Sechszylindermotoren, V kontra Reihenmotor
Hallo Leute,
mich beschäftigt immer wieder das Thema, wer denn nun die besten Motoren, insbesondere die besten 6-Zylinder baut und welche Bauform am besten ist.
Ich hab mich selbst schon reichlich mit Motorbau (allerdings nur theoretisch und hobbymäßig!) befasst und kenne einige unterschiedliche Konzepte.
Nun möchte ich mal Eure Meinungen zu den Konzepten und den Vor-/Nachteilen erfragen.
Ich habe seit längerem den Opel Omega B mit 2,5 Liter V6. Ich war gleich verblüfft was für ein gutes Ansprechverhalten und nutzbares Drehzahlband dieser Motor aus nur 2,5 Litern Hubraum bieten kann. Auch die Laufruhe finde ich gut.
Ist der V6 eigentlich irgendwie gekapselt, oder ist die Dämmschicht unter der Motorhaube das einzige was etwas dämpft?
Gibts irgendwo im Netz eine detailierte Aufrisszeichnung verschiedener Motoren, insbesondere der Opel V6 24V? Würde mich über Links zu derartigen Seiten freuen!
Auch würde ich gerne Drehmoment und Leistungskurven von meinem Motor sehen, leider fand ich beim googeln sowas bisher nicht.
Was meint Ihr, was war besser, die Opel Reihen-6-Zylinder oder die danach kommenden V6-Zylinder-Motoren?
Was sind Eurer Ansicht nach die Vor-/Nachteile beider Konzepte?
Welcher Hersteller baut zur Zeit die besten 6-Zylindermotoren überhaupt?
MfG.
T74
70 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Audi baute aber "nur" einen Reihenfünfer ein.
Und V6-Motoren --- für die dann diese Aussage:
Zitat:
was die Kühlung angeht, muss ein V6 nicht unbedingt besser zu kühlen sein. Bei frontgetriebenen Fahrzeugen (Vectra C) ist vorne die gut zu kühlende 1. Zylinderbank, und hinten, wo kein Fahrtwind ankommt die 2. Bank, welche zu Kopfdichtungsproblemen durch Überhitzung neigt.
NICHT gilt.
Darauf bezog ich mich.
Zitat:
Das Problem liegt darin das der Motorenschwerpunkt bei einem Fronttriebler mit Reihenmotor längs immer weiter vor die Achse rückt und je mehr Zylinder desto spürbarer wird das.Nicht umsonst gelten die Audis nicht gerade als Handlingwunder und neigen zum stuckern.
Das gilt doch aber für die Audi-Modelle mit V6-Motoren genauso, oder?
Zitat:
Den Reihensechser quer eingebaut gibts bei Volvo immer noch.Die bauen einen Reihenfünfer und Sechser sowie einen V8 Quer ein.
Im neuen S80? (Mit dem habe ich mich noch nicht näher befaßt.)
Zitat:
Und bei Audi glaubte man das geht nicht mal mit Fünf Zylindern.
Und auch nicht mit dem 90°-V6. (Deswegen mußte ja VW für seine Quermotor-Autos extra den VR6 entwickeln.)
Ein V6 ist erheblich kürzer als ein Reihenmotor,er dürfte kaum länger als ein Vierzylinder sein.Das Problem das der Schwerpunkt des Motors zuweit vorne ist haben sie trotz V6 immer noch,haben sie schon mit dem Vierzylinder.Allerdings schaffte es Audi bei den aktuellen Modellen den Motor weiter nach hinten zu setzen damit die Probleme vermindert werden.
Kühlungsprobleme mit den hinteren Zylindern hat jeder Motor aber das sollte nach 100 Jahren Bauzeit der Technik kein wirkliches Problem sein.
Jap,im S80 wird ausser dem Reihenfünfer auf jeden Fall noch der Reihensechser verbaut,der ist mittlerweile kürzer als der Fünfzylinder,und der V8 soll dort auch kommen.Nur mit dem SUV dürfte der Motor auch kaum refinanziert werden können.
Zum Thema VR6,ist eben typisch VW.Warum einfach wenn es eine komplizierte Lösung gibt.Kompakte V6 die auch quer reinpassten gab es aber ja schon bei anderen herstellern.Das die dann nicht überall verbaut wurden wo sie theoretisch reingepasst hätten ist wieder ein anderes Thema. 😁 in Sachen Finanzen nicht viele so schmerzunempfindlich wie VW-Fahrer.
Kann man denn beim V-Motor etwas genaueres zum Winkel sagen?
Ich meine hat der Gabelwinkel Auswirkungen auf die Motorcharakteristik?
Ansonsten scheinen mir die Aussagen hier ja teils etwas widersprüchlich zu sein, was mich auch nicht wundert, denn verschiedene Hersteller setzen ja auch auf unterschiedliche Konzepte.
Ich muß unbedingt mal einen BMW Reihen-6-Zylinder fahren, nachdem der immer wieder so gelobt wird. Meine letzte Fahrt darin liegt schon viele Jahr zurück und da saß ich zudem auch nicht selbst hinterm Steuer, war ein BMW 528i mit Automatik.
Ich bin sehr anspruchsvoll, was den Sound angeht, aber bisher gefielen mir die V6-Motoren immer sehr gut, wenn auch besser noch mit 2 Zylindern mehr. 🙂
Wenn man jetzt einen Vergleich, zwischen dem 2,8 Liter BMW-Motor und dem 2,5 Liter Opel V6 im Omega anstellen würde, den ich zur Zeit fahre, wie sähe es dann in Punkto Durchzugskraft aus niedrigen Drehzahlen heraus aus? Ist der BMW-Reihenmotor da besser als mein V-Motor oder nimmt sich das nicht viel? Liegen ja immerhin noch ca. 300ccm Hubraum zwischen den beiden.
MfG.
T74
Zitat:
Original geschrieben von T74
Wenn man jetzt einen Vergleich, zwischen dem 2,8 Liter BMW-Motor und dem 2,5 Liter Opel V6 im Omega anstellen würde, den ich zur Zeit fahre, wie sähe es dann in Punkto Durchzugskraft aus niedrigen Drehzahlen heraus aus? Ist der BMW-Reihenmotor da besser als mein V-Motor oder nimmt sich das nicht viel? Liegen ja immerhin noch ca. 300ccm Hubraum zwischen den beiden.
Im Anhang ist ein Vergleich zwischen dem X25XE von Opel und dem M52TU B25 von BMW (also der Motor von 323i und 523i mit 170PS und 2,5 Litern Hubraum).
Man sieht, daß der Opel-Motor selbst mit dem hubraumgleichen BMW-Motor nicht mithalten kann. Bis auf den obersten Drehzahlbereich liegt der BMW-Motor immer deutlich oberhalb des Opel-Motors. Einen Vergleich mit dem 2.8er BMW kann man sich danach eigentlich sparen 😉
ciao
zum thema laufruhe des R6, meinen R6 im e36 kann ich ohne zu ruckeln und absterben im 5ten gang bei 500udm fahren 😉
Naja mit Laufruhe hatte ich ehr so wilde Experimente wie "Euromünze auf der Kante auf den Motor stellen und der dreht dann hoch ohne das sie Umfällt" im Kopf. Natürlich wenn man reintritt "kippt" der Motor etwas und die Münze fällt um aber irgendwie sowas soll gehen.
Soll das ganze hier etwas fundierter Ausfallen?
Ein Reihensechszylinder braucht prinzipiell keine Ausgleichswellen um einen ruhigen Lauf zu haben, denn die Massenträgheitsmomente der unterschiedlichen Ordnungen heben sich auf.
Die Zündfolge muss natürlich stimmen.
Beim V6 gibt es Unterschiede bezüglich Bauform - 90° oder 60° V6? Da sind die Momente ganz anders, so dass andere Ausgleichswellen verbaut werden müssen.
Die Kühlungsdefizite können heutzutage durch sehr effiziente Simulationen und Techniken ausgeglichen werden.
Beim 6-Zylinder Boxermotor ist der Motorlauf aufgrund der sich aufeinanderzu bewegenden Kolben sehr harmonisch.
Also was genau willst du wissen?
P.S. die VR Motoren sind ne ganz eigene Zwittergeschichte...
Achja bei einem Einzelhubraum von 500cm³ pro Zylinder ist das Optimum *g*
Also 2l Vierzylinder und 3l Sechszylinder...
Interessant, hier mitzulesen. Hatte mir auch mal fast einen Vectra A mit V6 gekauft. Es wurde dann eine Nissan Maxima V6 - eine feine Sache, so ein V6, auch wenn der Nissan-V6 nicht übermässig laufruhig war.
Interessant, dass z.B. japanische Hersteller (Toyota, Nissan, Honda, Subaru und Mazda) einen anderen Weg gehen:
Sie bieten keinen 6Zylinder in der Hubraumklasse 2500ccm an - da gibt es nur grossvolumige 4-Zylinder-Motoren (Avensis 2.4, Accord 2.4, Legacy 2.5, Mazda 6 2.3, Nissan X-Trail 2.5), die zwar leistungsmässig gleichauf liegen mit Opels 2.5 V6 oder dem 2.5V6 von Ford, aber halt nie den Sound des V6 erreichen.
Laufruhe ist allerdings dank Ausgleichswellen fast gleich...
Warum das wohl so ist?
Dank Ausgleichswellen kann man heute fast jedem Motor eine gute Laufruhe beibringen. Allerdings haben diese Wellen auch Nachteile (Gewicht, schlechtere Drehfreude).
Wie Astra GSI'83 schon richtig sagte, liegt der Einzelhubraum irgendwo zwischen 450ccm und 600 ccm. Daher sind gerade 2.0er 6-Zylinder nicht sonderlich durchzugsstark.
Zitat:
Original geschrieben von toyochris
Interessant, dass z.B. japanische Hersteller (Toyota, Nissan, Honda, Subaru und Mazda) einen anderen Weg gehen:
Sie bieten keinen 6Zylinder in der Hubraumklasse 2500ccm an - da gibt es nur grossvolumige 4-Zylinder-Motoren (Avensis 2.4, Accord 2.4, Legacy 2.5, Mazda 6 2.3, Nissan X-Trail 2.5), die zwar leistungsmässig gleichauf liegen mit Opels 2.5 V6 oder dem 2.5V6 von Ford, aber halt nie den Sound des V6 erreichen.
Naja, zu Zeiten eines Opel 2.5 V6 haben auch die fernöstlichen Hersteller kleine 6-Zylinder im Programm gehabt, besonderns Mazda:
Mazda 626 2.5 V6
Mazda Xedos 2.0-V6
Mazda 3 1.8-V6 und 1.9-V6 (!!)
Mittlerweile gibt’s bei Opel ja auch nur noch großvolumige 6-Zylinder (bis vor kurzer Zeit den 3.2-V6, jetzt den 2.8-V6 mit Turbo). Bei Audi und Mercedes gibt’s die V6er auch nur noch in Hubraumklassen ab 3,0-Liter. Nur BMW bietet noch einen 2.5er R6 an.
Ciao
Es gibt aber noch einen Faktor, der gegen einen Reihensechser spricht. Die Neigung zu Kopfdichtungsdefekten. Gerade bei BMW Reihenmotoren tritt dieser Defekt besonders häufig auf. Die Kopfdichtung muß immerhin Ausdehnungsunterschiede zwischen Zylinderkopf und Motorblock ausgleichen. Hier gilt, je länger der Kopf, je höher die Belastung für die Kopfdichtung. Noch extremer wird die Sache, wenn der Block aus Grauguß und der Kopf aus Alu ist. Die kurzen Köpfe eines 6 Zylinder V Motor neigen kaum zu Dichtungsdefekten. Mir ist zumindest kein V-Motor bekannt, der hier eine Schwachstelle hat. Mein V6 läuft extrem ruhig. Das kann auch ein Reihensechser nicht besser. Ob er das mit Ausgleichswelle oder ohne macht ist mir eigentlich egal.
Die größere Schwungmasse mit Ausgleichswelle dürfte im täglichen Betrieb rein akademisch sein.
Bis auf die schlechte Zugänglichkeit der Zündkerzen kommt man beim kurzen V-Motor eigentlich an alles besser heran, was auch Reparaturkosten senken kann.
Tausch mal einen Keilrippenriemen beim Corsa 1,7CDTI und bei einem V6 Mercedes. Beim Corsa muß die Motorhalterung demontiert werden, beim V6 ist das in 2 Minuten erledigt
Was kann der Riemen oder Motor dafür wenn der Konstrukteur ihn durch den Motorhalter legt? Wenn der Halter anders wäre, hätte man dort den Riemen auch in ner Minute gewechselt. Der Vergleich hinkt sehr. Sind die neuen V6 von Opel eigentlich noch Riemen oder jetzt Kettengesteuert?
Der Verbleich hinkt eben nicht. Ein V Motor ist wesentlich kompakter und verbessert deutlich die Zugänglichkeit im Motorraum
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Es gibt aber noch einen Faktor, der gegen einen Reihensechser spricht. Die Neigung zu Kopfdichtungsdefekten.
Zumindest was die R6 von BMW angeht, scheinen die das Problem in den Griff bekommen zu haben. Meine Eltern fahren seit Jahr und Tag BMWs mit 6/8/12 Zylindern und die hatten noch nie einen Kopfdichtungsschaden. Und das obwohl die ihre Karren erst mit Kilometerständen von WEIT über 200.000 Km verkaufen.
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Mein V6 läuft extrem ruhig. Das kann auch ein Reihensechser nicht besser.
Da halte ich doch glatt dagegen 😁
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Die größere Schwungmasse mit Ausgleichswelle dürfte im täglichen Betrieb rein akademisch sein.
Da stellt sich die Frage, was „täglicher Betrieb“ bedeutet. Wenn man so will, reicht auch ein 3-Zylinder-Corsa mit 54PS für den täglichen Betrieb aus.
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Tausch mal einen Keilrippenriemen beim Corsa 1,7CDTI und bei einem V6 Mercedes. Beim Corsa muß die Motorhalterung demontiert werden, beim V6 ist das in 2 Minuten erledigt
Du vergleichst Äpfel mit Birnen, denn das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Daß der Keilrippenriemen beim Corsa CDTI durch den Motorhalter geht, liegt nicht an seiner Bauform als Reihenmotor, sondern an der unglaublichen Dummheit von Opel.
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Ein V Motor ist wesentlich kompakter und verbessert deutlich die Zugänglichkeit im Motorraum
Kommt ganz drauf an, was man reparieren will. Bau mal den hinteren Abgaskrümmer beim Opel V6 aus. Da wird’s Dir ganz schnell ganz übel. Im Gegensatz dazu ist der Krümmertausch bei einem BMW R6 ein Kinderspiel (sogar im kleinen E36).
Ciao
Zitat:
Original geschrieben von Caravan16V
Bei Audi und Mercedes gibt’s die V6er auch nur noch in Hubraumklassen ab 3,0-Liter. Nur BMW bietet noch einen 2.5er R6 an.
Bei Mercedes gibt es auch noch einen 2,5-Liter (C230).