Reifen beschädigt, kulanter Umgang mit Kunden
Hallo zusammen,
dieser Beitrag richtet sich einmal an die Reifenhändler unter uns ( wie geht ihr mit sowas um ), andererseits an die Kunden unter uns ( was ist Eure Erwartungshaltung an den Händler).
Ich freue mich auf eine rege Unterhaltung...
Was ist passiert?
Ein neuer Kunde kommt das erste mal zu mir ( letztes Jahr zur Wintersaison ) und möchte die guten, kaum abgefahrenen Sommerreifen von den Alufelgen abmontiert haben und die Winterreifen auf den selben Satz Alufelgen wieder montiert haben.
Die Sommerreifen sind bereits 3 Jahre alt, somit wurden diese schon mindestens 1x demontiert, was mir der Kunde bestätigt hat.
Da es sich um keine Runflat handelt, nehme ich den Auftrag an ( wenn ich die Runflat Reifen nicht montiert habe, lehne ich die Demontage/ Montage gebrauchter Runflat aus Haftungsgründen ab ).
Die Sommerreifen gebe ich dem Kunden mit, alles gut.
Diese Woche kommt der Kunde wieder, gleiches Spiel zur Sommersaison.
Bei der Montage der Sommerreifen ist mir die massive Beschädigung am Wulst aufgefallen.
Diese Beschädigung ist mir bei der Demontage nicht aufgefallen.
Da es sich hier um einen einfachen Reifen handelt, ( kein Runflat, kein kleiner Niederquerschnitt ) und mir bei der Demontage nichts aufgefallen ist, gehe ich davon aus, dass die Beschädigung von meinem „Vorgänger“ verursacht worden ist.
Kann ich nicht beweisen, geht auch nicht darum.
Nachdem ich dem Kunden freundlich meine Vermutung mitgeteilt habe, habe ich den Reifen auf meine Kosten erstattet. Ich war eben der letzte Monteur, also stehe ich auch gerade.
Anschließend habe ich mit einer gebrauchten Felge aus meinem Bestand versucht diese Beschädigung nachzubilden, leider nur mit mäßigen Erfolg.
Nun @ die Händler unter uns, wie geht ihr mit sowas um?
Hierbei geht es nicht darum, wer der Netteste o. ä. ist.
Ich werde ab sofort solche Aufträge ablehnen, da man hier automatisch für den „Vorgänger“ mithaftet.
Viele Grüße
Beste Antwort im Thema
Ich, aus Händlersicht hätte ebenfalls genauso gehandelt wie du.
Der Kunde kann da im Prinzip nix für, und du hast als letzter gewerblicher die Finger dran gehabt.
Ich seh das mehr oder weniger als "Berufsrisiko".
Bei mir werden allerdings alle Reifen die vom Kunden wieder mitgenommen werden und nicht aufm Altreifenstapel landen, genaustens begutachtet ob sichtbare Spuren vorhanden sind.
Hatte den Fall bisher 2mal. Ebenfalls bei neu hinzugekommenen Kunden.
Neuen Reifen bestellen, in Extremfall halt auch Achsweise und fertig. Ich melde das nicht mal meiner Versicherung.
Wenn man Gegenrechnet wieviel Aufträge wegfallen würden, wenn man das komplett ablehnt, gehe ich dieses Risiko gerne ein...
19 Antworten
Ich (aus Händlersicht) würde dem Kunden klar meinen Standpunkt darlegen, dass ich das Hin- und Hermontieren nur auf sein Risiko hin mache. Geht was kaputt, hafte nicht ich. Alternativ ablehnen.
Das Risiko eines Unternehmers auf den Kunden abzuwälzen, ist nicht der richtige Weg.
Ich spreche hier als Kunde.
Wegen einem Kunden gleich alle zu bestrafen ist der falsche Weg und führt zwangsläufig zu immer mehr Unmut und immer mehr Bürokratie.
Kann man nicht einfach die Reifen vor und nach der Montage Prüfen und eventuelle Schäden sowie Unversehrtheit auf der Rechnung festhalten?
Damit wäre doch beiden Parteien geholfen.
Im Idealfall überzeugt man den Kunden davon das dieses rauf und runter 1. nicht gut für Reifen und Felge ist und 2. nicht Wirtschaftlich ist!
Ich verstehe die Autofahrer nicht die an einem 2. Satz Felgen sparen....
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Du hättest ihm zu Ganzjahresreifen raten müssen 😉
Nein, Spaß beiseite, als Kunde würde ich mich auch über ein Entgegenkommen freuen weil es für mich als Kunden ja schon sein kann, dass es dir passiert ist - du hast sie ja auch abgezogen und dabei hätte es auffallen können. Wobei ich nicht den kompletten Ersatz des Reifens erwarten würde, Leben und Leben lassen, Fifty-fifty-Handschlag-Fall-erledigt und jeder hat ein gutes Gefühl.
Es gibt sehr penetrante Nervensägen die in so einem Fall auf ihre Unschuld plädieren und partout behaupten dass ein solcher Schaden vorher nicht da gewesen ist.
Da reicht ein Stein auf der Strasse der dumm getroffen wird, schon ist die Karkasse beschädigt, aber vielleicht nicht direkt sichtbar und gehört hat der Jenige davon auch nichts.
Während einer spannenden Montage wird der Vorschaden sichtbar und schon nimmt das Übel seinen Lauf.
Was dann? Dann guckt man sehr dumm aus der Wäsche und fühlt sich erst mal hilflos vor den Kopf gestoßen, aber das ist gleichzeitig die Chance, mittels diesem "Malheur" neue Kunden mit Hilfe des Kunden zu werben.
Als Händler muss man manches mal demokratisch bleiben oder die Fäuste in der Tasche ballen.
Ich würde das, insofern es wirklich nicht mehr nachvollziehbar ist, als Kulanz behandeln, damit ziehst Du auf lange Sicht hin neue Kunden an, hast dem Menschen einen Gefallen getan und er wird sich auf jeden Fall an Dich positiv erinnern können.
Ich, aus Händlersicht hätte ebenfalls genauso gehandelt wie du.
Der Kunde kann da im Prinzip nix für, und du hast als letzter gewerblicher die Finger dran gehabt.
Ich seh das mehr oder weniger als "Berufsrisiko".
Bei mir werden allerdings alle Reifen die vom Kunden wieder mitgenommen werden und nicht aufm Altreifenstapel landen, genaustens begutachtet ob sichtbare Spuren vorhanden sind.
Hatte den Fall bisher 2mal. Ebenfalls bei neu hinzugekommenen Kunden.
Neuen Reifen bestellen, in Extremfall halt auch Achsweise und fertig. Ich melde das nicht mal meiner Versicherung.
Wenn man Gegenrechnet wieviel Aufträge wegfallen würden, wenn man das komplett ablehnt, gehe ich dieses Risiko gerne ein...
Ich gehe da mit der Nase dran. Wirkt der Kunde nicht wie einer der manipuliert und ist er umgänglich, hätte ich es ähnlich gemacht wie der TE. Gibt es Chance, dass er wieder kommt eher auch kulant sein. Allerdings nicht und niemals kostenlos, denn der Reifen war gebraucht, genutzt & abgefahren. Der Kunde bekommt einen krach neuen Reifen. Einen Anteil kann er tragen und wenn es nur 20,-€ sind.
Eine Schuld an so einem Fall anzuerkennen nach 6 Monaten von was weiss der Geier dazwischen passiert ist, würde ich nicht machen.
Das ist wie Wechselgeld an der Kasse nicht zählen.
Ich, als Kunde, hätte dir von mir aus angeboten, die Montagekosten zu übernehmen.
Letztlich kann ich dir nicht nachweisen, daß du den Schaden verursacht hast und ich kriege einen flammneuen Reifen umsonst.
Ich finde, bei soviel Entgegenkommen seitens des Händlers kann Kunde auch einen Schritt machen.
Aber wahrscheinlich gibt es viele, die es anders handhaben.
my2cents Arrgyle
Allg. Meinung:
Solchen Kunden würd ich vorrechnen, wie unsinnig solche Dinge sind und ein eigener Felgensatz viel sinnvoller ist. Lagerprobleme kann er ja keine haben, wenn er die Reifen wieder mit nimmt.
Im Schadensfall würde ich erstmal schauen wie der Kunde reagiert und gemeinsam eine Lösung erörtern.
Ich hab bestimmt 50 Kunden die jahresleasingverträge haben und jedes Jahr ein neues, gleiches Auto mit Sommerreifen bekommen. Da macht ein Loser Satz Wintergummis Sinn finde ich
Glücklicherweise handelt es sich um Ausnahmen.
Die Mehrheit unserer Bevölkerung verhält sich würdig und respektvoll.
Zitat:
@Unimog8000 schrieb am 27. Mai 2020 um 07:47:38 Uhr:
Ich hab bestimmt 50 Kunden die jahresleasingverträge haben und jedes Jahr ein neues, gleiches Auto mit Sommerreifen bekommen. Da macht ein Loser Satz Wintergummis Sinn finde ich
Wenns immer dasselbe Fahrzeug ist, ändert sich ja am Lochkreis nix und die Felgen würden passen.
Die Felgen und Rdks hast du dann aber an der Backe und die will kein Schw.... mehr haben.
Ich hab für unsere LeasingAutos auch nur Gummis