Sicherheitstraining, ADAC / Verkehrswacht - Ab wann sinnvoll ?
Hallo,
ich fahre seit dezember auto, nicht jeden tag, erstmal v.a. an wochenenden oder vllt. hin und wieder abends noch mal zum einkaufen.
Nun brach der winter herein, und ich merke schon, dass meine unsicherheit, was das fahren bei glätte, schneematsch etc betrifft, stört.
(siehe mein thread mit felgenschrammer, kam durch zögern zu bremsen mangels einschätzung, wieviel ich das hätte können ohne zu schlittern, zustande, also letzendlich doch noch etwas zu schnell in der kurve)
Ist es mit meiner wenigen fahrerfahrung schon sinnvoll, so ein Fahrsicherheits training zu absolvieren, wie es der ADAC oder die Verkehrswacht (unterschiede zw. den beiden programmen?) anbieten?
Der einwand mancher, man solle erstmal das fahrzeug bei gutem wetter richtig beherrschen, klingt ja sinnvoll... andererseits... möchte ich nicht selbst, mitten im verkehr, ausprobieren, wie man bei winterwetter so sein auto unter kontrolle behält ;-) Oder mir komische sachen angewöhnen.
Zur fahrzeug-beherrschung: ich bin eher kein "naturtalent", was das fahren angeht, und fahren ist für mich auch nur mittel zum zweck - ein leidenschaftlicher autofahrer bin ich nicht.
Vor wenigen wochen, nach umstieg vom fahrschul diesel auf meinen kleinen benziner, würgte ich diesen an jeder 3. ampel ab. Dank sonntaglicher supermarktparkplatz-übungen ist das drastisch zurückgegangen ;-) Aber komplett "in fleisch und blut" ist das alles noch nicht.
Beste Antwort im Thema
Der Sinn eines Fahrsicherheitstrainings ist es nicht, das Driften, die Viertelmeile oder Burnouts zu üben 🙄.
Es trainiert das Erkennen, das Vermeiden und bestimmte Bewegungsabläufe von und für Notsituationen. Gerade für Fahranfänger ist es sehr sinnvoll, ehe sich bestimmte Fehl-Muster einschleifen. Natürlich kann man den Nutzen nicht in Statistiken für Freunde des spitzen Bleistiftes pressen. Ich habe über eine Million Kilometer mit zwei- und vierrädrigen KFZ auf dem Buckel, lerne heute noch dazu und bin oftmals erstaunt, wie schnell gerade die Fahränfänger lernen und am Ende des Trainings den "Möchte-Gern-Semi-Profis" die Hacken abfahren - eben weil sie viel schneller die optimierten Abläufe automatisieren.
Hauptsächlicher positiver Effekt eines derartigen Trainings - man verliert die ANGST und erwirbt SICHERHEIT - und dies schützt vor fatalen Fehlreaktionen in Schreckmomenten, in denen es auf Ruhe und Gelassenheit ankommt.
Mich würde wirklich mal interessieren, welche "Skeptiker" wirklich schon ein oder besser mehrere FaSi-Trainings mitgemacht haben oder ob da die Sofa-Professionals Weisheiten verbreiten.
110 Antworten
Zitat:
@Peperonitoni schrieb am 4. Februar 2015 um 17:27:01 Uhr:
nee du musst ruckartig auf die Bremse treten, nicht wegen tempo das du fährst.Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 4. Februar 2015 um 17:23:19 Uhr:
Wahrscheinlich war ich zu langsam (<60).
Ich meinte, dass ich schon stand, bevor die Automatik eingriff. Der Bremsvorgang war im Ganzen zu kurz.
Fast jeder schafft auf Anhieb eine Vollbremsung. Jedenfalls wenn er normalerweise nen Handschalter fährt und dann zum erstenmal mit Automatik fährt 😁
Zitat:
@Halloele schrieb am 4. Februar 2015 um 18:16:04 Uhr:
Fast jeder schafft auf Anhieb eine Vollbremsung. Jedenfalls wenn er normalerweise nen Handschalter fährt und dann zum erstenmal mit Automatik fährt 😁
YMMD 😁
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Zitat:
@Knergy schrieb am 30. Januar 2015 um 21:37:20 Uhr:
Sechs Seiten Text und hier werden nur die Möglichkeiten erörtert, ob sich das optimale Verhalten bei bestimmten Gefahrensituationen sowie diverse Korrekturen (Sitzeinstellung, etc) lohnt. Ein mir ganz wichtiger Punkt geht dabei unter, nirgendwo sonst erlebt man den Grenzbereich mal so richtig intensiv. Nicht das man in bestimmten Situationen besser agiert, sondern das man mal einen ungefährlichen Abflug selber mit erlebt.Der Slalomparkour mit Wasserfontänen oder anderes vermittelt ein ganz anderes Bild. Von außen sieht das sehr leicht aus, wer das selber aber mal bei den dort gefahrenen Geschwindigkeiten mitgemacht, überdenkt vielleicht mal doch seinen Fahrstil. Dieses Gefühl, eigentlich im Training viel zu langsam zu sein und dennoch keine Chance haben, wird womöglich doch einige Unfälle verhindern. Solche Manöver "live" auf der Straße enden im Normalfall ganz anders, da kommt eine Hauswand/ein Baum/eine Laterne staht dem Auslauf.
Genau das ist das wichtigste.
Ich habe mein erstes Fahrsicherheitstraining wenige Monate nach Erhalt meiner Fahrerlaubnis absolviert und habe an dem Tag folgende Erkenntnis nach Hause genommen: "Du kannst ja mal GAR NIX." Von dem meisten fahranfängertypischen Unfug habe ich mich ferngehalten und bin fürderhin recht gesittet gefahren, was ich nicht nur der disziplinierenden Wirkung eines angemessen versoffenen Benzinmotors, der wüste Heizerei an der Tankstelle gnadenlos bestraft und vorausschauendes Fahren belohnt zuschreibe, sondern vor Allem der Erfahrung, wie hilflos man sich fühlt, wenn man im eigenen Auto nur Beifahrer ist. So will man sich niemals "in der Realität" auf der Straße fühlen. Wer halbwegs klar in der Birne ist, den bremst so ein Training erstmal ein, jugendliches Testosteron hin oder her.
2008 dann das zweite Training, dort fand ich die Übungsaufgaben immer noch recht sportlich, aber beherrschbar. Am Samstag schließlich habe ich mein drittes Training absolviert, aus organisatorischen Gründen (wurde vom Saabclub organisiert, und man rechnete mit einer sehr heterogenen Gruppe) wieder ein Basistraining. (Im Endeffekt hatten die meisten aber schonmal ein oder mehrere Trainings erfahren, so daß der Tag insgesamt etwas zwangloser und spaßorientierter wurde). Diesmal ging mir das "fahren" im Unterschied zu den beiden vorherigen Trainings recht locker von der Hand. (Alle 3 Trainings hatte ich mit völlig fahrhilfenlosen Autos absolviert, noch nichtmal ABS haben die Karren, da ist selbst ein einfaches Bremsen mit Ausweichen gar nicht mehr so trivial, wenn man sowas zum ersten Mal macht.)
Gleiches konnte man auch bei den anderen Teilnehmern sehen, die - teilweise schon vor Jahren - so ein Training absolviert hatten: die konnten auf der Gleitfläche auch alle die vor Ewigkeiten einmal antrainierten Handlungsmuster wieder abrufen. Daraus folgt: man lernt eben doch etwas, auch "nur an einem Tag" - und hat auch später wirklich etwas davon.
Auch von uns Fortgeschrittenen hielt aber niemand den Kurs für verschwendet: alleine die Vorführung der Bremswege aus 30, 50 und 70km/h war es wert. Natürlich weiß man, was da passieren wird. Brems- und Anhaltewege zu berechnen lernt man ja schließlich in der Fahrschule, nicht wahr? Die Abstände und Geschwindigkeiten aber mal wieder tatsächlich zu sehen und zu erleben und dahingehend eingenordet zu werden tut auch einem alten Hasen ganz gut.
Fazit: ein Fahrsicherheitstraining tut JEDEM gut. Dem Fahranfänger (sobald sich die Bedienung des Fahrzeuges eingeschliffen hat) genauso wie dem "Profi". Und auch gelegentliche Wiederholungen sind ihr Geld absolut wert - denn irgendwann schleichen sich bei jedem Nachlässigkeiten ein.