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Unterbodenschutz - Was bringt mehr?

Themenstarteram 2. März 2011 um 23:23

Hallo!

Würde gerne präventiv für Unterbodenschutz bei meinem Twingo sorgen. Bisher hat er kaum Rost und das soll auch so bleiben.

Nun frage ich mich wie ich möglichst bezahlbar (*finanziell beschränkter Student*) für Unterbodenschutz sorge.

Im Handel finde ich beispielsweise "Pasten", die man ähnlich wie Wachs oder Silikon aufträgt, Versiegelungen oder Zinkspray. Alles preislich sehr attraktiv.

Bringt das was? Wie sieht die Haltbarkeit aus unter Berücksichtigung der normalen Beanspruchung (Feuchtigkeit, Streusalz, Spritzwasser, Steinschlag ...)?

Solange ich das nicht monatlich erneuern muss, könnte ich noch damit leben.

Was ist im Zweifelsfall besser? So ein Versiegelungszeug oder Zinkspray?

 

Oder gibt es bessere (günstige) Präventivmaßnahmen?

LG

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von MoparMan

Wenn es rostet, dann in Ecken und Falzen, beginnend von innen nach außen, sowie an Steinschlägen. Der sichtbare flache Unterboden braucht recht wenig Schutz. Dort wo Wasser lange Zeit stehen kann rostet es. Eine Hohlraumversiegelung wäre der richtige Anfang.

Der Analyse schließe ich mich an. Würde ich mich vorrangig um den Hohlraumschutz kümmern, denn von dort geht die größte Rostgefahr aus. Für einen finanziell knappen Studenten wären ein paar Sprühdosen Fluid Film AS-R mit der zugehörigen 60 cm Hohlraumsonde eine preisgünstige Möglichkeit, dem Twingo eine einigermaßen ordentliche Hohlraumkonservierung zu verpassen. Falls ein Kompressor zur Verfügung steht, wäre Fluid Film NAS das geeignete Mittel.

Am besten, aber auch am teuersten, ist eine Profi-Behandlung mit Mike Sanders Fett. Großflächig am Unterboden ist das MS-Fett übrigens nicht optimal. Aber gut für Falze usw., wo es sich erwärmt aufstreichen lässt. Für sparsame Anwender bietet PX-11 (Vaseline plus 10 Prozent Bienen- oder Kerzenwachs) eine gute Alternative zum MS-Fett, etwa zum halben Preis, bei gleichen Eigenschaften.

Für den Unterboden wurden die Vorteile von Leinölfirnis schon genannt. Wenn man auf die trockene Firnisschicht noch ein transparentes Wachs aufträgt, etwa Terotex Ultra, hat man die Vorteile von zwei Mitteln kombiniert und längere Zeit Ruhe.

Eine Alternative dazu wäre eine sparsame Vorbehandlung mit dem kriechfähig-dünnen Fluid Film Liquid A, und dann Perma Film als eigentlicher (Ergänzungs-)Unterbodenschutz.

Wenn der Original-Unterbodenschutz noch o.k. ist, sollte man ihn nicht entfernen. Er ließe sich auch mit elastischem Klarlack oder Protewax zusätzlich schützen, beides saubere Lösungen mit vollem Durchblick auf das Geschehen darunter. Wichtig ist aber, vorher mögliche Unterrostungen aufzuspüren und zu beseitigen. Der UB-Schutz ab Werk besteht meist aus PVC, und unter dieser gummiartigen Schicht kann es unbemerkt gammeln.

Jedes Fahrzeugmodell hat außerdem seine eigenen typischen Schwachpunkte für Rost, diese wären im Renault-Forum zu erfragen. Folgende Stellen kommen aber erfahrungsgemäß stets für Korrosion in Frage:

- Schweller

- Türböden

- Falze, überlappende Punktschweißnähte

- Anbauteile

- Karosseriedurchbrüche für Kabel, Leitungen, Antenne, Stopfen etc.

- Radläufe (auch von innen, und hinten nicht nur die Innenseite vom Radkasten her, sondern auch der Hohlraum-Bereich zwischen Außen- und Innenblech, zugänglich meist vom Kofferraum aus)

MfG, Tazio1935

 

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Zinkspray sollte wenn dann direkt auf das blanke Metall aufgetragen werden. Dazu müsstest Du den serienmäßig vorhandenen Unterbodenschutz vollständig herunter kratzen oder, der bequemere aber auch teurere Weg, durch Trockeneisstrahlen entfernen.

Sinnvoller wäre da wohl die Konservierung mit einem Korrosionsschutzfett à la Mike Sanders oder Fluid, bzw. Perma Film.

Grüsse

Norske

Dieser Beitrag ist so zu verstehen, wie er geschrieben wurde. Ironie, Sarkasmus, Zynismus oder Scherze sind, sofern im Beitrag enthalten, als solche kenntlich gemacht.

am sinnvollsten ist, denke ich, du holst dir 1-2 Dosen Unterbodenschutzwachs. fahr bei schönem wetter durch eine waschstraße mit guter unterbodenreinigung (bei manchen piselt es nur so raus) und dann am nächsten tag auf die bühne (unterboden muss trocken sein). da versprühst du dann dein wachs. die prozedur jährlich wiederholt sollte vollkommen ausreichen, da ja auch ab werk schon u-schutz drauf ist und dein auto keine wertanlage ist, wie zB. ein oldtimer ;)

auspuff mit drahtbürste und sandpapier von rost befreien und mit auspufflack einsprühen. genauso alle anderen roststellen, da reicht dann aber normaler lack.

kostet also:

1*10€ Wachs

0,5h Hebebühne 5€

=15€ pro jahr, was auch als student drin sein sollte ;)

Ich habe eine Lösung in einem Oldtimerforum mal gefunden und praktiziere diese:

- Vorreinigung, wie oben beschrieben, bzw. daheim selbst mit

abgewinkelter Gardena-Gartenbrause

- Trocknen lassen

- alle Teile, die keinen Unterbodenschutz tragen, bzw. dort, wo er

beschädigt ist, mit Leinölfirnis einstreichen. Gerne auf die Federn,

Antriebswellen, Querlenker, Schrauben, aber bitte keine heißen

Teile, wie Auspuff oder Motor.

Vorteil dabei ist, dass die Schichtdicke sehr gering ist, daher keine Unwuchten an drehenden Teilen entstehen können und das Öl anfangs sehr dünnflüssig ist und vom Rost eingesaugt wird.

Nach einem Tag ist es staubtrocken, nach einem weiteren Grifffest und bildet eine abweisende Schicht, die völlig durchsichtig ist.

Vorteil dabei ist, du schaust so halbjährlch unters Auto und siehst immer, wie die Lage an der Rostfront ist.

Nachteilig muss ich nennen, dass es eben nicht so lang hält, wie Wachse, die aber auch mit der Zeit unterwandert werden können.

Du kannst dich auch noch in Oldtimerforen schlau machen.

Themenstarteram 3. März 2011 um 12:46

Danke schon mal für die tolle Antworten! ;)

Zitat:

und dein auto keine wertanlage ist, wie zB. ein oldtimer

Naja, ob ich meinen Twingo je wieder abgeben kann/will, ist ungewiss. Entweder fahre ich ihn, bis er mir unterm *rsch wegrostet - und genau das will ich ja vermeiden - oder er ist irgendwann ein Oldtimer. Über den Materialwert kann man streiten, aber der ideelle Wert ist für mich schon jetzt eines Oldtimers würdig. Nicht lachen, bitte. :(

Woran erkenne ich eigentlich wie es um den Werksunterbodenschutz steht? Habe den Kleinen zwar schon mal von unten begutachten können, aber so als Laie hätte ich nicht sagen können ob da irgendeine Versiegelung drauf ist. Wobei es ähnlich aussieht wie dieser graue "Streifen" am Seitenrahmen (diese Leiste an der Seite, wo die Twingos z. B. auch ihre Markierung für den Wagenheber haben). Und der sieht aus wie mit einer 5 mm dicken Schicht Farbe angemalt. Sehr uneben, also wohl kein normaler Lack. Von der Struktur her ist auch der Unterboden ähnlich rau.

Wie gesagt, mir ist sonst als Laie nicht wirklich etwas aufgefallen.

Ist es sinnvoll/besser, wenn ich diese Schutzschicht oder was es ist, auch bei Unterbodenwachs vorher entferne? Oder reicht es sich die gründlich anzuschauen und nur da, wo der Rost auf dem Vormarsch ist gründlich abzuschleifen?

Und wäre es vielleicht schlau trotzdem eine oder mehrere kleine Stellen zu verzinken?

Ich meine, angenommen ich versiegle den ganzen Unterboden, dann sucht sich der Rost einfach die nächste freie Schwachstelle, das wären dann wohl Federn, Bremse etc.

Weil ob ich da ran komme und alles versiegeln kann (und darf), ist fraglich. Drum vermute ich spontan es wäre sinnvoll doch noch einige verzinkte Opferstellen zu haben, oder?

@Goify

Was muss ich unter "Leinölfirnis" verstehen?

LG

Ich würde ersrmal von einem Profi den aktuellen Zustand begutachten lassen. Mein Auto ist 10 Jahre alt und ich sehe keinen Anlass, am Unterboden irgendwas zu machen, weil es schlicht nicht notwendig ist.

1. Leinölfirnis bekommst du in jedem Baumarkt ist ungirftig und biol. abbaubar. So ähnlich wie das Öl, mit dem Öko-Möbel eingepinselt werden.

2. Lass den originalen drauf, solange er noch gut ist. Das entfernen ist entweder teuer oder gefährlich für den darunter liegenden Lack. Wenn der UBS /Unterbodenschutz) irgendwann schlecht ist, kann man immer noch über ein Entfernen nachdenken. ER hat ja auch handfeste Vorteile, wie Geräuschdämpfung und Schutz des Lackes vor Steinschlägen.

Da dein Wagen erst 6 Jahre alt ist, reicht das, was ich oben geschrieben habe.

3. Das was du da mit uneben beschreibst ist UBS. Meist auf PVC-Basis.

Themenstarteram 3. März 2011 um 13:22

Zitat:

Original geschrieben von Goify

1. Leinölfirnis bekommst du in jedem Baumarkt ist ungirftig und biol. abbaubar. So ähnlich wie das Öl, mit dem Öko-Möbel eingepinselt werden.

2. Lass den originalen drauf, solange er noch gut ist. Das entfernen ist entweder teuer oder gefährlich für den darunter liegenden Lack. Wenn der UBS /Unterbodenschutz) irgendwann schlecht ist, kann man immer noch über ein Entfernen nachdenken. ER hat ja auch handfeste Vorteile, wie Geräuschdämpfung und Schutz des Lackes vor Steinschlägen.

Da dein Wagen erst 6 Jahre alt ist, reicht das, was ich oben geschrieben habe.

3. Das was du da mit uneben beschreibst ist UBS. Meist auf PVC-Basis.

Okay, vielen Dank. ;)

LG

Hallo,

 

niemals bis auf das Blech schleifen. Jedes Blech ist phosphatiert, evtl. verzinkt. Dieser Korrosionsschutz ist sehr gut und darf nicht beschädigt werden. Pinsele also darüber wenn Du meinst der Wagen läuft gefahr zu rosten. Auch bei Renaults ist der Rost heute nicht mehr so ein Problem wie früher.

Nur bereits rostige Stellen schleift man ab.

Wenn es rostet, dann in Ecken und Falzen, beginnend von innen nach außen, sowie an Steinschlägen. Der sichtbare flache Unterboden braucht recht wenig Schutz. Dort wo Wasser lange Zeit stehen kann rostet es. Eine Hohlraumversiegelung wäre der richtige Anfang.

Leinölfirnis (ohne Verdünnung) ist ein klassisches und gutes Mittel. Es gibt das noch zusammen mit Bleimennige (hab noch 2 Dosen davon). Das ist ein sehr lang anhaltender Rostschutz, durch das Pb leider spätestens beim Abschleifen giftig. Beim Auftragen nicht solange man Hautkontakt vermeidet. Dafür kriecht das Leinöl Wochenlang in jede Ritze. Wendet man am besten im Sommer an.

Bevorzugen würde ich aber das MikeSanders Fett.

Keinesfalls sollte man Bitumenmasse, oder andere dicke Pasten auftragen. Das taugt nichts, wird später von Wasser unterwandert und macht alles nur noch schlimmer.

Dein Auto rostet nicht von allein. Wenn, dann weil es dauerhaft feucht steht. Besorg Dir einen Carport, oder eine sehr gut durchlüftete Garage. So hält der Twingo schon mal etwas länger als die Artgenossen mit Freilandhaltung.

Themenstarteram 3. März 2011 um 16:58

Zitat:

Original geschrieben von MoparMan

Dein Auto rostet nicht von allein. Wenn, dann weil es dauerhaft feucht steht. Besorg Dir einen Carport, oder eine sehr gut durchlüftete Garage. So hält der Twingo schon mal etwas länger als die Artgenossen mit Freilandhaltung.

Momentan geht das leider nicht. Noch muss der Kleine in Freilandhaltung stehen. Aber zumindest hat er da genug Umluft.

Und ich werde den Rostzustand, bzw. Nichtrostzustand genau im Auge behalten.

:)

LG

Zitat:

Original geschrieben von MoparMan

Wenn es rostet, dann in Ecken und Falzen, beginnend von innen nach außen, sowie an Steinschlägen. Der sichtbare flache Unterboden braucht recht wenig Schutz. Dort wo Wasser lange Zeit stehen kann rostet es. Eine Hohlraumversiegelung wäre der richtige Anfang.

Der Analyse schließe ich mich an. Würde ich mich vorrangig um den Hohlraumschutz kümmern, denn von dort geht die größte Rostgefahr aus. Für einen finanziell knappen Studenten wären ein paar Sprühdosen Fluid Film AS-R mit der zugehörigen 60 cm Hohlraumsonde eine preisgünstige Möglichkeit, dem Twingo eine einigermaßen ordentliche Hohlraumkonservierung zu verpassen. Falls ein Kompressor zur Verfügung steht, wäre Fluid Film NAS das geeignete Mittel.

Am besten, aber auch am teuersten, ist eine Profi-Behandlung mit Mike Sanders Fett. Großflächig am Unterboden ist das MS-Fett übrigens nicht optimal. Aber gut für Falze usw., wo es sich erwärmt aufstreichen lässt. Für sparsame Anwender bietet PX-11 (Vaseline plus 10 Prozent Bienen- oder Kerzenwachs) eine gute Alternative zum MS-Fett, etwa zum halben Preis, bei gleichen Eigenschaften.

Für den Unterboden wurden die Vorteile von Leinölfirnis schon genannt. Wenn man auf die trockene Firnisschicht noch ein transparentes Wachs aufträgt, etwa Terotex Ultra, hat man die Vorteile von zwei Mitteln kombiniert und längere Zeit Ruhe.

Eine Alternative dazu wäre eine sparsame Vorbehandlung mit dem kriechfähig-dünnen Fluid Film Liquid A, und dann Perma Film als eigentlicher (Ergänzungs-)Unterbodenschutz.

Wenn der Original-Unterbodenschutz noch o.k. ist, sollte man ihn nicht entfernen. Er ließe sich auch mit elastischem Klarlack oder Protewax zusätzlich schützen, beides saubere Lösungen mit vollem Durchblick auf das Geschehen darunter. Wichtig ist aber, vorher mögliche Unterrostungen aufzuspüren und zu beseitigen. Der UB-Schutz ab Werk besteht meist aus PVC, und unter dieser gummiartigen Schicht kann es unbemerkt gammeln.

Jedes Fahrzeugmodell hat außerdem seine eigenen typischen Schwachpunkte für Rost, diese wären im Renault-Forum zu erfragen. Folgende Stellen kommen aber erfahrungsgemäß stets für Korrosion in Frage:

- Schweller

- Türböden

- Falze, überlappende Punktschweißnähte

- Anbauteile

- Karosseriedurchbrüche für Kabel, Leitungen, Antenne, Stopfen etc.

- Radläufe (auch von innen, und hinten nicht nur die Innenseite vom Radkasten her, sondern auch der Hohlraum-Bereich zwischen Außen- und Innenblech, zugänglich meist vom Kofferraum aus)

MfG, Tazio1935

 

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