Verpasste Chancen beim Oldtimerkauf - Eure Erlebnisse bitte!
Ich bin schon immer Old- und Youngtimerfreund gewesen, leider bisher und wohl auch die nächste Zeit passiv, da ich für einen solchen Wagen keine Zeit habe und haben werde. Ich hatte zwischendurch mit dem Gedanken geliebäugelt, mir was Schönes zuzulegen. Am Ende hat dann doch immer der Verstand gesiegt und ich habe kalte Füsse bekommen. Ich denke trotzdem dann und wann nochmal an die Autos zurück, welche damals in die Auswahl kamen und überlege, was wohl aus denen geworden ist.
Der erste Kandidat war ein 79er W123 280C Vergaser mit Lenkradautomatic. Rotmetallic mit hellen Ledersitzen und ansonsten bis auf die el. Fensterheber Vollausstattung. Absoluter Topzustand von einem pensionierten Zahnarzt. Ich habe ihn nicht genommen, weil ich gerade mit dem Studium anfing und dachte ich könne mir den Spritverbrauch nicht leisten.
Ein weiteres Fahrzeug, an das ich manchmal denke, war ein 84er Jaguar XJ6 Serie III in british-racing-green mit heller Lederausstattung. Nachdem ich den Preis schon gut runtergehandelt hatte, habe ich es mir dann trotzdem irgendwie anders überlegt, obwohl ich eigentlich das Geld und den Garagenplatz gehabt hätte.
Habt Ihr so etwas auch schonmal erlebt? Eure Stories bitte!
Gruß
Der Biber
26 Antworten
Hallo Nord TT.
Derjenige der den Sechsneuner genommen hat,war schon lange auf der Suche nach einem günstigen W116.Für ihn war der Preis wie ein Sechser im Lotto,weil 5900€ ist nun mal ein günstiger Preis.Das Preisschild hing noch nicht mal richtig im Auto,da drückte der Kauflustige dem Verkäufer 6200€ bar in die Hand.Ohne Probefahrt und alles.Das Auto sah wirklich Top aus.Die Ernüchterung kam als der Motorraum geöffnet wurde.Trotz des wenigen verfügbaren Raumes,konnte man die Stehwände und die Spritzwand als Blätterteig bezeichnen.Solche Anrostungen sind eigentlich beim w116 nicht normal.Angeblich waren dies die einzigsten Rostschäden.Zusammengefasst möchte ich sagen,war dies doch ein Schnäppchen.Oldtimer sind wie Grundstücke,die eigentlichen Kosten entstehen im Laufe der Zeit,und Rostschäden beim 6,9l sin d keine große Sache.Wie es mit der Technick bestellt war weiß ich leider nicht.
Gruß Wolfgang
Zitat:
Original geschrieben von pan68
Der abgebildete Fiat sollte vor zwei Jahren mal 4995,-€ kosten. Ich hatte das Geld damals auch zusammen und ärgere mich heute schon ein wenig, dass ich's nun nicht mehr überhabe....Ist die zweite Serie des 124 Sport Coupés von 1972 (1,6l, 110PS) und meiner Meinung nach einer der elegantesten und dezentesten 'Alltagsklassiker' überhaupt (über die Farbe lässt sich in diesem Fall jedoch streiten...)
Hatte damals Schiss vor hohen Folgekosten, schlechter Rostvorsorge etc..
Seh gerade, dass es sogar hier mal einen Anbieter gab: Inserat
Wie sich doch die Preise im laufe der Zeit ändern können! Unseren bekamen wir damals erst nach 2 Jahren inserate schalten für den spottpreis von 500€ weg - und das gerade mal mit 86'000Km, originalen Cromodoras, Holzlenkrad, Radio. Nur der Lack war matt. Wenn der heute noch da wäre, würde er sicher nicht mehr verkauft werden! Wegen dem Rost; diese Modelle rosten gerne vorne zwischen unterem Frontblech und den Kotflügeln, am Batterieblech, bei sehr schlechter Pflege auch die oberen Stücke der vorderen Radkästen, am übergang zwischen flügel und schweller, an den quertraversen vom schweller zum Bodenblech (die können meistens mit dem Zahnstocher weggeschubst werden 😉 ), sowie der Kofferraumboden links und rechts, weil der Kofferdeckel immer mal wieder undicht war. Ansonsten ein Auto das viel fahrspass vermittelt. Bis auf das ewige malheur mit der Zündung oder undichte Hinterachsen mechanisch ganz robust.
Obwohl ich an dieses Auto zum grossen Teil (wegen der damals miesen Elektrik) nur schlechte erinnerungen habe, ging mir vor 4 Jahren ein gelber 71er, innen schwarz Leder mit Kopfstützen und Cromodoras sowie original Stahlfelgen und 118T Km in süditalien für schlappe 3000€ durch die Lappen. Es sind wohl die gegensätzlichkeiten, die sowas erst wieder anziehend machen 😎
Zitat:
Original geschrieben von Wastmytime
Das Auto sah wirklich Top aus.Die Ernüchterung kam als der Motorraum geöffnet wurde.Trotz des wenigen verfügbaren Raumes,konnte man die Stehwände und die Spritzwand als Blätterteig bezeichnen.Solche Anrostungen sind eigentlich beim w116 nicht normal.Angeblich waren dies die einzigsten Rostschäden.Zusammengefasst möchte ich sagen,war dies doch ein Schnäppchen.Oldtimer sind wie Grundstücke,die eigentlichen Kosten entstehen im Laufe der Zeit,und Rostschäden beim 6,9l sin d keine große Sache.Wie es mit der Technick bestellt war weiß ich leider nicht.
Gruß Wolfgang
Beim 116er kann es durchaus passieren, dass die vorderen radhäuser oben unter der Haube sowie die Spritzwand durchfault. Insbesondere die Spritzwand wird dann aufwendig zum reparieren, da die komplette Lenkung raus muss. (So lässt sich ein 116er übrigens einfach auf a) eine ausgelatschte Lenkung oder b) eine verrostete Spritzwand testen - oder wenn der Verkäufer auf keinen Fall die Motorhaube öffnen will, einfach mal bei stehendem Auto das Lenkrad leicht hin- und herbewegen. Bleibt das Auto dabei still stehen ist der fall eigentlich klar! Die 116er rosten übrigens noch an den Schwellern (sehr teuer und aufwendig zum reparieren), radkasten vorne und hinten, am übergang zwischen radkasten und schwellern vorne wie hinten, am Kofferraumboden sowie am vorderen Fussraum unter den Pedalen (undichte Frontscheibe). Also, beim 116er kauf immer erst mit dem originalwagenheber das Auto anheben, knirscht es dabei im Gebälk ist vorsicht angesagt! Ein Auto, dass Pflege verlangt. Wie der 108er Modelle auch, die besten punkto Rost waren die Pontons.
Beim einem Opel Senator Youngtimer 82? in gutem Zustand, Schiebedach und silber habe ich mal längere Zeit beobachtet. Wollte da nicht gucken, weil es so ein komischer Händler war. Durch Zufall habe ich dann doch mal geschaut. Preis unglaubliche 400 EURO. Als ich dann schlagartig begeistert war es bereits zu spät. Der Wagen war 2 Tage zuvor mit 200 EURO angezahlt worden, und ist auch abgeholt worden. So geschehen 2006.
Ähnliche Themen
Hallo !
Bei 400 € sind dann noch jede Menge Kleinigkeiten die ins Geld gehen.Auf 1000-2000€ kommt man immer bei Youngtimer,bis sie wieder Top sind.Und wenn Rostschäden dazukommen,kann es noch teurer werden.Denn letztendlich hat sich bei dem Preis ein gewaltiger Reparaturstau angesammelt.
Gruß Wolfgang
Ne Wolfgang, der Wagen war wirklich in Ordnung.
Es ist zwar richtig das ALLE Autos in diesem Alter ca.1000 Euro für Details nur so aufsaugen, aber der Preis war wirklich klasse!
Am Ende hat die Fahrzeugklasse keine riesige Fangemeinde und notwendige Investition für einen Topzustand "lohnen" sich vermutlich nie.
Ein sehr beliebtes Fahrzeug hätte sicherlich nicht so lange gebraucht um "entdeckt" zu werden.
Konnte ich ja nicht ahnen, das der Fähnchenhändler mal so ein sauberes Rentnerfahrzeug anbietet...
Ja, ja die verpassten Chancen...
Ist noch gar nicht so lange her (2 -3 Jahre), da habe ich mir einen Ford Granada 2,3 Turnier Bj 83 / 84 angeschaut. Der hatte etwas über 100.000 km gelaufen und war wirklich noch in einem guten Zustand (mit TÜV, nur ein kleines Rostloch im Heckblech). Den hätte ich für 600 Euro haben können.
Aufgrund von Platzmangel konnte ich mich nicht spontan entscheiden ihn zu nehmen.
Dafür könnte ich mich heute noch irgendwo hin beissen...
Zitat:
Original geschrieben von pan68
Da ich Masochist bin 🙁: wie lange ist es denn her, dass der für 500€ wegging?
Das war 1989.
Also rund 1.000 DM... Ja. die Verlockung ist immer noch groß einfach zu verdoppeln, aber ich hätte lieber damals 1.000 DM gehabt als heute 500 € 😁.
1989 wusste ich glaub ich noch gar nicht, dass das ein echt cooles Auto ist...
Hallo Leute, mein Senf dazu.:
Meine erste Chance habe ich ( gottseidank ) verpaßt, das wäre mit Sicherheit böse in die Hose gegangen.
Ich war mal mächtig in das 504 Coupe von Peugeot verliebt. Die Karosserform war für mich damals der Inbegriff von zeitlosem Design. So ein tolles Auto stand zum Verkauf für 5500DM, das war 1989. Es war die V 6 Version. Der Wagen sollte natürlich mein Alltagswagen werden, über den enormen Durst des Motors hatte ich meine "bessere Hälfte" noch garnicht informiert.
Den Verkäufer würde ich als "Halbprivat" bezeichnen, machte auch einen ungehobelten und negativen Eindruck. Ich wollte mir das Blechkleid genau ansehen, was dem Verkäufer schon sehr missfiel. Dann bemerkte ich noch eine Alublende am Schweller, die wie nachträglich draufgesetzt aussah und das Unheil zu verschleiern schien.
Als meine Frau dann noch einige "ahnungslose" Fragen stellte, wie " braucht der viel Benzin?"
"Gibt es dafür auch noch Ersatzteile?" war der Verkäufer vollends genervt und wir zogen lieber von dannen.
Glück gehabt, im Nachhinein.
Seit nunmehr 20 Jahren schraube ich jetzt schon alten und nicht ganz neuen Autos rum und dachte so vor 2 Jahren, " jetzt bist du reif für etwas richtig kompliziertes, du bist reif für einen Citroen CX!"
Gefallen hat der mir schon seit vielen Jahren, doch hatte ich mich nie getraut, sowas anzugehen. Auf einem großen Teilemarkt hatte ich mal in einer Rep-Anleitung für so einen
CX rumgeplättert und gelesen, wie man da die Antriebswellen ausbauen soll, und mich mit
Schaudern abgewendet.
In einer Zeitungsanonce las ich "CX Turbodiesel, ohne TüV, 250 €". Beim Anruf stellte sich heraus, daß der Wagen erst 120 tkm und 2 Vorbesitzer hatte. Der erste Eindruck war zwar ernüchternd, doch ich kaufte den CX trotzdem, und trotz der Bedenken meines Schwagers,
der mich für verrückt hielt. ( die Hydraulik kriegst du nie in den Griff...... der läuft nie!!!
da geht immer was kaputt.... Sch....ß Franzosen!!!)
Nachdem ich den Reparaturstau beseitigt und die Tüv-Hürde beim ersten!! Anlauf gepackt hatte konnte ich mich an diesem tollen Wagen freuen und meinen Schwager eines besseren
belehren.
Und der CX läuft wie ein Uhrwerk!
Glück gehabt!
Gruß
Georg
also, meine Story ist nicht meine sondern die eines Freundes von mir, und passt nicht ganz hier her....
der Gute hat sich einen OPEL-Ascona (A oder B) fertig gemacht, sehr viel Arbeit in das Auto gesteckt... er ist ein "100%er"...
und dann wurde der Wagen gestolen... weg, spurlos verschwunden.
Und was ein richtiger Auto-Freak ist, jetzt hat er wueder ein neues Auto, was wieder in jahre langer Arbeit hergerichtet wird... Diesesmal ist es ein GT
Hallo !
Ein Risiko ist halt immer dabei.
Da hab ich noch eine Story.Auf dem Weg zu meinem Bundeswehrstandort(1974) stand an einer Tankstelle ein 300 er Mercedes in schwarz Bj.1955 zum Verkauf.(Adenauer) Die Kaufpreisvorstellung für den 19 Jahre alten Wagen lag bei 11.000 DM.Wenn man bedenkt das damals Mittelklassewagen im Neuzustand soviel kosteten,war dies ein stolzer Preis.Ich bin öfters an der Tankstelle vorbeigefahren und habe das Fahrzeug gesehen.Wochen später lag der Preis bei 9000 DM. Dies war jetzt der Grund sich das Auto mal näher zu betrachten.Äußerlich gab es nichts zu beanstanden.1974 gab es noch keine Oldtimerszene,trotzdem gab das Auto was her.Weitere Wochen später wurde die Tankstelle neu organisiert.Mit 2000DM Abfindung wollte ich den Mercedes anbezahlen.Als ich zur Tankstelle kam,sagte mir der Besitzer,der Mercedes sei bei einer Versteigerung so gut wie verschenkt worden;Für 5000 DM zum Vergleich in Euro Ca.2500€.Leider habe ich von dem Versteigerungstermin nichts gewußt.
Gruß Wolfgang