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Ventile einschleifen erlaubt oder nicht?

Themenstarteram 2. Februar 2019 um 10:46

Hallo Motorenspezialisten,

Ist es prinzipiell bei allen Motoren in PKW`s erlaubt die Ventile mit der Hand einzuschleifen oder nicht?

Ursache der Frage ist eine Diskussion, wo ein Mechaniker behauptet, dass man mit dem Einschleifen der Ventile per Schleifpaste die Härtung des Ventilsitzes (Ventilsitzringe) zerstören würde und dann diese nach kurzer Zeit sowieso ausgetauscht werden müssten.

Ich selbst habe schon Ventile eingeschliffen, am 1.8er Motor der Mercedes W201 (190er) (Bj. 1990 - 1993) Reihe. Das ging sehr gut. Dieser Motor ist ja schon Bleifrei und E10 geeignet.

Die Frage ist für mich, ob es da Unterschiede zwischen alten und neuen Motoren gibt. Ich meine damit alte Motoren die schon Bleifrei fahren dürfen und neue bleifrei und E10 geeignete Motoren.

Meiner Meinung nach wird die Härtung durch eine Handschleifung nicht zerstört. Ich meine es dürften eh nur kleinere Schäden wie Rost durch Standzeit und andere Ablagerungen an den Ventilen sein, sonst nützt das Einschleifen der Ventile mit der Hand eh nix, denn dadurch wird ein schwerer Defekt ja nicht behoben.

Konkret geht es in meiner Frage um einen Renault Motor in einem Dacia Sandero mit 1.4 Benzin Motor aus dem Jahre 2009, der mit Gas betrieben wird. Dort hat es zwei Zylinder mit wenig Kompression.

Gruss

W.

Hier gehts zum PDF der MacGyver Box.

 

Beste Antwort im Thema

Aktuelle Sitzringe sind nicht oberflächengehärtet, das macht auch keinen Sinn, da die eigentliche Sitzring-Geometrie erst nach dem Einpressen bearbeitet wird.

Sitzringe bestehen vollständig, oder teilweise aus hartem Material (Panzerung)

Insofern ist Einschleifen eine gängige Prozedur, um die Sitze im Reparaturfall dicht zu bekommen.

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Zitat:

@OHCTUNER schrieb am 2. Februar 2019 um 15:38:13 Uhr:

Na der gleiche Motor um den es hier geht , nennt sich nur 1,4 MPI LPG .

Wie heißt der Motor bei Renault?

 

Der K4m war der 1,6/106 PS. Hatte Hydrostößel. Dieser Motor war tatsächlich gasfest, jedenfalls in meinem Laguna I.

am 2. Februar 2019 um 17:06

Die Ventilsitzringe sind wie auch die Ventile selber oberflächengehärtet, oder nitriert, meist bis in eine Tiefe von 0,5mm. Leider geht auch in der heutigen Zeit kein Weg daran vorbei, die Ventile mit Schleifpaste passend, dicht einzuschleifen, meist mit einer handgeführten Maschine, ähnlich wie ein Akkuschrauber. Die Ventilsitzfächen sind meist in Zwei, seltener in Drei verschiedenen Winkeln angeordnet, so das deren Phasen dicht schließen können, diese dienen auch der Kühlung des Ventils.

Ich war letztens beim Motoreninstandsetzer mit einem Zylinderkopf vom Motorrad und habe mir die Bearbeitung des Teils angesehen.Die Sitzringe hatten keine Oberflächenhärte und Nitrieren macht da wegen der geringen erreichbaren Härtetiefe von ca.0,1mm auch keinen Sinn.Eingeschliffen wurde ebenfalls nix.

Nach Ende der mechanischen Bearbeitung wurde nur noch ein Drucktest durchgeführt.

Einschleifen von Hand macht der Hobbyschrauber vielleicht noch, sonst viel zu zeitaufwendig und teuer.

PM-gesintertes Pulvermaterial, im Rennsport auch Kupfer-Berylliumlegierungen verwendet man.

Sitzringe werden nicht gehärtet.

Es gibt unterschiedliche Sitzringmaterialien mit unterschiedlichen Eigenschaften, hier gut nachzulesen:

https://www.mahle-aftermarket.com/.../...fehlungen-aus-dem-katalog.pdf

Die Auswahl des Sitzringmaterials wird von der erforderlichen Verschleißfestigkeit und der Bearbeitbarkeit beeinflusst.

Themenstarteram 2. Februar 2019 um 20:25

Es handelt sich hier um den Sandero HSN/TSN 8212 AAK mit 1.4 Motor von 02.2009.

 

Im Fahrzeugschein steht bei P.3 BENZIN / FLÜSSIGGAS.

Die Gasanlage ist aber nachgerüstet.

 

Es ist aber der Motor mit 55kW. Also laut Wikipedia der 1.4 MPI (ohne Zusatz LPG)

 

Vielen Dank für eure Meinungen. Da kann ich mir jetzt was raussuchen. :D

 

Gruss

W.

Neuerdings wird auch das Laserhärten verwendet.

Hier mal ein link dazu.

https://www.eval.at/.../2-5---laserh%C3%A4rten

So wie ich das sehe, gibt es dann keine Ventilsitzringe mehr. Ich glaube, dass Toyota dieses Verfahren anwendet.

Hoffentlich nicht noch eine Erfindung, die sich in der Praxis nicht bewährt.

Noch ein YT Video gefunden, 0:28 wird es gezeigt.

https://youtu.be/W2aY981XWY8

Nachtrag: Verfahren wird nur auf der Einlassseite verwendet.

Wenn die Ventile Aufgrund des Gasbetriebs undicht geworden sind, hilft reines Einschleifen nur kurzfristig.

Die einzig sinnvolle Lösung wäre das Einsetzen geeigneter Sitzringe und neue Ventile.

Alternativ, falls das günstiger ist, ein anderer Zylinderkopf, der bereits die richtigen Sitzringe hat.

Themenstarteram 3. Februar 2019 um 11:00

Moin,

 

Danke Reymundt. Der Link von Mahle über die Ventile ist sehr nützlich.

 

Falls die Ventile durch den Gssbetrieb undicht wurden, dann nütz manuelles Einschleifen nix. Das hab ich durch diese Diskussionen realisiert.

 

Vorher dachte ich, es sind vielleicht nur Ablagerungen durch DryLube oder Benzin oder Öl.

 

Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, glaube ich jetzt.

 

Gruss

W.

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