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Verkauf mit Schweizer Zulassung in Deutschland

Themenstarteram 25. Dezember 2020 um 23:21

Hallo zusammen und Frohe Weihnachten!

 

ich hoffe, ihr könnt mir und meinem Vater in der ungewöhnlichen Situation unseres Autoverkaufs mit einem Rat helfen, da wir überfragt sind.

 

Mein Vater ist in der Schweiz gemeldet, da er dort wohnt.

Allerdings ist er so oft es geht bei uns zu Besuch, der Familie in Potsdam.

Momentan ist er bis Anfang Januar auch bei uns.

 

Natürlich hat er entsprechend ein Auto mit Schweizer Zulassung. Nun möchten wir es aber verkaufen und es scheint so, als würde es keine Interessenten in der Schweiz dafür geben (Km-Stand ist ca. 230.000 schon...)

Hier in Potsdam habe ich das Fahrzeug auch mal eingestellt bei eBay Kleinanzeigen und mobile. Jetzt möchte es ein Interessent aus Potsdam gerne kaufen.

 

Nun die große Frage:

Wie soll man jetzt den Verkauf am besten erledigen?

Der Interessent hat ja keine Schweizer Adresse, somit müsste er das Auto importieren und dann anmelden.

 

Wie wäre in unserer Situation der „richtige“ Ablauf des Verkaufs?

 

Das Auto ist aktuell noch angemeldet, falls das wichtig ist.

Wichtig wäre vielleicht auch zu wissen, dass wir das Auto selbst als Umzugsgut vor genau 13 Monaten in die Schweiz aus Deutschland importiert haben.

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10 Antworten
am 29. Dezember 2020 um 7:06

Hi!

Der aus CH importierte Wagen muss generell in D verzollt (10%. Dürfte bei Eurem Auto nicht allzu teuer werden. Macht einen schriftlichen Kaufvertrag über einen nicht komplett unglaubwürdig niedrigen Kaufpreis), TÜV-geprüft und umsatzversteuert (hier nicht, da privat) werden.

Das muss eigentlich der deutsche Käufer erledigen. Aber weshalb sollte er das tun, Deutschland ist Europas größter Gebrauchtwagenmarkt?

Eventuell kannst Du Deinem Dad den Wagen abkaufen, importieren, deutsche Papiere ausstellen lassen (nach TÜV-Vorführung, das geht auch mit noch vorhandener CH-Nummer) und ihn dann an den Interessenten verkaufen. Sonst ist das für einen Berliner wohl eher unattraktiv.

Allerdings ist immer eine Abmeldung in CH vonnöten.

Mein Tip:

da eigentlich bei der Einfuhr im 1. Zollamt der EU (also in A oder D gleich nach der Grenze, je nach Route) beim Zoll angemeldet werden muss, Euer Auto sich aber schon weit hinter der Grenze in Berlin befindet, würde ich beim nächsten Zollamt anrufen und klären, wie die das haben wollen. Den Fall genau schildern, dann gibt´s später keine Probleme.

Außerdem würde ich beim, zuständigen Amt im für die Autozulassung relevanten Kanton in CH anrufen und das Thema Abmeldung des Wagens aus der Ferne/dem Ausland klären.

Die Schilder gehören in CH nicht, wie in D, zum Auto, sondern zum Halter.

Was ich weiß ist, dass das Stilllegen, also die "Annullation" eines Fahrzeugbriefes (in CH "Fahrzeugausweis"), per Post oder im Amt am Schalter machbar ist.

Die Schilder werden beim zuständigen Strassenverkehrsamt hinterlegt, wenn darauf kein anderes Auto für den Halter der Schilder angemeldet werden soll.

Ist das so? Will Dein Dad kein Auto mehr in CH anmelden? Vorher klären!

Ob das auch per Post geht, musst Du abfragen.

Die Ausstellung der deutschen Papiere wird relativ leicht sein, da über die VIN die Fahrzeugdaten der vorherigen deutschen Zulassung auffindbar sein werden. Liegt der alte, entwertete deutsche Fahrzeugbrief noch vor, schadet das auch nichts.

Mit dem ganzen Zoll-Kram, dem deutschen TÜV und der VIN sollte der Ausstellung eines deutschen Fahrzeugbriefes (Zulassungsbescheinigung 2) nichts mehr im Wege stehen.

Damit kann der Käufer dann, das Fahrzeug auf sich zulassen.

Das klappt schon, aber man muss den sturen Behördenweg einhalten.

Ist der Wagen in CH annuliert, ist der Import einfach. Das habe ich öfter gemacht, da gebrauchte Luxusautos in CH sehr viel günstiger sind als in D. Das lohnt sich oft trotz der 10% Zollgebühr.

Gilt auch für Österreich. A-Autos kann man in D durch die Zulassungsstelle abmelden lassen.

Ob das auch mit CH-Auto geht? Abfragen!

In jedem Fall ist zudem die Versicherung zu informieren!

Viel Erfolg!

ZK

Themenstarteram 29. Dezember 2020 um 8:39

@ZiKla

 

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

 

Es geht leider um ein teureres Auto (BMW X5, Wert sind ca. 11‘000 CHF), daher würde die Sache dann entsprechend teurer sein.

 

Ich werde mich beim Zollamt hier in Berlin informieren und dann zusammen mit dem Interessenten schauen, ob es sich für ihn noch lohnen würde mit den Importkosten, TÜV etc.

Da würde ja entsprechend der Kaufpreis für ihn etwas ansteigen, selbst wenn wir die Importkosten teilen würden.

 

Danke nochmal und komm gut ins neue Jahr!

Hi,

eigentlich ist das Preisniveau in der Schweiz deutlich höher als in Deutschland.

Wenn ihr die Importkosten berücksichtigt und das Fahrzeug entsprechend günstiger anbietet sollte es in der Schweiz eigentlich auch verkäuflich sein.

Und immer dran denken den Wagen in Deutschland nur dein Vater mit Wohnsitz in der Schweiz fahren. Wenn du den Wagen fährst gilt das als Steuerhinterziehung.

Das Kfz war schonmal in D versteuert. Papieraufwand wird es geben. Aber es ist kein Re-Import im eigentlichen Sinn.

am 29. Dezember 2020 um 12:39

Hi!

Zitat:

@alex.kolarov schrieb am 29. Dezember 2020 um 09:39:03 Uhr:

@ZiKla

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Es geht leider um ein teureres Auto (BMW X5, Wert sind ca. 11‘000 CHF), daher würde die Sache dann entsprechend teurer sein.

Ich werde mich beim Zollamt hier in Berlin informieren und dann zusammen mit dem Interessenten schauen, ob es sich für ihn noch lohnen würde mit den Importkosten, TÜV etc.

Da würde ja entsprechend der Kaufpreis für ihn etwas ansteigen, selbst wenn wir die Importkosten teilen würden.

Danke nochmal und komm gut ins neue Jahr!

Bei einem solchen Auto kann man guten gewissens 8.000 CHF in den Kaufvertrag schreiben. 800 Eur Zoll würden also anfallen.

Weitere ca. 200 Eur für Rennerei, TÜV und Papiere dürften konservativ gerechnet sein.

Die Annulierung in CH ist m.W. überall dort kostenlos.

Wenn der Käufer Dir einen guten Preis geboten hat und noch dazu bereit wäre, sich an den Importkosten zu beteiligen, wäre das der Jackpot.

Denn alte X5 sind eigentlich Ostblock-Exportautos, die hierzulande keiner mehr will.

In CH ist das genauso.

Außerdem gibt es sie an jeder Ecke. Weshalb also, ich wiederhole mich, sollte Dein Käufer Dein Auto kaufen und den Papierkram abwickeln, wenn er um die Ecke, zumal in Berlin, 50 Stück angeboten bekommt, die deutsche Papiere haben?

Weil das oben angesprochen wurde:

Das Preisniveau für gebrauchte Luxusautos ist in CH definitiv niedriger als in D. Deutlich.

Mein letztes CH-Auto habe ich nach Leasingende gekauft und nach D exportiert. Trotz Zoll habe ich noch ein paar Tausender Gewinn gemacht. Und das war ein Serienfahrzeug, kein seltener Ferrari o.ä.

ZK

 

 

Dann nochmal deutlicher: die Wiedereinfuhr ist abgabenfrei wenn man sich nicht dropsig anstellt ... klick

Zitat:

@alex.kolarov schrieb am 29. Dezember 2020 um 09:39:03 Uhr:

... und dann zusammen mit dem Interessenten schauen, ob es sich für ihn noch lohnen würde mit den Importkosten, TÜV etc.

Da würde ja entsprechend der Kaufpreis für ihn etwas ansteigen, selbst wenn wir die Importkosten teilen würden.

den Käufer wird nur der GESAMTpreis interessieren!

bzw. dieser sollte inkl. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer noch mind. 5 % niedriger liegen als bei einem bereits in D angemeldeten = streßfrei umzumeldenden Auto!

--> es sinkt eher nur Euer Nettoerlös ;)

Themenstarteram 29. Dezember 2020 um 15:07

So, nun haben wir das Ganze folgendermaßen erledigt:

 

Der Käufer kannte sich nicht mit Import von Fahrzeugen aus und meinte, er würde den Wagen nur kaufen, wenn wir diesen importieren und hier direkt zulassungsfertig abgeben können (daher auch der Thread hier).

 

Heute hat sich in der Schweiz ein Interessent (Händler) gefunden und hat uns den Wagen direkt für 10.000 CHF abgekauft.

 

Somit ist der Verkauf abgeschlossen und wir haben gegenüber einem Import auch keinen Verlust gemacht.

Der Kaufpreis in DE wäre 11000€ inkl. Import und TÜV gewesen.

 

Zum Thema mit dem Preisniveau zwischen den Ländern:

Ich habe mittlerweile auch das Gefühl, dass in DE viele Fahrzeuge teurer verkauft werden können und dann auch wirklich einen Käufer finden. In der Schweiz stehen teilweise die Anzeigen für gleichwertige Fahrzeuge mehrere Monate im Netz bis sie mal verkauft werden.

Natürlich werden in CH neuere Fahrzeuge mit wenig Laufleistung auch schnell verkauft wenn der Preis stimmt. Allerdings sind solche Fahrzeuge wie unser X5 (mit Km-Stand 230.000) dort wohl überhaupt nicht interessant für die Käufer. Eben für den Export in den Osten geeignet.

 

Trotzdem danke ich Euch für Eure Antworten, ich habe jetzt viel Wissen rund ums Thema Import aus der Schweiz

 

Danke für Eure Hilfe und Thread kann dann geschlossen werden.

Themenstarteram 29. Dezember 2020 um 15:08

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 29. Dezember 2020 um 12:46:38 Uhr:

...

Und immer dran denken den Wagen in Deutschland nur dein Vater mit Wohnsitz in der Schweiz fahren. Wenn du den Wagen fährst gilt das als Steuerhinterziehung.

Auch sehr interessant und wichtig zu wissen, wusste ich bisher nicht. Vielen Dank!

am 30. Dezember 2020 um 8:58

Hi!

Zitat:

@alex.kolarov schrieb am 29. Dezember 2020 um 16:07:15 Uhr:

So, nun haben wir das Ganze folgendermaßen erledigt:

Der Käufer kannte sich nicht mit Import von Fahrzeugen aus und meinte, er würde den Wagen nur kaufen, wenn wir diesen importieren und hier direkt zulassungsfertig abgeben können (daher auch der Thread hier).

Heute hat sich in der Schweiz ein Interessent (Händler) gefunden und hat uns den Wagen direkt für 10.000 CHF abgekauft.

Somit ist der Verkauf abgeschlossen und wir haben gegenüber einem Import auch keinen Verlust gemacht.

Der Kaufpreis in DE wäre 11000€ inkl. Import und TÜV gewesen.

Zum Thema mit dem Preisniveau zwischen den Ländern:

Ich habe mittlerweile auch das Gefühl, dass in DE viele Fahrzeuge teurer verkauft werden können und dann auch wirklich einen Käufer finden. In der Schweiz stehen teilweise die Anzeigen für gleichwertige Fahrzeuge mehrere Monate im Netz bis sie mal verkauft werden.

Natürlich werden in CH neuere Fahrzeuge mit wenig Laufleistung auch schnell verkauft wenn der Preis stimmt. Allerdings sind solche Fahrzeuge wie unser X5 (mit Km-Stand 230.000) dort wohl überhaupt nicht interessant für die Käufer. Eben für den Export in den Osten geeignet.

Trotzdem danke ich Euch für Eure Antworten, ich habe jetzt viel Wissen rund ums Thema Import aus der Schweiz

Danke für Eure Hilfe und Thread kann dann geschlossen werden.

Danke für die Rückmeldung. So macht es mehr Spaß, sich mit einer Antwort Mühe zu geben.

Der Verkauf direkt an einen CH-Händler ist natürlich die stressfreieste Option. Der Wagen muss wohl nur wieder dorthin, aber das kann man auch schaffen, wenn man an der Grenze übergibt.

Was das Preisniveau in CH betrifft: einfach mal bei einem größeren MB- oder BMW-Dealer in CH vorbei fahren. Da stehen fast nur die Top-Modelle, die dann geleast werden.

Jüngere Privatleute in CH kaufen so etwas nicht privat. Jüngere Deutsche hingegen schon.

Nicht umsonst ist der Skoda Octavia in CH extrem beliebt. Junge Leute geben in CH nicht mit Autos an, sondern bauen Häuser.

Die dicke Kiste vor der 60er-Jahre Mietskaserne ist so ein Phänomen aus D, A und teilweise auch I.

Das macht sonst keiner.

Deshalb sind schon die Leasingrückläufer und umso mehr noch die älteren Luxusautos dort günstig.

Wer sich für altes US-Blech interessiert, kann sich auch in CH umsehen. Man importierte dort in den 60er-80er Jahren gerne Amischlitten. Gerast wurde ja in CH noch nie und Geld hat man seit Jahrzehnten schon.

Habe letztes Jahr einen Chevy Caprice Classic aus den 80ern für einen Bekannten nach D geholt. Stand in meiner CH-Nachbarschaft. Annonce sagte 4.000 CHF, bezahlt habe ich 3.000 CHF. MFK (CH-TÜV, sehr streng) frisch. Und außen und innen weinrot (würg).

Das Ding ist hier eher 9.000 Eur wert (auch wenn ich persönlich nicht verstehe, weshalb man sich ein solches Auto antun muss, aber es gibt ja sogar Menschen, die mehr als 500 Eur für einen VW Käfer bezahlen...).

ZK

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