Rußfilter-FAQ

Mercedes GLK X204

Hallo zusammen,
insbesondere im Zusammenspiel mit der Motor- und Getriebsteuerung bleibt die Funktion des Rußfilters (RPF) ja oft unbeachtet. Ich habe hier mal ein paar Infos zusammengetragen, Korrektur und/oder Ergänzungen sind willkommen.

Rußfilter (RPF) - FAQ
Funktionsweise: Das mit Rußpartikeln versetze Abgas wird durch den Dieselpartikelfilter geleitet. Die gasförmigen Stoffe können problemlos passieren, die Rußpartikel werden mechanisch herausgefiltert, gesammelt und durch das Einleiten der Regeneration verbrannt. Im RPF verbleibt die Asche, welche nicht verbrannt werden kann. So erreichen moderne Rußpartikelfiltersysteme eine erhebliche Reduktion der Rußpartikelemissionen.

Freibrennen / Regeneration: Wird ausgelöst durch einen zu hohen Differenzdruck zwischen den Sonden vor und hinter dem RPF. Beim Freibrennen wird die Temperatur des Abgases durch diverse Maßnahmen erhöht: mehr Kraftstoff, höhere Schaltdrehzahlen. Oft wird dies bemerkt durch eine Erhöhung der LL-Drehzahl, anderem Motorgeräusch, Abschalten der SSA, anderem Schaltverhalten und Einschalten von elektronischen Verbrauchern wie der Heckscheibenheizung.

Autobahnfahrten: Durch längere Fahrten mit hoher Abgastemperatur sollte sich der RPF ohne spezielle Regeneration vom Ruß befreien.

Haltbarkeit : Asche verbleibt im RPF und zwingt bei Ascheüberladung zum Austausch oder einer Reinigung des RPF. Der Ruß dagegen wird temperaturabhängig verbrannt.

Defekte: Fälle von mechanischem Zerbröseln des RPF sind bekannt. Dabei kann es sowohl zu erhöhtem Druck durch Verlegung der Strömungswege als auch zu erniedrigten Druck kommen. Beim GLK wird dies nicht im Fehlerspeicher abgelegt bzw wohl nicht erkannt. Dies kann zu Fehlern in der Steuerung des Motors und des Getriebes führen.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@quadrigarius schrieb am 12. März 2018 um 09:32:52 Uhr:


@fraba

Im KFZ-Betrieb wird das Adblue definiert in den Abgasstrang eingespritzt. Durch die Hitze wird das gebundene Ammonik abgespalten und gasförmig. Im Katalysator bindet dann das gasförmige Ammonik die ebenfalls gasförmigen Stickoxyde und es entsteht gasförmiger Stickstoff. Also letzendlich Dünger.

Deshalb sollte jeder Landwirt uns GLK-Fahrer einen Obelus bezahlen wenn wir abseits von Straßen und Wegen über seine Wiesen und Felder brettern 🙂😁
quadrigarius

Hallo an die Vorredner/-schreiber,
dazu muss ich doch nun noch etwas Chemie zum Besten geben: Das was nach der Abgas-Reinigung aus dem Auspuff kommen soll, ist reiner Stickstoff (N2) also ein inertes Gas, das zu 78 % den Bestandteil der Luft ausmacht - unbrennbar und - außer bei sehr hohen Temperaturen - auch chemisch nicht reaktiv. Darum heißt er auch STICKstoff. Zusätzlich kommen nur noch das umweltschädliche CO2 und Wasserdampf aus dem Aufpuff.
Das, was die Bauern und Gewässerkundler als "Stickstoff" bezeichnen, sind die Salze des oxidierten Stickstoffs, also eigentlich Nitrate. Die kommen nicht aus dem Auspuff, aber sind in Haushaltsabwässern und in Gülle enthalten. Zusammen mit Phospaten gelangen sie z.B. in Gewässer und fördern dort das Algenwachstum- überdüngen die Gewässer daher. Dazu kommt das "Ammonium" also eigentlich Salze des Ammoniaks NH4OH, das ebenfalls düngt. Aus dem flüssigen Ammoniak in der Gülle entweicht oft auch das gasförmige Ammoniak NH3, welches stechend nach Salmiakgeist riecht und in der Tat über die Luft von Blättern aufgenommen wird und dann zur Überdüngung führen kann.
Ich hoffen, man konnte etwas lernen 😉

Gruß Martin

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Und dieses ganze Theater habe ich nicht mit meinem Glk 306ps Benziner .

Zitat:

Die gasförmigen Stoffe können problemlos passieren,

Haltbarkeit : Asche verbleibt im RPF und zwingt bei Ascheüberladung zum Austausch oder einer Reinigung des RPF. Der Ruß dagegen wird temperaturabhängig verbrannt.

Habe dazu ein paar Fragen.

Und diese Gase enthalten die giftigen Stickoxide, die es nun zu neutralisieren gilt, zumindest beim
Bluetec. Wie kann ich mir das vorstellen?

Gehoert die Reinigung des RPF`s zum Service?
Alle wieviel km sollte das passieren?

@pentium122
Ja, alles richtig bis auf den Absatz, dass bei schneller,langer Fahrt die "Selbstheilung" einsetzt.
Im Fahrbetrieb, auch bei schneller und langer Fahrt werden keine Parameter, darunter Temperatur und Brennbarkeit/Sauerstoffsättigung der Abgase erreicht, bei denen Ruß verglimmt/verbrennt. Dazu bedarf es zusätzlich Kraftstoff, Sauerstoff/weniger Stickoxyde und höhere Temperaturwerte. Diese werden im Freibrennungsprozess zusätzlich herbeigeführt.
Quadrigarius

@frabal
Die Reinigung vom Rüß ist durch den Freibrennprozess systemimmament, also nicht mit weiteren Kosten verbunden, wenn man von dem Zusatzverbrauch an Kraftstoff während des Freibrennens absieht.

Wenn die verbleibende Asche im Partikelfilter diesen irgendwann verstopft ist der Austausch des Filters natürlich ein Bestandteil der Servicearbeiten.
Aber nicht umsonst, denn der Partikelfilter kostet MBtypisch nicht wenig.
Um diesen kostspieligen Austausch zu vermeiden gibt es (nicht von MB) zwei Methoden. Die chemische Reinigung des Filters oder die Thermische Reinigung des Filters von der Asche. Dies verspricht eine Verlängerung der Funktionsdauer des Filters, welche jedoch nicht an die Lebensdauer eines neuen Filters herranreicht. Es gibt spezielle Anbieter für die Reinigung des Filters von Asche.
quadrigarius

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@fraba
Will noch Deine Frage nach den Abgasen beantworten. Zwar laienhaft aber in der Sache durchaus richtigl

Ammonik wird großtechnisch zur Umwandlung von Stickoxyden zu Stickstoff verwendet.
Im Auto geschieht nichts anderes.
Ammoniak ist giftig und umweltschädlich und es bedarf im Umgang der Sachkenntnis.
Deshalb geht man in der Autoindustrie einen Umweg. Man verwendet gebundenen Ammoniak und löst diesen in Wasser. Es entsteht Adblue. Eine nun ungiftige gefahrlose wässrige Lösung die allerding bei Frost, rund -12Grad, gefriert. Deshalb ist der Adblue-Tank im KFZ geheizt. Auch greift sie den Lack und blankes Metall an.

Im KFZ-Betrieb wird das Adblue definiert in den Abgasstrang eingespritzt. Durch die Hitze wird das gebundene Ammonik abgespalten und gasförmig. Im Katalysator bindet dann das gasförmige Ammonik die ebenfalls gasförmigen Stickoxyde und es entsteht gasförmiger Stickstoff. Also letzendlich Dünger.

Deshalb sollte jeder Landwirt uns GLK-Fahrer einen Obelus bezahlen wenn wir abseits von Straßen und Wegen über seine Wiesen und Felder brettern 🙂😁
quadrigarius

@quadrigarius
und schon wieder etwas gescheiter 🙂
Danke

@frabal
passt scho, wie unser neuer Bundesinnenminister sagen würde.
quadrigarius

Zitat:

@quadrigarius schrieb am 12. März 2018 um 09:32:52 Uhr:


@fraba

Im KFZ-Betrieb wird das Adblue definiert in den Abgasstrang eingespritzt. Durch die Hitze wird das gebundene Ammonik abgespalten und gasförmig. Im Katalysator bindet dann das gasförmige Ammonik die ebenfalls gasförmigen Stickoxyde und es entsteht gasförmiger Stickstoff. Also letzendlich Dünger.

Deshalb sollte jeder Landwirt uns GLK-Fahrer einen Obelus bezahlen wenn wir abseits von Straßen und Wegen über seine Wiesen und Felder brettern 🙂😁
quadrigarius

Hallo an die Vorredner/-schreiber,
dazu muss ich doch nun noch etwas Chemie zum Besten geben: Das was nach der Abgas-Reinigung aus dem Auspuff kommen soll, ist reiner Stickstoff (N2) also ein inertes Gas, das zu 78 % den Bestandteil der Luft ausmacht - unbrennbar und - außer bei sehr hohen Temperaturen - auch chemisch nicht reaktiv. Darum heißt er auch STICKstoff. Zusätzlich kommen nur noch das umweltschädliche CO2 und Wasserdampf aus dem Aufpuff.
Das, was die Bauern und Gewässerkundler als "Stickstoff" bezeichnen, sind die Salze des oxidierten Stickstoffs, also eigentlich Nitrate. Die kommen nicht aus dem Auspuff, aber sind in Haushaltsabwässern und in Gülle enthalten. Zusammen mit Phospaten gelangen sie z.B. in Gewässer und fördern dort das Algenwachstum- überdüngen die Gewässer daher. Dazu kommt das "Ammonium" also eigentlich Salze des Ammoniaks NH4OH, das ebenfalls düngt. Aus dem flüssigen Ammoniak in der Gülle entweicht oft auch das gasförmige Ammoniak NH3, welches stechend nach Salmiakgeist riecht und in der Tat über die Luft von Blättern aufgenommen wird und dann zur Überdüngung führen kann.
Ich hoffen, man konnte etwas lernen 😉

Gruß Martin

Hallo MPiehler 🙂😁,
schön dass Du meinen Hinweis von zu dankverpflichteten Landwirten über deren Felder wir brettern mit der gebotenen Ernsthaftigkeit kommentierst.
Aber mit dem Hinweis, dass der Stickstoff aus dem GLK-Katalysator kein Dünger ist bereitest Du mir Kopfzerbrechen, stehe ich doch gerade mit einem Landwirt aus der Nachbarschaft in Verhandlung, meinen GLK für 2 Stunden täglich auf seinen Erdbeerfeldern zu platzieren.
Geplatzt der Traum vom leichten Geld.😎😰
Gruß Quadrigarius

Hallo zusammen,

ich bin mit meinem GLK (2009, 110000km) jetzt 5000km gefahren und habe noch nie etwas
von einem Freibrennprozess bemerkt.
Wie kann man feststellen ob die Anlage funktioniert ?

Gruß
Achim

@JordiKuen
im Leerlauf (bei Halt vor Ampel) höhere Drezahl, ca. 400 U/min mehr. Beim Gasgeben ein etwas sonores bis brummendes Geräusch. Beim Abstellen, wenn der Freibrennprozess nicht zu Ende geführt war penetranter Geruch nach verbranntem Elektrokabel oder wie neben einer Koksanstalt der 50 ziger Jahre.
Hätte Dein Fahrzeug noch nie freigebrannt könntest Du nun im Notlaufmodus zur nächsten MB-Werkstatt zuckeln. Denn bei vollen Dieselpartikelfinder geht der Motor in Notlauf. Gemessen wird der Druck in der Abgasanlage vor dem DPF und nach dem DPF. aus diesen Messunterschieden entscheidet das M-Managment.
quadrigarius

Zitat:

@quadrigarius schrieb am 13. März 2018 um 22:39:52 Uhr:


Hallo MPiehler 🙂😁,
schön dass Du meinen Hinweis von zu dankverpflichteten Landwirten über deren Felder wir brettern mit der gebotenen Ernsthaftigkeit kommentierst.
Aber mit dem Hinweis, dass der Stickstoff aus dem GLK-Katalysator kein Dünger ist bereitest Du mir Kopfzerbrechen, stehe ich doch gerade mit einem Landwirt aus der Nachbarschaft in Verhandlung, meinen GLK für 2 Stunden täglich auf seinen Erdbeerfeldern zu platzieren.
Geplatzt der Traum vom leichten Geld.😎😰
Gruß Quadrigarius

😁 Gut, ich habs verstanden 😁

Gruß Martin

Zitat:

@JordiKuen schrieb am 14. März 2018 um 10:16:53 Uhr:


Hallo zusammen,

ich bin mit meinem GLK (2009, 110000km) jetzt 5000km gefahren und habe noch nie etwas
von einem Freibrennprozess bemerkt.
Wie kann man feststellen ob die Anlage funktioniert ?

Gruß
Achim

... möglicherweise ist Dein Rußfilter defekt und es kommt kein zu hoher Differenzdruck zustande. NAch meinem Wissen wird das NICHT im Fehlerspeicher abgelegt und kann im Alltag wohl nur an russigen Abgasen erkannt werden.

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