Spannungsschwankungen

Volvo S40 2 (M)

Hallo,

mich plagen seit ca. einem Jahr Probleme mit der Elektronik an meinem S40 2.0D.
Chronik:
Sommer 2011 Defekt Zündschloss -> Austausch Zundschloss, neue Batterie
Herbst 2011 Defekt eletr. Anlage (defekte LM) -> Austausch LM plus Riemen

Danach kamen die Probleme mit den Spannungsschwankungen. Angefangen eigentlich recht harmlos mit einem leichten Flimmern des Mittelkonsolen Displays, flimmern Standlicht. Das Ganze steigerte sich aber dann hinauf bis zum Ausfall des kompletten Tachoelemtes während der Fahrt (Tourenzähler auf 0, Tacho auf 0).

Meine Vertragswerkstätte meinte darauf, dass sie soetwas noch nie gesehen hätte und setzte sich (angeblich) mit der Volvo Zentrale in Verbindung.
Das alles passierte im Winter 2011-2012. Je kälter es wurde desto schlimmer wurden die Auswirkungen.
Im Frühjahr 2012 (März) wurde mir dann eine neue LM auf Garantie eingebaut.

Nun gings übers Frühjahr und übern Sommer eigentlich ohne Probleme. Doch jetzt wo die Temperaturen wieder fallen kommen die Probleme - sprich Spannungsschwankungen - wieder.

Ich weiß dass die Ursachen für solch Schwankungen vielseitig sein können. Aber vlt hat hier jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gehabt bzw. eine Idee wo sich der Fehler befinden könnte.

Die Frage ist auch, ob es sich bei so einem Problem überhaupt lohnt auf Fehlersuche zu gehen, immerhin hat der Gute jetzt 205000 Km runter.

29 Antworten

Ich habe vor dem Austausch der Batterie eine Liste der Fehler aus dem Speicher erhalten. Vlt hilft das ja dem ein oder anderen (die Fehler lagen beim Auslesen nicht aktiv vor):

- ADM-000A Fahrzeuggeschwindigkeit fehlerhaftes Signal
- ADM-E010 Stromversorgung des Steuergerätes Spannung zu niedrig
- BCM-0058 Stromversorgung Spannung zu hoch
- BCM-0118 Spannungsversorung, Karosseriesensorengruppen-Stabilitätssensor (BSC) Spannung zu hoch
- CEM-1C04 30 Stromversorgung Signal zu hoch
- CEM-DE29 Kommunikation mit Klimatisierungssteuergerät Signal fehlt
- DDM-0017 Steuerung, Fahrerfenster fehlerhaftes Signal
- DDM-0023 Steuerung, Auswähltaste für Türaußenspiegel Masse kurzgeschlossen
- DDM-DD00 LIN-Kommunikation interner Fehler
- ECM-1934 Fahrzeuggeschwindigkeitssignal Signal fehlt
- EPS-0070 Stromversorgung Signal zu hoch
- EPS-0071 Stromversorgung Signal zu niedrig
- EPS-0081 Fahrzeuggeschwindigkeit fehlerhaftes Signal
- PDM-6D0D Steuergerät Initialisierung Fenster verloren
- PDM-0017 Steuerung, Beifahrerfenster fehlerhaftes Signal

Gibt es hier neue Erkenntnisse? Hab die Probleme auch. Bei Temperaturen unter 15 grad... Radio an und aus und wilde Fehlermeldungen...

Ich hab den S40 immer noch. Inzwischen mit ca. 275.500 Km.

Das Problem bleibt bestehen. Da ich mit den Antworten und den Kosten der Vertragswerkstätte irgendwann mal nicht mehr einverstanden war, bin ich zu einer freien Werkstätte gewechselt.

Dort hab ich eine Batter mit höheren mAh bekommen. Neue Batterie = Problem auf Zeit gelöst.
Nach einem Jahr bzw. einem Winter selbes Problem wieder.
Also Batterie auf Garantie getauscht.

Die Problem tauchten/tauchen aber erneut auf.
Bin jetzt mit mit meinem Mechaniker so verblieben, dass wir auf die kältere Jahreszeit warten und dann mal die Batterie und die Elektronik bei laufenden Motor durchtesten.

Conclusio: Es scheint an der Batterie zu liegen, und dass diese Baureihe beim Anlassen gerne mal viel Saft zieht.
Wenn die Batterie dann nur mehr eine Leistung von ca. 85% hat treten die Probleme auf.

Ich hab in den letzten Monaten noch ein wenig selbst probiert und mir ist etwas aufgefallen:
1. Probleme treten vermehrt dann auf, wenn ich den Zündschlüssel sofort nachdem die Anzeige fürs Vorglühen erlischt auf Stellung ||| bringe.
2. Wenn ich damit warte, bis zB im Sommer die Temperaturanzeige einen kurzen Ruck von sich gibt, gibts keine Probleme.

Ob das jetzt nur subjektive Wahrnehmung ist oder etwas zu bedeuten hat weiß ich nicht.
Da aber auch das Anlassen des Motors mit dem Prozedere unter Pkt 1 länger dauert als wenn ich wie in Pkt 2 beschrieben warte, gehe ich schon davon aus, dass es da einen Zusammenhang gibt ...

Danke, für aktuellen Stand der Dinge...
Hast du einen elektrischen zuheizer? Ich denke es liegt mit auch an ihm und an dem Laderegler der nicht gleich die volle Ladespannung gibt sondern langsam hoch regelt. Das is dann der Moment wo die Spannung einbricht...so kann ich es mir zumindest vorstellen. Werd mal Versuchsweise die Sicherung von Heizer mal ziehen. Würde auch gut erklären warum das immer nur bei kälteren Temperaturen passiert. Wenn es tatsächlich so ist, ist es wohl eine Fehlkonstruktion von Volvo.

Und hat das "Abklemmen" des Heizers was gebracht?

Zitat:

@SPEED_AT schrieb am 24. Oktober 2016 um 08:32:28 Uhr:


Und hat das "Abklemmen" des Heizers was gebracht?

bisher hab ich es noch nicht gemacht. aber es ist ein deutlicher unterschied feststellbar wenn die heizung aus ist. die disco ist wesentlich schneller wieder zuende. mit eingeschalteter heizung bekomme ich teilweise auch das rote ausrufezeichen mit der meldung spannung zu hoch.

aber die eigentliche frage ist ja warum ist das so...das problem hat er ja wahrscheinlich nicht schon bei auslieferung gehabt.

im fehlerspeicher sind die gleichen fehler wie oben erwähnt.

oder ich kauf mir ne batterie für den winter oO die verbaute hat 80 Ah. 100 Ah wird wahrscheinlich nicht passen oder?

An der Batterie liegt es definitiv nicht. Die Batterie entlädt sich irgendwo anders. Ich vermute einen Kriechstrom. Natürlich wird es mit einer neuen Batterie erstmal wieder funzen. Aber der Fehler liegt woanders.

Richtig. Eine neue Batterie bringt nur kurzfristig eine Linderung des Problems. War zumindest bei mir so.
Was die Ursachenforschung angeht, so kann ich nur sagen, dass es vom Gefühl her angefangen hat, nachdem das Zündschloss getauscht wurde.

Ich hab jetzt ein paar Mal an den kalten Tagen einfach länger gewartet bis ich den Schlüssel final gedreht und somit den Motor gestartet hab. Das half.

Okay...und wie lange sollte man warten?

Vom Gefühl her 5 bis 10 Sekunden.
Ich machs aber primär an einem Geräusch fest, das sich anhört, als wenn ein Kondensator laden würde.
Ein Summen dass nach und nach lauter wird. Wenn es seine volle Lautstärke errreicht hat wird noch 1-2 Sekunden gewartet und dann gestartet.

update: mittlerweile total verzweifelt. es wird immer schlimmer. es ist schon so schlimm das während der fahrt das xenon verrückt spielt. willkürliches ein ausschalten. auch wenn der der schalter auf aus steht! die kindersicherung hat es auf einer seite schon zerlegt durch das häufige aktivieren. wenn man alle verbraucher im auto einschaltet bleibt zumindest das licht an aber dafür habe ich dauerhaft disco im auto.
batterietausch brachte keine bessereung.
zündung auf stufe 2 und warten auch nicht.
hab mir jetzt einfach mal für 130 tacken ne neue lima bestellt. wenn das auch nix bringt muss ich auf den sommer warten und die schüssel direkt wieder verkaufen oO

werkstätten auch ratlos.

Hallo,
hier mal eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Fehler:
- Display: Spannung zu hoch
- Über- und Unterspannung in Steuergeräten als Fehler auch vorhanden
- Aussetzen der Anzeigen, der Lüftung und des Radios
- Problem tritt im Winter/bei tiefen Temperaturen verstärkt auf
- Batteriewechsel hilft anscheinend nur für eine kurze Zeit

Meine Schlussfolgerung:
Laderegelung der Lima spinnt oder generelles Elektrikproblem
Begründung: Eine Überspannung im Bordnetz kann auftreten, wenn:
a) die Batterie voll geladen ist und weiter vom Generator versucht wird zu laden
b) die Verbindung zwischen Batterie, Bordnetz und Generator Wackelkontakt hat (Load Dump)

Ich tippe auf a), da viele Komponenten bereits getauscht wurden:
- Ladeendspannung wird zu hoch eingestellt, Batterie stirbt nach und nach
--> Batterieflüssigkeit wird durch Elektrolyse zersetzt (Wasser fehlt)
--> Innenwiderstand der Batterie steigt mit der Zeit an, Kapazität sinkt
--> Spannung wird immer instabiler durch verrigerte Wirkung der Batterie
--> Regelung der Ladespannung wird gestört und regelt falsch
--> Batterie stirbt noch schneller, ev. werden Steuergeräte sogar beschädigt
--> Batterie hat bei nierdrigeren Temperaturen einen höheren Innenwiderstand
Mein Vorschlag für Abhilfemassnahmen:
- Prüfen der Ladeendspannung mit Voltmeter (ev. Oszi) direkt an Batterie und an Bordnetz während und nach längerer Fahrt
- Prüfen der Kabelverbindung zur Lichtmaschine
- Prüfen der Kabelverbindungen des Ladereglers
(nicht nur "duchpiepsen", sondern genaue Sichtkontrolle inkl. aller Steckverbindungen)
- Prüfen, wo die gemessene Bordnetzspannung bzw. Ansteuerung des Ladereglers herkommt
(CAN-Daten oder Sense-Leitung)
Ggf. Sense Leitung oder je nach Fahrzeug den CAN Bus überprüfen (während Problem auftritt)
- Prüfen des Ladereglers und Lima, ev. Austausch (glaub ich aber nicht)
- Ggf. alle Sicherungen, Relais, Kabel- und Steckverbindungen prüfen, wo eine fehlerhafte Spannungsversorgung auftritt (Fehlerspeicher)

Wenn dann die Laderegelung instandgesetzt ist:
- Externes Laden der Batterie
- Falls möglich, Prüfen der Säuredichte (geht bei Wartungsfreien meist nicht)
- Ggf. Tausch der Batterie (wegen Flüssigkeitsverlust, Kapazitätsverlust)

Zur Batterie:
Zumindest bei meinem C70 ist eine reguläre Starterbatterie verbaut, keine AGM oder EFB. Letztere dürfen nicht genutzt werden, da das Bordnetz/Elektronik damit nicht wirklich zurechtkommt.

Dauerhaftes lautes Summen im Motorraum bei Zündung an:
- Prüfen, ob elektrische Unterdruckpumpe dauerläuft
- Prüfen, ob ev. eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem vorliegt
- Ggf. (falls Pumpe oder Unterdruckschalter in Pumpe defekt) elektrische Unterdruckpumpe tauschen

Fragen:
- Welche Strecken werden mit dem Fahrzeug typisch gefahren?
- Welches Fahrzeug betrifft es genau (Typ, Motor, Baujahr)?

Gruss Neo

Kurze Rückmeldung:

Bei Temperaturen von unter -7 Grad war das Auto unfahrbar. Abblendlicht viel immer wieder aus und auch innen spielte alles verrückt. Er erholte sich davon auch nicht, nur wenn die Außentemperatur anstieg. Lima würde jetzt ausgetauscht und bisher ist alles gut.

Überspannung deutet immer auf einen defekten Regler hin. Das kann sporadisch auftreten.

Das mit den speziellen Batterien ist Quatsch, das ist nur ein Verkaufsargument, um mehr zu verdienen. Das war vor 20 Jahren, als die Blei/Antimon durch Ca/Ca oder AG/Ca, abgelöst wurden.
Alle momentan auf dem Markt befindlichen Batterien sind Hochstromfähig 🙂
Wobei die Ladespannung knapp über 15 Volt betragen kann, aber keine 16 Volt. Da ist dann der Regler hinüber.
Moderne Autos laden die Batterie eh nur zu 85-90% auf, damit die Batterie dann schneller mit erhöhter Spannung und erhöhtem Strom, geladen werden kann.

Bei Ford gibt es oben geschilderte Probleme auch, nahezu genauso !

Ursache ist in den meisten Fällen eine überhöhte Ruhespannung, welche die Batterie runterzieht. Irgendwas hindert das Auto daran, in den Ruhemodus zu gehen. So bleiben die Steuergeräte die ganze Nacht unter Spannung.
Bei Ford liegt es meistens am Radio, dann defekter Heckklappen-Taster / vermoderte Kennzeichenleuchten.

Anspringen tut Er, aber die Lima kann nicht genügend laden, weil zu viele Verbraucher zuviel Strom benötigen.
Das zieht die Batterie noch mehr runter, bis das Steuergerät anfängt, einzelne Verbraucher abzuschalten, um sich selbst am Laufen zu halten. Unter 10 Volt können dann auch Relais einfach abschalten, weil die Spannung für die Haltespulen nicht mehr reicht.
Kritisch wird es, wenn die Servo ausfällt !

Das ganze Theater kann man aber leicht mittels Voltmeter lokalisieren, den Ruhestrom mit einer Messzange.
Und, hinterlässt etliche Fehlercodes !
Übrigens, leere Batterien können auch einfrieren 😁

Servus,
ich habe seit ca. 1 Jahr das Gleiche Problem aber bei einem Volvo S80 II T6 AWD 73Tkm
inkl kurzzeitigem totalausfall was auch sehr gesund ist für den AWD.

Lichtmaschine etc alles durch, Batterie auch, Kabel etc alles in Ordnung.

MfG
Matthias

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