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Überspannungsschutz beim Fremdstart

Aus aktuellem Anlass habe ich im Zuge einer neuen Batterie auch noch einmal nach einem Fremdstarterkabel umgesehen. Hierzu gibt es ja die unterschiedlichsten Qualitäten. Mir war diesmal wichtig, dass das Kabel extrem lang ist, da einer meiner Fahrzeuge so geparkt ist, dass man nur schwerlich ran kommt. Lang heißt aber auch, dass der Querschnitt größer sein muss.
Zudem kommt es bei der Auswahl natürlich auch auf den Überspannungsschutz an. Den kann man auch nachrüsten. Eine bekannte deutsche Firma bietet für 2 unterschiedliche Kabeldurchmesser direkt am Kabel so etwas an (das von mir ins Auge gefasste Kabel -8m- hat so etwas nämlich nicht!).
Andere Firmen bieten einen Überspannungsschutz zur Montage direkt an der Batterie an.
Meine Fragen:
1. Wie wirksam ist das Ganze überhaupt? (Es soll ja auch die Birnchen vor Spannungsspitzen im Normalbetrieb schützen)
2. Gibt es einen Unterschied zwischen einem Überspannungsschutz am Kabel zu einem Überspannungsschutz an der Batterie? (Ich habe schon jetzt ein Problem dort noch etwas anzuklemmen, weil schon ein CTEK-Stecker und ein Batterieguard dort angeklemmt ist).
3. Sollte man überhaupt noch mit Kabeln arbeiten oder nicht doch besser eine andere Möglichkeit suchen? Zum Beispiel: Starterbatterie oder Kondensatortechnik. (Ich persönlich neige eher zu einer Kondensatortechnik, weil a) eine Starterbatterie nach Jahren ebenso dann leer ist, wenn ich sie brauche und b) die Kondensatortechnik ein Leben lang hält und keinen Verschleiß zeigt.)
Was meint Ihr?

Beste Antwort im Thema

Als Elektroniker Meister kann ich dich beruhigen: Gebe das Geld lieber für Bier aus.

Überspannungsschutz an der Batterie kann dir auch sehr teuer zu stehen kommen, wenn es sich um ein Fahrzeug neueren Baujahres handelt, die laden mit bis zu 15V die Batterien, was dann mit den Varistoren und den hauchdünnen Käbelchen passiert sollte dir klar sein, die werden halt etwas warm.

Steuergeräte sind eh durch EMV Tests gegangen, welche unter anderem auch Bespaßung mit bis zu 600V aus der Luft als E-Feld und um die 30V aus dem BNetz beinhaltet.

Beste Grüße

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Zitat:

@Lime schrieb am 9. Oktober 2020 um 15:40:54 Uhr:


Unverständlich ist mir, dass der Normalbetrieb der Lichtmaschine nur nach einem Fremdstart Spannungsspitzen erzeugt. Das klingt nicht logisch!

Ist auch nicht logisch. Wer behauptet denn das?

Zitat:

1. Bei dauerhaftem Bedarf an Überspannungsschutz, sollte der Hersteller so etwas vorsehen.

Macht er auch.

Kaum irgendwelche Elektronik ist so aufwändig gegen Überspannung geschützt wie Fahrzeugelektronik.

Zitat:

Manche Teile zum Nachrüsten kommen vielleicht auch aus dem Vodooo-Bereich.

Nein. So gut wie alle haben die selbe Wirkung wie magnetische Einlegesohlen.

Ich habe schon mehrere Schäden beim Überbrücken zu sehen bekommen.
Ausnahmslos ALLE waren durch die Dämlichkeit der Benutzer verursacht, die PLUS und MINUS nicht auseinanderhalten konnten.
Das hat aber nichts mit Spannungsspitzen zu tun, sondern es fließt denn der Strom RÜCKWÄRTS durch Bauteile, die dafür nicht ausgelegt sind.
Da dieser Zustand nur durch Doofheit entstehen kann, werden die Schaltungen meist nicht gegen diesen Fehlerfall geschützt.

DoMi

Verrückt macht es mich nicht gerade, aber wenn man ein Kabel zum Fremdstarten kaufen möchte, haben die einen einen Überspannungsschutz und die anderen eben nicht. `Ne Doktorarbeit sollte es nicht werden. Wenn man aber hier was hinschreibt, melden sich auch andere, die das auch interessiert.
Immerhin weiß ich nun eines: man nehme einen langen Schweißerkabel aus Kupfer und schraube ein paar ordentliche Klemmen dran - Überspannungsschutz lassen wir weg. Für Schreibtischtäter ist aber so ein schweres Kabel nicht geeignet ...

Zitat:

@andi5b schrieb am 8. Oktober 2020 um 22:07:52 Uhr:


Noch mal zurück zum Überspannungsschutz. Eine gefährliche Überspannung tritt meist nicht durch den Fremdstart auf, sondern danach durch die eigene Lichtmaschine. Ist der Batterieanschluss locker oder hat die Batterie einen hohen Innenwiderstand, hat sie keine Pufferwirkung und kann Überspannungen des eigenen Generators nicht abfangen. Meist hat eine platte Batterie durch leitfähige Sulfatsalze einen zu niedrigen Innenwiderstand und verhindert Überspannungen. Doch kann bereits eine einzige trockene Zelle oder eine Zelle mit weggeätzter Elektrode oder ein oxidierter Anschluss den Stromfluss unterbrechen. Deshalb sollte man bei Startproblemen sicherheitshalber die Batterie testen, auch wenn der hochohmige Fall seltener auftritt. Der beste Überspannungsschutz ist eine intakte und sicher verbundene Batterie.

Hallo zusammen.
Möchte zu diesem Thema auch meinen Senf dazu geben. Da oben schon viel Richtiges steht habe ich es einfach mal angehängt.
Beim normalen Starten dreht die Fzg. Batterie den Starter und die Lima liefert den erforderlichen Strom für das Fzg. und die Batterie.
Beim Fremdstarten ist es ähnlich, allerdings hängen nun zwei Batterien an zwei limas. Trennt man nun nach dem Fremdstarten das Fremdstartkabel von der Batterie wird logischerweise auch der Stromfluss unterbrochen.
Nun kann es sein, dass die Lima des havarierten Fahrzeugs die Batterie des Spenderfahrzeugs lädt. Wird nun das Fremdstartkabel entfernt so entfällt schlagartig die zus. Last an der Lima. Die leere Batterie kann oder will die Last nicht abfangen, es kommt zur befürchteten Spannungsspitze bis der Regler die Lima wieder eingeregelt hat. Hier reichen Millisekunden um Elektronikbausteine zu zerstören. Diese Situation kommt somit nur beim Fremdstarten vor.
Ein Trick ist vor dem Entfernen der Fremdstartkabel sämtliche elektrischen Verbraucher (am besten an beiden Fahrzeugen, auf jeden Fall am gestarteten Fahrzeug) wie heizbare Heckscheibe usw einzuschalten. Die Spannungsspitzen werden dadurch deutlich reduziert und der zusätzliche Aufwand kostet weder Zeit noch Geld.

Gruß

Zitat:

@Lime schrieb am 9. Oktober 2020 um 15:40:54 Uhr:


Unverständlich ist mir, dass der Normalbetrieb der Lichtmaschine (sie tut das, was sie immer nach dem Start tut: arbeiten) nur nach einem Fremdstart Spannungsspitzen erzeugt. Das klingt nicht logisch! Logisch wäre es nur dann, wenn auch beim -oder besser- nach einem alltäglichen Motorstart die Spannungsspitzen durch die Lichtmaschine erzeugt würden und....

Betrachten wir doch mal den Fremdstart nur als Folge. Ursache ist doch der Zusammenbruch Deiner Batterie. Die scheint ja schon durch mehrmaliges Totstarten, Unterspannung und langes leeres Stehen so beschädigt zu sein, dass sie nur noch wenig Kapazität besitzt. Wenn sie Spannung hat, heißt das noch lange nicht, dass sie genügend Strom liefern kann. Auch zieht sie sicherlich wenig Ladestrom. Sie kann also gar nicht die Spannungsspitzen des Generators kompensieren. Sie ist hochohmig. Wenn sie aufgeladen steht, erholt sie sich etwas. Darum kann die Batterie, dann nicht nur Starten, sondern auch die Spannungsspitzen kompensieren.
Batterien sollen nie entladen rumstehen, nie totgestartet werden und nach einer Tiefentladung müssen sie langsam geladen werden. Mein Tip: Diese Batterie scheint verloren. Kauf Dir eine neue. Vermeide Tiefentladung, bau sie aus, wenn Du sie nicht nutzt. Autobatterien müssen mind jeden Monat durchgeschüttelt werden, wenn Du nicht fährst und mind jedes Viertel Jahr geladen werden.

So halte ich es mittlerweile, wenn Auto wenig genutzt wird oder zeitweise ausschließlich längere Zeit Kurzstrecke fährt. Dies allerdings nach Schrotten von zwei relativ jungen Akkus, man ist ja lernfähig, wenn ma fühlen muß. Dabei hätte ich es auch vorher ohne diese Erfahrung wissen müssen, hätte ich mich nur erinnert, was ich mal lernte.

Akku wird nun regelmäßig mit externem Ladegerät beglückt, wenn es wenig fährt.

Zitat:

@artkos schrieb am 9. Oktober 2020 um 15:51:33 Uhr:


Vielleicht machst Dich nur verrückt? In meiner Ausbildungszeit kursierte der Spruch des Ausbildungsmeisters: "Wer viel mißt, mißt Mist!"
Hab mir noch keine Gedanken zu gemacht und auch noch nie nachgemessen. Weiß auch nicht, ob an der LIMA ein Glättkondensator serienmäßig verbaut ist. Falls ja, könnte der durch sein, falls wirklich ernst zu nehmende Spannungsspitzen auftreten sollten.

Seit den 70ern hat eigentlich jedes Auto einen Generator mit elektronischen Laderegler, der die Spannung nach oben hin bei der Ladeschlußspannung (also irgendwas im Bereich von 14V) begrenzt. Solange dieser nicht defekt ist, braucht man sich über irgendwelche Spannungsspitzen keine Sorgen zu machen...

Stimmt, hab nicht mehr dran gedacht, mittlerweile zu solide gebaut so ein Teil, fällt meist nicht mehr auf. 😉

Zitat:

@touranfaq schrieb am 12. Oktober 2020 um 21:39:05 Uhr:



Zitat:

@artkos schrieb am 9. Oktober 2020 um 15:51:33 Uhr:


Vielleicht machst Dich nur verrückt? In meiner Ausbildungszeit kursierte der Spruch des Ausbildungsmeisters: "Wer viel mißt, mißt Mist!"
Hab mir noch keine Gedanken zu gemacht und auch noch nie nachgemessen. Weiß auch nicht, ob an der LIMA ein Glättkondensator serienmäßig verbaut ist. Falls ja, könnte der durch sein, falls wirklich ernst zu nehmende Spannungsspitzen auftreten sollten.

Seit den 70ern hat eigentlich jedes Auto einen Generator mit elektronischen Laderegler, der die Spannung nach oben hin bei der Ladeschlußspannung (also irgendwas im Bereich von 14V) begrenzt. Solange dieser nicht defekt ist, braucht man sich über irgendwelche Spannungsspitzen keine Sorgen zu machen...

Hallo.
Das ist so definitiv nicht richtig. Du solltest dich mal mit Fachleuten ( Bosch usw) unterhalten. Mein Tipp weiter oben stammt übrigens aus dieser Richtung.
Hintergrund: Motor Spenderfahrzeug steht. Lima des gestarteten KFZ versorgt beide Fzg und die Batterie des Spenderfzg mit Strom. Schlagartig wird die Verbindung zum Spenderfzg getrennt, die schwache Batterie des gestarteten Fzg kann den hohen Strom nicht aufnehmen. Bis der Regler zurück regelt entsteht eine Spannungsspitze. Diese kann für die Elektronik tödlich sein.
Der Regler kann nur reagieren, die hohe Spannung entsteht vorher.

Gruß

Lösung wäre dann wohl, wie schon oben vorgeschlagen, alle Verbraucher zuzuschalten, bevor Verbindung zum Spenderfahrzeug getrennt wird. Ganz ehrlich, hab es bei Starthilfe noch nie gemacht. Bisher aber auch keine Probleme, weder bei mir, noch beim zu startenden Fahrzeug, bemerkt. Vielleicht einfach nur Glück gehabt? Wer weis, werde dennoch zur Vorsicht künftig im zu startenden Fahrzeug Verbraucher zuschalten. Hilft vielleicht vorbeugend, keine Ahnung, ob es so ist, schaden kanns ja auch nicht.

ERGO --> Diese 10 Eur Dinger aus dem Amazonas zum direkten Anschluss an die Batterie sind unsinnig. Korrekt?

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