Übertragungselemente im Ventiltrieb
Hallo an alle,
ich bin Maschinenbaustudentin und muss anlässlich einer Präsentation an meiner Uni herausfinden, welche Automobilhersteller (auch Nutzfahrzeuge) welche Arten von Übertragungselementen im Ventiltrieb und seit wann verwenden (Tassenstößel, Schlepphebel, Kipphebel, Rollenschlepphebel, etc.).
Ziel der ganzen Sache ist nicht die Auflistung, welcher spezielle Motor ab wann auf z.B. Schlepphebel umgestellt hat, sondern eher so allgemeine Aussagen wie: ab 1998 stieg VW auf Schlepphebel um (sofern solche Aussagen überhaupt möglich sind)
Eine ausgiebige Recherche hierzu hat mich leider nicht viel schlauer gemacht. Daher hoffe ich auf euch. Ich bin über jeden hilfreichen Tipp dankbar!
Beste Grüße
12 Antworten
da bleibt dir wohl nix anders übrig als die Patentdatenbank zu durchforsten.
Dort sieht man genau wann sich welcher Autohersteller mit welcher Technik auseinandergesetzt hat.
Ist allerdings viel und eine Scheiss Arbeit.
Danke für die schnelle Antwort.
Und sorry für meine Ahnungslosigkeit, aber: Von welcher Patentdatenbank sprichst du genau? Handelt es sich da um eine Spezielle?
Wohl kaum über alle Autohersteller oder, wohl eher nur die Bekannten?
AUDI, VW, Skoda und Seat
einfach die SSP durch schauen, da wird fast jede neu eingeführte Technik vorgestellt, das Datum der Veröffentlichung findet man meist zum Ende auf dem Deckblatt:
Klick
Für Porsche, Daimler und BMW gibt es sicherlich was vergleichbares. Einfach mal googlen...
Hallo,
soetwas kann man nicht auf Hersteller verallgemeinern. OEMs lassen oft Systeme parallel laufen. Aus Gründen der Tribologie sollte immer ein Rollenschlepphebel beforzugt werden. Tassenstößel sind besonders einfach und kostengünstig. Drehzahlfest ist heute fast alles bzw. bekommt man alles. Zunhmend geht der Trend ja zu Variabilitäten um der vollständigen Entdrosselung näher zu kommen. So kann man die effektivität doch noch deutlich steigern. Solche Systeme laufen unter Handelsnamen wie Multiair, Uniair, Valvetronic, Lifttronic usw..
Wie ist das genaue Thema deines deiner Arbeit? Das Thema ist übrigends interessant und brandaktuell.
Edit. Das mit der Patentrecherche ist die falsche Herangehensweise.
Patente gibt's zum Beipsiel hier:
http://depatisnet.dpma.de/.../depatisnet?...
Ich halte das aber für ne recht schwammige Fragestellung. Die verschiedenen System aufzeigen, Vor/Nachteile usw., das gäbe Sinn
Beispielsweise auch wann sie erstmals wirklich im Serienbau genutzt wurden.
Aber so ganz pauschal und scharf kannst das alles eh nicht abgrenzen.
Bei Opel z.B. kannst im Astra Tassenstößel oder Schlepphebel haben, je nach Motor. Gibt's beides.
Die Tassenstössel dann auch noch einmal mit Hydrostösseln und einmal mit starrem Ventiltrieb.
BMW Valvetronic ist auch ein Schlepphebel-System. Ist aber als vollvariabler Ventiltrieb so ausgefuchst dass es mit nem normalen Ventiltrieb nimmer viel zu tun hat.
...und noch ganz was anderes...Ducati Desmodromik...geiler Scheiss
Zitat:
Original geschrieben von Boese Ingenieuse
Danke für die schnelle Antwort.
Und sorry für meine Ahnungslosigkeit, aber: Von welcher Patentdatenbank sprichst du genau? Handelt es sich da um eine Spezielle?
Die des deutschen Patent und Markenamtes:
http://depatisnet.dpma.de/zu Empfehlen wäre da auch das program "patmonitor" mit dem lassen sich relativ komfortabel dort daten laden... allerdings sieht das dass Amt nicht gerne, da man auch extra Daten dort anfragen kann (gegen Bezahlung)...
Was soll diese Präsentation bringen??
Pauschale Aussagen dazu kannst du eh vergessen, da kein Hersteller der Welt durchgänig ein und dieselbe Betätigungsart bei allen seinen Motorbaureihen anwendete. Das geht schon los mit der Anordnung, Anzahl und der Betätigung der Ventile .....OHC, OHV, CIH, SV, IOE
Honda baute z.B. einen wartungsfreien Ventiltrieb mit Schlepphebeln welche sich auf Hydrostößeln abstützen auf engsten Bauraum in einem Motoradmotor ein.........bis heute gibt es keinen anderen Serienmotor der diese Drehzahlfestigkeit bringt.
Für Höchstdrehende Sportmotoren sind z.B. Ventiltriebe mit hohen Massen ungeeignet, viele bewegte Teile sind da ein k.O. Kriterium, so mechanische System wie Valvtronic und Co. taugen dafür nicht.
Im Motorradbereich kommen neben starren Systemen mit Schlepphebeln (BMW S1000RR) überwiegend Tassenstößel zum Einsatz, wenig Bauraum, extrem Drehzahlfest und dank modernen Matrialien äußerst haltbar.
Gruß Markus
Danke an alle für eure Antworten. Die Präsentation ist so aufgebaut, dass ich über alle Ventiltriebsvarianten was erzähle, zusätzlich wünscht sich der Prof halt auch von den "berühmtesten" Autoherstellern einen Zeitstrahl, wer ab wann welche Übertragungselemente verbaute. Dass sich das nicht so verallgemeinern lässt habe ich bereits befürchtet...Da ist dann wohl meine Kreativität gefragt🙂
Du wirst schnell feststellen, dass die meisten Komponenten von Schaeffler INA aus dem Frankenland kommen. Von denen gibt es eine schöne Übersicht im www. Dort wird in Tabellenform jegliche Eigenschaft einer Bauform aufgeführt. Guck mal ob du die Tabelle findest?
Ich denke auch, das es sich nicht klar definieren läßt, da ein Hersteller immer verschiedene Varianten benutzt, je nach Motor..
aber gut..
BMW benutzte meines Wissens in den 80ern bei allen Motoren Kipphebel 4,6,8 und 12 Zylinder, welche manuell eingestellt werden mußten.. mit der Markteinführung der 4 Ventiler in Serie (ausgenommen M Modelle)1990 wurde auf Tassenstößel umgestiegen, die direkt von der Nockenwelle betätigt werden und über einen hydraulischen Ventilspielausgleich verfügten. bis zur/bzw nach die Jahrtausendwende wurde hauptsächlich an diesem Prinzip festgehalten, bei den 6 Zylindern ganz sicher..!!
Vorteil waren geringe bewegte Massen, eine geringe Geräuschentwicklung, Wartungsfreiheit, Störungsunempfindlichkeit und Haltbarkeit.
Bei den M Motoren verwendete man Schlepphebel ohne hydraulischen Ventilspielausgleich.Vorteile waren hier, geringer Bauraum, geringe Reibung, geringe bewegte Massen, keine Biegebeanspruchung der Schlepphebel, Gewichtsvorteile gegenüber Tassenstößel.
Bei den nachfolgenden Valvetronikmotoren und Direkteinpritzern ist man auf Rollenschlepphebel übergegangen, die bis heute Verwendung finden.
Bei dem aktuellen V8 M3 Motor und V8 Biturbomotor, sowie bei dem V10 müßte ich raten, habe also keine Ahnung.
Alle Angaben ohne Gewähr../Ausnahmen gibts bestimmt..
LG und viel Glück.
Um bei BMW zu bleiben, die neben Honda und Opel eine äußert durchdachte Normenklatur bei Ihren Motoren hatten🙂
Nur mal Ansatzweise ein paar wenige Motor, alles würde auf die schnelle den Rahmen sprengen
Reihen 4 Zylinder OHC 2Ventile
Motortyp M10, Kipphebel, Ventilspiel einzustellen
Motortyp M40, starre Schlepphebel, abstützend auf Hydrostößel (besser Hydrolifter), Wartungsfrei
Motortyp M43, rollen Schlepphebel, abstützend auf Hydrostößel, Wartungsfrei
Reihen 4 Zylinder DOHC 4 Ventile
Motortyp M42..........
Motortyp M44..........
Reihen 6 Zylinder OHC 2 Ventile
Motortyp M20, Kipphebel, Ventilspiel einzustellen
Motortyp M30...........
Reihensechszylinder DOHC 4 Ventile
Motortyp M50, hydraulischen Tassenstößel, Wartungsfrei
.........
Oder noch in klein und hochdrehzahlfest.........Honda's letzte Luftgekühlte Reihen 4 Zylinder Motorradmotoren mit 650-750ccm, DOHC 4 Ventile ab Bj. 83
Motortyp RC17, starre Schlepphebel, abstützend auf Hydrolifter, wartungsfrei
Motortyp RC42,.........
Gruß Markus
Da wirst du aber sehr tief in die Geschichtsbücher schauen müssen.
Den ganzen Pansen von Heute habe ich in den letzten 100 Jahren Automobilgeschichte immer wieder gefunden...
Ich hab z.B. schon bei Horch direkte Übertragungen über Stößel von der Nockenwelle aufs Ventil gefunden, bei BJ 1936.
Hydrostößel im Rekord A6 bei 1965, aber das war Kram dens in den USA schon lange gab.
Kipphebel fand ich schon bei BJ 1925, Mercedes Kompressorenreihe.
Abgesehen von den elektronischen Versionen wie z.B. von Fiat gabs da in den letzten 80-100 Jahren nicht viel neues. Wurde nur alles verbessert.