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Richtig Motorrad fahren?

Themenstarteram 8. Juni 2018 um 8:55

Ihr kennt sie sicher, die guten und die schlechten Tage auf dem Motorrad. Tage, an denen man sich gut fühlt und Meter macht, an denen alles rund läuft und man sich auf die nächste Kurve freut. Aber auch Tage, an denen man sich fragt, warum man heute eigentlich fährt, an denen man sein Moped um die Kurven trägt und zu verkopft an die Sache herangeht, mit den Gedanken irgendwo anders ist und die Tour nach 50km abbricht. Die schlechten Tage machen nur halb so viel Spaß. Und das ist es doch worum es geht:

Spaß, oder?

Auf meiner 690 SM fahre ich nicht, um von A nach B zu kommen, sondern um Spaß zu haben. Aber wo beginnt Spaß und wo hört Spaß auf?

Risiko?

Als mich diese Woche ein SMC-Fahrer ca. 200m vor einer nicht einsehbaren Kurve auf einer engen Waldstrecke auf dem Hinterrad überholt hat, und gleich die drei Autos vor mir mit, habe ich mir folgende Frage gestellt:

Erhöht sich der Fahrspaß nur, wenn man bereit ist, mehr Risiko einzugehen? Oder erhöht sich der Fahrspaß ausschließlich durch das eigene Können?

Ich kann diese Frage ehrlich gesagt (noch) nicht beantworten, da ich selbst erst 3 Monate Motorrad fahre und relativ unerfahren bin, aber mein Kopf tendiert Richtung „Ja“. Kann das sein?

Fakt ist, dass es Spaß macht, wenn ich mir am Kurvenausgang denke: „Ok, das war jetzt mal richtig schön“. Aber eben nicht jede Kurve endet so bei mir, sagen wir nur 50% davon. An meinem Hinterreifen habe ich noch ca. 0,5mm unbenutzten Rand. Das könnte ja darauf hindeuten, dass, auch wenn ich denke: „boa das war jetzt mal ne brutal Schräglage“, da noch einiges an Luft übrig ist?

Eure Anfänge?

Was mich an diese Stelle interessiert ist folgendes:

Gab es einen Zeitpunkt in eurer „Motorrad-Karriere“, an dem ihr euch selbst gesagt habt: Jawohl, jetzt bin ich mir sicher, vertraue mir und meiner Maschine und bin eins mit ihr. (ich denke das muss man bei einem Überholvorgang auf dem Hinterrad auch sein)

Ab wann fährt man eurer Meinung nach gut Motorrad?

Wie seht ihr den Punkt „Risikobereischaft“, hat diese im Laufe der Zeit bei euch eher zu- oder abgenommen?

Ist eurer Meinung nach ein „Lehrgang“ sinnvoll (Rennstrecke, Kurven etc.) oder habt ihr euch das „richtige Fahren“ selbst beigebracht?

Bin gespannt was ihr so berichtet

Gruß M.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Montana187 schrieb am 8. Juni 2018 um 10:55:40 Uhr:

Ihr kennt sie sicher, die guten und die schlechten Tage auf dem Motorrad. Tage, an denen man sich gut fühlt und Meter macht, an denen alles rund läuft und man sich auf die nächste Kurve freut. Aber auch Tage, an denen man sich fragt, warum man heute eigentlich fährt, an denen man sein Moped um die Kurven trägt und zu verkopft an die Sache herangeht, mit den Gedanken irgendwo anders ist und die Tour nach 50km abbricht. Die schlechten Tage machen nur halb so viel Spaß. Und das ist es doch worum es geht:

Spaß, oder?

Auf meiner 690 SM fahre ich nicht, um von A nach B zu kommen, sondern um Spaß zu haben. Aber wo beginnt Spaß und wo hört Spaß auf?

Spaß muss jeder Fahrer für sich selbst definieren. Spaß ist auch nicht immer gleich. Mal macht es Spaß, gemütlich vor sich hin zu cruisen, den Gedanken dabei nachzuhängen, die Sonne, die Luft zu genießen. Mal macht es Spaß, einfach die Sau rauszulassen, der Kleinen die Sporen zu geben und sich einfach mal auszutoben.

Gar nix damit zu tun hat das

Zitat:

Risiko?

Als mich diese Woche ein SMC-Fahrer ca. 200m vor einer nicht einsehbaren Kurve auf einer engen Waldstrecke auf dem Hinterrad überholt hat, und gleich die drei Autos vor mir mit, habe ich mir folgende Frage gestellt:

Erhöht sich der Fahrspaß nur, wenn man bereit ist, mehr Risiko einzugehen? Oder erhöht sich der Fahrspaß ausschließlich durch das eigene Können?

Man hat als Motorradfahrer die Verantwortung für sich, seine Familie und die anderen Verkehrsteilnehmer. Man sollte sich tunlichst davor hüten, Risiko mit Spaß gleichzusetzen. Auf der Straße sollten mindestens 20% Sicherheitsreserve bleiben. NIEMALS sollte man die Komfortzone verlassen, niemals in einen Bereich kommen, in dem man nicht mehr alle Eventualitäten beherrscht.

 

Zitat:

Ich kann diese Frage ehrlich gesagt (noch) nicht beantworten, da ich selbst erst 3 Monate Motorrad fahre und relativ unerfahren bin, aber mein Kopf tendiert Richtung „Ja“. Kann das sein?

Fakt ist, dass es Spaß macht, wenn ich mir am Kurvenausgang denke: „Ok, das war jetzt mal richtig schön“. Aber eben nicht jede Kurve endet so bei mir, sagen wir nur 50% davon. An meinem Hinterreifen habe ich noch ca. 0,5mm unbenutzten Rand. Das könnte ja darauf hindeuten, dass, auch wenn ich denke: „boa das war jetzt mal ne brutal Schräglage“, da noch einiges an Luft übrig ist?

Setz Dich niemals selber unter Druck und lass Dich nie unter Druck setzen. Wenn die "Kenner und Könner" über einen Angsstreifen meditieren, dann entlarven sie sich als Nix-Wisser. Dieser Streifen ist extrem von der Reifenkontur und der Profilgestaltung abhängig. Es gibt Reifen, die fahre ich 10 Kilometer nach dem Aufziehen im Öffentlichen auf die Kante - mit der gleichen Maschione bekomme ich einen anderen Reifen nicht mal auf der Rennstrecke an die Kante, obwohl da die Funken fliegen. Wnn DU Dich wohlfühlst und es für DICH gepasst hat, dann war es gut und richtig

Zitat:

Eure Anfänge?

Was mich an diese Stelle interessiert ist folgendes:

Gab es einen Zeitpunkt in eurer „Motorrad-Karriere“, an dem ihr euch selbst gesagt habt: Jawohl, jetzt bin ich mir sicher, vertraue mir und meiner Maschine und bin eins mit ihr. (ich denke das muss man bei einem Überholvorgang auf dem Hinterrad auch sein)

Ab wann fährt man eurer Meinung nach gut Motorrad?

Wie seht ihr den Punkt „Risikobereischaft“, hat diese im Laufe der Zeit bei euch eher zu- oder abgenommen?

Ist eurer Meinung nach ein „Lehrgang“ sinnvoll (Rennstrecke, Kurven etc.) oder habt ihr euch das „richtige Fahren“ selbst beigebracht?

Bin gespannt was ihr so berichtet

Gruß M.

Man sollte sich NIE als den Oberkönner sehen. Man muss IMMER Respekt haben - bitte aber nicht mit Angst verwechseln. Die hat auf dem Möpp nix zu suchen, wer Angst verspürt, sollte tunlichst den Hahn schließen oder das Möpp in die Garage stellen. Meinem Motorrad habe ich wirklich voll vertarutr, nachdem ich mit ihm auf der Rennstrecke war. Hier bekommt man kugelrunde Glubschaugen, was das Serienbike mit dem stinknormalen Straßenreifen kann. Dieses Vertrauen ist im Öffentlichen teilweise überlebenswichtig. Und wenn man sich auf der Renne mal legtr - ist das auch positiv zu sehen. So ein lowsider ist nämlich gar nicht schlimm, da passiert so gut wie nix. Und wenn es im Öffentlichen mal zu eng wird, dann sollte man lieber im lowsider absteigen, als mit zusammengekniffenen Arschbacken schockstarr geradeaus und aufrecht in die Botanik zu preschen.

Ein derartiger Lehrgang ist ein immens wichtiges Instrument, ein sicherer Fahrer zu werden. Die "Selbstbeibringer" die hier immer so schön auftreten - mir stellt sich regelmäßig das Nackenhaar auf, wenn man die alten Fahrensmänner erst am Treff ihre Heldentaten preisen hört, sie später aber dann über die Strecke juckeln sieht. Die treffen die richtige Linie in einer Kurve 10-fach - jedes mal, wenn sie sie kreuzen. Daher muss ich wieder dem sehr geschätzten Lew in seiner Aussage

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 8. Juni 2018 um 12:54:42 Uhr:

xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Rennstreckentraining: Sehe ich nur als sinnvoll, wenn man auch Rennstrecke fahren will. Die Rennstreckenlinien haben nichts mit den Linien auf der Strasse zu tun, da könnte man sich Dinge angewöhnen, die im realen Strassenverkehr eher kontraproduktiv sind.

Sicherheitstraining: Immer gut.

Kurventraining: Mit Deinem Gefährt würde ich dann auch Kurse buchen, die auf wirklich kurvigen Strecken stattfinden. Harzring zum Beispiel. Oder auf einer Kartbahn. Sonst bist Du eher unterfordert. Kurven, wo der Tourendampfer am Limit ist, nötigen einer 690 SM doch eher ein müdes Arschrunzeln ab.

vehement widersprechen. Auf der Rennstrecke ist es natürlich extrem wichtig, eine saubere Linie zu fahren. natürlich ist die Rennstreckenlinie nicht die Straßenlinie. Aber auf der Rennstrecke lernst Du erst einmal, eine Linie überhaupt erst einmal zu PLANEN und sie dann auch UMZUSETZEN. Wer eine Renn-Linie planen und umsetzen kann, kann selbstverständlich dann auch eine Linie auf der Straße planen und umsetzen.

Auf der Rennstrecke lernst Du, eine Strecke zu LESEN und Deine Linie und Deine Handlungen entsprechend zu planen und umzusetzen - auf der Straße ist dies lebensnotwendig

Auf der Rennstrecke lernst Du die Reserven und Möglichkeiten Deiner Maschine gefahrlos unter optimalen Bedingungen kennen und sie zu nutzen - was Du im Öffentlichen in dieser Form NIE kannst.

Es von einem Erfahrenen im Öffentlichen zu lernen - hmmm..... mit etwas Glück kann man das. Ich kennen genug Erfahrene, deren Eleven sich dabei heftig auf´s Maul gelegt haben.

Hier im Bikertreff findest Du in einer Nutzer-Signatur einen schönen Spruch zur Erfahrung :D

In den von mir besuchten FaSi-Trainings sind die ach so Erfahrenen am Anfang mit der größten Klappe, am Ende die Kleinlautesten und wenn es doch mal (selten) jemanden auf´s Maul hat, dann sind es seltenst die Jungspunde :D

Und man sollte sich nie wegen seines Untersatzes in irgendeiner Art unter Druck setzen lassen - es muss DIR und nur DIR Spaß machen. Wenn ein SSP-Fahrer Blümchen pflücken will und dabei Spaß hat - dann ist das zum Kuckuck seine Entscheidung und ist zu respektieren. Wenn ein SuMo-Fahrer nur 20°-Schräglage fahren will und dabei seinen Spaß hat, dann ist das gut und o.k. und es steht niemandem zu, sich darüber zu betöffeln. Soll jeder Fahrer seinen Spaß haben - wie er diesen Spaß definiert, ist seine ganz eigene Sache - womit sich der Kreis zu den Anfängen meines Pamphlets wieder schließt :D.

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Man kann auch richtig Motorrad fahren lernen ohne sich irgendwo far away auf Schotterpisten herumzutreiben, lieber TE.

Die "alten Fahrensmänner" müssen einfach immer ihren Längsten und Dicksten und Größten heraushängen lassen und damit herumwedeln ;)

Fahr einfach so, wie Du Dich sicher fühlst. Fahre das Terrain, das Dir liegt und auf dem Du Dich wohlfühlst. Wie ich schon schrieb - mach ein FaSi-Training und fahr ruhig auch mal eine Rennstrecke. Such Dir auch ruhig mal einen wirklich Erfahrenen und LEHRER, der sich die Zeit nimmt, Dir wesentliche Dinge zu erklären und zu zeigen, der nicht nur vor Dir herfährt und Dir zeigt, was ER für ein toller Fahrer ist, sondern auf DICH und Dein Können, Deine Defizite und Wünsche eingeht.

Und nur, weil es hier schon so angesprochen wurde - an sich ist es komplett am Thema vorbei - auch von mir ein Bild - auch Schotter mit einer ganz einfachen und normalen Straßenmaschine, hier in Deutschland und kennt auch keiner - als Illustration, dass man sein ganz eigenes Ding fahren soll und Spaß allein durch und für Dich definiert wird ;)

Insofern passt es dann doch wieder zum Thema:D

P1090688a

Zitat:

@Blonsede schrieb am 12. Juni 2018 um 20:25:33 Uhr:

Gewonnen!

Hast Recht. Das war ein Griff ins Klo. :(:rolleyes:

Falschen thread erwischt. Sollte in den Foto - thread.

Tut mir leid. @TE: War keine Absicht, ich habe mich im thread vertan. Wer mitgedacht hat, hat das auch gleich gemerkt. Habe gerade mit Entsetzen gemerkt, dass ich in diesem Faden was gepostet habe.

An diesem thread beteilige ich mich nämlich nicht, denn dazu habe ich nichts beizutragen, ich kann's selbst nicht richtig, wer wäre ich, anderen zu raten.

Aber dafür hat ja twindance -immer auf Ausgleich und Ruhe bemüht- schon vollkommen korrekt angemerkt:

Zitat:

"Die "alten Fahrensmänner" müssen einfach immer ihren Längsten und Dicksten und Größten heraushängen lassen und damit herumwedeln ;)"

Eine sehr gelungene Formulierung wie ich finde. Kränkt niemanden, ist sachlich, nicht persönlich, hat Themenbezug und sicher auch (Mehr-)Wert für einige Nutzer. So soll es sein.

Perfekt umgesetzt. Wenn da nicht 10 "Danke" kommen, weiß ich auch nicht

Ich gebe das erste für die Belehrung.

am 12. Juni 2018 um 19:36

Fahrensmänner hat sicher was mit fahren lassen zu tun, womit wir wieder beim Thema wären.

§1, was ist das?

;)

Was ist StVO ? :D:D

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 13. Juni 2018 um 10:52:08 Uhr:

Was ist StVO ? :D:D

Das gibts bei eBay :D

am 13. Juni 2018 um 10:35

StVO ist für mich nicht relevant :D

Doch, sobald du in D bist;)

am 13. Juni 2018 um 10:40

Ok:

Die StVO ist für mich meistens nicht relevant ;)

Die restliche Zeit dann das Straßenverkehrsgesetz (SVG), und ehrlich, ich bevorzuge da doch die StVO. Auch die deutschen Bußgelder finde ich deutlich entspannter als die Schweizer Bussen.

am 13. Juni 2018 um 12:58

Da will ich nicht widersprechen.

Themenstarteram 11. Januar 2019 um 13:42

so nun ist ein gutes halbes Jahr seit meinem Post vergangen und ich habe meine 1.Saison 2018 ohne Fahrsicherheitstraining, aber natürlich auch ohne Unfall, beendet.

Die Reifen waren leider schon Anfang Oktober so abgefahren und ich kurz vor meiner Urlaubsreise, so das ich dann noch einen Ölwechsel gemacht und die KTM eingemottet habe. (Obwohl dann noch einige schöne Tage kamen und ich doch lieber noch Reifen gewechselt hätte :(

Für die kommende Saison werde ich ein Fahrsicherheitstraining bei ADAC besuchen. Ich hoffe, dass ich dort einige Sachen wieder auffrischen und mehr Vertrauen in mich und mein Motorrad gewinnen kann.

Die Erfahrung kommt durch das "er-fahren" im wahrsten Sinne und ich werde zusehen, dass ich dieses Jahr mehr als nur 3000km fahre (hoffe die CRA 3 halten länger :D )

Freue mich auf jeden Fall schon jetzt wieder aufs Fahren, auch weil ich ein paar Kleinigkeiten am Moped ändern werde (Brems- und Kupplungshebel, Handguards, optische Verschönerungen). Mit den Originalen (ziemlich langen) Brems- und Kupplungshebeln kam ich nicht so gut klar, ich denke das wird tatsächlich einfacher mit den kürzeren. Der Rest wird am Fahren nix ändern, aber man freut sich ja trotzdem auf ein schönes Moped :P

Vielleicht lebt der Thread ja auch wieder auf

Grüße

M.

Servus TE,

hast Du alle Beiträge mal durchgelesen, seitdem?

Gruß vom SemmeL

Themenstarteram 9. Februar 2019 um 9:35

Zitat:

@derSemmel schrieb am 8. Februar 2019 um 20:36:57 Uhr:

Servus TE,

hast Du alle Beiträge mal durchgelesen, seitdem?

Gruß vom SemmeL

sicher, lese immer meine Theads :)

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