Schweißen

Da diese Frage ja schon öfter mal aufgekommen ist, hier einmal ein paar Infos über die vier wohl bekanntesten Schweißverfahren. Im Sinne einer Entscheidungshilfe für diejenigen, die meinen, mit einer Investition im Baumarkt ist ein technisches Problem für den geübten Schrauber ja kein großer Akt und Angesichts dessen schon gar keine Rechtfertigung für pingelige TÜV-Prüfer, eine Abnahme umständlich und teuer zu machen.

Bei nachstehenden Erklärungen sind Kenntnisse über Material und dessen Beschaffenheit vorausgesetzt..

Autogen/Gasschmelzschweißen:
Funktioniert mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Acetylen, dass über eine Brennerarmartur und einer der Werkstoffdicke entsprechenden Dicke ausgewählten Brennerspitze/Düse eine Flamme erzeugt. Die richtige Einstellung der Schweißflamme regelt der Schweißer über 2 Stellschrauben und den Anblick der Flamme. Mit dieser werden die zusammenzufügenden Teile bis über den Schmelzpunkt hinaus erwärmt und mittels Zusatzwerkstoff (Schweißdraht), der von der zweiten Hand zugeführt wird, verbunden. Dieses Verfahren ist sehr alt, langsam und bringt sehr viel Wärme in das Schweißgut.

E-Schweißen:
Mittels Lichtbogen, der durch Kontaktsprung erzeugt wird, werden die Werkstücke zusammen gefügt. Der Schweißdraht ist hierbei kontaktführende Elektrode die zum Zwecke der geregelten Verbrennung mit entsprechenden Stoffen ummantelt ist. Diese nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Gestalt der Schweißnaht und sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich. Beeinflusst werden das Abbrennen der Elektrode durch Dämpfe die Sauerstoff verdrängen und das Schmelzbad durch Flussmittel. Die Stromstärke entscheidet die Intensität der erzeugten Hitze. Nicht jede Elektrode ist für Schweißen von zB Unten nach Oben oder umgekehrt geeignet. Auch dieses Verfahren bringt viel Wärme in das Werkstück. Es bleibt ein Verbrennungsrückstand auf der Naht zurück, der ein geregeltes Abkühlen fördert.

Schutzgasschweißen:
Dem E-Schweißen recht ähnlich, jedoch übernimmt ein Gas die Funktion der Elektrodenummantelung. Anstelle der Elektroden wird Draht von einer motorisierten Rolle ebenso wie das Gas durch die Schweißpistole hinzu geführt. Dieses Verfahren ist mittlerweile das Gängigste.

WIG-Schweißen:
In der Handhabung ein Mischling aus Autogen- und Schutzgasschweißen. Es wird Gas durch eine Schweißpistole auf die zu schweißende Stelle geblasen und über eine Wolframnadel ein Lichtbogen für die Schmelze erzeugt. Der Zusatzwerkstoff ist hier wieder ein Draht, der von der zweiten Hand zugeführt wird. Dieses Verfahren erfordert die meiste Geschicklichkeit, ist sehr präzise aber eher langsam. Auch hier entsteht recht viel Wärme.

Bei allen genannten Verfahren liegt es in der Kunst des Handwerkers, das richtige Verfahren für den jeweiligen Werkstoff auszuwählen. Weiterhin berücksichtigt er dabei:

die Lage des Schweißgutes (Waageecht, Senkrecht schweißen..)

dessen Vorbereitung ( Reinigung und ggf. Anfasen..)

die Richtung in der die Schweißnaht entsteht, da Metall sich gern verzieht und man diesem Umstand mit dem entsprechendem Wissen aus Erfahrung gut begegnen kann. Außerdem macht eine "geschobene" und eine "gezogene" Naht auch noch einen enormen Festigkeitsunterschied aus.

die richtige Temperatur, da zB Einbrand links und rechts der Naht oder zu geringes aufschmelzen die Stabilität der Sache nachhaltig beeinflussen.

ein kontrolliertes Abkühlen der geschweißten Stelle, da sonst evtl. veränderte Materialeigenschaften NEBEN der Schweißnaht entstehen, die zu Brüchigkeit führen.

Obendrein achtet er, sollte er eines der elektrischen Verfahren nutzen, übrigens gründlich auf geeignete Kleidung, das diese Verfahren eine nicht zu unterschätzende UV-Strahlung abgeben, die einem einen Sonnenbrand bescheren den man in 3 Wochen Malle nicht hinbekommt.

So, das war nur oberflächlich das Wesentliche. Möge nun jeder selbst entscheiden, ob ihm gute Arbeit die entsprechenden Kosten wert ist oder es mit € 129,50 bei Obi&Co getan ist.

"Schweißer" is nicht umsonst ein anerkannter Beruf, der besonderen Prüfungen unterliegt...

Ein Ingenieur muss das alles zwar nicht können - aber davon mehr als das hier wissen und:

Mit seinem Namen dafür einstehen, dass der Schweißer alles richtig gemacht hat.

P.S;
angeregt hat dies der jüngste Thread, in dem es um einen Sortimentskauf Elektrode bei E-Bucht ging und ich um der "fachlichen Auskünfte" dazu doch etwas erschrocken war. Ich hoffe, dies hilft weiter. Der Umfang schien einen eigenständigen Beitrag sinnvoll zu machen.

PPS:
Nee. Hab nicht recherchiert, das war auswendig.-

Beste Antwort im Thema

Da diese Frage ja schon öfter mal aufgekommen ist, hier einmal ein paar Infos über die vier wohl bekanntesten Schweißverfahren. Im Sinne einer Entscheidungshilfe für diejenigen, die meinen, mit einer Investition im Baumarkt ist ein technisches Problem für den geübten Schrauber ja kein großer Akt und Angesichts dessen schon gar keine Rechtfertigung für pingelige TÜV-Prüfer, eine Abnahme umständlich und teuer zu machen.

Bei nachstehenden Erklärungen sind Kenntnisse über Material und dessen Beschaffenheit vorausgesetzt..

Autogen/Gasschmelzschweißen:
Funktioniert mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Acetylen, dass über eine Brennerarmartur und einer der Werkstoffdicke entsprechenden Dicke ausgewählten Brennerspitze/Düse eine Flamme erzeugt. Die richtige Einstellung der Schweißflamme regelt der Schweißer über 2 Stellschrauben und den Anblick der Flamme. Mit dieser werden die zusammenzufügenden Teile bis über den Schmelzpunkt hinaus erwärmt und mittels Zusatzwerkstoff (Schweißdraht), der von der zweiten Hand zugeführt wird, verbunden. Dieses Verfahren ist sehr alt, langsam und bringt sehr viel Wärme in das Schweißgut.

E-Schweißen:
Mittels Lichtbogen, der durch Kontaktsprung erzeugt wird, werden die Werkstücke zusammen gefügt. Der Schweißdraht ist hierbei kontaktführende Elektrode die zum Zwecke der geregelten Verbrennung mit entsprechenden Stoffen ummantelt ist. Diese nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Gestalt der Schweißnaht und sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich. Beeinflusst werden das Abbrennen der Elektrode durch Dämpfe die Sauerstoff verdrängen und das Schmelzbad durch Flussmittel. Die Stromstärke entscheidet die Intensität der erzeugten Hitze. Nicht jede Elektrode ist für Schweißen von zB Unten nach Oben oder umgekehrt geeignet. Auch dieses Verfahren bringt viel Wärme in das Werkstück. Es bleibt ein Verbrennungsrückstand auf der Naht zurück, der ein geregeltes Abkühlen fördert.

Schutzgasschweißen:
Dem E-Schweißen recht ähnlich, jedoch übernimmt ein Gas die Funktion der Elektrodenummantelung. Anstelle der Elektroden wird Draht von einer motorisierten Rolle ebenso wie das Gas durch die Schweißpistole hinzu geführt. Dieses Verfahren ist mittlerweile das Gängigste.

WIG-Schweißen:
In der Handhabung ein Mischling aus Autogen- und Schutzgasschweißen. Es wird Gas durch eine Schweißpistole auf die zu schweißende Stelle geblasen und über eine Wolframnadel ein Lichtbogen für die Schmelze erzeugt. Der Zusatzwerkstoff ist hier wieder ein Draht, der von der zweiten Hand zugeführt wird. Dieses Verfahren erfordert die meiste Geschicklichkeit, ist sehr präzise aber eher langsam. Auch hier entsteht recht viel Wärme.

Bei allen genannten Verfahren liegt es in der Kunst des Handwerkers, das richtige Verfahren für den jeweiligen Werkstoff auszuwählen. Weiterhin berücksichtigt er dabei:

die Lage des Schweißgutes (Waageecht, Senkrecht schweißen..)

dessen Vorbereitung ( Reinigung und ggf. Anfasen..)

die Richtung in der die Schweißnaht entsteht, da Metall sich gern verzieht und man diesem Umstand mit dem entsprechendem Wissen aus Erfahrung gut begegnen kann. Außerdem macht eine "geschobene" und eine "gezogene" Naht auch noch einen enormen Festigkeitsunterschied aus.

die richtige Temperatur, da zB Einbrand links und rechts der Naht oder zu geringes aufschmelzen die Stabilität der Sache nachhaltig beeinflussen.

ein kontrolliertes Abkühlen der geschweißten Stelle, da sonst evtl. veränderte Materialeigenschaften NEBEN der Schweißnaht entstehen, die zu Brüchigkeit führen.

Obendrein achtet er, sollte er eines der elektrischen Verfahren nutzen, übrigens gründlich auf geeignete Kleidung, das diese Verfahren eine nicht zu unterschätzende UV-Strahlung abgeben, die einem einen Sonnenbrand bescheren den man in 3 Wochen Malle nicht hinbekommt.

So, das war nur oberflächlich das Wesentliche. Möge nun jeder selbst entscheiden, ob ihm gute Arbeit die entsprechenden Kosten wert ist oder es mit € 129,50 bei Obi&Co getan ist.

"Schweißer" is nicht umsonst ein anerkannter Beruf, der besonderen Prüfungen unterliegt...

Ein Ingenieur muss das alles zwar nicht können - aber davon mehr als das hier wissen und:

Mit seinem Namen dafür einstehen, dass der Schweißer alles richtig gemacht hat.

P.S;
angeregt hat dies der jüngste Thread, in dem es um einen Sortimentskauf Elektrode bei E-Bucht ging und ich um der "fachlichen Auskünfte" dazu doch etwas erschrocken war. Ich hoffe, dies hilft weiter. Der Umfang schien einen eigenständigen Beitrag sinnvoll zu machen.

PPS:
Nee. Hab nicht recherchiert, das war auswendig.-

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Für diese Lockerungsmethode kann man die Teile auch autogen anwärmen.

Zitat:

Original geschrieben von FCKAndy1


DESSIE!! Ist man ja garnicht von dir gewöhnt 🙂
So ein sachlich - fachlicher Aufsatz.
Ich wusste insgeheim schon immer warum ich mir solch ein Gerät nicht gekauft habe.
Es heisst ja nicht umsonst "Schuster bleib bei deinen Leisten"!

PS: Deine kleinen Spitzen in anderen Themen liebe ich aber auch uneingeschränkt 😁

Gruß

Wieee.. "von mir nicht gewohnt" ????

Selbstredend mit der mir von Papa unter die Wiege geschmissenen Kompetenz verfasst...:-)

Also..wie üblich.

Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Da diese Frage ja schon öfter mal aufgekommen ist, hier einmal ein paar Infos über die vier wohl bekanntesten Schweißverfahren. Im Sinne einer Entscheidungshilfe für diejenigen, die meinen, mit einer Investition im Baumarkt ist ein technisches Problem für den geübten Schrauber ja kein großer Akt und Angesichts dessen schon gar keine Rechtfertigung für pingelige TÜV-Prüfer, eine Abnahme umständlich und teuer zu machen.

Bei nachstehenden Erklärungen sind Kenntnisse über Material und dessen Beschaffenheit vorausgesetzt..

Autogen/Gasschmelzschweißen:
Funktioniert mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Acetylen, dass über eine Brennerarmartur und einer der Werkstoffdicke entsprechenden Dicke ausgewählten Brennerspitze/Düse eine Flamme erzeugt. Die richtige Einstellung der Schweißflamme regelt der Schweißer über 2 Stellschrauben und den Anblick der Flamme. Mit dieser werden die zusammenzufügenden Teile bis über den Schmelzpunkt hinaus erwärmt und mittels Zusatzwerkstoff (Schweißdraht), der von der zweiten Hand zugeführt wird, verbunden. Dieses Verfahren ist sehr alt, langsam und bringt sehr viel Wärme in das Schweißgut.

E-Schweißen:
Mittels Lichtbogen, der durch Kontaktsprung erzeugt wird, werden die Werkstücke zusammen gefügt. Der Schweißdraht ist hierbei kontaktführende Elektrode die zum Zwecke der geregelten Verbrennung mit entsprechenden Stoffen ummantelt ist. Diese nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Gestalt der Schweißnaht und sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich. Beeinflusst werden das Abbrennen der Elektrode durch Dämpfe die Sauerstoff verdrängen und das Schmelzbad durch Flussmittel. Die Stromstärke entscheidet die Intensität der erzeugten Hitze. Nicht jede Elektrode ist für Schweißen von zB Unten nach Oben oder umgekehrt geeignet. Auch dieses Verfahren bringt viel Wärme in das Werkstück. Es bleibt ein Verbrennungsrückstand auf der Naht zurück, der ein geregeltes Abkühlen fördert.

Schutzgasschweißen:
Dem E-Schweißen recht ähnlich, jedoch übernimmt ein Gas die Funktion der Elektrodenummantelung. Anstelle der Elektroden wird Draht von einer motorisierten Rolle ebenso wie das Gas durch die Schweißpistole hinzu geführt. Dieses Verfahren ist mittlerweile das Gängigste.

WIG-Schweißen:
In der Handhabung ein Mischling aus Autogen- und Schutzgasschweißen. Es wird Gas durch eine Schweißpistole auf die zu schweißende Stelle geblasen und über eine Wolframnadel ein Lichtbogen für die Schmelze erzeugt. Der Zusatzwerkstoff ist hier wieder ein Draht, der von der zweiten Hand zugeführt wird. Dieses Verfahren erfordert die meiste Geschicklichkeit, ist sehr präzise aber eher langsam. Auch hier entsteht recht viel Wärme.

Bei allen genannten Verfahren liegt es in der Kunst des Handwerkers, das richtige Verfahren für den jeweiligen Werkstoff auszuwählen. Weiterhin berücksichtigt er dabei:

die Lage des Schweißgutes (Waageecht, Senkrecht schweißen..)

dessen Vorbereitung ( Reinigung und ggf. Anfasen..)

die Richtung in der die Schweißnaht entsteht, da Metall sich gern verzieht und man diesem Umstand mit dem entsprechendem Wissen aus Erfahrung gut begegnen kann. Außerdem macht eine "geschobene" und eine "gezogene" Naht auch noch einen enormen Festigkeitsunterschied aus.

die richtige Temperatur, da zB Einbrand links und rechts der Naht oder zu geringes aufschmelzen die Stabilität der Sache nachhaltig beeinflussen.

ein kontrolliertes Abkühlen der geschweißten Stelle, da sonst evtl. veränderte Materialeigenschaften NEBEN der Schweißnaht entstehen, die zu Brüchigkeit führen.

Obendrein achtet er, sollte er eines der elektrischen Verfahren nutzen, übrigens gründlich auf geeignete Kleidung, daß diese Verfahren eine nicht zu unterschätzende UV-Strahlung abgeben, die einem einen Sonnenbrand bescheren den man in 3 Wochen Malle nicht hinbekommt.

So, das war nur oberflächlich das Wesentliche. Möge nun jeder selbst entscheiden, ob ihm gute Arbeit die entsprechenden Kosten wert ist oder es mit € 129,50 bei Obi&Co getan ist.

"Schweißer" is nicht umsonst ein anerkannter Beruf, der besonderen Prüfungen unterliegt...

Ein Ingenieur muss das alles zwar nicht können - aber davon mehr als das hier wissen und:

Mit seinem Namen dafür einstehen, dass der Schweißer alles richtig gemacht hat.

P.S;
angeregt hat dies der jüngste Thread, in dem es um einen Sortimentskauf Elektrode bei E-Bucht ging und ich um der "fachlichen Auskünfte" dazu doch etwas erschrocken war. Ich hoffe, dies hilft weiter. Der Umfang schien einen eigenständigen Beitrag sinnvoll zu machen.

PPS:
Nee. Hab nicht recherchiert, das war auswendig.-

Ich hab vor langer Zeit unter dem (mangelhaft aufgebockten, wer hat schon eine Hebebühne daheim???) Käfer gelegen u. Bodengruppenteile geschweisst. Nat. ohne Brille, o. gar Schutzschild, für sowas Überflüssiges war kein Platz unter dem Wagen. Augen verblitzt, dauerte ungefähr 'ne Woche, bis ich ohne "Sand in den Augen" dieselben wieder schließen o. öffnen konnte 🙁.  Verbrennungen durch UV-Strahlung habe ich aber auch nicht bemerkt (die Augen ausgeschlossen), da waren schließlich genug Verbrennungen durch Metallspritzer auf unbedeckten Hautpartien, da fiel "Sonnenbrand" nicht mehr wirklich auf 😉. Sowas mach ich heute nicht mehr (o. nur "ausnahmsweise", "Versuch macht kluch" 🙂), allerdings schweisse ich nach wie vor, bei Bedarf mit Gas o. Elektroden (bloß keine zu dünnen Bleche, dazu fehlt einfach die Erfahrung 🙁), MIG/MAG usf. WIG überlasse ich einem Freund mit KTM-Vertretung, da wird das häufiger angewendet, Gerät ist da, ebenso wie Erfahrung damit. Und, bevor ich an's "Eingemachte" gehe, erlaube ich mir Testschweißungen an nicht sicherheitsrelevantem Material. Nicht, daß ich Profis misstrauen würde, ich mach's halt lieber selbst, aber dafür muss ich im Vorfeld mein Vermögen testen/verbessern. Ist vllt. teuerer, dafür aber (bei Erfolg) befriedigender.

Grüße
Uli

Habe meinen Auspuff vor einigen Wochen autogen geschweißt, habe noch so ein altes Gerät in meinem Betrieb gefunden mit den passenden Düsen, denn aufgrund der Materialstärke hat man bei der herkömmlichen Methode, mit Schutzgas keinen Erfolg, erst Recht nicht bei den Baumarkt Geräten, die sind da sehr ungenau.Heißt nicht, das es mit etwas Geschick und passender Einstellung nicht auch funktionieren würde, jedoch sieht die Naht meist vermatscht und unsauber aus.
Mit dem autogenen Gerät habe ich eine eine relativ saubere Naht hinbekommen, könnte besser sein, aber seit zig Jahren aus der Übung😉
Perfekt ist die Naht erst, wenn sie hinten, wie vorne gleich aussieht.
Der Stift hat gestaunt, denn solche Geräte tauchen in seinen Fachbüchern nicht mehr auf.

Bei meiner China Karre, vor zwei Jahren, habe ich einige Schweißnähte am Rahmen überprüft, die mit der Elektrode gebraten wurden, anhand der Schweißperlen um die Naht ersichtlich und eine mittlere Katastrophe.
Die Methode nimmt man heute nur noch für's Grobe.

Wundert mich etwas, dass du mit Schutzgas keinen Erfolg hattest. Da wo ich den kurzen Lehrgang gemacht hab, haben se riesige offene Zylinder zusammengeschweißt, Materialstärke so 10 bis 20 mm. Wurde da mit MAG gemacht. Autogen hätteste ja ewig zum aufwärmen der Ränder gebraucht.

Zitat:

Original geschrieben von shnoopix


Wundert mich etwas, dass du mit Schutzgas keinen Erfolg hattest. Da wo ich den kurzen Lehrgang gemacht hab, haben se riesige offene Zylinder zusammengeschweißt, Materialstärke so 10 bis 20 mm. Wurde da mit MAG gemacht. Autogen hätteste ja ewig zum aufwärmen der Ränder gebraucht.

Ugh?

Was hat den ne Materialstärke von 10 - 20 mm mit nem Auspuff oder Rahmen zu tun?

Zitat:

Original geschrieben von Dessie



Zitat:

Original geschrieben von shnoopix


Wundert mich etwas, dass du mit Schutzgas keinen Erfolg hattest. Da wo ich den kurzen Lehrgang gemacht hab, haben se riesige offene Zylinder zusammengeschweißt, Materialstärke so 10 bis 20 mm. Wurde da mit MAG gemacht. Autogen hätteste ja ewig zum aufwärmen der Ränder gebraucht.
Ugh?
Was hat den ne Materialstärke von 10 - 20 mm mit nem Auspuff oder Rahmen zu tun?

Stimmt auffallend, vielleicht meinte mein Vorposter auch die Teile waren zu dünn für Schutzgas und wären sofort verbrutzelt. Sorry mein Fehler...

Man kann theoretisch auch 10-20mm autogen schweißen, jedoch sind die Düsen kaum noch erhältlich, sowas gehört schon zur Steinzeit.
Bei entsprechender Größe der Düse, geht das erhitzen des Materials aber auch wesentlich schneller.

Der Auspuff lag bei 0,8mm bis max. 1,2, da brennt man mit Schutzgas ordentliche Löcher, das geht schneller als man denkt...

Zitat:

Augen verblitzt, dauerte ungefähr 'ne Woche, bis ich ohne "Sand in den Augen" dieselben wieder schließen o. öffnen konnte 🙁.

Ein anderer Aspekt bei "Schweissen und Gesundheit" sind die beim E-Schweissen entstehenden Gase,

die ich immer fröhlich eingeatmet habe, gerne auch in geschlossenen Räumen oder bei lackierten Teilen,

bei denen die Farbe dann langsam wegbrennt - Bis ich darauf aufmerksam wurde, dass diese Gase anscheinend extrem schädlich und sehr hoch Krebserregend sind. Also, Hobbybastler (wie ich) sollten für gute Lüftung sorgen oder draussen schweissen. Profis haben da hoffentlich ein Absaugesystem??

Mit Schutzgas und dem passenden Gerät lässt sich heute nahezu jede Blechstärke schweissen. Egal ob 0,5 mm dünnes Blech oder die 200mm Bodenplatte eines Hafenkranes. Letzteres geht natürlich nicht mit einem 90A Baumarktgerät.
Jetzt kommen wir wieder zum Punkt mit der Ahnung: Ein Schweisser weiss, welchen Schweisdraht (Durchmesser, Sorte), welches Schutzgas, welchen Strom und welche Drahtvorschubgeschwindigkeit er wählen muss, damit die Schweissnaht vernünftig wird. Ebenso ist natürlich die richtig Handhabung extrem wichtig.

Mit einem Schutzgas Schweissgerät aus dem Baumarkt lassen sich für den Hausgebrauch mit etwas Übung viele Sachen gut erledigen. Habe ich selbst schon oft ohne Ausbildung darauf gemacht. Diverse "Schrottautos" habe ich mit selber eingeschweissten Blechen durch den TÜV gebracht. Darunter auch mit Schweissarbeiten an tragenden Teilen. Das geht, auch wenn der TÜV-Prüfer sketisch war, aber wenn es hält und halbwegs vernünftig aussieht, dann gibt's auch ganz offiziell den Stempel.

Nur muss man bedenken, dass im Selbstversuch am Auto ein total verbrutzeltes Reparaturblech am Unterboden auch relativ einfach wieder rausgeflext werden kann und man es anschliessend nochmals versuchen kann. Brät man sich bei den ersten Schweissversuchen ein Loch in den Motorradrahmen, was sehr leicht passieren kann, dann hat man ein deutlich grösseres Problem.

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor


Brät man sich bei den ersten Schweissversuchen ein Loch in den Motorradrahmen, was sehr leicht passieren kann, dann hat man ein deutlich grösseres Problem.

Das eigentliche Problem ist, dass einige Zeitgenossen meinen, sie könnten alles selbst machen, aber keine Ahnung von der Materie haben.

Sicher kann man viele Sachen selbst machen, um Geld zu sparen.

Das sollte man aber bei mangelnder Erfahrung erstmal unter sachkundiger Anleitung tun.

Es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Dessie hat das ja schon ziemlich gut auf den Punkt gebracht.

Es ist übrigens erstaunlich, wie häufig hübsche zesägte "Custombikes" nach gescheitertem Abnahmeversuch mit Resttüv für klei e Kasse angeboten werden...

Nur - ohne Heckrahmen, oder so...

Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Es ist übrigens erstaunlich, wie häufig hübsche zesägte "Custombikes" nach gescheitertem Abnahmeversuch mit Resttüv für klei e Kasse angeboten werden...

Nur - ohne Heckrahmen, oder so...

Ja, so mancher hat schon versucht, eine (vermurkste) Schweissnaht schön abzuschleifen, damit es wieder gut aussieht. Leider

total verboten

.

Ja, weil durch die schleiferei eine Sichtprüfung unmöglich wird.
Außerdem kann auch ein zusätzlicher Materialfehler entstehen.

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