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Rettungskarte sinnvoll?

Themenstarteram 27. Oktober 2010 um 21:32

Hallo,

der Adac schreibt hier http://www1.adac.de/.../default.asp?...

über die Rettungskarte, dass diese praktisch in keinem modernen Fahrzeug fehlen sollte.

Zitat:

Wo an der Karosserie Spreizer und Schere anzusetzen sind, welche Vorsichtsmassnahmen nötig sind, um Airbags nicht nachträglich auszulösen, ist den Rettern nicht immer bekannt. Abhilfe bietet die vom ADAC erarbeitete und als Standard geforderte Rettungskarte. In Autos mit Airbags sollte sie künftig bei Auslieferung hinter der Fahrer-Sonnenblende angebracht sein - wie Sie zur Rettungskarte für Ihr Fahrzeug kommen erfahren Sie hier...

Ich habe mir mal die Rettungskarte von VW angesehen. http://www.volkswagen.de/.../2010_10_rettungsdatenblaetter.pdf Hier finde ich nicht explizit markiert, wo man die Schere ansetzen soll.

Genauso wenig erkenne ich einen Gasgenerator für die Kopfairbags im vorderen Bereich. Nur hinten sind Gasgeneratoren eingezeichnet. Nachdem aber die Kopfairbags auch vorne austreten, müssen dort auch Gasgeneratoren sein.

Generell ist es so, dass diese Rettungskarten alle Airbags zeigen, die es für das Modell gibt.

Ist das überhaupt sinnvoll? Wenn der gefahrene Unfallwagen diese Airbags nicht hat, die Rettungskräfte sich aber auf die Karte verlassen, dann dauert die Rettung womöglich länger.

Deswegen frage ich mich (und euch) wie sinnvoll ist so eine Karte im Fahrzeug überhaupt.

 

Generelle Diskussion: Im einem Rettungleitfaden (könnte der von VW gewesen sein) habe ich etwas gelesen, dass die Batterie auch unter dem Fahrersitz sein kann und zum Abklemmen dieser ganz nach hinten geschoben werden muss.

Was soll den dass? Wenn der Fahrer eingeklemmt ist, kann man wohl kaum den Sitz mit dem Fahrer nach hinten schieben. Wie kann man nur soetwas bescheuertes konstruieren? Dieselbe Sache mit den 2 Fahrzeugbatterien. Eine sollte vollkommen genügen. Tut es das nicht, ist am Wagen etwas falsch konstruiert.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@zille1976 schrieb am 23. Mai 2020 um 16:22:06 Uhr:

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 23. Mai 2020 um 15:45:57 Uhr:

 

Du könntest auch einfach akzeptieren, wenn Fachleute aus der Praxis berichten.

Könnte ich. Aber der Threadtitel ist "Rettungskarte sinnvoll?"

Meine Antwort: Nein, nicht sinnvoll.

Leute, die sich damit auskennen, halten sie für sinnvoll. Wer davon keine Ahnung hat, sollte lieber schweigen...

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am 27. Oktober 2010 um 22:11

Die Rettungskarte führt jene Bereiche auf, wo man mit der Rettungsschere oder anderen Mitteln nicht ansetzen sollte, das ist deutlich einfacher zu erfassen als andersrum.

 

Der Kopfairbag dürfte wohl ein Window Curtain Airbag sein, d.h. es bedarf nur eines Generators für den durchgehenden Airbag.

Ich hab in meinen VW auch die Rettungskarte drinnen, bei beiden Sonnenblenden.

Meine hab ich ein wenig verbessern müssen.

 

Viktor

Rettungskarte Flüssiggas
Rettungskarte Flüssiggas 1

Sieh es doch einmal anders.

Wenn du so eine Rettungskarte im Fahrzeug hast, geht die Rettung schneller, weil die Rettungskräfte nicht lange überlegen müssen. Du kannst dir deine Karte auf dein Fahrzeug zurechtschreiben und dann einlaminieren o.ä. (siehe Viktor)

Die Diskussion erinnert mich ein wenig an die Sicherheitsgurt- Diskussionen(als ich noch klein war). Heut streitet da niemand mehr darüber.

Von den Rettungskarten habe ich zuerst vor ca. 2 Jahren gehört. In 10 Jahren ist es vielleicht Pflicht. Schon weil es dann sicher mehr Elektro-, Hybrid-, Wasserstoff-, Brennzellen- und was-weiß-ich-noch- Autos gibt.

Dann will ich mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten:

Die Rettungskarte ist prinzipiell eine sinnvolle Idee. Über den Aufbewahrungsort kann man sicherlich streiten, aber das wollen wir erst mal außen vor lassen. Die bahnbrechende Idee insgesammt ist eigentlich, dass dank dieser "Rettungskarte" die meisten Hersteller endlich auf die gleiche Weise mit den gleichen Symbolen auf die verbauten Elemente hinweisen. Vorher gab es für die Rettungskräfte nur sehr spärliche Informationen, oder eben riesige Ordner, in denen für jede Ausstattungsvariante mehrseitige Infoblätter existierten.

Deshalb sind auf den Rettungskarten auch grundsätzlich alle Optionen eingezeichnet. Das macht es letztendlich einfacher. Wir als Feuerwehr brauchen auch keine Stellen, an denen wir schneiden müssen, sondern wir benötigen die Information, wo wir die Schere besser nicht ansetzen sollten. Genau das zeigt diese Rettungskarte standardisiert für alle Modelle mit den gleichen Symbolen.

Zum Thema Batterie: Es ist sinnvoll für die Feuerwehr, zu wissen, wo sie verbaut ist. Es gibt Herstellertypische Einbauorte. VW hat die batterie meist vorne links, also da, wo sie bei einem Unfall meist als erstes zerstört wird... Mercedes oder BMW bauen sie gerne hinten rechts unter die Rückbank, oder im Kofferraum, oder im Motorraum, oder oder oder... Du siehst, gerade hier ist so eine Karte sinnvoll... Abklemmen ja oder nein: Früher wurde die batterie gleich als erstes abgeklemmt, um die Brandgefahr zu minimieren. Heute lässt man sie meist erst einmal angeklemmt. Warum? Viele Sitzverstellungen gehen elektrisch, Fensterheber auch, Airbags sind sowieso elektrisch gepuffert, teilweise bis zu 30 Minuten (!!) also macht das Abklemmen keinen Sinn, bzw. es behindert eher die Arbeit. Es wird eine aktive Brandwache während der Rettung bereitgestellt. EIn Feuerwehrmann mit Strahlrohr und Pulverlöscher hat nichts anderes zu tun, als auf Entstehungsbrände zu achten um dann sofort einzugreifen.

Zweite Batterie: Das ist keine Fehlkonstruktion. Viele Autos haben eine große Anzahl an elektrischen Verbrauchern. Oftmals wird auch gerade durch die Art der Verbraucher eine zweite Batterie erforderlich: Die normale Batterie ist eine "Starterbatterie". Sie bringt kurzfristig einen hohen Strom für den Anlasser, hat aber nur eine mäßige Dauerleistung. Andere Batterieen haben z.B. eine hohe Dauerleistung im Stand ohne Motor, aber dafür keine Starterleistung. Solche Batterieen werden z.B. für Standheizungen ohne Motorbetrieb genutzt.

Einfach von "Fehlkonstruktion" zu reden ist also grundsätzlich verkehrt.

 

PS: Wenn man die Rettungskarte hinter der Sonnenblende verwendet, dann sollte man sich auch vom ADAC den zugehörigen Hinweisaufkleber dazu besorgen.

Langfristig wird es für die Feuerwehren wohl sinnvoll, die zugehörigen Infos per Laptop/Notpad o.ä. direkt am Einsatzort abzufragen. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg...

Zitat:

Original geschrieben von fire-fighter

Langfristig wird es für die Feuerwehren wohl sinnvoll, die zugehörigen Infos per Laptop/Notpad o.ä. direkt am Einsatzort abzufragen. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg...

ja!

vorallem, steht man hier wie bei den rettungsleitfäden (die es ja schon seit über 10jahren gibt) vor dem problem,

1. was für eine automarke

2. was für ein fahrzeugtyp

3. baujahr des fahrzeuges

4. austattungsvariante des fahrzeuges

denn nach einem unfall kann man das nicht immer sofort erkennen, und nicht jeder feuerwehrler ist auch gleichzeitig kfz-technikmeister das er dies auf anhieb erkennen kann.

letzendlich auch alles eine frage der kosten, an denen sich die automobilindustrie wohl kaum beteiligen wird....

Zitat:

Original geschrieben von fire-fighter

PS: Wenn man die Rettungskarte hinter der Sonnenblende verwendet, dann sollte man sich auch vom ADAC den zugehörigen Hinweisaufkleber dazu besorgen.

Geht ein Pickerl vom ÖAMTC auch? ;) :D

 

Viktor

Zitat:

Original geschrieben von viktor12v

Zitat:

Original geschrieben von fire-fighter

PS: Wenn man die Rettungskarte hinter der Sonnenblende verwendet, dann sollte man sich auch vom ADAC den zugehörigen Hinweisaufkleber dazu besorgen.

Geht ein Pickerl vom ÖAMTC auch? ;) :D

 

Viktor

nur, wenn da auch KkudB RKhadSB, oder kurz RhadS drauf steht :p

Themenstarteram 28. Oktober 2010 um 14:44

Zitat:

Airbags sind sowieso elektrisch gepuffert, teilweise bis zu 30 Minuten (!!) also macht das Abklemmen keinen Sinn,

VW schreibt in deren Rettungsleitfaden, dass sobald die Batterie abgeklemmt ist, alle Airbags aus sind, außer bei einem Modell glaube ich. Lediglich mechanische Gurtstraffer könnten noch auslösen.

Schön, dass hier einer von der Feuerwehr spricht. Ich dachte, dass man nur an bestimmten Stellen ansetzen kann, damit man durch den mittlerweile sehr harten Stahl durchkommt. Aber offensichtlich gibt es nur wenige Punkte, an denen man nicht ansetzen darf.

Weitere Frage: Ist die Rettungskarte überhaupt sinnvoll, wenn man nicht diesen Aufkleber an der Windschutzscheibe hat? Den werde ich mir auf keinen Fall hinkleben. Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass die Rettungskräfte auch ohne diesen Aufkleber in der Sonnenblende über dem Fahrersitz suchen. Könnte auf der ADAC-Seite gewesen sein, aber leider geht diese gerade nicht.

Zu den Kopfairbags: Im VW-Konfigurator sieht man beim Polo, beim Hinzufügen dieser Airbags, in der Plastikverkleidung wo die Windschutzscheibe befestigt ist, ein Austrittsloch für den Airbag. Wie funktioniert das dann, wenn die Gasgeneratoren sich hinten befinden.

Nachdem mein Fahrzeug diese nicht hat, schreibe ich dann einfach auf die Karte "Dieser Wagen hat KEINE Kopfairbags"?

Zitat:

Original geschrieben von Baumhausl

 

Nachdem mein Fahrzeug diese nicht hat, schreibe ich dann einfach auf die Karte "Dieser Wagen hat KEINE Kopfairbags"?

Ich denke, das wird ncht nötig sein. Wenn die Feuerwehr anrücken muss, um dich raus zu fummeln, sollten alle Airbags sichtbar herum hängen...

Hatte mir vor guten drei Monaten auch mal eine besorgen wollen aber leider gibt es die für den Ford Escort nicht. Habe daraufhin mal den ADAC angeschrieben der hat mich an Ford verwiesen und von denen kam auch nur die Antwort das es eine derartige Rettungskarte für dieses Model nicht gibt.

Schade eigentlich denn ich finde sie auch sehr sinnvoll.

Bei uns in den Fahrzeugen stecken die auch einen hinter den Sonnenblenden.

Kostet ja eigentlich nix und wer weiss vielleicht hilft sie einem mal.

Themenstarteram 28. Oktober 2010 um 20:22

Zitat:

Ich denke, das wird ncht nötig sein. Wenn die Feuerwehr anrücken muss, um dich raus zu fummeln, sollten alle Airbags sichtbar herum hängen...

Bei einem Frontalunfall löschen die Seitenairbags im Normalfall nicht aus. Deswegen ist ja die Rettungskarte wichtig, dass diese nicht aus Versehen beim Retten ausgelöst werden.

Zitat:

Original geschrieben von RedFlyingAngel

leider gibt es die für den Ford Escort nicht

wofür?

für den escort sind die nicht relevant, da hier keine großartigen verstärkungen verbaut sind wo die schere an ihre grenze stößt.....und airbags hat der hat auch nicht wirklich viele....

Tja, so verschieden, wie die Autos, so verschieden ist die Technik, die verwendet wird... Das erste Clio/Twingo-Modell mit Airbags hatte eine rein pyro-mechanische Auslösung. Da brachte eine Stromunterbrechung gar nichts. Inzwischen ist die Auslösedauer bei den meisten Modellen nach Abklemmen der Batterie auf ein paar Minuten geschrumpft. Eine sofortige deaktivierung halte ich für Jägerlatein. Gerade bei VW werden die batterien ja gerne vorne links eingebaut. Bei einem Frontalunfall gibt der Akku als erstes seinen Geist auf. Genau aus diesem Grund gibt es ja die Pufferung der Airbagauslösung.

Wie jetzt die genaue Funktionsweise bei den Kopfairbags im Polo aussieht, kann ich Dir auch nicht beantworten. Eventuell wird der Airbag ja über Schläuche mit dem Generator verbunden, aber das ist jetzt blindes Gerede, da müsstest Du mal VW befragen.

Rettungskarte ohne Aufkleber: Klar, der Griff zur Sonnenblende ist zwar (noch) kein Standard, aber mit zunehmender Verbreitung der Karten wird das ein "Reflex" werden. Zumal die Scheiben bei der technischen Rettung ja sowieso entfernt werden. Da ist ein Griff zur Blende kein großer Aufwand.

Der Hinweis auf die fehlenden Kopfairbags als Zusatz ist sicherlich nicht verkehrt, trotzdem wird die Feuerwehr im hoffentlich nie eintretendem Falle trotzdem deine A-Säule etwas vorsichtiger betrachten und im Zweifel ausserhalb des Gefahrenbereiches schneiden. Die "Standard"-Bereiche sind sowieso an der A-Säule weit unten, da dort weder Versteifung, noch Airbag zu erwarten sind und an der B-Säule in Dachnähe, da dort erfahrungsgemäß keine Gurtstraffer oder Airbagkomponenten sind. Ausserdem bleibt man dann oberhalb des Gurtes, sonst hängt das Ding nämlich am Dach, wenn dieses abgenommen wird. (Das waren jetzt nur Beispiele, jeder Wagen ist anders und jeder Unfall sowieso)

Ausgelöste Airbags sind super, keine Gefahr mehr für uns. Aber nicht bei jedem Unfall lösen alle Airbags aus. Es macht ja keinen Sinn, wenn Dir das Lenkrad den Airbag ins Gesicht knallt, weil Dir einer in die Seite fährt... Von daher ist eine Informationsquelle zur verbauten Technik immer interessant.

Insgesammt sind die Karten aber nur bei neueren Fahrzeugen informativ. Der Escort dürfte, wie Magirus ja schon erwähnt hat, kaum relevante Teile verbaut haben. Airbags im Lenker und im Beifahrerbereich, vielleicht ein Gurtstraffer, das wars dann auch schon...

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