Umweltbewusstsein
Da das "aktuelle Thema" in der "Pinnwand" für mich gesperrt ist, passt es wohl nur hier rein ... vielleicht kann es jemand in "Aktuelles Thema" verschieben ?
Im Fernsehen heißt es immer die Leute wären heutzutage umweltbewusster als vor 10 Jahren :
Man würde mehr auf den Verbrauch und den Schadstoffaustoß achten und sogar mehr ausgeben um die Umwelt zu schonen oder besser noch um den Klimawandel abzuwehren 🙄 !
Ich hingegen sehe das ganz anders :
- Die Fahrzeuge haben immer mehr Leistung - nicht (nur) weil die Hersteller das so wollen - sondern vor allem deswegen weil der Kunde das so will - man baut ja nur das, was am Markt ankommt.
- Wirklich umweltbewusste Systeme sind zwar längst serienreif (10 Jahre Hybrid, Start-Stopp-Automatik, lange Getriebe), aber verbaut werden sie noch lange nicht. Zu teuer, zu geringe Nachfrage oder beides.
- Es gibt bei jedem Fahrzeug eine Einstiegsmotorisierung. Würde man ein damit ausgestattetes Fahrzeug normal und angemessen fahren - also nicht (versuchen) das raus(zu)prügeln, was die übernächstgrößere Motorisierung bietet - wäre der Verbrauch sicherlich niedriger als beim größeren Aggregat.
- Im Gegensatz zu modernen Einstiegsmotorisierungen (wie in 3. behandelt) gibt es auch Motorisierungen, die technisch veraltet sind und somit mehr verbrauchen als leistungsstärkere modernere Aggregate. Hätte der Markt diese Motoren nicht schon längst verbannen sollen ?
- Eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen würde den CO2 Ausstoß verringern, trifft allerdings auf große Gegenwehr.
- Kaum jemand fährt umweltbewusst (sh. auch 5.). Man fährt eigentlich immer so, wie der Geldbeutel es erlaubt. Ich kann es mir leisten, warum sollte ich Sprit = Spaß sparen.
- Das Ansehen in der Gesellschaft hängt vom Fahrzeug ab. Zwar werden Fahrer großer Fahrzeuge (SUV) als "Umweltschweine" beschimpft, aber das ist meiner Meinung nach (meist) reiner Neid. Eigentlich ist es doch so, dass derjenige, der es sich leisten kann, zum sta(e)rk(st)en Auto greift.
- Fahrzeuge werden nicht zweckgemäß betrieben. So fährt man ein SUV durch die Stadt, einen Hybrid auf der Autobahn, einen Turbodiesel auf Kurzstrecke. Die Folgen sind verwunderte Blicke an der Zapfsäule, zugesetzte Partikelfilter und Imageverlust durch unwahre Behauptungen.
- Die Leute setzen sich nichteinmal mit dem Thema Umwelt und Verbrauch auseinander. Warum braucht ein Kleinwagen (mit 5 Liter Normverbrauch) in der Stadt plötzlich 7 Liter, wenn doch ein Mittelklassewagen auch nur mit 7 Liter Normverbrauch angegeben ist ... Klar : Weil es so ist und weil selbst der Hersteller darauf hinweist, wenn man genauer hinsieht.
- Dass der CO2-Ausstoß mit dem Verbrauch (je nach Kraftstoff) beinahe 1:1 gleichzusetzen ist, weiß fast niemand - Chemie ? Hilfe !
Meiner Meinung nach liegt das Umweltbewusstsein an allerletzter Stelle bzw. ist nicht vorhanden. Meist sind sich diejenigen am meisten der Umwelt bewusst, die garnicht wissen, was sie tun. Die haben das irgendwo in der Werbung oder in sogenannten Wissenssendungen aufgeschnappt und machen es nach.
Image, Preis (Rabatt liest man hier nur überall), Leistung, Ausstattung und Sicherheit liegen ganz weit vorne. Danach kommt auch schon der Verbrauch. Neuerdings ist auch der CO2-Ausstoß entscheidend.
ABER : Die Letzten beiden Punkte sind doch nur aufgrund der Kostenrechnung relevant !
Darf man also die Angst des Autofahrers vor ihn auffressenden Kosten (Spritpreis, CO2-Steuer) als Umweltbewusstsein auslegen ?
Ich denke nein ! Nichteinmal ich bin umweltbewusst (ich bin kein "Grüner", ich habe nichts gegen SUV Fahrer ...) ! Wie denkt ihr darüber ?
Um die Kurve zu kriegen :
Was tut ihr für die Umwelt ? Wählt ihr alternative Antriebe (Gas-, Bio-, Hybrid- ... -Antriebe) und zahlt dafür sogar drauf nur um der Umwelt etwas gutes zu tun ? Oder geht es euch bei euren alternativen Antrieben auch nur ums Geld und ihr habt auf den Cent ausgerechnet, ob es sich rentiert**.
Ehrliche Antworten, keine Beschuldigungen oder Beleidigungen, keine Vorurteile bitte.
**Wenn man in diesem Zusammenhang Ironie verwendet, kann man sie gegebenenfalls kenzeichnen 😉.
49 Antworten
Genau so MUSS man rechnen! Das ist doch genau das widersinnige an der Diskussion. Denn den eingesparten Strom könnte man eben genau bei den Kohlekraftwerken sparen.
Ob der Strommix besser wird glaub ich nicht, eher im Gegenteil. Die regenerativen Quellen können die Defizite der fehlenden AKWs nicht decken. Warum wurde wohl grad von Rheinbraun das weltweit grösste Braunkohlekraftwerk neu hochgezogen? Oder wird die Tendenz fallend weil wir den Strom zukaufen und daher für die Erzeugung nicht mehr unsere CO2-Bilanz verschlechtert?
Du hast selber was von 104g/km beim Strommix hochgerechnet. Sparsame Fahrzeuge (z.B. ein Prius) erreichen diese Werte auch. Warum also der Aufwand mit E-Autos?
Wenn man das ganze Geld nicht für Autos verpulvern würde könnte im Bereich Stromerzeugung und Heizung ein vielfaches dessen erreicht werden. Wenn man die regenerativen Quellen viel stärker nutzt und zur Abschaltung der Kohlekraftwerke nutzen würde wäre der Nutzen schlicht grösser.
Oder anders Beispiel man würde den Kostenaufwand für ein E-Auto gegen bessere Gebäudeisolierung oder effektivere Heizungen rechnen - wirtschaftlich wie ökologisch das absolute K.O. für alle bisherigen Alternativen im PKW.
Gruß Meik
Zitat:
Bei 15 kWh/100 km, wenn jedes in D fahrende Auto mit seiner gesamten Kilometerleistung elektrisch fahren würde, wirklich JEDES, dann bräuchten wir im Jahresdurchschnitt ca. 15% mehr Strom, der jedoch nachts angefordert werden würde, wo alle Kraftwerke normalerweise ihre Leistung drosseln. Da dieser Wert von 15% wohl niemals auf Anhieb erreicht wird, ist der Mehrbedarf ein Klacks. Die Energiewirtschaft könnte sich locker darauf einstellen.
Das ist mal eine Aussage, ich liebe diese Aussage!
Derzeit ist der Verkehr der größte Umweltsünder und der Umweltsünder mit der größten Zunahme an Umweltsünden: Abgasen, CO2, Feinstaub, Lärm, und vieles mehr.
Um man könnte das alles lösen und müsste dafür nur 15% mehr Strom prodizieren, welche locker mit Öko-Kraftwerken geschafft werden könnten.
Wenn diese Aussage stimmt, wovon ich ausgehe, dann ist das sowas wie die Rettung der Welt und SOFORT, wirklicih SOFORT ohne nur eine Sekunde zu warten, müssten alle Autos auf ELEKTRO-Antrieb umgestellt werden!
Jede Diskussion erübrigt sich, es macht einfach keinen Sinn, hier noch was negatives rausfinden zu wollen, es ist einfach so genial, dass es unübertrefflich ist: Alle Autos auf Elektro umstellen, vollkommen problemlos, denn es werden nur 15% mehr Strom benötigt.
Jeder Haushalt kann locker 10-15% Strom einsparen, wenn die Leute nur wollen.
Aber genial ist einfach: Stell euch vor, es gibt nur noch Elektroautos auf den Straßen: DAs ist so genial, dass man diese Sache jahrelang feiern müsste, es gibt nichts genialeres! Endlich weg von diesen stinkenden, russigen, staubigen, dreckigen Autos, hin zu Elektroautos, betrieben mit Ökostrom.
Jeder der mithilft, das umzusetzen, sollte schon im Vorhinein den Nobelpreis bekommen, weil die Folgen dann, wenn man das erreicht hat, einfach sowas von wunderbar sind, man wird auch unabhängig vom Öl und Fahren macht wieder Spaß.
Zitat:
Original geschrieben von auge2.0
Jede Diskussion erübrigt sich, es macht einfach keinen Sinn, hier noch was negatives rausfinden zu wollen, es ist einfach so genial, dass es unübertrefflich ist: Alle Autos auf Elektro umstellen, vollkommen problemlos, denn es werden nur 15% mehr Strom benötigt.J
Hast Du Dich wirklich davon überzeugt dass ein Mittelklassewagen mit 15 Kw/H in der Stadt oder auf der BAB bei 130 Km/H betrieben werden kann ???
Deine Euphorie teile ich nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Genau so MUSS man rechnen! Das ist doch genau das widersinnige an der Diskussion. Denn den eingesparten Strom könnte man eben genau bei den Kohlekraftwerken sparen.
Der springende Punkt an der Sache ist aber der letztendliche Mehrenergiebedarf und WANN diese Mehrenergie angefordert wird. Der Mehrbedarf liegt ja wie ich schon erwähnte auf jeden Fall weit unter 15%, und dieser wird nachts zum Laden angefordert. Mit intelligenter Ladesteuerung könnte man so nachts die bestehenden Kraftwerke effektiv betreiben.
Zitat:
Ob der Strommix besser wird glaub ich nicht, eher im Gegenteil. Die regenerativen Quellen können die Defizite der fehlenden AKWs nicht decken. Warum wurde wohl grad von Rheinbraun das weltweit grösste Braunkohlekraftwerk neu hochgezogen? Oder wird die Tendenz fallend weil wir den Strom zukaufen und daher für die Erzeugung nicht mehr unsere CO2-Bilanz verschlechtert?
Für die Umwelt selbst zählt letztendlich nur der Durchschnitt, auch wenn es der EU-Durchschnitt ist. Die Erde interessiert nur der Ausstoß des gesamten Kraftwerkpools zusammengerechnet mit den Verbrennungsmotoren. Jedes Auto, das ins Kraftwerk "rüberwandert", erzeugt dann dort insgesamt weniger CO2.
Zitat:
Du hast selber was von 104g/km beim Strommix hochgerechnet. Sparsame Fahrzeuge (z.B. ein Prius) erreichen diese Werte auch. Warum also der Aufwand mit E-Autos?
Da muss man aufpassen, dass man leistungsmäßig ähnliche Autos vergleicht.
Diese 104 g würde ein Auto vom Schlage eines Tesla Roadster per Strommix in die Luft blasen. Ich denke kaum, dass eine leistungsmässig vergleichbare Lotus Elise mit Verbrennungsmotor diesen Wert je erreichen würde.
Ein Kleinwagen beispielsweise kommt gut mit ca. 12 kWh/100 km aus, das wären dann gut 60g.
Zitat:
Wenn man das ganze Geld nicht für Autos verpulvern würde könnte im Bereich Stromerzeugung und Heizung ein vielfaches dessen erreicht werden. Wenn man die regenerativen Quellen viel stärker nutzt und zur Abschaltung der Kohlekraftwerke nutzen würde wäre der Nutzen schlicht grösser.
Oder anders Beispiel man würde den Kostenaufwand für ein E-Auto gegen bessere Gebäudeisolierung oder effektivere Heizungen rechnen - wirtschaftlich wie ökologisch das absolute K.O. für alle bisherigen Alternativen im PKW.
Dass man die Mobilität nicht einfach weg-xen kann, ist klar, sie wird es immer geben. Es muss einfach alles zusammen effektiver werden, das Auto ist ein Teil davon. Letztendlich müssen wir auch vom Rohöl wegkommen, da gibt es ja bekanntlich auch andere Problemfaktoren als nur CO2.
Dass Gebäudeisolierung am meisten CO2-Einsparungspotential überhaupt birgt, ist sowieso klar. Da tut sich auch schon einiges. Platz 2 ist da schon der Verkehr, mit dem zusätzlichen Rohölproblem.
Zitat:
Original geschrieben von he2lmuth
Hast Du Dich wirklich davon überzeugt dass ein Mittelklassewagen mit 15 Kw/H in der Stadt oder auf der BAB bei 130 Km/H betrieben werden kann ???Zitat:
Original geschrieben von auge2.0
Jede Diskussion erübrigt sich, es macht einfach keinen Sinn, hier noch was negatives rausfinden zu wollen, es ist einfach so genial, dass es unübertrefflich ist: Alle Autos auf Elektro umstellen, vollkommen problemlos, denn es werden nur 15% mehr Strom benötigt.J
Deine Euphorie teile ich nicht.
Beim Tesla Roadster beispielsweise haben sie 20 kWh/100 km ab Steckdose im realen Fahrzyklus gemessen. Bei E-Autos ist der Verbrauch gerade in der Stadt viel niedriger als bei 130 auf der BAB.
LOL-warum darüber aufregen? Das Problem beginnt da, wo man die eigenen vier Wände zwecks Erwerb verlassen muss. Glücklich der, der es schafft, ohne Frohndienste in der Zinseszinswirtschaft zu leben, der braucht gar kein Auto, der kann sich beliefern lassen, mit dem Fahrrad fahren, oder kommt mit einer Art Golfmobil zurecht. Wer aber weder Lehrer, noch Arbeitslos ist, muss nun mal in den sauren Apfel beißen. Es ist auch überhaupt nicht nötig, sich Komplexe einreden zu lassen, dass Autofahrer Schuld am Tod der Eisbären wären. Das Eine hat mit dem Anderen nämlich nichts zu tun. Solange genug Sprit für Kampfflugzeuge und Panzer vorhanden ist und obszön viel Geld für Rüstung zu Apothekenpreisen versenkt wird, braucht der Normalbürger auch auf nichts zu verzichten und kann weiterhin auf "freie Fahrt für freie Bürger" pochen. Uns nimmt mans weg, aber für den dicken Mann am Arsch der Welt zu spielen, ist jede Summe vorhanden. Meine Einsicht in diese feudale Denkweise ist allerdings eher gering.
Locker bleiben-der Umwelt geht's gut und eine Warmphase wird sie auch überstehen. Wir sind vom Winter dieses Jahr verschont worden, während Teile der USA und China im Schnee erstickt sind. Sogar in Bagdad hat's geschneit. Das sieht eher nicht danach aus, dass es signifikant wärmer werden würde. Noch bis Ende der 1970er hat man uns was von einer drohenden Eiszeit eingeredet. Das Grönland nur so heißt, weil es mal grün war und die Wikinger dort Ackerbau und Viehzucht betreiben konnten, kann bald wieder Realität sein. Die Seefahrt wartet darauf, dass die Nordwestpassage endlich eisfrei ist. Wir werden es überleben, auch wenn gewisse Scharlatane uns zweckpessimistischen BULLSHIT reindrücken, damit wir uns nicht gegen ihre Mogelsteuern wehren.
Es ist daher auch in keinster Weise notwendig, sich selbst zu geißeln, weil die irren Forderungen der Obrigkeit selbst den gehorsamsten Untertanen mehr und mehr überfordern, sodass er diesen Bullshit "unbequemer Wahrheiten" des Atomlobbyisten Al Gore als unverdaulich wieder erbrechen muss.
Zitat:
Original geschrieben von auge2.0
Elektrisch heizen ist nicht sinnvoll, weil es nicht effizient und teuer ist und weil es so viele Alternativen gibt, die sehr sehr sinnvoll sind: Pellets, Hackschnitzel, Biogas, Solarwärme, usw.
Ich hab eigentlich gelernt dass man Strom sehr effektiv in Wärme umwandeln kann.
Und Ölheizungen (von Pellets und Hackschnitzel gar nicht zu reden) haben vielfach schlimmere Abgase als moderne Kfz.
Zitat:
Original geschrieben von auge2.0
Bioethanol ist sehr sinnvoll, weil es Co2-neutral ist. Die Erzeugung muss nur sinnvoll erfolgen ohne Menschen in anderen Ländern Chancen wegzunehmen (Nahrungsmittelpreise). Sinnvoll daher: Bioethanol aus Zellulose (der ganzen Pflanze) zu erzeugen, das wird kommen.
Auch das kann niemals den Bedarf auf umweltfreundliche Art decken.
Wer im grossen Stil auf Bio-Sprit umsteigen will muss damit leben das es dadurch langfristig keine schützenswerte Umwelt mehr geben wird.
Die Gen-Industrie wartet schon darauf mit für die Energieerzeugung optimierten Pflanzen.
Teilweise für den Menchen giftig aber was solls.
Als erstes wird es ja sowieso nur die armen Länder treffen.
Zitat:
Original geschrieben von uwedgl
Locker bleiben-der Umwelt geht's gut und eine Warmphase wird sie auch überstehen. Wir sind vom Winter dieses Jahr verschont worden, während Teile der USA und China im Schnee erstickt sind. Sogar in Bagdad hat's geschneit. Das sieht eher nicht danach aus, dass es signifikant wärmer werden würde. Noch bis Ende der 1970er hat man uns was von einer drohenden Eiszeit eingeredet. Das Grönland nur so heißt, weil es mal grün war und die Wikinger dort Ackerbau und Viehzucht betreiben konnten, kann bald wieder Realität sein. Die Seefahrt wartet darauf, dass die Nordwestpassage endlich eisfrei ist. Wir werden es überleben, auch wenn gewisse Scharlatane uns zweckpessimistischen BULLSHIT reindrücken, damit wir uns nicht gegen ihre Mogelsteuern wehren.Es ist daher auch in keinster Weise notwendig, sich selbst zu geißeln, weil die irren Forderungen der Obrigkeit selbst den gehorsamsten Untertanen mehr und mehr überfordern, sodass er diesen Bullshit "unbequemer Wahrheiten" des Atomlobbyisten Al Gore als unverdaulich wieder erbrechen muss.
Der Mensch hat einen gewissen Hang dazu, sich vor drohenden Katastrophen gerne in Sicherheit zu wiegen. Das wird aber nicht lange funktionieren.
Gerade heute beim Frühstück habe ich wieder einen hochaktuellen Beitrag in den "Freiburger Universitätsblättern 4/2007 (Dezember)" gelesen von Eicke R. Weber "Wohin treibt die Erde? Klimawandel, das Ende des Holozäns und die Rolle der erneuerbaren Energien".
Sein Fazit: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass wir für die Erwärmung verantwortlich sind und wenn wir nicht schnellstmöglich von den fossilen Brennstoffen wegkommen, es unweigerlich in einer Katastrophe enden wird. Der über Millionen von Jahren gespeicherte pflanzliche Kohlenstoff in riesigen Mengen (Öl, Kohle, etc) darf nicht in wenigen Jahren in die Atmosphäre verblasen werden, das endet zwangsläufig in einer globalen Katastrophe. Diesen Zusammenhang zu erkennen, leuchtet hoffentlich jedem ein.
Seine Lösung: Jede Energieform auf der Erde außer vielleicht Gezeitenenergie ist über Umwege auf die Energie der Sonne zurückzuführen, auch sämtliche Biokraftstoffe und was es da noch so alles gibt, auch Windkraft und Wasserkraft. Die direkte Nutzung der Solarenergie ist und bleibt die einzige und effizienteste Alternative für die Menschheit zur Energiegewinnung und -sicherung. Die Erde erreichen 120.000 TW, die Erdbevölkerung bräuchte derzeit 13 TW. Silizium ist nahezu unbegrenzt aus Sand gewinnbar und kann sogar recycelt werden. Besser können wir es gar nicht erwischen.
Also: Wir werden unsere Energie künftig in elektrischer Form aus dieser Quelle beziehen, das wird unsere primäre Energieform. Alles baut sich dann darauf auf. Dann ist es logisch, wie das Auto der Zukunft aussehen wird, um aus möglichst wenig regenerativ erzeugtem Strom möglichst viel an die Räder des Fahrzeuges zu bekommen - mit dem E-Antrieb. Also kann man heute schon alles darauf ausrichten.
Das Kopf-in-den-Sand-stecken vor vergleichsweise banalen Herausforderungen wie der effizienten Speicherung von elektrischer Energie und dem Bau von Elektroautos, die schon vor 100 Jahren gebaut wurden, kann man so nicht ernsthaft billigen. Der Mensch war in der Lage, mit riesigem Aufwand die Atombombe zu entwickeln und auf den Mond zu fliegen. Meiner Meinung bremst hier höchstens ein Lobbyismus, der langfristig keine Chance mehr haben wird.
Entwicklung der Atombombe: umgerechnet 20 Milliarden US$
Raumstation ISS: insg. 100 Milliarden US$
Mars-Mission: mehr als 100 Milliarden US$
Es ist alles eine Frage der Prioritäten. Hier unten einen Saustall zu haben und auf den Mars fliegen zu wollen, das passt irgendwie nicht zueinander.
Hallo zusammen,
hab mal ne Frage zu den 15% Mehrenergie, die benötigt würde,
wenn alle Autos mit Strom fahren würden.
Welche Zahlen habt Ihr da angenommen ?
Wieviele KFZ gibt's ?
> ich hab was von 45 Millionen PKW gefunden
Wieviel km fahren wir so im Schnitt pro Jahr ?
> hab sowas wie vielleicht 12.000 gefunden...
Zum Gesamt-Stromverbrauch in Deutschland hab ich was von 450 Milliarden KWh / Jahr gefunden.
Damit kommt man wohl tatsächlich auf sowas wie 18%, die durch die ganzen Autos dazukommen würden.
Kann jemand die Rechnung bestätigen ?
Oder mache ich da einen Fehler ?
vg
traxmeier
Zitat:
Original geschrieben von traxmeier
hab mal ne Frage zu den 15% Mehrenergie, die benötigt würde,
wenn alle Autos mit Strom fahren würden.Welche Zahlen habt Ihr da angenommen ?
Ich habe die Zahlen aus der aktuellen Shell-Studie. Ich bin da von 510 Mrd. km Gesamtfahrleistung ausgegangen und 15 kWh/ 100 km sowie 510 TWh Gesamtstromverbrauch.
Stimmt alles so ungefähr mit diesen Prozentzahlen.
Gut 610 TWh beläuft sich die jährliche Stromproduktion in Deutschland.
Geht man von heutigen Fahrzeuggewichten und dem Gewicht der Batterien aus, so ist ein Verbrauch von 15 bis 25 kwh/100km realistisch. Dafür braucht ein kalorisches Kraftwerk zwischen 4 und 6l Öl.
Bei etwas realistischeren 20 kWh/100km ergibt das für Deutschlands Autos 108 TWh Strom. Nicht wenig, aber innerhalb von ein paar Jahren durchaus erreichbar. Solange dafür aber Öl/Kohle in die Luft geblasen wird, bringt das ganze rein gar nichts.
Was man nicht vergessen darf, sind die Akkus. Mit derzeitiger Akkutechnologie käme man etwa 200km weit und nach 100tkm sind die Akkus kaputt. D.h. rund 5,5 Mio Akkus zu je etwa 200-400kg müssten getauscht werden. Dass das Zeug Umweltgift ist, brauche ich nicht zu erwähnen.
Ein Elektroauto wäre super. Aber die derzeitige Akkutechnologie ist noch nicht reif dazu - das muss man offen sagen. Benzin hat etwa 12 kwh/kg, ein üblicher Akku 0.1kwh/kg und erreicht etwa 500 Zyklen. Wenn die Akkus noch einen Faktor 3-5 zulegen, dann wird es auch zahlreiche Elektroautos geben. Bis dahin muss eben der Verbrennungsmotor ausgereizt werden.
Zitat:
Original geschrieben von Symtomatics
Gut 610 TWh beläuft sich die jährliche Stromproduktion in Deutschland.Geht man von heutigen Fahrzeuggewichten und dem Gewicht der Batterien aus, so ist ein Verbrauch von 15 bis 25 kwh/100km realistisch. Dafür braucht ein kalorisches Kraftwerk zwischen 4 und 6l Öl.
Bei etwas realistischeren 20 kWh/100km ergibt das für Deutschlands Autos 108 TWh Strom. Nicht wenig, aber innerhalb von ein paar Jahren durchaus erreichbar. Solange dafür aber Öl/Kohle in die Luft geblasen wird, bringt das ganze rein gar nichts.
genau. Das Ganze gibt auch meiner Ansicht nach am meisten Sinn, wenn der Strom vollständig aus Wind/Sonne/Wasser gewonnen wird.
Zitat:
Original geschrieben von Symtomatics
Was man nicht vergessen darf, sind die Akkus. Mit derzeitiger Akkutechnologie käme man etwa 200km weit und nach 100tkm sind die Akkus kaputt. D.h. rund 5,5 Mio Akkus zu je etwa 200-400kg müssten getauscht werden. Dass das Zeug Umweltgift ist, brauche ich nicht zu erwähnen.
naja.... für 100tkm braucht man ja irgendwas zwischen 4 und 12 Jahren.
In der Zeit geht ja auch die eine oder andere Starterbatterie vom Verbrenner über den Jordan. Insgesamt natürlich weniger, aber auch nicht zu vernachlässigen.
Dazu kommen noch andere Ersatzteile und jede Menge Motoröl.
Na und die Schadstoffe, die der Verbrenner während der 100tkm produziert.....
Die Akkus können wenigstens fachgerecht entsorgt bzw. größtenteils recycelt werden
Zitat:
Original geschrieben von Symtomatics
Ein Elektroauto wäre super. Aber die derzeitige Akkutechnologie ist noch nicht reif dazu - das muss man offen sagen. Benzin hat etwa 12 kwh/kg, ein üblicher Akku 0.1kwh/kg
NiCd-Akkus liegen eher bei 0,05 kwh/kg
aber was sagt das aus ?
Müßte man nicht eher die Ausbeute der eingesetzten Primär-Engerie vergleichen ?
Immerhin dreht so ein E-System mit einem Wirkungsgrad von bis zu 80 %.
Da bleibt der Verbrenner weit dahinter.
Wie weit der mit so nem Liter Benzin kommt, weiss man ja.
Zitat:
Original geschrieben von Symtomatics
und erreicht etwa 500 Zyklen. Wenn die Akkus noch einen Faktor 3-5 zulegen, dann wird es auch zahlreiche Elektroautos geben. Bis dahin muss eben der Verbrennungsmotor ausgereizt werden.
Also die NiCd-Dinger von Saft z.B. sind mit 1000 bis 4000 Zyklen angegeben.
Ich selbst hab in meiner Karre welche von 1994... die haben zwar nur noch 30% der Kapazität, aber noch tun sie was. Und die müssen einige Zyklen erlebt haben.
Und es sagt ja auch was aus. das die Dinger nach fast 20 Jahren immer noch gebaut werden.
Mein persönliches Fazit: klar ist das Problem immer noch der Akku.
Und für Längstreckenfahrer ist das Ganze wohl nix. Jedenfalls nicht als reines Elektroauto.
Rein statistisch liegen aber sehr viele Fahrten bei weit unter 100 km am Tag.
Und da geht mit der heute verfügbaren Technologie schon einiges.
Ist eben leider nicht so populär.... befasst sich ja kaum einer damit.
Und wer doch längere Strecken fährt, für den klingen doch die Seriell-Hybriden von Opel und Volvo ganz schlau.
Da treibt ein Diesel immer im optimalen Bereich einen Generator, der Strom für den E-Antrieb liefert. Und das wohl mit ca. 2 L auf 100 km.
Sowas liest man jedenfalls darüber.
Kann das jemand bestätigen ?
Hat jemand schonmal sowas gesehen?
oder ausprobiert?
greez
traxmeier
Naja, die zwei Liter stimmen nur, wenn du vorher volle Akkus hattest und einen Teil deshalb elektrisch fahren kannst.
Die Akkus sind der wirkliche Knackpunkt. Die 0,1 kWh/kg sind mit heutigen Akkus realistisch, ebenso die Zyklenzahl von 500. Man muss auch bedenken, dass die Akkus unter ungünstigen Bedingungen betrieben werden. LiIon-Akkus sind z.B. bei niedrigen Temperaturen nahezu unbrauchbar. Die NiCd sind recht zyklenfest, weisen aber einen Memory-Effekt auf und beinhalten zudem das giftige Schwermetall Cadmium.
Ja sicher kann den verbrauchten Strom auf Primärenergie umrechnen. 15-25 kWh/100km sind dann eben mit 4-6l Öl vergleichbar. Ob man nun 5l Öl im Kraftwerk verheizt oder dieselbe Menge im Auto selbst, macht keinen großen Unterschied.
Ein Elektroauto ist nicht unbedingt verbrauchsgünstiger an Primärenergie! Da Strom aber viel geringer besteuert ist, wäre ein brauchbares E-Auto aber sicher ein Verkaufsschlager.