Unfallverursacher meldet Schaden seit 6 Wochen nicht, wie regulieren?
Hallo zusammen,
nach ausführlicher Lektüre der anderen Themen im Forum möchte ich jetzt doch mal die Schwarmintelligenz nutzen und nach Eurer Hilfe fragen.
Folgendes ist passiert:
- Ende Juli nen Unfall gehabt, war nach Abbiegen in einer 30er-Zone unterwegs und Unfallgegner ist rückwärts von einem Stellplatz runtergefahren, scheinbar ohne auf den fließenden Verkehr zu achten und ist meinem Smart hinten rechts rein.
- Polizei angerufen, wollte nicht kommen, da kein Personenschaden und weil wir direkt Kontaktdaten ausgetauscht und alles fotografiert hatten, hatte sich das eigentlich auch erledigt. Zeugen gab es keine.
- Auto ein paar Tage später zum Schrauber des Vertrauens gebracht, leichte Lackschäden am Kotflügel (nichts Dramatisches, hätte ich auch selbst hinbekommen 😮) ), Felge zerkratzt (deutlich ärgerlicher), Querträger hinten hat einen Knick und irgendwas ist mit der Achse nicht in Ordnung, muss das Lenkrad ein wenig "schief" halten, um geradeaus zu fahren und das ESP springt an, Fehlermeldung beim Auslesen zeigt "Lenkwinkelsensor Signal unplausibel".
Alles soweit nichts Schlimmes, Smart ist laut Werkstatt verkehrssicher und fährt bis auf die Einschränkungen beim Lenken auch wie gehabt. Ist halt ein alter Mann mit EZ 8/2005 und ich möchte ihn zumindest bis zum nächsten TÜV 10/2022 noch fahren und daher den Unfallschaden beheben lassen.
Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich 6 Wochen später von der HDI gesagt bekomme, dass der Unfallgegner den Schaden noch nicht bei denen gemeldet hat - trotz mehrerer Aufforderungen - und der Sachbearbeiter/Jurist mit Nichtwissen und Blabla argumentiert und mir einen Strick draus dreht, dass weder polizeilicher Unfallbericht noch Zeugenaussagen vorliegen?! Sprich aktuell weigern sie sich, meinen Schaden zu regulieren.
Das Fahrzeug des Unfallgegners ist schon repariert hab ich gesehen, lief aber scheinbar nicht über die HDI...
Gibt es noch irgendeine Möglichkeit, was ich noch unternehmen kann? Möchte nach anderthalb Monaten doch mal langsam wissen was Sache ist und befürchte, wenn ich jetzt noch einen Anwalt einschalte, zieht sich das noch bis ins neue Jahr...
Lieben Dank vorab für alle Ratschläge!
36 Antworten
Frage nebenbei: woher weißt du, dass der Unfallverursacher sein Auto schon hat reparieren lassen?
Wenn du seine Anschrift hast, dann fertige doch ein kleines Unfallprotokoll an (am .... gegen ... Uhr habe ich beim rückwärts aus der Parklücke fahren den auf der Fahrbahn fahrenden Smart mit dem amtl. Kennzeichen übersehen und auf der Beifahrerseite gerammt. Dabei wurde der Smart erheblich beschädigt - Datum und Unterschrift), fahr zu ihm hin in Begleitung und lasse ihn das unterschreiben.
Weshalb sollte er das unterschreiben?
Das Ding ist doch schon längst gelaufen. Abhaken u. als Lehrgeld verbuchen.
Da darf ich dich einfach mal zitieren
"Alle haben gesagt, dass es nicht geht..... Dann kam einer, der hat das nicht gewusst, und der hat es dann gemacht..."
Ist doch einen Versuch wert, schließlich ist hier die TE'in Zeugin des Unfalls.
Aber auch nur aus strafrechtlicher Sicht. In Zivilprozess Klägerin.
Ähnliche Themen
Nicht aufgepasst, das Auto ist auf ihren Vater zugelassen. Also klagt der Vater und die Tochter ist Zeugin. In Verbindung mit den Fotos von den beschädigten Fahrzeug kann ein Sachverständiger die Plausibilität durchaus prüfen. Wird zwar ein teures Verfahren, aber dank RS ist das kein Problem. Und der Vater verklagt nicht die Haftpflichtversicherung, sondern direkt den Schädiger. Dem nutzt dann eine eigene RS-Versicherung nichts und er muss notgedrungen den Vorfall seiner Haftpflichtversicherung melden.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 16. September 2021 um 21:15:14 Uhr:
Frage nebenbei: woher weißt du, dass der Unfallverursacher sein Auto schon hat reparieren lassen?Wenn du seine Anschrift hast, dann fertige doch ein kleines Unfallprotokoll an (am .... gegen ... Uhr habe ich beim rückwärts aus der Parklücke fahren den auf der Fahrbahn fahrenden Smart mit dem amtl. Kennzeichen übersehen und auf der Beifahrerseite gerammt. Dabei wurde der Smart erheblich beschädigt - Datum und Unterschrift), fahr zu ihm hin in Begleitung und lasse ihn das unterschreiben.
Der Unfall ist am Arbeitsplatz des Gegners passiert und ich habe das Auto seitdem dort -repariert- parken sehen. Ich will allerdings eine direkte Konfrontation so gut wie möglich vermeiden, deswegen lieber über den RA.
Prinzipiell eine richtige Überlegung. Soll allerdings Menschen geben, die auf ein Anwaltschreiben extra stur reagieren. Und wenn du ihn am Arbeitsplatz aufsuchst, steht er quasi unter Beobachtung und wird sich benehmen.