Schritte zur Karosserierestaurierung
Hallo,
ich bin dabei einen Audi 100 Coupe´S komplett zu Restaurieren. Bis jetzt ist alles auseinandergenommen, Teile gut eingelagert, usw..
Jetzt möchte ich mich um die Karroserie kümmern, dazu folgende Fakten
- Karosserie hängt auf Drehgestell, alles is abgebaut
- viel Rost an Schwellern, A-Säule und Unterboden
- Ersatzbleche sind alle besorgbar, sollte kein Problem sein
- Extrem viel alter Unterbodenschutz drauf, überall!
- kann daher sein das aller Rost noch garnich erkennbar ist
So nun meine Frage: Kann mir jemand aus Erfahrung sagen was die nächsten Schritte wären die Karosserie komplett zu Restaurien.
Schweißen würde ich natürlich einer Karroserieklempnerei überlassen.
Wäre auch gegen Sandstrahlen bzw. Trockeneisstrahlen nicht abgeneigt.
Daher erst Strahlen, dann Schweißen oder andersrum?????
Bitte um Hilfe
Danke
Beste Antwort im Thema
Also wenn Bettinchen denkt
Zitat:
vergiß den Schmarrn mit Unterboden abkratzen. Machst mehr kaputt wie gut. Hab das alles hinter mir.
dann frag ich mal, ob sie/er das selber gemacht hat ?? viel Spaß beim Strahlen wenn da 3cm U-bodenschutz draufhängen. Ist halt eine Frage des Geldes..was bitte macht man beim U-bodenschutz entfernen denn kaputt, sollst das ja net mit dem Hammer entfernen, das einzige was kaputt geht ist u.U der Rost.
VG/Fränk
23 Antworten
Hallo
die Reihenfolge ist Falsch:
Zuerst zum Karrosseriebauer und mit dem durchsprechen was er wie haben will.
Zur Befundung wird man grob entschichten müssen und evtl schon mürbe Teile partiel "Fenstern"
Um Entschichten kommt man nicht rum, Trockeneis und Heissbadtauchen haben Vor und Nachteile sind aber meist Umweltfreundlicher und Bandscheibenschonender als die Manuele Entschichtung.
Als Strhalmedium gibt es ausser Trockeneis auch noch Platstik, Glasmehr, Korund, Schlacke und sogar Sand.
Manueles Entschichten sollte jemand machen der weiss was er wie macht und nicht versucht abzukürzen. Das ist ein Dreckjob der jemanden braucht der gerne im Dreck wühlt. Mürbe Bodenbleche oder Aussenschweller braucht man nicht entschichten weil man die eh komplett rausschneidet und wegwirft.
Nachdem die Karosse nackt ist kann man mit dem Karosseriebauer entscheiden welche verosteten Teile man rausschneidet und wie man evtl aussteift. Rostige Teile lohnt nicht zu strahlen wenn die eh neu reinkommen.
Aber da die Ersatzteilage für Audi 43 Coue ehrr mau ist wird man erst mal vorsichtig sein müssen und erst dann abschnippeln wenn auch der Ersatz schon da liegt und auch noch einigermassen passt.
Hier ist der Knackpubkt der aus einer noch rentablen Instandsetzung eine Finanzkatatsrophe macht. Zur Not kann man jedes Teil nachfertigen aber ich schätze mal für ein Audi 100 Coupe Sitenteil dürften um 20 Std Arbeitszeit fällig werden. Was easy geht sind Schwellerbleche, Bug und Heckblech und innere Strukturbleche.
Danach geht das Auto zum partielen Strahlen und wird dann erst mal komplett mit Etchprimer behandelt am besten noch am selben Tag.
Dann geht der Flaschner an sein Tagwerk zu machen wobei er bei Bedarf einfach nochmal rostige Parteien oder auch frische Schweissnähte nachstrahlt.
Zu dem Zeitpunkt sollte man schon bei dem Lackierer vorstellig sein und wenn man an KTL denkt muss das noch vor dem Sandstrahlen bedacht werden.
Grüsse
hi
hmm is nich ganz falsch was du sagst. hab natürlich vorher alles abgeklärt mit meinem karosseriebauer und der wollte alles blank haben da das auto ja in keinem schlechten zustand ist. also ich war heute mal bei der stauden laugerei draußen und bin beeindruckt! *vollkommenausdemhäuschenbin* der unterbodenschutz is ab. wurde mir geraten hab ich zwar nich ganz verstanden aber jetzt weiß ichs (doch besser mal auf die frauen hören haben echt was aufm kasten^^) weil ich jetzt sehe, wie schlimm das aussieht wenn das zeug erst mal ab is -.- gibt einiges zu schweißen was man vorher ja nich gesehen hat. hab mir auch adressen geben lassen wo ich ersatzteile herbekomme (anbauteile sind ja im eimer) muss also sagen bis jetzt bin ich eigentlich nur positiv überrascht. mehr gibts wenns auto ganz fertsch is (was hoffentlich nich mehr zu lange dauert kanns kaum erwarten mein baby wieder zu bekommen)
grüßele der Sam
Hallo
jepps deswegen erst mal komplett entschichten weil die Wahrheit ist oft grausamer als man denkt.
Eine Pagode korrekt strahlen oder Laugen ist ja wirklich kein Problem weil sich da jeder auskennt und jeder Depp sofort erkennt was aus Alu ist.
Solange man bei der Pagode nicht die Aussenhaut strahlt kann man eigentlich draufhalten nur bei frühen 230ern sind Blechteile wie Bodengruppe oder Kofferboden nicht mehr verfügbar.
Kotflügel und Seitenteile gibt es ja noch bei Daimler, die Aluteile auch aber die muss ein Profi einbauen weil die in Übermass kommen 😉
Aber der Knackpunkt ist das man Pagoden eigentlich erst von der Aussenhaut "befreien" muss und dann den Rahmen partiel aufschneiden und erst mal alles Rostige rausschneidet. Der kritische Bereich ist zB der innere Radlauf zur B-Säule da muss das Seitenteil weg.
Auch der Wasserkasten geht nur dann zu Restaurieren wenn die Kotflügel weg sind oder das Windlaufblech. Profis bohren die komplette Beplankung vorne und hinten U Förmig ab so dass man die Teile später wieder auf die alten Schweisspunkte zurücksetzen kann.
Durch strahlen verwellte Blechhaut kann man wieder rückformen aber das machen nur absolute Künstler zu einem Preis der auch den Kunsthandwerker Jeff Konz noch erstaunen könnte...
Sprich das lohnt sich nicht die Teile gibt es noch neu, rostfrei und ab Werk mit KTL Beschichtet 😉 Sind halt bei Daimler wieder 12000€ fällig aber bei der Summe gibt es auch Rabatt ( für Clubcardinhaber 😉)
Ich würde mal wegen der Pagode beim Köllner anrufen weil der früher Korossen auf dem Fliessband machte und Gebrauchtteile hat.
Ein guten Strahler oder Entlacker finden ist eigentlich nicht schwierig wenn man sich auskennt und einfach sieht wie die was machen.
Beim strahlen und laugen muss man zu jemanden gehen der es nicht primär wegen der Kohle macht sonder weil er einfach Bock drauf hat Oldtimer zu entschichten aber viele wollen keinen "Drecksbock" ins Bad hängen und dann muss der U-Schutz doch vorab grob abgekratzt werden.
Wenn man U-Schutz oder Dichtmasse per Sandstrehlen entschichten will kommt nur Müll raus weil der Strahler ewig lang draufhalten muss bis das Zeug wegegfetzt ist und dann liegen meist schon mal über 300°C am Blech an und wenn der wegen der schlechten Sicht dann noch länger draufhält dann wird auch 1mm Bodenblech faltig. Die meisten Kunden machen den fehler ein Auto zum strahlen hinzustellen und dann "einmal Komplett durch und bitte nacktes Blech" in Auftrag zu geben. Das ist für den Strahler ein toller auftrag weil der einfach ruck Zuck mit maximalen Granulat draufhält und nicht zwischendurch mal den Staub absaugen muss um nachzusehen ob er auch noch im Bereich strahlt der das verträgt oder wo es sinnvoll ist.
Real wird nur der rostige Bereich und die Flansche gestrahlt der Rest wird entweder von Hand Blank gemacht oder abgelaugt oder per sanfte Strahltechnik wie Plastik oder Eis behandelt.
Beim Ablaugen gibt es diverse verfahren mit Vor und Nachteilen. Gute Lauger haben sehr heisse Bäder und lassen die Karossen länger im Bad rotieren. Danach geht es ins Reinigen und danach ins passivieren.
Das tückische sind halt die Flansche die sich das Zeug reinsaugen und durch die Kappilarwirkung auch im Flansch halten es gibt da aber passende Wundermittel und Techniken dass Problem zu lösen aber die meisten Lauger sind Industrielauger und interessieren sich nicht wie ein Auto 10 jahre später aussieht. Hier ist die Langjährige Marktbeobachtung wichtig aber man muss auch mal den Neueinsteigern was zuschieben und sehen ob die es besser hinbekommen. Tendenziel je mehr Werbung der Laden macht und um so "Überzeugter" der Auftritt ist ( Alles kein problem ) um so vorsichtiger werde ich. Gute solide Handwerker sind selten gute Verkäufer und klären auch über die Problemzonen auf und was passiert wenn es mal nicht optimal läuft. Aber wenn du einem Kunden versuchst zu erklären das es bei jeder Methode Probleme gibt und man dann für das optimale Ergebniss einige Verfahren kombinieren muss oder später vor dem lackieren halt zur Sicherheit nochmal nacharbeitet und Isoliernden Füller drüberhaut und sämtliche Hohlräume nachbehandelt und das Auto dann am besten keinen Winter und Entfeuchter in der Garage.... der Kunde ist meist weg weil er das für unserös hält (Die die da bleiben sind dann aber oft die Problemlosen und legen auch das geld hin wenns eine bessere aber teuerere Methode gibt)
Der nächste Knackpunkt der mir hier aufällt ist das der Flaschner kein Restaurator oder wenig Erfahrung mit alten Blech hat.
Ein Flaschner sollte sich das Auto ansehen und klar erklären was er wie gerne haben will und welche Verfahren möglich sind und Kosten dabei anfallen. Die Flaschner hier haben wohl nur das Thema Blech im Auge und werden sich auch nicht um die Arbeitsschritte nach dem Blech kümmern weil das Thema ist Sache des Lackierers. Der Lacker wird erklären das er die Rohkrosse nur von aussen Anblasen kann und wenn es hoch kommt macht der auch noch Nahtdichtung und PUR Entdröhnmasse und auch noch Hochlraumschutz aber zwischen Flaschner und Lacker haben wir schon mal eine Bruchstelle wo keiner Verantwortlich ist und die nackte Karosse dann evtl ein paar Tage einfach rumsteht bis sich wieder der Flugrost ansetzt. Der Lacker wischt drüber und schleift die Aussenhaut blank aber wie es in den Hochlräumen aussieht ist dem Eagl weil er da eh nicht mehr Zuständig ist und am Ende halt etwas Wachs reinhaut und gut ist.
Wenn nach 5 Jahren dann der Rost hochkommt ist keiner der beiden Zuständig weil es immer das problem der anderen ist.
Will sagen wer sich mit Restauration beschäfftigt sollte alles wissen und auch den einzelen Dienstleistern auf die Finger klopfen wenn an denn Nahtstellen die Verzahnung nicht passt. Dazu muss man auch wissen wer für welches Problem zuständig ist und wenn die einzelen Subs nicht miteinander klarkommen muss man halt dabeistehen und alles selbst machen was sonst keiner machen will.
Das Problem ist das sind meist die Dreckjobs die langwierig sind und oft pfrimeleien. Das Aussenschwellerblech erneuern dauert weniger lang als das anschliessende entrosten des freigelegten innenschwellers dann den Grundierungs und Lackaufbau dann die Flanschvorbreitung und der selbe Aufwand nachdem geschweisst wurde und danach wenn alles fertig ist nochmal grundieren und die Nähte abdichten.
Der Unterschied im Aufwand kostet Material und Arbeitszeit fällt aber oft erst ein Jahrzehnt später auf und viele gehen da einfach die Abkürzung.
Ich habe jetzt 30 jahre lang diverse Autos mit Fotodokumentation während der Restauration angesehen und was man da sieht ist oft der grösste Pfusch und nur Mike Sanders rettet das gebratene Schwein vom Rostdurchbruch und anschliessendem Schlachten.
Grüsse
Neben den genannten Strahlmitteln gibt es noch etliche ( Walnuss z.B.) oder auch Stahl. Damit ging der U.-schutz bei meinen ruck-zuck ab. Autos abgegeben, etwas gequatscht und zum Abschied kurz reingeschaut, da war der U.-schutz ab. Damit bekamen die sogar die feste Karosseriedichtmasse überwiegend ab.
Aber noch mal was allgemeines.
Der Verzug der Bleche steht im umgekehrten Verhältniss zum €- betrag.😁
Ich habe das bei meinen 3 Autos immer erst so gemacht:
ausgetrennt, geschweisst, gestrahlt, verzinkt. Mir was das hin-und hergefahre mit angestrahlten Karossen zu lästig und auch supekt.
Gestrahlter Stahl muss innerhalb von 4Std. bis 8Std. irgendwie behandelt werden, damit er nicht rostet. Die gestrahlte Oberfläche ist sehr reaktiv!
Also, dann lieber nachher 2-3 Bleche einschweissen, als mit Flugrost oder Lösemitteldämpfen + schweissen kämpfen.
Partiell hilft bei u.-schutz die Zopfbürste sehr gut.
M.W. ist das Strahlen mit Sand schon lange verboten.😠
Auch habe ich auf das Strahlen von grossen Flächen verzichtet. Nur die Kanten gestrahlt und verzinken lassen.
Mitten auf dem Dach oder mitten im Türblech hat es noch nie gerostet.
Unterm Auto sind natürlich stärkere Bleche die das eher abkönnen, und da habe ich es auch gemacht- die ganze Fläche.
Ich weiss das es für "Nichtselbermacher" schwierig ist, aber das hin und hergefahre, Passivieren, nochmals evtl. strahlen ist doch käse.
Geh zu einem der das alles macht ( aber ich meine mich zu erinnern es ist schon "gelaufen"😉. Der strahlt partiell, schweisst und strahlt nochmal. Nebenan lackiert die Firma und dann holste den wieder ab.
Das ist vernünftig und ärgert keinen.
Denn eins steht schon jetzt fest: jeder der das Teil in die Finger kriegt, regt sich über den Pfusch der Vorleute auf.
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
.....
Ich habe das bei meinen 3 Autos immer erst so gemacht:
ausgetrennt, geschweisst, gestrahlt, verzinkt....
....
Auch habe ich auf das Strahlen von grossen Flächen verzichtet. Nur die Kanten gestrahlt und verzinken lassen.
...
Hi flat,
Wir sitzen ja gerade am Bodenblech unseres Käfer-Phönix-Projektes.
Ich habe angefangen die Nähte der Blechdoppelungen zu verzinnen + bin mir unsicher, ob ich mit dem Zinn + Flussmittel nicht vielleicht Bockmist mache.
siehe auch:
http://www.motor-talk.de/.../...rung-bei-bodengruppe-t2412623.html?...
Grüße Uwe
Ja das Flussmittel + die Temperatur ist das Problem. Pro 10 Grad etwa doppelte Reaktionsgeschwindigkeit beim Flussmittel, aber auch auf Eisen. Man muss das gut abwaschen.
Ich denke es auch ist eher was für Beulen und Knitterfalten im Blech, statt der üblichen Polyesterspachtelmasse, als für Nahtabdichtungen.
Das mit dem Flussmittel war mir suspekt. Daher nahm ich einfache Acrylmasse ( nicht Silikon) aus dem Baumarkt die folgende Vorteile hat:
mit Wasser verdünnbar, somit sauber ausstreichbar, formbar- vor allem mit'n nassen Pinsel, überlackierbar, 10% Dehnung.
Wichtig ist vorher Rostschutzfarben aufzubringen, nicht aufs blanke Blech, und nachher auch Rostschutz streichen.
Alle Schweissnähte sind bei mir so versiegelt.
Hält seit über 20 Jahren. Teilweise sogar noch älter bei anderen Teilen.
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
... Daher nahm ich einfache Acrylmasse ( nicht Silikon) aus dem Baumarkt die folgende Vorteile hat:
mit Wasser verdünnbar, somit sauber ausstreichbar, formbar- vor allem mit'n nassen Pinsel, überlackierbar, 10% Dehnung.
Wichtig ist vorher Rostschutzfarben aufzubringen, nicht aufs blanke Blech, und nachher auch Rostschutz streichen.
Alle Schweissnähte sind bei mir so versiegelt.Hält seit über 20 Jahren. Teilweise sogar noch älter bei anderen Teilen.
Dank dir
Ja das wird besser sein als das Zinn.
Trotz abwaschen + bürsten rostet es an den Zinnnähten schon.
Gruß Uwe
Um die Säure da wirklich auszuwaschen hilft nur die Umwandlung in Salze. Und das geht gefahrlos mit einer Sodalauge. Waschsoda oder wie immer man das heute auch nennt, ist nicht leicht zu bekommen. Meine Mutter hatte das irgendwo her, ich fand es noch nicht im Supermarkt Regal.
So, wenn das gelaufen ist Rostumwandler drauf. Ist zwar auch 'ne Säure, aber 'ne gute😉.
Danach Rostschutzfarbe und dann kannste mit Acrylmasse arbeiten, vorher nicht - das Flussmittel arbeitet weiter.
hallo zusammen
habe die diskussionen hier mitverfolgt...
mal eine gegenfrage...warum rät memminger von der tauchentlackung ab?
wenn man aschliessend ktl-beschichtet wäre der prozess doch geschlossen?
jeder neuwagen..macht diese prozedur???
habe bei einer firma, die das anbietet nachgefragt----liegt incl. entlacken/entrosten/ktl bei 4000eur
sogar mit holen und bringen im trailer
freundlich grüsst der jugendtraum :-)