Verbrauch SUV/Family Van
Hallo zusammen,
angesichts der aktuellen CO2-Debatte geraten SUVs in der Öffentlichkeit zunehmend in Verruf. Ich habe mich gefragt, warum nicht auch z.B. über Family Vans gesprochen wird, die ja ähnlich klobig sind. Also habe ich mal zwei Fahrzeuge verglichen – mit überraschendem Ergebnis
SUV: Audi Q5 FY- Diesel
- Bj. ab 08/2018
- Motor EA288evo
- 140kw/190PS
- 1820-1845kg
- Verbrauch 7,0-7,9l
- CO2-Emission: 184–204 g/km
- Diesel
- Bj. 07/2015–08/2018
- Motor EA288
- 135kw/184PS
- 1800–1923kg
- Verbrauch 5,3–5,8l
- CO2-Emission: 138–152 g/km
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass so ein Family Van nicht sparsamer ist, als ein SUV. Aber bei vergleichbarer Motorisierung und Gewicht, verbraucht der Sharan weniger als der Q5. Doch warum? Besonders windschnittig ist der ja auch nicht. Leicht auch nicht. Woran liegt's? Motorsteuerung?
Würde mich interessieren.
Die Auswahl war natürlich willkürlich, aber ich denke dennoch, dass die beiden Fahrzeuge einen guten Vergleich hergeben.
Beste Antwort im Thema
Und für den Q5 findet man bei Wikipedia beide Verbrauchsangaben:
NEFZ: 4,9 - 5,3 l/100km
WLTP: 7,0 - 7,9 l/100 km
Demnach verbraucht der Sharan deutlich mehr als der Q5.
63 Antworten
Ganz grob (ohne detaillierte wissenschaftliche Abhandlung) kannst du davon ausgehen, dass bei 100 km/h Roll- und Luftwiderstand ungefähr gleich groß sind. Insofern stimmt "...bei so langen, eher langsamen Etappen zählt der Luftwiderstand" eher nicht, sondern gerade bei höheren Geschwindigkeiten. Ach so, der 5er ist ein Touring. Und ein nicht-downgesizeter Saug-R6, die ja angeblich so viel mehr als ein kleiner aufgeladener 4-Zylinder verbrauchen sollen. So viel dazu.
In Anspielung auf Deine Bildunterschrift: 6 Zylinder und 3 Kinder!
Dass Deine Galaxys Diesel sein müssten, habe ich ja korrekt erkannt. Es ist in der Diskussion um Otto-Fahrzeuge halt nur etwas verwirrend, wenn die Zahlen ohne nähere Erläuterung in den Raum gestellt werden.
5,9 gegenüber 5 l sind immerhin 18 % mehr.
Zitat:
@HSBDrive schrieb am 27. Juli 2019 um 23:24:24 Uhr:
Hallo zusammen,angesichts der aktuellen CO2-Debatte geraten SUVs in der Öffentlichkeit zunehmend in Verruf. Ich habe mich gefragt, warum nicht auch z.B. über Family Vans gesprochen wird, die ja ähnlich klobig sind. Also habe ich mal zwei Fahrzeuge verglichen – mit überraschendem Ergebnis
SUV: Audi Q5 FY
Family Van: VW Sharan II
- Diesel
- Bj. ab 08/2018
- Motor EA288evo
- 140kw/190PS
- 1820-1845kg
- Verbrauch 7,0-7,9l
- CO2-Emission: 184–204 g/km
- Diesel
- Bj. 07/2015–08/2018
- Motor EA288
- 135kw/184PS
- 1800–1923kg
- Verbrauch 5,3–5,8l
- CO2-Emission: 138–152 g/km
Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass so ein Family Van nicht sparsamer ist, als ein SUV. Aber bei vergleichbarer Motorisierung und Gewicht, verbraucht der Sharan weniger als der Q5. Doch warum?
Spritmonitor Sharan 184PS: https://www.spritmonitor.de/.../457-Sharan.html?... sagt 7.9 Liter im Mittel, über 40 Datensätze. Der Median liegt dicht dabei. Audi Q5 liegt bei 7.4 Litern, siehe https://www.spritmonitor.de/.../1119-Q5.html?...
Ich tippe, es liegt am Unterschied NEFZ zu WLTP Zyklus, beim NEFZ wurde noch deutlich mehr in der Prüfstandsvorbereitung beschissen als es der WLTP zulässt. Unterm Strich sind die Unterschiede nicht nennenswert. Wenn du einen "Sharan" als "Mamataxi" auf Kurzstrecke/Stadt einsetzt, da kommt halt "mehr" bei rum wie bei einem Q5, der den Herrn Papa zur Arbeit trägt.
IMHO kannste auf die Katalogverbrauchswerte einen lassen. Statt der bescheuerten "Ampel" wären verpflichtende Angaben, wieviel der Wagen bei konstant 50/100 und 130 braucht erheblich sinniger. Weil die lassen sich tatsächlich "leicht" nachprüfen. Einen NEFZ amtlich nachzufahren um "sehr optimistische Werksangaben" einzuklagen macht keiner. In den USA werden von der EPA übrigens Serienfahrzeuge geprüft. Wenn die nicht den Werksangaben entsprechen gibts "Haue".
Realistische Verbrauchsangaben findet man daher eher unter https://www.fueleconomy.gov/ ... der Q5 mit dem 2.0 TFSI ist dort mit 9.8 Liter/100 km angeben. In Europa wird der mit 6.8 Litern im Katalog angegeben, https://www.audi.de/.../audi_q5_-_2.0_tfsi_185_kw_dl382-7a_eu6w.pdf
Zitat:
@GaryK schrieb am 2. August 2019 um 14:00:57 Uhr:
Realistische Verbrauchsangaben findet man daher eher unter
spritmonitor.de
Warum so kompliziert über ne Amiseite (wo noch dazu eher US ausführungen verglichen werden....) Sind ja eher ältere Kisten die tausendfach in Verkehr sind und sich somit ein schöner, realistischer Querschnitt ergibt.
Was haben unterschiede von NEFZ mit WLTP mit Spritmonitor.de zu tun?
Klar ist, NEFZ wie auch WLTP lassen sich von unterschiedlichen Fahrprofil der Anwenderschicht nicht täuschen. Spritmonitor.de schon.
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Zum Vergleichen der Effizienz taugt Spritmonitor nur eingeschränkt, da man sich selbst aber zur Anwenderschicht zählen darf, bekommt man hier die realistischsten Verbrauchsdaten.
Ich bin übrigens der Meinung, das man auch Saugmotoren sehr sparsam hinbekommt, Mazda zeigt ja wie's geht. Leider gibt's die so gut wie nicht mehr. Glaub' mir, ein V6 im Max wäre mir lieber. Mir wäre auch eine Limousine lieber, allerdings krieg' ich hier keine 3 Kinder, geschweige denn noch den Rollstuhl rein.
Vorher hat mich interessiert, was verbrauchstechnisch so geht, der Verkehr hat nicht mehr zugelassen als 90-110km/h, der Schnitt lag dann irgendwo bei 93km/h, da war der Verbrauch dann über 30km bei 6.9l/100km. Allerdings haben dann etwa 5km Stadtverkehr sofort wieder auf 8.5l/100km nach oben korregiert...
Grüße,
Zeph
Ich würde mal behaupten, das man über spritmonitor- so man das realistisch betrachtet - eine wesentlich bessere Aussage zum Verbrauch bekommt, als über die Hersteller - gleich wie die das messen :-)
Wer aber lieber den Hochglanzkatalogdaten glaubt..darf gerne weiterträumen :-) NEFZ und WLTP bieten vielleicht eine "Vergleichsmöglichkeit", aber wer dabei an Realismus glaubt, glaubt auch an einen Berliner Flughafen, eine überholte Goch Fock, keine dritte Startbahn Münchenn, den Stuttgarter Bahnhof....
Die Anwenderschicht lässt sich sozusagen schön von NEFZ und WLTP täuschen (wissentlich...)
Hmm, ich fand den kombinierten NEFZ bisher ziemlich genau für mein kombiniertes Fahr- und Streckenprofil.
Spritmonitor liegt da eher gut 1-2 l über dem, was wir brauchen.
Eine fahrzeugunabhängige Allgemeingültigkeit will ich da aber nicht draus ableiten.
Zitat:
@FWebe schrieb am 2. August 2019 um 21:44:23 Uhr:
Hmm, ich fand den kombinierten NEFZ bisher ziemlich genau für mein kombiniertes Fahr- und Streckenprofil.
Spritmonitor liegt da eher gut 1-2 l über dem, was wir brauchen.
Eine fahrzeugunabhängige Allgemeingültigkeit will ich da aber nicht draus ableiten.
Kommt auch auf das Baujahr des Wagens an. Während die NEFZ-Werte für Autos von Anfang der 2000er Jahre noch recht gut zu den Spritmonitorwerten passen, hat sich über die Jahre doch ein Graben aufgetan. Ein durchschnittliches neueres Auto im Bereich seines Normverbrauchs zu fahren ist deutlich schwieriger, als das selbe mit einem 15jährigen Wagen hinzubekommen. Sagt zumindest untenstehende Grafik.
Die Schuld liegt aber nicht am neueren Fahrzeug.
NEFZ hat immer mehr das mögliche Potenzial gezeigt, genutzt wird es wohl kaum.
Die Entwicklung des CO2-Ausstoßes ist interessant und passt auch gut zur technischen Entwicklung der letzten Jahre.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 2. August 2019 um 22:38:05 Uhr:
Die Schuld liegt aber nicht am neueren Fahrzeug.
NEFZ hat immer mehr das mögliche Potenzial gezeigt, genutzt wird es wohl kaum.
Du meinst, die NEFZ-Werte sind schon gut, die Autofahrer sind selber schuld dass sie die "Spartricks" nicht in ihrem Alltag anwenden? So kann man es natürlich auch sehen.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 2. August 2019 um 22:38:05 Uhr:
Die Schuld liegt aber nicht am neueren Fahrzeug.
NEFZ hat immer mehr das mögliche Potenzial gezeigt, genutzt wird es wohl kaum.
Der NEFZ bot leider viele Möglichkeiten den Verbrauch zu schönen. Siehe als bekanntestes Beispiel die "optimierten" Ausrollversuche mit ausgebackenen reifen, abgeklebten Karosseriespalten und ausgebackenen "Leichtlauftrennscheiben" mit Luftdruck an der Berstgrenze.
Was wohl viele gemacht haben.
Zudem der Verbrauch, gerade Außerorts trotzdem erreichbar war. Im Endeffekt ist der NEFZ eh viel zu unruhig gewesen, im Alltag kann man viel konstanter fahren, das gibt Luft um auf einen Nenner zu kommen ohne NEFZ Schummelleien nachzuahmen.
Unter optimalen Bedingungen und bei Konstantfahrt ist noch vieles möglich. Das Problem bei NEFZ-Werten ist, dass das selbe Auto das z.B. 2005 offiziell noch 6 Liter soff, wenn es erst 2015 ein neuer Typ war mittlerweile bei ca. 5 Liter war, Realität hin oder her - die Typen sind nur vergleichbar, wenn sie zur selben Zeit vorgestellt worden sind, weil die Bescheisserei oder freundlich ausgedrückt das Optimieren immer weiter auf die Spitze getrieben wurde.
Hoffentlich wird das in der WLTP-Ära etwas konstanter gemanaged. Ich bin da aber pessimistisch, denn irgendwie müssen die Hersteller ja innert kurzer Zeit auf eine 95g/km Papierform kommen.
Zitat:
@mg18 schrieb am 03. Aug. 2019 um 21:41:07 Uhr:
Ich bin da aber pessimistisch, denn irgendwie müssen die Hersteller ja innert kurzer Zeit auf eine 95g/km Papierform kommen.
Es soll ja welche geben, die das durchaus hinbekommen können. Da merkt man dann auch, wo noch was in die Entwicklung gesteckt wird.