Vibration vom Amaturenbrett bei 1500Umin, keine Ahnung woher
Hallo an alle,
bei ca. 1500Umin, meisstens beim Beschleunigen, tritt eine Vibration aus dem Armaturenbrett kurzzeitig ein. Ich kann nicht Orten woher es kommt. Meine Versuche waren bereits: Mittelkonsole & Autoradio ausgebaut und überall festgehalten und gehorcht, aber keine Änderung feststellbar bzw. Stelle lokalisierbar. Vibration immer noch vorhanden. Weiterhin die Scheibenwischerabdeckung entfernt, um an die 4 Schrauben heranzukommen, die ein großen Teil der Armatur festhalten. Diese Schrauben nachgezogen, kein Unterschied, leider. Nun bin ich ratlos. Kann mir evtl. jemand weiter helfen? Gibt es da evtl. sowas wie Techniker Bulletin o. Geheimtips, die nur der Freundliche weiß?
Vielen Dank,
Mario
Volvo, BJ2000, 200Tkm, Benziner, 140PS
Beste Antwort im Thema
Hi zusammen,
habe kürzlich sämtliche Motorlager gewechselt, drum kann ich ein bisschen was dazusenfen.
Hatte mich reichlich zu den verschiedenen Marken belesen, der gemeinsame Konsens aller Beiträge war: Nimm Lemförder. 🙂 Einige der OEM-Lager bei diesem und anderen Modellen stammen aus dem Hause Lemförder, insgesamt genießt die Marke einen - offenbar zurecht - guten Ruf. Lager wechseln ist in innerhalb eines Tages machbar, aber dennoch eine der Arbeiten, die man tendenziell nur einmal machen möchte, deshalb 1x teuer statt 2x günstig. 😉 Hab die beiden hydraulischen Lager, das Riemenscheibenlager und die Getriebe-Drehmomentstütze von Lemförder bei eBay neu für zusammen 240€ gekauft. Insbesondere bei der Getriebestütze UNBEDINGT (!) Gummi nehmen, bei PU-Lagern hat man nach zwei Wochen eine Polyneuropathie an den Griffeln vor lauter Vibration im Lenkrad. Bei der oberen Stütze konnte ich keinen nennenswerten Unterschied zwischen PU und Gummi feststellen, im Zweifelsfall aber Gummi und gut ist.
Zum Wechsel der Lager unbedingt bei YouTube "FCP Volvo 850 mounts" suchen und die beiden Videos dazu reinziehen, ist super erklärt und gezeigt.
Ergänzend dazu: die Schrauben des Lagers bei der Riemenscheibe sind der Tod zu öffnen, meistens absolut mumifiziert. Am besten mittels zB 65cm-Gelenkgriff (oder sonstigem Monstersteckschlüssel) Aufdrehen versuchen.
Vorderes hydraulisches Lager lässt sich schraubentechnisch mit Verlängerungen und Kardangelenk am Steckschlüssel recht gut lösen; dann Motor mit Wagenheber und Hölzern unter Ölwanne und oder Getriebe hochbocken (Riemenscheibenlager und Getriebelager müssen dafür losgeschraubt sein), Lager rausklopfen und neues reinfummeln. Man liest überall, dass man den Motor nicht aufbocken soll wie ein Kranker, weil sonst die Antriebswelle des Getriebes beschädigt werden kann - andererseits braucht man auch wirklich einiges an Hub, um schlussendlich auch das unkomprimierte neue Lager reinzubekommen, also nur Mut (dennoch Vorsicht!).
Hinteres hydraulisches war Katastrophe: das alte ging raus, das neue aber ums Verrecken nicht rein mit seinen 2 ,3 Zentimeterchen mehr. Lösung: Die 3 langen 14er Bolzen des Dreieckarms lösen, der das Getriebe mit dem Motorlager verbindet (davor natürlich Getriebe mit Wagenheber abstützen!). Wenn der Arm weg ist, Lager ganz entspannt in Position legen, Arm auflegen und wieder am Getriebe festmontieren.
Nachteil: dauert alles, Auto richtig gründlich Absichern beim Aufbocken weil man lang tief drunter liegt
Vorteil: fährt wie Neuwagen im Anschluss. 🙂🙂🙂
Ganz viel Erfolg und Gruß,
Nikolai
23 Antworten
Hatte die Lager einzeln zusammengesucht, zufällig waren sie damals bei eBay am günstigsten, kannst aber auch jeden anderen Shop nehmen. Hier ein paar Links zu den Teilen:
http://m.ebay.de/itm/152010518621?_mwBanner=1
http://m.ebay.de/itm/161900598429?_mwBanner=1
http://m.ebay.de/itm/151400620024?_mwBanner=1
http://m.ebay.de/itm/151490097644?_mwBanner=1
Kostet inzwischen paar Kröten mehr, hatte gesehen dass ich damals insgesamt 260 Kröten bezahlt hab. Mithilfe der Lemförder-Nummern lassen sich die Teile aber grundsätzlich finden, sodass Du auch noch ein wenig nach Angeboten suchen kannst.
Nach dem Anschauen der Videos werde ich das auch mal als Rundumschlag machen. Kostet schon was, aber nach 326 tkm kann man sicherlich auch mal ein paar Euro investieren.
Nun haben ich gestern das erste (wohl am leichtesten zu montierende) obere Motorlager gewechselt. Ich hatte es von Lemförder wie mir angeraden wurde. Nach dem Ausbau hatte ich den direkten Vergleich. Das orginal Volvo (übrigens auch schon das 2. drin scheinbar) ist wesentlich schwerer und fühlt sich hochwertiger an, als das von Lemförder. Auch der Gummieinsatz macht einen sehr schwechelnden Eindruck im Vergleich zum originalen ausgenuddelten. Aber das kann auch rein subjektiv sein. Ich möchte hier nur mal kurz erwähnen, dass Febi Meyer usw. evtl. auch nicht so schlecht sein könnten. Aber da fehlt mir der direkte Vergleich. Die Langlebigkeit werde ich erst in ein paar Tkm "erfahren".
Mit wieviel Nm würdet ihr am besten die Schrauben hin zum Motorblock und die eine große hin zum "Haken" anziehen. Im Haynes stehen zwar auch Angaben dazu, aber leider nur die zu den vorherigen Motoren mit leicht anderem Lager und damit anderer Verschraubung.
Übrigens von der Innenraum Vibration hat sich noch nichts verändert nach dem 1. Lager. Hoffe, es geht dann mit den anderen aufwärts bzw. mit der Vibration abwärts.
Danke!!!
Ich habe noch ein paar Fotos gemacht vom rechten Lager. Kann man hier erkennen, ob es defekt ist?
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Servus :-)
1) Die Schrauben an der oberen Drehmomentstütze kann man besten gewissens einfach kräftig aber ohne rohe Gewalt festziehen - einfach nach einiger Zeit beim Spritzwassernachfüllen nochmal auf guten Sitz prüfen, dann ist der Käse gerollt. Zumindest findet sich auch im Volvo Servicehandbuch keine Drehmomentangabe für diese Schrauben. Im Zweifelsfall 40Nm, damit fährt man meistens gut. 😁
2) Die Originallager haben zur Prüfung des Materialzustands einen Metallstift, der sich abhängig vom "Ausleiherungsgrad" mittig - oder bei Verschleiß eben nicht mittig, sondern unten - innerhalb einer vertikalen Aussparung befindet. Dein Lager scheint nicht das originale zu sein, hier lässt sich das zumindest für mich nicht optisch ausmachen.
3) Bei mir waren es die beiden hydraulischen Lager, die wirklich eine massive Verbesserung der Fahreigenschaften im Innenraum bewirkt haben.
Zitat:
@rietel schrieb am 8. Juni 2016 um 22:13:37 Uhr:
Ich habe noch ein paar Fotos gemacht vom rechten Lager. Kann man hier erkennen, ob es defekt ist?
Das sieht noch gut aus!
Hallo liebe Gemeinde,
ich war gester in einer Schrauberhalle, um das unter Lager am Getriebe zu wechseln. Dabei bat ich den freundlichen Autoschrauber vor Ort, sich mal den Zustand meiner Lager anzuschauen. Er meinte, dass rein optisch die Lager (beide Hydros und das rechte und das am Getriebe) in Ordnung sind. Das verifzierte er gleich mit einer langen Hebelstange und bewegte an diversen Orten den Motorblock von unten, aber dieser bewegte sich kaum bzw. nur in geringem Maße. Die Ölwanne hat auch noch gut Luft zum Hilfsrahmen. Also hier "leider" Entwarnung. Das Vibrieren im Innenraum kommt doch nicht von defekten Lagern. Falls er aber unrecht haben sollte, dann werde ich wohl ewig suchen. Ich füge im Anschluss mal Fotos von meinen Hydrolagern ein. (Übringens gibt es auch Vollgummi, so scheinbar bei mir, d.h. es sind gar keine Hydros im eigentlichen Sinn).
Da ich das Lager am Getriebe schon bestellt unnd einmal da hatte, habe ich es einfach trotzdem gewechselt. Die Gummibuchse zum Getriebe hin hatte schon einen sichtbaren Luftspalt und das war bei dem neuen Lager in meiner Hand ein wenig anders. In voller Hoffnung, es könnte was bewirken, habe ich es dann eben gewechselt. Leider auch keine Änderung im Innenraum während der Fahrt. :-(
Als wir dann fertig waren, hatte der freundliche (ich meine der war wirklich freundlich) Schrauber vor Ort nochmal von oben am Motorblock die gleiche Prüfung gemacht, optisch und mit dem Hebel. Hier stellte er eindeutig fest, dass das obere Lager sich zu stark bewegen ließ. Ich meinte, dass das aber neu ist und von Lemförder und ich es gerade eingebaut hätte. Da lächelte er mich nur an und fragte: "wohl bei ebay gekauft.." was ich bejate. Er meinte lieber die Hände weg davon und bei einem richtigen Zulieferer ordern. Das Lager hier ist schrott und ne billige Kopie oder sonstiges. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich denke schon, dass da was dran ist. Ich habe den Ebay Händler jetzt erstmal angeschrieben, aber ich denke er wird sich mit Händen und Füßen wehren und dieses abstreiten.
Ich könnte nun bei Volvo oder Skandix oder ein andere vertrauensvoller Händler aus dem Netz bestellen. Aber pappe satt bin ich erstmal. Das unter Lager am Getriebe von Lemförder könnte ja auch ne Billigproduktion sein. So macht schrauben nicht so viel Spaß. Aber das hat man davon, wenn man sparen will.....
Ebay und Skandix "Hausmarke" ist bei mir mittlerweile unten durch, zu oft danebengegriffen. Da lege ich lieber ein paar Euro mehr auf den Tisch und habe länger Ruhe. Manchmal muß man einfach Lehrgeld bezahlen..