Sind wir die letzten "Wilden"?

Hallo Forum,
trotz - oder auch wegen - des Threads "Quo Vadis", der übrigens interessant zu lesen war/ist, möchte ich als neuer User "Grüß Gott" sagen (ja, ich bin ein "Ösi"😉.
Was uns alle ja vereint ist, dass wir vielleicht die letzten "Wilden" sind. Die Jugendforschung behauptet - entgegen der öffentlichen Meinung -, dass die heutigen "Kids" viel zu brav sind. Lebensversicherungen mit 18 und Karriereplanung in der Grundschule. Wer von den heutigen Jungs kauft sich noch ein Motorrad? Der Handel weint.
Schon auf der Castor-Demo hat man viele Pensionisten (Alt-68er) sehen können und die mit der Pyramidenaktion auf den Gleisen waren auch Funktionäre des Landwirschaftbunds, also ältere Semester. Die "Kids" standen daneben und machten Pics mit ihren iPhones. So stellt sich die Frage: Sind wir die letzten "Wilden"?
Vor einigen Wochen gabs eine interessante Meinung in der New York Times dazu (sorry für die freestyle-Übersetzung). Hier der link:
Sind Motorräder passè?

Quo Vadis Motorrad,
noch mal hallo allerseits,
eveleddie

Beste Antwort im Thema

Ich will gar nicht "wild" sein ... ich will Motorrad fahren.

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So siehts´s aus.

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Dieses ganze Separieren zwischen SSP-Rasern, Tourenschwuchteln, Sonntagsschönwetterfahrern und was es nicht alles gibt, kotzt doch einfach nur noch an. Jeder sucht sich seins raus, weswegen er was ganz tolles ist, der einzig wahre Typus Motorradfahrer, der letzte Wilde. So lange die Leute so denken, gibt es kein "wir" außer in diesen jeweiligen Grüppchen. Das ist genau das gleiche widerliche Gebaren wie gegenüber Roller- und Quadfahrern. Wenn ein Feindbild ausgelutscht ist, suchen die Hyänen sich das nächste.

Siehst Du WR, das ist eben der Unterschied. Als Motorradfahrer frotzelt man zwar rum, im Inneren sieht man aber jeden anderen Motorradfahrer als Teil der Gemeinschaft, egal, was für ein Motorrad er fährt. Selbst, wenns ne Harley sein sollte. 😁

Nur nimmt man halt Leute, die Motorrad fahren, um cool zu sein oder die sich durch ihr teures Stück Maschinenbaukunst als harter Biker definieren wollen, nicht ernst. Ich nehme auch Rollerfahrer ernst, wenn es Motorradfahrer sind und diesen nicht nur fahren, weil er so praktisch in der Stadt ist.

Die Einstufung, die man so persönlich für sich vornimmt, hat auch nichts mit gefahrenen Kilometern, Lebensjahren, dem fehlenden Saisonkennzeichen oder der Fähigkeit, eine 4er Vergaserbatterie zu zerlegen und wieder ordentlich funktionierend montieren zu können zu tun.

Es ist eine innere Einstellung und Begeisterung fürs Motorradfahren, nicht für ein bestimmtes Modell, die sich in Gesprächen und Beobachtungen zeigt.

Aber ich schweife hier schon wieder vom Thema ab...

Um zum Thema noch was zu sagen:

Das betrifft nur Leute, die Motorrad fahren. 😉

Ich denke das die Menschheit momentan in einer Phase ist, in der alles da sein soll, aber wo man nix dafür tun muss. Genau dorthin geht natürlich auch die Richtung der werbung und der Industrie. Wären ja blöd wenn sie am trend vorbei produzieren würden. Nur mehr zu Hause sitzen und alles von dort aus organisieren und liefern lassen. Aber ich denke, das sich dieser Trend nur eine Zeit lang halten wird. Weil er mehr oder weniger ein relativ inhaltsloses Leben in zunehmender Abhängigkeit darstellt. Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser Optimist, may be, aber ich glaube schon daran das sich die Menschen wieder darauf besinnen werden, das das reale Leben viel geiler ist als es die beste Konsole simulieren kann. Und das Begriffe wie Freundschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt mehr Inhalt haben als das ganze Internet. Und in dieses Gefühl passt dann auch wieder ein Motorrad.
Ich praktiziere noch die Version Leben 1.0 und da kommt mir kein upgrade drauf. Ich will nicht alles fertig serviert bekommen - ich koche selbst!🙂

Also Pizza bestell ich schon ganz gerne *G*
Jede Generation ist anders, hat andere Interessen und Ziele,
finde ich auch gut.

Es ist ja auch egal wieviele noch Motorrad fahren.
Der Spaß für mich bleibt derselbe.

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Aber es wäre schöner wenn man dort wo man sich so rumtreibt mehr gleichgesinnte treffen würde. Ich finde ja auch, dass Motorräder das Straßenbild ungemein verschönern.

Nö, sind doch nicht alle Motorradfahrer meine Freunde, nur weil sie Motorrad fahren ... Ich hab auch Freunde, die nicht Motorrad fahren. Und ich fahre mit den den Freunden Motorrad, weil sie Freunde sind - und nicht, weil sie ein Motorrad haben. Allerdings kann ich mit Freunden, die kein Motorrad haben, nicht Motorrad fahren - was ich sehr bedauere. Andererseits sind auch genug Schwachmaten auf Motorrädern unterwegs.
Ich kanns mir aussuchen.

Zitat:

Original geschrieben von Meriva-Berlin


Also Pizza bestell ich schon ganz gerne *G*
Jede Generation ist anders, hat andere Interessen und Ziele,
finde ich auch gut.

Es ist ja auch egal wieviele noch Motorrad fahren.
Der Spaß für mich bleibt derselbe.

Sehe ich auch so. Ich bin einspurig unterwegs seit ich mit den Füssen auf die Rasten komme und das wird so bleiben, bis ich nicht mehr aufs Möp raufkomme. Und selbst dann - kaufe ich mir eben ne Beiwagenmaschine, die kann nicht umfallen und ich kann bequem raufkraxeln.😁

Alteisen zu fahren und zu schrauben ist einfach was schönes!🙂

Ich denke auch, dass das Motorrad bei jungen Leuten (bis 25) hauptsächlich durch das Auto verdrängt wird. Es gibt einfach viel mehr Autos pro Familie als früher. Ich kann mich noch gut erinnern, dass auf dem Parkplatz vor meiner Schule noch mehr Lehrerautos standen als Schülerautos Anfang der 90er. Als ich dann '97 Abi gemacht habe hatte man schon Probleme einen Parkplatz zu bekommen und das Verhältnis war eher 6 Schülerautos je 1 Lehrerauto.

Hinzu kommt, dass auch kleine Autos zunehmend stärker motorisiert sind und schneller werden. Da kann man auch schon Spaß mit haben (natürlich weder Vergleich noch Ersatz zum Motorrad fahren). Aber ich glaube es wird einfach gar nicht mehr nach etwas anderem gesucht. V.a. nachdem ja auch schon früher hinter Steuer beim Auto gelassen wird.

Früher war es sicher so, dass man sich aus Kostengründen erstmal ein motorisiertes Zweirad geholt, weil ein Auto nicht drin war. Mittlerweile ist ein Auto irgendwie sehr oft drin (keine Ahnung ob mehr gearbeitet wird, oder die Eltern mehr dazutun, oder weil man einfach in der Familie eh mehr Autos hat und sich die Jugendlichen dann eins leihen können). Und dann zu den Kosten noch ein Motorrad dazu zu stellen ist einfach überhaupt nicht mehr drin.

Ich glaube mit "Wild" sein an sich hat das damals wie heute nur mt wenigen zu tun gehabt. Und es gibt ja zahlreiche Sportarten/Freizeitaktivitäten die viel populärer geworden sind wo man sich auch einen Kick abholen kann, sprich die vom körperlichen Gefühl her sich ebenfalls risikoreich anfühlen.

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Nö, sind doch nicht alle Motorradfahrer meine Freunde, nur weil sie Motorrad fahren

Du musst nicht mein Freund sein, um Teil einer Gemeinschaft zu sein. 😉

Wir sind nicht die „letzten Wilden“, wir sind die „alten Wilden“!

Die „neuen Wilden“ sitzen schon in den Startlöchen. Es dauert nicht mehr lange und diese Spezies wird links und rechts an uns vorbeifliegen. Emmisionsfrei, angetrieben von einem bürstenlosen Gleichstrommotor und einen Sack voll Hochleistungsakkus unter’m Arsch.

Bei Treffen am Café gehören Grundsatzdiskussionen über Schmierölverhalten und Ventilschaftablagerungen am Auslassventil der Vergangenheit an. Vielmehr stehen die da, in der Linken den Cappuccino oder den Energy-Drink, in der Rechten das iPhone und laden sich mit Hilfe von Apps per W-LAN die neuesten Mappings auf Ihre Kisten. Zu 100% angepasst auf die Hausstrecke hoch uff’n Harz oder sonst wo hin.

Dieser Wandel wird wohl langsam eintreten, aber er wird kommen. Und eines Tages werden unsere Moppeds samt uns bestaunt werden, wie ich kürzlich eine Selfmade Enfiled Diesel mit 1-Zylinder Hatz-Rüttlermotor auf dem Furkapass bestaunte.

Die schöne, neue Welt lässt grüßen...

Motorradfahren bedeutet für mich Freiheit auf zwei Rädern und macht vor allem Spaß.
Deswegen braucht mit mir auch niemand über Sinn oder Unsinn des Motorradfahrens zu diskutieren. Den Spaß lass ich mir nicht nehmen.
Und wenn jemand meint, dass was wildes dabei sein sollte, na ja...dann ist halt was wildes dabei.
Ich finde es besser, als wilder Alter betitelt zu werden, als wenn mich jemand als Lahmar... bezeichnet.

Ein wilder Gruß vom wilden Cruisersteve.

Braucht ein E-Motor ein Mapping? 😉

Wahrscheinlich werden Soundprofile getauscht. "Tausche 96er 916 Ducati mit offenen Termignonis gegen KTM LC640 mit Akra-Racing" und über (illegales) Tuning der Soundsysteme gefachsimpelt, die eigentlich nur Fussgänger vor dem geräuscharmen Fahrzeug warnen sollen. 😎

Das Thema erinnert mich irgendwie sehr an nen alten Thread, der sich mit der Frage beschäftigt ob Motorradfahrer aussterben.
Eigentlich wollt ich jetzt nen langen Text schreiben, aber Wraithrider hat eigentlich schon den Kern gesagt. Mittlerweile ist Motorradfahren genauso teuer wie Auto fahren, da muss man sich schon gut überlegen ob man sich beides leisten kann und will. Als erstes Gefährt siegt dann in der Praxis oft das Auto, einfach weil es allwettertauglich ist, ein Autoführerschein für den Beruf hilfreich ist, mehr Stauraum bietet und man keine Schutzkleidung tragen muss, die abseits vom Motorrad eigentlich nur im Weg ist und stört.
Ich überlege mir jedenfalls immer zweimal ob ich mir einen ganzen Tag in der Uni oder Stadt in kompletter meist sehr warmer Montur antue.

Außerdem ist es auch echt schwer in Deutschland überhaupt erst aufs Motorradfahren angefixt zu werden. In der Öffentlichkeit gelten Motorradfahrer ja meist als Raser mit kurzer Lebenerwartung. Im fernsehn gibts zwar 1000 und ein Automagazin, aber abgesehen von Moto GB und SBK WM sieht man nirgendwo Motorräder, nichtmal in der Werbung. Wie soll man da ohne Familienhintergrund auf die Idee kommen, dass Motorradfahren toll sein könnte?

Ich bin 23 Jahre alt, also genau in der aussterbenden Gruppe und bekomme von Freunden und Bekannten zum Thema meistens zu hören:
- zu teuer
- zu gefährlich
- hab doch ein Auto, damit bin ich viel flexiebler
- hab ich mich noch nie mit beschäftigt

Wenn ihr keine jungen Leute kennt, die Motorrad fahren, könnte das unter Umständen an eurem eigenen Alter und der Gesellschaft mit der ihr euch umgebt liegen? Seit meine Schwester den A1 gemacht hat, erzählt sie mir jede zwote Woche, dass sie wieder von jemandem aus der Klasse, Parallelklasse, eine Klassenstufe höher oder dem Sportverein erfahren hat, dass er selbst Motorrad fährt oder grade anfängt den Schein zu machen. Wenn man sich nicht auf iwelchen Klasse C Landstraßen versteckt, sondern mal typische Treffpunkte an den Heizerstrecken (TM) ansteuert, dann hat man auch regelmäßig junge Menschen unter den Helmen und sogar mit Frauen klappt es: Die ein oder zwo im Jahrzehnt, die nicht nach wenigen Minuten angewidert von mir weg rennen, haben mit erstaunlich hoher Wahrscheinlichkeit (in Relation zur Gesamtpopulation) auch was mit Motorrädern am Hut.

@shnoopix
Da bin ich eisern, ich hab sogar meine Motorradjacke an wenn ich nicht Motorrad fahre. Ich hab nämlich gar keine andere und finde sie bequem.

@ottifant
Was soll an Komfort bitte inhaltslos sein? Also ich sehe keinerlei Inhalt darin, wenn ich für jeden Einkauf in den Laden fahren muss, erst recht nicht wenn es sich um große Gegenstände handelt, wo ich dann ne Dose oder gar nen Anhänger bräuchte, statt mich mal kurz auf's Moped zu schwingen.
Und ich bin optimistisch, dass die Menschen iwann auch die großen Vorzüge der digitalen Welt erkennen und anerkennen, statt immer wieder runter zu beten, wie toll doch das alte Leben gewesen sei. Zumal Ehrlichkeit, Freundschaft und Zusammenhalt im Offline-Leben nicht mehr oder weniger relevant sind als im Online-Leben. Es ist völlig widersinnig, diese Begriffe heraustrennen und nur für einen Teil des Lebens reservieren zu wollen. Entsprechend hat das auch nichts mit Motorrad oder nicht Motorrad zu tun.

@Lewellyn
Ich beziehe mich ausdrücklich nicht auf's Rumfrotzeln wie man das zwischen Harleys, Zylonentankern und Joghurtbechern so macht. Ich meine genau das wovon du sprichst, die Abgrenzung zwischen Motorradfahrern und Leuten die Motorrad fahren. Zum Beispiel wie praktisch es in der Stadt und bei der Parkplatzsuche mit nem Zweirad ist, das ist auch für mich ein ganz ganz großer Grund für ein Motorrad. Kein Grund, jemand anderem abzusprechen, deswegen ein Motorradfahrer zu sein. Genau wie ich weiterhin Motorradfahrer wäre, auch wenn ich ne Bank ausraube und das Motorrad als Fluchtfahrzeug benutze.
Ne, ich kann diese willkürlichen Abgrenzungen einfach nicht leiden.

P.S.: Die Zukunftsvision mit den Elektromotoren hat was. Aber dafür braucht die Akkuentwicklung noch ein oder zwo Jahrzehntchen.

Hallo Forum!

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Braucht ein E-Motor ein Mapping? 😉

Ich denke, sollte es soweit kommen, wird es auch verschieden optimierte Elektromotoren für Motorräder geben.

Die mit den hohen und schmalen Läufern, die keine so hohen Drehzahlen vertragen, auf ihre Breite bezogen aber viel Drehmoment abgeben und diejenigen mit den langen Läufern (Rotoren) aber mit kleinem Durchmesser, welche für hohe Drehzahlen gedacht sind und leistungsoptimiert sind.

Und es werden sich wieder Leute darüber streiten, welches das bessere Konzept ist.

😉

Alles Gute!

Ramses298.

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