Umbrücken
Ich hätte eine kurze Frage zum Umbrücken.
Da ich das noch nie gemacht habe, würde ich gerne wissen, wie das genau funktioniert.
Meine Kenntnisse sind bisher lediglich visueller Natur.
Diese Container sind an allen 4 Ecken mit Twistlocks am Rahmen verbunden.
Ich weiss ja, wie Twistlocks aussehen und könnte mir vorstellen, dass sie wie folgt funktionieren:
Das Rad mit dem Gewinde ist nur dazu da, das ganze Teil in der Höhe zu variieren.
Der Hebel dreht den Konus/Pilz um 90° und dann wird wieder runter geschraubt.
Allerdings würde mich noch interessieren, wie die genaue und vor allem SICHERE Reihenfolge beim umbrücken ist.
Wie die beim Anhänger: Beim abhängen: Feststellbremse, Unterlegkeil vor das Hinterrad (Sichtbar vom Fahrerhaus), Alles Strom, Rot, Gelb, Maul auf, wegfahren, kontrollieren, ob das Maul zu ist, endgültig abzischen.
Stehen diese Dinge eigentlich irgendwo?
Vll in diesem Handbuch "Berufskraftfahrer 2008" vom Vogel Verlag?
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich spickel ab und an mal hier ins Forum. Seit nunmehr 12 Jahren fahre ich gelegentlich (1-6 mal im Monat) bei einer kleinen Spedition auf Wechselbrückenzügen. Hauptsächlich für den "gelben Riesen". Am Anfang war die Umbrückerei nicht ganz so einfach. Aber eines habe ich in den Jahren wirklich gelernt. Auch wenn der Stress noch so groß ist, man muss sich die Zeit einfach nehmen um sauber zu arbeiten und sauber zu rangieren. Wenn nötig auch noch einmal wegfahren und frisch ansetzen. Es gibt schon wüste Tricks und Kniffe, die aber oft das Material kaputt machen. Fakt ist aber, wenn man sich die Zeit nimmt und die Pilze runter macht, dann hat man manchesmal den Problemen vorgebeugt und die Rollen, Wippen oder Drehteller laufen dann auch wirklich nicht aus der Führung, vor allem wenn der Boden mal wieder uneben ist. So kann man sich unterm Strick oft Zeit sparen indem man etwas Zeit investiert.
Und es ist keine Schande, wenn man beim Begenung fahren nicht der erste ist der Abfährt. Wichtiger ist das man Abfährt. Nichts schlimmeres als Nachts in der Pampa bei Dunkelheit und Regen sich unter einer Brücke zu verhaken.
Gruß Andreas
50 Antworten
Wah, du sagst es, "Regen, dunkel, kalt". Das kombiniert mit einem unbeleuchteten Platz, scheiss Brücken, ungünstig platzierte Brücken und Anfänger => Fluchen, fluchen, fluchen :-) Bin ich froh, dass ich mit der DPD nix mehr zu tun habe...
@fh16
du hast den wind /sturm vergessen. wenn dir der regen so richtig schön in die fresse peitscht und du am brücken bist...
ja ja ich hab 8 jahre dauernachtschicht auf wb zug gefahren....da kennste alles !
gruss
naja so schlimm is es auch nicht ... irgendwie haben wir uns alle das ja selbst ausgesucht 🙂 ... wenn man ewas übung und erfahrung hat und n paar tricks kennt klappt es eigentlich ganz gut und geht recht fix ... es gibt natürlich auch tage da nimmst du 10 anläufe und stehst immernoch wie n Fragezeichen da und krigst das auto einfach nicht unter die Brücken 😁 das sind so tage wo ich ausflippen könnte .... aber das gibts überall 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Zielscheibe
Ich wollts eigentlich nur mal wissen.Aber interessant zu hören, wie ihr das Brücken hasst 😁 😁.
naja hassen wäre etwas übertrieben ! 😁
aber einmal auf nen sattel, wo du einmal im jahr den auflieger absatteln musst, dann willste nicht zurück . 😛
aber das fahrverhalten vor allem im winter gefällt mir immer noch besser beim wb zug. da stehste eben nicht auf der a45 haiger am berg, wenn die kollgen nicht alles dichtgemacht haben. sondern flügst da easy durch...
gruss
Hat alles irgendwie vor und nachtteile ... mit meinem Hänger Zug kann ich z.b. nicht ma eben auf ner Kreuzung wenden wenn ich mich verfahren hab ... da is n Sattel besser😁
Zitat:
Original geschrieben von Tomcat09
Hat alles irgendwie vor und nachtteile ... mit meinem Hänger Zug kann ich z.b. nicht ma eben auf ner Kreuzung wenden wenn ich mich verfahren hab ... da is n Sattel besser😁
ja wie jetzt ? warum nicht ? jeder hänger zug braucht weniger platz bzw. läuft nicht soweit nach innen, das man wieder am stein am strassenrand aneckt etc.
oder liegts am schnellen rückwärtsschieben ? das geht auch, wenn mans kann...😉
Also manchma wenn ich so sattel sehe die ma eben flott praktisch auf dem Punkt auf einer Kreuzung drehen (die armen Reifen🙂 ) weiß ich mit meinem Zug komme ich da so nicht rum ohne irgendwo anzuecken. mein FH12 hat n wendekreis das ist schon bald abenteuerlich ... da mußte dir genau überlegen wo d drehst.
Das ist doch mal ein interessantes Thema.
Ich fahre auch Wechselbrücken, habe die aber schon seit einem Jahr fest drauf.
Umbrücken kann ich aber auch. Mein Spruch ist immer, "man darf beim Umbrücken nichts hören". Kein schleifen, poltern oder sonst was. Als Anfänger war ich froh, wenn ich in 45Minuten zwei Brücken getauscht hatte. Ob ich es in 10 Minuten schaffe, weiß ich nicht, ich arbeite nicht auf Zeit, da ist mir das Risiko zu hoch, meinen LKW zu verbeulen.
Ich habe auch schon nachts Begegnung gefahren. Anfangs, wenn ich gust unter beiden Brücken drunter war, hat mein Begegnungsfahrer zweimal gehupt und ist abgereist.
Man braucht schon viel Übung und es gibt wenige Fahrer die es einem vernünftig erklären können oder wollen.
Man darf ja auch den Stress nicht vergessen, wenn man eine Brücke an einer Rampe aufnehmen will und den ganzen Hof blockiert.
Ich habe auch schon Leute gesehen, die es mit der Hand versucht haben. Da halte ich mich dann aber auch raus.
Gruß
Frank
Übung macht den Meister
Moin.
Ich probier´s mal: Also Wechselbrücken sind meistens gebaut nach Norm EN 284. D.h. die Eckbeschläge haben dieselben Maße wie ISO 20 ft.-Container, d.h 5.853 mm in der Länge und 2.292 in der Breite. Im Unterschied zur ISO-Box haben EN-Boxen genormte Stützen mit Streben. Es gibt nur zwei Anordnungen Stützen mit Streben auf 4.354 mm zwischen den Eckbeschlägen (nur zulässig bei 7,15 m-Brückenlänge) und die mit 5.523 mm. Bei denen werden die Streben vor den Eckbeschlägen verriegelt. Die Stützen haben zwei Standpositionen. Die normale außerhalb des Profils und eine zweite auf Seitenhöhe. Die wird nur gebraucht, wenn die abgestellte Brücke über Bordwände verfügt, die man zum Laden abklappen muss. Es gibt nur zwei genormte Abstellhöhen für Brücken, 1.320 und 1.220 mm. Alle niedrigeren Brücken sind Sondermaße, für die man entsprechende Chassis oder Aufnahmevorrichtungen braucht. Die Brückenböden besitzen alle einen Zentriertunnel mit 600 mm Breite und 90 mm Höhe als Rangierhilfe. Die Stützen sin in Drehrohren gelagert und werden von Federschnappern gehalten. Die eigentliche Stabilität der Stütze erhält sie nur von der in den Zapfen gelagerten Strebe. Für die Transportstellung muss erst die Strebe innen an der Stütze gelagert werden. Also Federschnapper lösen, Stütze etwas zur Seite drehen, dabei Strebe aushängen und Strebe hinten am Stützbein einhängen. Dann dreht man die Stütze in ihre Halterung (das kann ein L-Bügel, ein Zapfen oder eine Tasche sein.). Vorsicht: niemals die Stütze in Höhe der Gegenlager anfassen! - Verletzungsgefahr. Wenn Stütze eingebaut, Federschnapper entsperren und Stütze etwas waagerecht bewegen, bis Schnapper verriegelt. Dann die äußere Stützensicherung (Falle) herunterklappen (hier gibt´s verschiedene Fallen-Modelle).
Pritschen nur mit Zugmaschine. An den Zugmaschinen werden in der Regel keine Zentrierrollen (für den Tunnel) verwendet, weil man ohne die schneller ist. Zum Aufpritschen ECAS-Federung am Paneel nur Hinterachse absenken. Wenn abgesenkt, am Paneel Stop drücken und bei gedrückter Stoptaste M1 drücken, dann ist die Stellung gespeichert (geht nur beim Original WABCO-Panel). Drehzapfen werden nicht versenkt, sondern bleiben in Aufnahmestellung. Brücke unterfahren, dabei darauf achten, dass der Drehzapfen hinten links und der hintere Eckbeschlag fluchten (Kontrollieren, ob der vordere linke Eckbeschlag in der Länge mit dem Drehzapfen fluchtet. Chassis mit ECAS unter die Brücke pumpen. Falls die Brücke versetzt steht, nochmal absetzen, Brücke kann sich zentrieren (oder wegspringen). Chassis hochpumpen (bei 6x2 mit Schleppachse unten) und obere Endstellung mit Stop und M2 speichern.
Box verriegeln: immer in Kreisprozession. Anfangen mit Verriegelung vorn links, Stütze vorn links, Stütze hinten, Verriegelung hinten.
Pritschen mit dem Drehschemelanhänger. Anhänger nur mit Zentrierrollen fahren. Es gibt zwei Chassistechniken: In Fahrhöhe und alle Drehzapfen versenkt oder hinten versenkt und vorne in Aufnahmestellung (längs) und Chassis vorn ganz abgesenkt. Anhänger möglichst fluchtend vor die abgestellte Box fahren (bei Zentralachsanhängern MUSS das Chassis gerade vor der Box stehen). Mit den hinteren Zentrierrollen in den Tunnel fahren. Kontrollieren ob die Rollen hoch genug im Tunnel laufen (Abstand Chassis-Obergurt und Tunnel-Unterzug ca 2 cm. Nach der halben Chassislänge unter der Box muss das Chassis gerade durchlaufen, sonst läuft es seitlich weg (Anfahrschutz-Mord). Tauchen die Zentrierrollen hinten weg, ist meist der Unterfahrschutz fällig. Kurz vor dem Durchfahren die vorderen Drehzapfen vor den Eckbeschlägen hochstellen so 2 cm über Unterkante Eckbeschlag. Dann drückt sich der Zapfen beim Unterfahren von allein in den Beschlag. Vorteil: man muss nicht mit den pisseligen Längszentrierern rummachen. Dann hinten etwas absenken, um Drehzapfen in Ladeposition zu bekommen, dann alles anheben, Kreisprozession.
gruß f
also ich lass immer alle pilze oben und hab keine probleme damit ..
ich lass die maschine und den anhänger soweit ab das ich rausfahren kann und gut is..
beim aufbrücken dann nur drunter und aufgehoben, sitzt dann von allein..
wenn du natürlich auf unebenem gelände umbrücken musst dann die pilze vom anhänger runter und in der rolle laufen lassen ..
nachts ist es von vorteil wenn du genügend licht am lkw und am anhänger hast .. z.b. seitliche arbeitsscheinwerfer die nicht am rückwärtsgang hängen uns extra eingeschaltet werden :-)
... Brauche z.b bei der Laffette auch nicht die Pilze versenken in Fahrstellung passt es 100%ig, ich denke da macht jeder sein eigenes ding wirklich genormt is da nur die hälfte wir haben früher 5 unterschiedliche WB typen gehabt ... unterschiedlich in Länge und höhe inzwischen haben sie alles in unserer werkstatt auf gut 3 Größen zusammen geflickt , ist wohl einfacher weil desto unterschiedlicher die WB umso flexiebeler muß auch das auto sein. die Brücken beine kann ich auch wie ich will in der Höhe verstellen (Brauchten wir früher z.b. zum Rangieren) ... Blöd is nur wenn ich n "Junbo WB" auf m normalen auto fahre :-) da ist der zug mal ganz fix über 4 Meter hoch .... hat es alles schon gegeben ... an der ersten eisenbahnbrücke war dann feierabend.
@xl420 .... Ja Übung is wichtig und es hängt auch n bischen vom auto und der Laffette ab finde ich ,sonst kann das schnell ma stressig werden gerade wenn die Brücken schlecht stehen usw. Ich mach es jetzt seit 5 Jahren als ich damals in der Firma anfing hatte ich keinen Plan vom "brücken" damals hatte sich ein Kolegge der auch in der Firma war die Zeit genommen (Samstag mittag) und mir alles gezeigt und mich mit seinem Auto üben lassen. das haben wir 4 Samstage jeweils so 2 Std. gemacht mit unterschiedlichen autos usw .... das hat mir damals sehr geholfen
Ich würde einem Neuling nicht empfehlen. mit den Pilzen oben am Anhänger zu fahren. Auf ebenem Gelände o.k., wenn Du in der Lage bist, die Lafette gerade im Zentriertunnel zu halten.
gruß f
Hmm so genau hab ich darüber nicht nachgedacht , bin jetzt nur von meiner Laffette ausgegangen und da sind die Führungsrollen so hoch das sie im tunnel bleiben auch bei nicht versengten Pilzen und Fahrstellung daher macht es bei mir auch auf schlechtem Grund keinen Sinn sie runter zu machen. Ist aber wohl je nach laffete doch ratsam sie zu versenken , die 30 Sek. machen da ja auch keinen Unterschied, hast recht.