Unerklärliche Bremsprobleme

Mercedes E-Klasse W210

Herrschaften,

seit nun schon einigen Wochen suche ich nach der Ursache für einige sonderbare Phänomene: Wenn ich im Stand die Bremse betätige, ist alles, wie es sein soll. Bereits aus langsamer Fahrt ertönt aber schon bei relativ wenig Bremskraft von vorne ein vernehmliches "TOCK!". Bremskraft wird aufgebaut, vom Pedal her wirkt alles normal. Ich habe mir mehrmals alles besehen und an allem, was ich im Verdacht hatte, heftig gezogen, gedrückt, gerüttelt: Ich habe keine Idee mehr. Die Bremsscheiben sind noch relativ jung, die Beläge ebenfalls, aber es ist nicht so, daß das mit dem Zeitpunkt des Wechsels korrelieren würde.
Irgendwann kam ein zweites "TOCK!" dazu, offenbar von vorne rechts. Deswegen habe ich vor ein paar Tagen Koppelstangen und Stabigummis getauscht, was aber nichts geändert hat.
Inzwischen ist noch etwas hinzugekommen, was mich etwas unruhiger werden läßt: Wenn ich langsam bis moderat abbremse, ist ein Schütteln in der Lenkung zu spüren (sogar recht deutlich), das aber verschwindet, wenn ich hart in die Eisen gehe. Wenn ich nicht wüßte, daß meine Scheiben blank und riefenfrei sind, würde ich darauf tippen...
Räder sind ausgewuchtet (das wäre ja auch unabhängig von der Bremse), und ich bin mit meinem Latein am Ende.
Hat jemand einen Tip für mich?

Viele Grüße,
skazy

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von skazy


Nochmal in Sachen Bremsen: Obwohl ich die Beläge eingebremst hatte (durch 6-7 sanfte bis mäßige Bremsungen von ca. 80 auf ca. 40 km/h, danach mit mehr Geschwindigkeit und Verzögerung), ist irgendwas nicht in Ordnung, auch wenn die ersten ca. 4000 km (incl. knackiger Paßstraßen) problemlos verliefen: Jetzt "rubbelt" die Bremse, es fühlt sich an, als ob sie an einer Stelle der Bremsscheibe immer einen erhöhten Widerstand zu überwinden hätte. Morgen früh werde ich mal die Bremsscheiben inspizieren, aber da ich morgen schon wieder recht bald losfahren muß, wollte ich noch nach weiteren Ideen fragen. Habe ich mit den Bremsbelägen vielleicht doch was falsch gemacht?

Grüße,
skazy

hallo skazy,

da würde ich auf ungleichmässigen Reibwiderstand oder ungleichmässige
Scheibendicke tippen. Wenn die Bremsscheibe nicht zu 100% gleichmässige Werte
aufweist, führt dies zu dem beschriebenen Rubbeln.
Dies macht sich auch am Bremspedal bemerkbar, da es quasi
zurückschlägt. Guck dir an der Scheibe genau an, ob sie ein gleichmässiges
Oberflächenbild zeigt. (hochglänzende Sektionen, abwechselnd mit
"normal glänzenden" Stellen sind schlecht)
Wenn du die Möglichkeit zum Messen mit einem Micrometer hast, kontrolliere sie
an mehreren Stellen auf gleichmässige Dicke. Die Scheibe kann auch verzogen sein.
Das kannst du mit einer Messuhr feststellen. (siehe Anhang)

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Zwar erkenne ich auf den Fotos nicht ob das Spiel aufgrund schlechter Maßhaltigkeit der Bremsklötze nicht viel zu gross ist, aber das Spiel an sich ist nicht die primäre Ursache der Klackgeräusche.

Ein gewisses Spiel, so dass man die Klötze vor und zurück "wackeln" könnte, ist normal. Man könnte es theoretisch, kann es aber praktisch nicht weil Federn am Klotz diesen unter Vorspannung setzen.

Sind die Federn zu schwach, kaputt oder beim Einbau ist was falsch gelaufen können sie nicht mehr genug Vorspannung erzeugen um das klacken zu verhindern.

Das Problem kommt Automarkenübergreifend regelmäßig vor. Überdurchschnittlich oft sind dabei billige AfterMarket Bremsklötze beteiligt. Eigentlich ist das Problem in den meisten Fällen schnell abgehandelt; hier im Thread dauerte es etwas länger...

FP

Nochmal in Sachen Bremsen: Obwohl ich die Beläge eingebremst hatte (durch 6-7 sanfte bis mäßige Bremsungen von ca. 80 auf ca. 40 km/h, danach mit mehr Geschwindigkeit und Verzögerung), ist irgendwas nicht in Ordnung, auch wenn die ersten ca. 4000 km (incl. knackiger Paßstraßen) problemlos verliefen: Jetzt "rubbelt" die Bremse, es fühlt sich an, als ob sie an einer Stelle der Bremsscheibe immer einen erhöhten Widerstand zu überwinden hätte. Morgen früh werde ich mal die Bremsscheiben inspizieren, aber da ich morgen schon wieder recht bald losfahren muß, wollte ich noch nach weiteren Ideen fragen. Habe ich mit den Bremsbelägen vielleicht doch was falsch gemacht?

Grüße,
skazy

Zitat:

Original geschrieben von skazy


Nochmal in Sachen Bremsen: Obwohl ich die Beläge eingebremst hatte (durch 6-7 sanfte bis mäßige Bremsungen von ca. 80 auf ca. 40 km/h, danach mit mehr Geschwindigkeit und Verzögerung), ist irgendwas nicht in Ordnung, auch wenn die ersten ca. 4000 km (incl. knackiger Paßstraßen) problemlos verliefen: Jetzt "rubbelt" die Bremse, es fühlt sich an, als ob sie an einer Stelle der Bremsscheibe immer einen erhöhten Widerstand zu überwinden hätte. Morgen früh werde ich mal die Bremsscheiben inspizieren, aber da ich morgen schon wieder recht bald losfahren muß, wollte ich noch nach weiteren Ideen fragen. Habe ich mit den Bremsbelägen vielleicht doch was falsch gemacht?

Grüße,
skazy

hallo skazy,

da würde ich auf ungleichmässigen Reibwiderstand oder ungleichmässige
Scheibendicke tippen. Wenn die Bremsscheibe nicht zu 100% gleichmässige Werte
aufweist, führt dies zu dem beschriebenen Rubbeln.
Dies macht sich auch am Bremspedal bemerkbar, da es quasi
zurückschlägt. Guck dir an der Scheibe genau an, ob sie ein gleichmässiges
Oberflächenbild zeigt. (hochglänzende Sektionen, abwechselnd mit
"normal glänzenden" Stellen sind schlecht)
Wenn du die Möglichkeit zum Messen mit einem Micrometer hast, kontrolliere sie
an mehreren Stellen auf gleichmässige Dicke. Die Scheibe kann auch verzogen sein.
Das kannst du mit einer Messuhr feststellen. (siehe Anhang)

hier noch die Prüfwerte der Bremsscheiben und Bremsklötze

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Ok, das scheint es zu sein. Foto vom Muster anbei. Meßmöglichkeit habe ich gerade nicht, was ist sinnvoll? Weiterfahren? Bremsscheiben tauschen? Bremsbeläge zurücktauschen zu den "TOCK!"-Belägen?

Danke und Gruß,
skazy

Vielleicht noch interessant: Das Muster ist sowohl rechts als auch links auf den Scheiben zu erkennen. Links ist es schwächer, aber trotzdem deutlich ausgeprägt. Die Blaufärbung gefällt mir nicht - muß heiß gewesen sein...

Update: Die Bremsbeläge sehen für meine Augen normal aus. Nachdem ich die Scheiben nochmal intensiv mit Bremsenreiniger (Caramba) eingesprüht und abgewischt hatte, bin ich auf einen Schlenker die Autobahn hoch- und runtergefahren. Bei den ersten Bremsungen war die Verzögerung, wie sie sein soll, ohne Ruckeln. Das kam dann aber nach ein paar Bremsungen von höherer Geschwindigekit langsam zurück. Interessanterweise war es eine dieser eher gemächlichen Verzögerungen, die man eben auf der Autobahn immer wieder tätigen muß, die das Rubbeln wieder sehr rasch sehr stark hat werden lassen. Bei den Bremsmanövern danach habe ich eher beherzt gebremst, da fiel das Gewackel schwächer aus. Aber es ist klar - auch schon anhand des Musters - daß das ein sich selbst verstärkender Prozeß ist. Und so schnell, wie das stärker wurde, ist das kein thermischer Effekt, sondern, das ist im Moment zumindest meine Arbeitshypothese, die Reibpaarung Belag/Scheibe. Warum das aber jetzt, nach ein etlichen Kilometern, erst auftritt, ist mir schleierhaft. Jedenfalls bin ich geneigt, die Scheiben, die ich hier noch habe, reinzuschrauben. Brauche ich da noch irgendwelche Kleinteile? Oder rät mir schnell jemand ab und erklärt mir, warum es nicht zielführend ist, die Scheiben zu tauschen?

Etwas genervt von der Intensität der Schrauberei in der letzten Zeit,
skazy

Sieh mal nach ob evtl. eine Feder gebrochen ist.

Dieselspitze

Zitat:

Original geschrieben von skazy


Vielleicht noch interessant: Das Muster ist sowohl rechts als auch links auf den Scheiben zu erkennen. Links ist es schwächer, aber trotzdem deutlich ausgeprägt. Die Blaufärbung gefällt mir nicht - muß heiß gewesen sein...

@skazy,

so wie die Scheiben aussehen sind sie blaugelaufen, d.h. sie wurden überhitzt.

Diese Scheiben sind für´n Schrott, die sind hinüber.

Da wundert mich nicht, daß du ein "rubbeln" verspürst.

Kann es sein, daß die Klötze hängenbleiben?

Am Besten Scheiben und Beläge nochmals wechseln. Es könnte nämlich sein, daß
jetzt deine Klötze verglast sind.
Du kannst probieren, diese mittels Schmirgelleinen auf planem Untergrund,
etwas abzuschleifen um die verglaste Schicht zu entfernen.
Sonst beschädigst du wieder die neuen Scheiben und alles beginnt von vorne.

Oh my...

a) Bremsscheibenwechsel: Straight oder muß etwas speziell beachtet werden?
b) Feder: Tips zur Lokalisierung einer etwaigen Bruchstelle? Ich kann mich erinnern, mal einen Thread gelesen zu haben, wo der Bruch verborgen blieb, bis die Feder ausgebaut wurde...

Die Feder versetzt mir enien Stich. Zum einen, weil ich in den letzten Tagen verhältnismäßig viel Geld ins Auto stecken mußte und die Feder wahrscheinlich nicht billig ist. Zum anderen, weil bei dynamischeren Manövern die Kiste neuerdings immer mal wieder schlingert, als müßte ich ein Ei auf der Spitze balancieren. Gefällt mir gar nicht.

Im Moment halte ich die Uhr mal noch nicht an. Eigentlich solte ich in ca. zwei Stunden auf die Autobahn rollen.

Danke für Eure kompetente und sensationell schnelle Hilfe!
skazy

Die Federn sind relativ billig. 70 Euro oder so. Macht Sinn auch vorbeugend zu tauschen, wenn Anrostungen zu erkennen sind.

hi,

du brauchst ausser ein wenig Zeit nichts extra.
siehe Anhang.

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Die Federn sind relativ billig. 70 Euro oder so. Macht Sinn auch vorbeugend zu tauschen, wenn Anrostungen zu erkennen sind.

hallo austro,

welche Federn meint Ihr???

Etwa die Fahrwerksfedern? Die haben aber nichts mit dem Blaulaufen

der Bremsscheiben zu tun, oder etwa doch😕

Wegen dem schwimmenden Fahrgefühl, so wie von skazy beschrieben, kann ich mir

das aber auch vorstellen.

Ich meinte die Fahrwerksfedern, ja. Mit dem Bremsenrubbeln haben die natürlich nix zu tun.

Die 210er-Vorderachse ist ausgesprochen heikel.

Ich habe seit einem Jahr MB-Scheiben drinnen und jetzt fängt die Rubbelei bei mir auch schon wieder ganz leicht an.

Die A.T.U-Scheiben (angeblich TRW) machten das überhaupt schon nach ein paar Monaten.

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Ich meinte die Fahrwerksfedern, ja. Mit dem Bremsenrubbeln haben die natürlich nix zu tun.

Die 210er-Vorderachse ist ausgesprochen heikel.

Ich habe seit einem Jahr MB-Scheiben drinnen und jetzt fängt die Rubbelei bei mir auch schon wieder ganz leicht an.

Die A.T.U-Scheiben (angeblich TRW) machten das überhaupt schon nach ein paar Monaten.

ich kaufe seit Jahren alle E-Teile bei Derendinger, - vom Kat bis zur Bremsscheibe - , und hatte noch nie irgendwelche Probleme.

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