben...

Von der Gesellschaft, bei der ich angestellt bin, weiß ich: sie hat auch massenweise Geschäftsgebäude in Hamburg, riesige Schuppen, die aber eben auch sichere Kapitalanlagen sind, die eben u.A. die Überschußbeteiligungen in den Lebens- und Rentenversicherungen sichern! Die Geschäftsgebäude sind vermietet und sichern die Existenz der Gesellschaft und das Geld der Kunden!

Ich weiß, man soll nicht immer alles schönreden, aber man darf auch nicht immer alles verreißen und sollte mehr hinterfragen.
Und daß ich hinter dme Unternemen stehe, für das ich arbeite, sollte man mir nicht vorwerfen, denn das tut wohl jeder, oder er hat den falschen Job oder Arbeitgeber...

Gruß, Jens

Zitat:

Ich weiß das nicht von den Versicherern, sondern aus Presse, Funk und Fernsehen!!!

hmm ob die wirklich so richtig hinter die Fassade geguckt haben beim report.

Zitat:

Zu den Glaspalästen: eben, dann guck Dir mal die Banken an: im Management Gehälter ohne Ende (sicher, ist bei Vers. nicht anders, aber in der freien Wirtschaft ja auch nicht), und die kleinen Bankangestellten müssen Versicherungen verkaufen ohne Ende!!!

ja leider in fast allen Bereichen wo man es sich Leisten kann natürlich immer auf Kosten derer(Kunden! oder besser gesagt: Opfer) die draufzahlen oder weniger rausbekommen(bsp. Niederstwertprinzip bei KLV's).

Ja Bankangestellte sind wirklich dumm dran. Wenn sie nur Schalterarbeiten machen müssen verdienen sie wirklich extrem wenig während es zum bsp in der Lehre zum Bankkaufmann überdurchschnittlich viel gibt.

Zitat:

Und daß ich hinter dem Unternehmen stehe, für das ich arbeite, sollte man mir nicht vorwerfen, denn das tut wohl jeder, oder er hat den falschen Job oder Arbeitgeber...

so denkst du und die meisten Arbeitnehmer und normalen Selbstständigen.

Aber keine Manager. Das sind moderne Söldner. Der mir am meisten zahlt den nehm ich und handel den Arbeitsvertrag noch im Beisein von meinem Anwalt aus. Mit ner hohen Abfindung auch wenn ich murks baue. Im Amiland kriegen die Manager zwar noch ein bißchen mehr. Dafür haften sie aber auch mit ihrem Kapital wenn sie Murks bauen. Nicht wie hier in Europa wos dann noch Kohle hinterhergeschmissen gibt damit der Manager dann auch wirklich von seinem Thron steigt.

Gruß Zonkdsl

Wir brauchen hier keine Grundsatzdiskusionen zu führen, ich denke jeder kann aus seinem Leben machen was er will.
Es ist aber definitiv nicht alles so wie du es schreibst. Das sind Vorurteile von vorgestern.

Christo

....noch dazu waren die auch vorgestern schon überholt *rofl*
Aber nett zu lesen, dass es solche Meinungen noch gibt 😉

In diesem Sinne
Grüße
Schreddi

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