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Schwachstellen 1967 gto und Roadrunner383 six pack

Themenstarteram 30. Mai 2020 um 18:54

Hallo zusammen,

Ich überlege schon seid einigen Jahren mir endlich den Traum vom US Klassiker zu erfüllen. Leider habe ich da schon viel negatives gehört und erlebt( Blender scheint es viele zu geben). Ich habe jetzt etwas gefunden was ich mir nächste Woche anschauen möchte und daher habe ich ein paar Fragen.

Der erste im Bunde ist ein GTO von 1967 VIN 242 Tri Power mit einem 400er Motor und 4 gang Handschalter. Auf welche Schwachstellen muss man da besonders achten? Gab es den Motor damals überhaupt für den GTO? Ich habe einige gefunden mit und ohne Drehzahlmesser auf der Haube, was ist da der Unterschied? Den ich raus gesucht habe hat z.b. keinen.

Der 2. ist ein Roadrunner 383 six pack 4 Gang Handschalter von 1969, Worauf muss man da achten?

Ich Danke euch schon mal im vorraus für euer Fachwissen und eure Hilfe

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Matthiassm schrieb am 31. Mai 2020 um 15:43:32 Uhr:

So wie ich es verstehe ist eben nicht mehr alles original wenn man zuverlässigkeit haben möchte.

Vorsicht, jetzt wird es etwas ausufernd ;)

Der Punkt ist folgender: Du möchtest ein Auto das über 50 Jahre alt ist. Das ist für ein Auto schon verdammt alt. Viele die sich für sowas interessieren machen den Fehler und glauben das so ein altes Auto und aus irgendeinem Grund insbesondere Amerikaner einem modernen Fahrzeug in Sachen Fahrleistungen und Zuverlässigkeit in nichts nachstehen. Dem ist aber nicht so.

Die Autos waren selten bis überhaupt nicht auf Exportmärkten verfügbar, also wurden die Autos auch nicht auf diese Märkte hin entwickelt. Zur Zeit der Muscle Car Wars lief der US-Automarkt prächtig, die hatten es überhaupt nicht nötig Autos für Europa oder Asien zu entwickeln. Und da die Gesetzgebung in Sachen Speed Limits in den 60ern noch eine ganz andere war (merke, die nationale Drive 55mph Regel wurde Mitte der 90er endgültig gekippt!) mussten Sie sich da auch keine Gedanken um so Sachen wie Vollgasfestigkeit überhaupt keine Gedanken machen. Wer jetzt wieder glaubt die Amerikaner könnten keine Autos bauen darf sich gerne mal zeitgenössische Berichte SEINER Marke ansehen. Da dürften so manchem Fanboy die Augen gaaaaaanz weit geöffnet werden. Zu der Zeit waren die wenigsten Autos wirklich Vollgasfest. Selbst die heute so als unzerstörbar gepriesenen Toyota sind damals bei Markteintritt reihenweise abgeraucht weil die Autos nicht wirklich für Europa gebaut waren sondern unverändert auf den Markt geworfen wurden. Toyota hat daraus gelernt und die Autos für Europa dann angepasst.

Genauso kam es immer wieder vor das auch normale europäische Autos abgeraucht sind wenn Sie nur mal über einen Bergpass wollten. Auch da gibt es genug historische Aufnahmen wo die Leute reihenweise am Straßenrand mit qualmenden Kühlern stehen oder gleich mit Motorschäden.

Dazu kommt das die damaligen PS-Angaben nicht mit den heutigen Standards vergleichbar sind. Die Amerikaner haben Ihre Motorleistungen bis Anfang der 70er auf reinen Motorprüfständen ohne sämtliche Nebenaggregate gemessen. Von den damaligen Angaben kannst du heute getrost 20-30% abziehen wenn du wissen willst wie viel der Motor nach heutiger Norm leistet. So wird dann aus der Muscle Car Bestie schnell mal ein Auto das sich in Sachen Fahrleistungen schnell vor einem GTI verstecken muss. Ich kann das raunen jetzt schon hören, ist aber die Wahrheit. Von den 200 PS eines 289er Mustang bleiben da mal schnell ein paar PS auf der Strecke je nach Norm. Was dann nochmal dazu kommt sind Antriebsstränge die noch nicht auf Effizienz hin getrimmt sind, da versacken dann wieder ein paar PS und schon wird aus der wilden 300 PS Bestie eher ein braves Coupe bei dem am Hinterrad nicht mal 200 der gewünschten Leistung ankommen.

Wenn man wirklich was will das ab Werk wirklich bestialisch vorwärts geht muss man sich schon an den wirklichen Topmodellen der jeweiligen Modelle orientieren. Warum? Weil das in den meisten Fällen domestizierte Rennmotoren waren. Der Hemi? Ist nur wegen der Nascar in den ganzen Muscle Cars gelandet. Chrysler hat sich nur wenig Mühe gegeben den Motor für die Straße umzustricken, aus dem Grund haben die Dinger auch diese faszinierende Klangkulisse. Gleiches bei den ganzen Homologationsautos für die Trans-Am. Die Motoren mögen mit 5 Litern alle sehr klein sein und die Leistung auf dem Papier ebenso, allerdings sind einige Hersteller hingegangen und haben die Serienleistung der Motoren einfach bei einer deutlich niedrigeren Drehzahl angegeben damit die Konkurrenz nicht spitz bekommt wie stark der Motor wirklich ist. Die Motoren mussten ja so in der Serie eingesetzt werden, hätte man da die Wahrheit gesagt hätte die Konkurrenz einfach nur in den Showroom rennen müssen um zu sehen was die Konkurrenz wirklich kann. Wollte man nicht, also hat man die Leistung der Motoren einfach bei einer deutlich niedrigeren Nenndrehzahl angegeben. Diese Autos hatten Drehzahlmesser, die zum Teil bis 8000 u/min gingen, nicht zur Deko. Das Problem an der Sache ist die Verfügbarkeit. Um an sowas günstig ranzukommen kommt man mindestens 20-30 Jahre zu spät und die Schmuckstücke die mal angeboten werden sind heutzutage unfassbar teuer.

Weiter geht es mit Fahrwerk und Bremsen. Damals gab es kein ABS und Scheibenbremsen waren bei diesen eher günstigen Autos (selbst für US-Verhältnisse!) meistens aufpreispflichtig. Die Fahrwerke entsprechen auch eher dem Stand der Technik der 60er Jahre und die Reifen waren damals auch nicht sonderlich gut. So kam dann auch das Klischee vom Amerikaner zustande der nur geradeaus fährt. Dabei hätte ich gerne mal einen 08/15 Käfer mit Porsche Motor und Originalfahrwerk und den original Asphalttrennscheiben um die Nordschleife heizt. Ich wette sowas hätte ebenso wenig die erste Kurve überlebt. Es gibt genug Autos aus Deutschland die sich bei richtigem Tempo in der Kurve überschlagen haben, kann man sich heute dank findiger Kameraleute heute alles auf Youtube ansehen :D

Das alles war halt der damalige Stand der Technik und Deutschland war als einziger Markt ohne Tempolimit ziemlich unbedeutend. Das vergessen viele einfach ;)

Entweder man sucht sich also ein tip top originales Exemplar und erfreut sich daran und stellt sich eben auf das alte Fahrverhalten ein oder man besorgt sich eine solide Basis an der eh schon viel gefummelt wurde und baut sich das so um das es sich modern fährt. Da gibt es in den USA genug Teile und Möglichkeiten. Nennt sich Pro Touring Umbau und ist im Prinzip nichts anderes wie ein altes Auto in dem in Sachen Bremsen, Fahrwerk und Antrieb komplett neue Technik steckt. Die Hersteller unterstützen solche Geschichten zum Teil sogar ab Werk mit Crate Engines, passenden Getrieben und so weiter. Dazu gibt es mehr als genug namhafte Aftermarkethersteller die passende Bremsen, Fahrwerke, Hilfsrahmen und so weiter im Angebot haben. Muss man natürlich ordentlich für basteln ;)

Da wirst du aber dann Probleme mit dem H-Kennzeichen bekommen und wenns vom Motor her was dickes sein soll und du keinen Abgaseintrag für Euro 2 oder besser bekommst wird es da in Sachen Steuer RICHTIG bitter. Allein daran scheitert es schon bei den meisten Interessenten weil die Patte für den Kauf zwar kurzfristig da ist, aber dann die Kohle für den Unterhalt fehlt wenn der Wagen kein H-Kennzeichen hat.

Mal davon ab das so ein Unterhalt natürlich alles andere als günstig ist.

Zitat:

Ich denke ich werde mir einen plymouth sport fury 383 mit big block anschauen und den gto. Den mit six pack lass ich dann lieber sein. Vielleicht ist ja einer von beiden etwas. Da schaue ich mal ob ich lieber mehr investieren möchte oder ob mir das reicht.

Wie schon gesagt wurde:

Versuche mal eine Probefahrt zu organisieren wenn es geht. Bei vielen platzt der Traum dann wieder da die sich von dem Auto wie gesagt moderne Fahrleistungen im Retrogewand vorgestellt haben. Diese Autos sind aber nun mal nicht retro, sondern einfach alt. Das muss man wirklich WOLLEN!

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Zitat:

@SCOPE schrieb am 31. Mai 2020 um 16:57:46 Uhr:

Ich finde original gut und mag keine Prollumbauten. Das Fahrzeug sollte nicht verfälscht werden. Aber wenn er mir zu warm wird, bessere ich eben nach. Andere Wasserpumpe, Flexbladelüfter, Alukühler... Auch habe ich gerne die Temperaturen im Blick, nicht erst wenn er kocht. Dann kommen eben Anzeigen rein. Halt kein 30 EUR Chromfuddel.

Dafür kann ich im Stau stehen oder 500km am Stück fahren. Von außen ist es immer noch der 67er Pontiac.

Gruß SCOPE

Einfach mal die Kühlkanäle des Blocks reinigen bringt weitaus mehr als jeder Alukühler und jeder E-Lüfter,

die einem vorgaukeln, dass es dem Block jetzt besser geht.

Auch die Installation eines Fan Shrouds (den es in der Regel original gab) hilft enorm.

Die Kühlleistung reichte damals und sie reicht auch heute, wenn alles ori und technisch fit ist.

Hab ich schon öfter durch.

Themenstarteram 31. Mai 2020 um 19:09

Mir gefallen solche Autos wegen den Formen und der Klangkulisse. Die Power ist natürlich schön wenn sie da ist, ist aber auch kein Zwang. Der Klang ist für mich das worauf es mehr ankommt. Ich möchte ihn zum cruisen und nicht Rasen oder gti platt machen. Für so etwas bin ich lieber AMG Fan, da habe ich performance genug. Es wäre nur schön wenn er recht wertstabil wäre.

Zitat:

Es wäre nur schön wenn er recht wertstabil wäre.

Nun, in Zeiten von Greta und Co wird Dir das wohl niemand garantieren können.

Wenn Dir das wichtig ist, musst Du richtig investieren.

In Fahrzeuge, die auch heute schon echte Sammlerstücke sind und im Falle eines grünen Supergaus in Deutschland von Interessenten aus dem Ausland gekauft werden.

Oder Du lässt es einfach bleiben.

Das, was Du da investierst, kann nächstes Jahr wertlos sein.

Unsere Politik ist inzwischen unberechenbar.

Das solltest Du im Hinterkopf haben.

Zitat:

@appelche schrieb am 31. Mai 2020 um 20:10:21 Uhr:

Zitat:

 

Einfach mal die Kühlkanäle des Blocks reinigen bringt weitaus mehr als jeder Alukühler und jeder E-Lüfter,

die einem vorgaukeln, dass es dem Block jetzt besser geht.

Auch die Installation eines Fan Shrouds (den es in der Regel original gab) hilft enorm.

Die Kühlleistung reichte damals und sie reicht auch heute, wenn alles ori und technisch fit ist.

Hab ich schon öfter durch.

Das habe ich natürlich auch gemacht... ;)

P1090262
P1150724

Zitat:

@SCOPE schrieb am 31. Mai 2020 um 21:23:58 Uhr:

Zitat:

@appelche schrieb am 31. Mai 2020 um 20:10:21 Uhr:

 

Einfach mal die Kühlkanäle des Blocks reinigen bringt weitaus mehr als jeder Alukühler und jeder E-Lüfter,

die einem vorgaukeln, dass es dem Block jetzt besser geht.

Auch die Installation eines Fan Shrouds (den es in der Regel original gab) hilft enorm.

Die Kühlleistung reichte damals und sie reicht auch heute, wenn alles ori und technisch fit ist.

Hab ich schon öfter durch.

Das habe ich natürlich auch gemacht... ;)

Ja, das sieht sauber aus :-)

Aber ich kann persönlich mit Fehlfarben im Motorraum nicht leben ;-)

Und eben, ich hatte noch nie Probleme mit der Temperatur,

wenn die Technik (original und unverbastelt) in Ordnung war.

Inklusive langer Stauetappen und vielen hundert Kilometern am Stück.

Die haben das damals schon so gebaut, dass es funktioniert.

Ja, da sind wir wieder bei der Originalität. Aber mein Auto hat 3 Farben: Schwarz, Weiß und Rot. Da passt ein wassergrüner Motor so gar nicht dazu, egal was die in Detroit mal draufgesprüht haben. Die Freiheit nehme ich mir.

Ist ja auch kein Hemi-Orange oder Chevy-Red.

Gruß SCOPE

Ja klar, entscheidet jeder für sich.

Ist auch auch gut so.

Wenn alle so wie damals im Prospekt aussehen würden, wärs ja auch langweilig.

aktuelles Restomod-Beispiel

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