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service-techniker

Themenstarteram 28. November 2007 um 20:57

hi leute,

ich studiere fahrzeugtechnik und muss als prokektarbeit einen multiple-choice test für werkstattmitarbeiter in sachen elektronik machen. als vorgabe wurde mir gegeben die tätigkeit eines Service-Technikers zu analysieren. kann mir da jemand helfen, was genau macht ein Service-Techniker genau in der Werkstatt? und vorallem in richtung elektronik? macht er viel mit obd?

freue mich auf eure antworten.

ciao

forrest

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9 Antworten
am 29. November 2007 um 11:26

Hallo Forrest

 

es gibt 2 Arten von Service Technikern. Zum einen die, die Ihren Servicetechniker beim Vertragshändler (also im Werk) gemacht haben und diejenigen, die ihn an der regionalen Handwerkskammer gemacht haben.

Alle Kfz Techniker Meister haben automatisch den zuletzt erwähnten Servicetechniker. Er ist Bestandteil der Meisterausbildung und nennt sich glaub ich Teil 1 oder 2. Der praktische Teil auf jeden Fall. Ich selbst war auch auf der Meisterschule und habe diesen Teil mitgemacht.

Man ist überwiegend mit der Meßtechnik beschäftigt. Vorraussetzungen sind Systemkenntnis und elektrisches Verständnis. Das, woran es den allermeisten deutschen freien Werkstätten fehlt. An der Handwerkskammer bekommt man die Fahrzeugtechnik nur sehr allgemein vermittelt, während die Servicetechniker von Audi, Mercedes, BMW usw. z.B. sehr genaue Systemkenntnis auf Ihren Fahrzeugen haben (die jeweilige Marke).

Ich selbst hatte mein Leben lang bei Audi gearbeitet und habe immer noch sehr gute Beziehungen zu denen, die ich heutzutage sehr häufig in Anspruch nehme um einfach am Ball zu bleiben. Freie Werkstätten mit Ihren allgemein ausgebildeten Servicetechnikern hängen da um Galaxien hinterher, da Sie einfach kaum Chancen haben an fundierte Herstellerinformationen zu gelangen. Ich glaube, die Lage ganz gut einschätzen zu können, da ich überwiegend in freien Werkstätten mit Spezialdiagnosegeräten unterwegs bin, die nahezu alles können wie die Originalgeräte. Wenn ich diese vorführe merkt man meistens, dass die Werkstätten damit total überfordert sind. Sie machen eben überwiegend Teiletauscherarbeiten und haben von Fehlersuchstrategien mit richtigen Diagnosegeräten noch nicht viel gehört. Ok, woher auch....

Lange Rede, kurzer Sinn, ein Servicetechniker beschäftigt sich also überwiegend mit Fahrzeugelektronik & zwangsweise auch sehr stark mit Diagnose. In heutigen Fahrzeugen kannst du nicht mal einen Ölwechsel machen, ohne anschließend ein Diagnosegerät anzuschließen. Systemkenntnis ist das Stichwort, wo es buchstäblich drauf ankommt. Nur wer genau weiß wie ein System funktioniert und alle dazugehörigen Sensoren, Aktoren und Signalverläufe kennt, ist in der Lage Fehler im Fahrzeug zu finden.

Alle anderen Arbeiten wie z.B. Bremsen erneuern, Reifen wechseln, Kupplung wechseln, Achsvermessung etc. werden von normalen Kfz-Mechanikern bzw. heute Servicemechanikern erledigt. Alles wo Ströme fliessen und Funken fliegen, wird von Servicetechnikern erledigt. Ausnahme vielleicht, wenn bei nem alten Golf 2 irgendwas an der einfachen Elektrik defekt ist. Das bekommen die Mechaniker teilweise auch noch hin.

Da das ganze Thema sehr komplex ist und Du im Rahmen deines Studiums sicherlich exakte Informationen brauchst, biete ich Dir an mich persönlich zu kontaktieren, falls Du darüber noch mehr erfahren möchtest.

Gruß

Kai

am 2. Januar 2008 um 16:50

Das hat nichts mit den Angestellten an sich zu tun, sondern einfach nur mit der miesen Mentalität vieler Arbeitgeber! Die meisten freien haben so gut wie kein Spezialwerkzeug, geschweige den Oszilloscope Vergleichsbilder noch das Interesse sich um Daten zu mühen.

Dank der zahlreichen richtig guten Diagnosegeräten gibt es massig Fehlersuchpläne und Möglichkeiten an Infos zu gelangen...aber Pustekuchen...wird einfach nicht gemacht. Mein alter Arbeitgeber hat es sogar verboten solhe Funktionen zu benutzen...

Früher waren auch Ketten, wie ATU und so eingeschlossen, die konnten nen Ölwechsel

und Bremsen vieleicht erledigen, aber sobald da ne Fehlermeldung drin war, die nicht nach

Tausch des Teils behoben war, wurden die Kisten zu den Vertragshändlern geschoben.

Inzwischen hat selbst ATU das realisiert, wahrscheinlich als einer der ersten Kettenbetriebe

und Diagnosezentren ins Leben gerufen :

http://www.autoservicepraxis.de/sixcms/detail.php?id=565222

Da kommen dann Leute hin, welche früher bei den Vertragshändlern evtl. gute Jobs hatten,

und auch Spass an der Sache, nicht die ganzen kleinen "Lass mich mit den Strippen in Ruhe"

Typen. Die können weiterhin Ihre Kenntnisse in Mechanik, auch da gibt es wirklich gute,

vor denen man den Hut ziehen muss, bei den Kettenbetrieben austoben, und die anderen

können sich spezialisieren.

Heutzutage wirklich in beidem Top zu sein, ist auch meiner Meinung nach zu viel.

Beim Golf 2 und 3 konnte jeder mit nem Multimeter beinahe jeden Fehler finden,

aber versucht das mal bei Fahrzeugen 2 Generationen weiter, wie bei aktuellen Modellen.

am 2. Januar 2008 um 19:35

Das meiste ist auf Geiz zurück zuführen, was nützt mir ein Top Bosch Tester und Spezialwerkzeuge, Bücher und Lehrgänge wenn man das nicht bekommt bzw. nicht leisten kann? Bei den heutigen schlechten Löhnen wird es sehr schwer sich weiter zu bilden....weis das aus Erfahrung!

 

Und ATU....wer dort hinfährt....naja, sagen wir es so, hab 6 Wochen da gearbeitet und selbst gekündigt! Lehrgänge gibt es da auch nur wenn man bewiesen hat, das man*räusper* verkaufen kann.

am 3. Januar 2008 um 19:24

@Mcunbekannt

Wenn du auf deinem Roß sitz kann mann dich in der schwindel erregenden Höhe noch erkennen?

Hast du auch hier mal in den VW-Foren ein wenig über die Heldentaten deiner Audi-Werkstatt-Heroen gelesen?

Den Marketing-Gag mit der Temperaturmessung des ATF per Diagnosegerät kennen sogar die dummen freien Werkstätten.

Was anderes außer Teiletauschen macht man denn in einer Audiwerkstatt?

Das einzige wo ich dir zustimmen kann ist das es eine Vertragswerkstatt einfacher hat wg. informeller Unterstützung durch den Hersteller und die Tatsache das man nur ein Fabrik behandelt.

Da haben freie Werkstätten so sie denn wollen aber auch einige Quellen.

Und wer hier von euch rumheult, weiterbilden kann man sich immer man muß nur wollen. Oder man hat kein Interesse dann hat man eh den falschen Beruf.

Auch haben heute weder Multimeter noch Scope ausgedient. Viele verlassen sich viel zu sehr auf den Fehlerspeicher wenn da aber nicht drin steht oder unplausibel? Die Paramterprüfung gibt auch nichts her. Fahrzeug hat aber trotzdem Fehler xy.

Mfg

pleuel

am 4. Januar 2008 um 12:17

Komisch...ich kann mir so gut wie garnichts leisten...müsste eh fürn Service Techniker 6 Wochen ne Unterkunft mieten, da die nächste Kammer 200km entfernt ist und nen Meister kommt so mal eben auf über 20.000€....aber hauptsache Maul aufreissen.... Wie den auch alles bei den asi Werkstätten die mit 9-10€ brutto ankommen und man noch weit fahren darf....so gut wie keine Spezialwerkzeuge existieren oder sonst was.

Kenne sehr viele Firmen und keine ist wirklich seriös oder vernünftig geführt.

am 18. Januar 2008 um 16:31

Weiß ja nicht ob du dort wo du arbeitest dir die Ersatzteile selber schmiedest.

Aber falls ihr doch einen Lieferanten habt könntest du dich bei dem erkundigen, sehr viele bieten über ein breites Spektrum ganzjährig Lehrgänge an. Teilweise kostenlos teilweise mit Kosten verbunden. Nur um ein paar Beispile zu nennen WM, Stahlgruber, Matthies usw. selbst die Hersteller wie Bosch, Eberspächer, Pierburg usw. bieten Lehrgänge an. Desweiteren kann man sich Schulungsunterlagen schicken lassen.

Im Internet gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten.

Also alles keine Ausrede. Man muß dazu weder Meister noch Servicetechniker sein.

Mfg

adhaesive

am 19. Februar 2008 um 19:42

Tach.

Heute ist man in der freien Werkstatt auf dem gleichen Stand wie in einer Vertragswerkstatt. Man(der Cheffe) muß das nur wollen. Es gibt durch Großlieferanten oder Verbunde (z. B. 1A, meine Werkstatt, Auto Auto,...-in denen man für relativ wenig Geld mitmachen kann) immer Schulungen und auch Literatur die nötig ist/sind um an aktuellsten Fahrzeugen Reparaturen und Services durchzuführen. Auch ist es einer freien Werkstatt möglich Steuergeräte-Updates durchzuführen, alles was auch eine Vertragswerkstatt macht. Auch über aktuelle Rückrufaktionen die noch nicht in die Öffentlichkeit gedrungen sind weiß eine gute freie Werkstatt Bescheid wenn sie einem Verbund angeschlossen ist. Die freie Werkstatt muß dazu nur bereit sein ein wenig Zeit und auch ein paar Scheine in die Hand zu nehmen. Aber von nix kommt nix.

am 20. Februar 2008 um 17:16

Hallo zusammen- So einfach ist's indes nicht, klar gibt es viele Universelle Testgeräte (Delphi, Gutmann, Bosch etc.) Alle diese Firmen müssen die Daten vom Hersteller kaufen- und diese geben die Daten erst nach einer bestimmten Dauer Frei, da sie dazu verpflichtet sind. Da sind die Hersteller der Geräte im Vorteil, die die Komponenten selbst Herstellen, aber auch die dürfen die Daten erst verwenden, nach dem O.k. des Autokonzerns. Deshalb ist es für freie Werkstätten kaum möglich in der Elektronik von 1jährigen Autos etwas zu machen.

Freie Werkstätten habens dennoch besser, weil sie sich auf die arbeit konzentrieren können und nicht Gedanken an Anforderungen (die stetig Steigen) wie Ausstellraum, Betriebsgrösse und Verkaufszahlen machen müssen.

 

Gruss

 

 

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