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Schlechte Straßen und das Fahrwerk...

Themenstarteram 27. April 2018 um 12:06

Hallo zusammen!

Ich komme grade von einer kleinen Runde durch die Pfalz und Rheinhessen zurück und habe auf meinen ca. 200km einiges an unterschiedlichen Straßenbelägen gehabt - von neuem Asphalt über Kopfsteinpflaster innerorts bis hin zu Bitumenflickwerk und "Patchwork"-Straßendecken, garniert mit Bodenwellen und Frostrissen.

Da ich Anfänger bin und sich meine Erfahrung damit nur auf mein derzeitiges Mopped (V-Strom 650, eine Reiseenduro oder "Sports Adventure Bike", wie Suzuki die Kleine nennt) beziehen, hätte ich mal eine Frage: Wie kommen denn eigentlich Fahrer von SSP-Motorrädern oder anderen, eher sportlich abgestimmten Maschinen mit solchem wechselnden Untergrund zurecht? Ich war bei einigen kleinen Verbindungsstraßen zwischen den rheinhessischen Weindörfern doch ganz froh, relativ lange Federwege zu haben - und in einem parallelen Thread hat ja Pistengangster sich als Ducatifahrer auf eine BMW gewagt und dort ja auch den Unterschied zu seinen Maschinen bemerkt; er meinte "Diese Großenduros liegen halt nicht so hart auf der Straße, wie ich es durch meine aktuellen Maschinen gewöhnt bin."

Daher meine Frage: Wirkt sich der schlechte Untergrund durch das straffere Fahrwerk der SSPler wirklich merklich stärker aus oder bügeln die Fahrwerke mehr aus, als ich als Anfänger mir vielleicht vorstellen kann?

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11 Antworten

Die jammern dann dem Tourguide die Ohren voll...

:D

Ich weiß gar nicht, ob prinzipiell härter da wirklich problematischer ist, ich denke die Abstimmung muss einfach passen. Ich kennen es, um zwei Maschinen aus der gleichen Klasse zu vergleichen, von meinen Sporttourern. Ehemals Yamaha Diversion 900, Serie viel zu weich, mit geänderten Federn und angepasstem Luftpolster um Welten besser. Als Nachfolger haben wir die Suzuki GSX 1250 gekauft, die ist fahrwerkstechnisch komplett Serie, vom Grundgefühl viel härter, auf schlechten Straßen aber trotzdem nicht weniger komfortabel. Federweg dürfte bei beiden auch in etwa identisch sein, trotzdem liegt die Suzi um Welten stabiler als die Diva ohne dabei unkomfortabel zu werden.

Die Frage ist nicht allgemein für die SSP zu beantworten. Es gibt inzwischen vielerlei semiaktive Fahrwerke, die sich in der Grundeinstellung einstellen lassen und dann in Millisekunden das Fahrwerk den Gegebenheiten anpassen. Mit diesen Fahrwerken wirst Du ein gutes Straßengefühl haben, ohne dass das Bike bei schlechten Straßen wirklich unkomfortabel wird. Ansonsten kommt es bei den rein mechanischen Fahrwerken auf die Qualität der Komponenten und auf die Grundeinstellung an, die dann immer ein Kompromiss sein wird. Letztlich wird der SSP aber da deutlich kräftigere Tritte in´s Kreuz geben als ein Tourer oder eine Enduro.

Es lohnt sich immer, den Löwenanteil des Tuning-Budgets in das Fahrwerk zu stecken. Meine kleine SV bot nach Cup-Gabel und Öhlins-Bein ein ganz anderes Fahrgefühl. Vorher ging sie einerseits bei hartem Bremsen vorn auf Block, wobbelte bei zügigen Kurven mit dem Heck, trampelte aber gleichzeitig humorlos über Unebenheiten - nach dem Umbau liegt sie stabil, dafür waren die Bodenwellen aus dem Fundus des Straßenbauamtes vor den Applauskurven auf dem Kesselberg kaum zu bemerken. Die wurden einfach weggefedert - genial.

Die Gixxer habe ich wirklich straff abgestimmt - dafür hoppelt sie auf richtig schlechten Straßen dann doch etwas. Lässt sich aber ganz gut kompensieren, wenn man den Hintern einfach mal hochnimmt :D

Wobei ich mich frage, ob ein Anfänger ein Fahrwerk wirklich beurteilen kann.

Als Anfänger ist man auf "herausforderndem" Untergrund halt unsicherer.

Auch ein gutes Fahrwerk bringt den Untergrund rüber, wie er ist. Die Reserven vermag aber nur jemand mit entsprechender Erfahrung einschätzen.

Themenstarteram 27. April 2018 um 14:02

Zitat:

@Ramses297 schrieb am 27. April 2018 um 15:47:25 Uhr:

Wobei ich mich frage, ob ein Anfänger ein Fahrwerk wirklich beurteilen kann.

Als Anfänger ist man auf "herausforderndem" Untergrund halt unsicherer.

Kann ich ja nicht, Ramses... deshalb hab ich mal gefragt, weil ich da komplett erfahrungsfrei bin (naja, knapp 2.000km hab ich bisher mit meiner V-Strom zurückgelegt, das ist meine einzige Erfahrungsgrundlage...). Mir waren halt nur noch die Worte von Pistengangster über das härtere Fahrwerk und das dadurch resultierende andere Fahrgefühl der von ihm gefahrenen Enduros im "Ohr", daher meine Frage, wie sehr sich das auswirkt. Laienhaft gedacht: SSP = vorwiegend für Rennstrecke entworfen, Rennstrecke = besserer Untergrund, daher SSP = "mag" eher guten Untergrund. So meine Idee, weshalb ich mal um eure Erfahrungen nachgefragt habe.

Aber danke schonmal für eure Erfahrungsberichte - bin ja interessierter Anfänger und immer für Infos dankbar.

Ich glaub da kommts auf viele Faktoren an.

Ich hab nur was man heute "alte" Mopeds nennt mit mehr oder weniger ausgelutschtem Fahrwerk, kann da also ned ganz so mitreden.

Aber allein die "Sitzart" macht gerade da sehr viel aus.

mit meiner R6 von ´99 macht es wenig spaß ünber schlechte Straßen zu fahren, wenn man aber Körperspannung aufbaut, also mit den Händen nur den Lenker führt und sich nicht darauf abstützt, dann ist es viel viel angenehmer.

Andere Motorräder sind dafür wieder zu schwammig und man fühlt die Straße nicht so.

Ich denke es hängt auch viel von der Person ab, jeder hat andere Vorlieben.

Zitat:

@VStromtrooper schrieb am 27. April 2018 um 16:02:34 Uhr:

Kann ich ja nicht, Ramses... deshalb hab ich mal gefragt,...

Das war auch nicht als Vorwurf gemeint, sondern aus Erfahrung gesprochen.

Für den Anfänger hat jede Maschine ein saumäßiges Fahrwerk. ;)

Die Fahrwerke von SSPs lassen sich zumindest sehr variabel einstellen.

Aber fürs Gelände sind die auch nichts.

Meine SV bietet da nicht viele Möglichkeiten, ich reize das Fahrwerk aber immer noch (und zum Glück) nicht voll aus.

Twindance hat es ja schon sehr gut beschrieben. Da gibt's nix mehr hinzuzufügen.

 

Das es mit (super-)sportlich abgestimmt Fahrwerken auf schlechter Straße mehr holpert, als auf Reiseenduros, sollte klar sein.

 

Ich fahr ja einen aktuellen Hightechbomber mit semiaktivem Fahrwerk.

Wenn ich das von "Sport" auf "Street" umschalte ist das schon deutlich sanfter.

Mit der "Comfort" - Einstellung wird es dann schon fast Sänftenmässig.

Damit sollte man dann aber nicht angasen, fühlt ich in Kurven dann doch recht schwammig an und setzt unerwartet früh auf.

Ich kenne viele, welche Fahrwerke durch Zubehör teile ergänzt haben. Diese sind begeistert. Aber, der Anteil bei jenen, wo sich durch die Wartung des Serienfahrwerks der gleiche Effekt ergeben hätte ist auch hoch.

 

Mit der Zeit sollte man das Fahrwerk oft einfach mal eine Wartung gönnen. Besonders bei älteren Maschinen.

 

Wer darüber hinaus mehr machen würde und am Anfang nicht soviel Geld verblasen will. Der kann z.b. durch Austausch von Gabelöl oder Änderung des Luftpolsters einiges erreichen. Auch ersteinmal die Federeinstellungen prüfen und anpassen.

 

Wer Gabelöl austauschen will. Dem sei gut beraten nicht allein nach 10w, 15w, 20w usw. Angaben zu gehen.

 

Beispiel:

Vergleicht mal die Datenblätter das Castrol Mineral Öl 10w mit dem synthetischen Öl 10w. Da liegen Welten dazwischen. Die Angaben unterliegen keiner Norm. Also kann auch Hersteller xy 15w hinschreiben...

 

Ich empfehle immer die Viskosität (centri stoke) bei 40°c und bei 100°c zu vergleichen.

Das erspart Ärger.

Heute kann man modernste Fahrwerke unterwegs per Knopfdruck einstellen. Alle anderen Supersportler hoppeln halt auf schlechten Strecken durch die Gegend.

Oder, wie der Kilogixxerfahrer auf dem Col de Cayolle mit leiser Verzweiflung in der Stimme fragte:

„Ist die andere Seite auch so schlecht?“

Meine Erfahrung ist dass es mehr auf die Reifen ankommt. Stärker profilierte Reifen in Richtung Enduro sind auf schlechten Straßenbelegen angenehmer zu fahren. Sie verzahnen sich besser mit der Straße als die ich nenne sie mal Slicks mit Alibimuster für die Straßenzulassung. Auf sehr gutem Apshalt sind die Semislicks von Vorteil, aber auf der Durchschnittsstraße nicht. Ich fahre deshalb lieber gröbere Profile. Dass das normale Enduro-, Reiseenduro- oder Crossoverfahrwerk dank längerer Federwege zusätzlich mehr Schluckvermögen hat und etwas weicher, also früher anspricht kommt hinzu. Man kann es auch einfacher sagen: Einen Supersportler zu fahren ist schwieriger und fordert den Fahrer stärker. Wer's kann holt auf entsprechenden Strecken natürlich mehr aus dem Moped, aber die wenigsten können es. Ich jedenfalls nicht. Ich fahre deshalb lieber Mopeds wie die V-Strom, auch wenn ich schon unterschiedlich sportliche Sportler hatte. Aber genau deshalb fahre ich die Crossover & Co. halt lieber! ;-)

 

Gruß Michael

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