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Querlenker - Frust - ausführlich

Themenstarteram 2. April 2004 um 19:39

Hallo Leute,

Papa hat wieder spannende News aus der Bastlerecke.

Mein dicker Elch sträubt sich wieder mit allem, was er hat gegen Reparaturversuche. Dieses Mal stellt er mich beim TÜV bloss, weil das Kugelgelenk des Querlenkers ausgeschlagen ist. Volvo - TÜV - keine Plakette ... ich habe Spass pur mit dem Gerät!

Eigentlich sind ausgeleierte Gelenke das normalste der Welt. Aber was sage ich da. Volvo ist ja nicht normal. Nicht normal ist, dass am Volvo alle bisher gesichteten Schrauben in erstklassigem Zustand sind - also nicht verrostet - und sich leicht lösen lassen. Das ist eine super-duper-geile Reparaturerleichterung, was einem zu dem Trugschluss kommen lassen könnte, dass man den Elch locker leicht selbst reparieren könnte.

Normal ist auch, dass der Zapfen des Querlenkers festsitzt. Für solche Fälle gibt es Abdrücker ... und ich habe einen! Manchmal muss man den bis kurz vor's Zerbersten anziehen, bis so ein Zapfen den Widerstand aufgibt ... vor allem an Querlenkern.

Sowohl nach Handbuch als auch nach Sichtung entsteht der Eindruck, man bräuchte bei diesem Super-Auto gar keinen Abdrücker. Und genau deshalb haben die Ingenieure den Zapfen auch so versteckt, dass man den Abdrücker getrost im Regal lassen kann. Stattdessen werden solche haarsträubenden Methoden, wie Brecheisen oder einfach "Klammer mit Spaltwerkstück aufdrücken" empfohlen ... frei aus Haynes Repair Manual übersetzt.

Bedauerlicherweise hat der gute Herr Haynes da wohl ein neues Fahrzeug zerlegt. Und da langte schon ein strenger Blick, um den zapfen vor Furcht aus der Halterung entgleiten zu lassen.

Ausserdem entzieht sich das Fachenglisch mit ebenso schönen wie nicht erläuterten Abkürzungen wie "CV" dingensbummens völlig meiner Kenntnis und der des Herrn Langenscheidt. Bilder sind grundsätzlich in Nahaufnahme, so dass man schon 10 mal fantasiebeseelt in die Luft träumen muss, bis man das Teil in der dreidimensionalen Realität geortet hat. Eine Explosionszeichnung würde sowohl die Zusammenhänge als auch die Namen so wie auch die Örtlichkeit erheblich besser klar werden lassen.

Und überhaupt ... das Buch ist nicht annähernd von der Qualität der deutschen Eltzold-Bücher. Bei denen kann es nur passieren, dass mal ein Punkt im Ablauf vergessen wird.

Nach schlappen 200.000km stellt sich die Lage mit den Querlenkerzapfen auf alle Fälle etwas anders da. Bei Opels und den Franzosen muss man Schrauben und ähnliches erst aus der schützenden 10cm Rostschicht befreien. Anschliessend schleift man in die runden Schraubenköpfe oder Muttern den Ansatz für einen Schraubenschlüssel (ca. 2 Nummern kleiner als das nicht durchrostete Mass) oder sägt das Teil einfach durch. Also immer dran denken, dass man alle Schrauben, die man lösen muss vorher neu kauft!!! Nicht dass man vor zerlegtem Auto steht und ein 10km Marsch notwendig ist, um die zerfetzten Schrauben nachzukaufen. Bei VW hatte ich weder das eine noch das andere Problem.

Ich habe mich noch nie so sehr nach einem VW gesehnt, wie jetzt.

Vom Volvo hätte ich mir ähnliches erwartet. Und Tatsache: der nimmt einfach keinen Rost an. Das war's aber auch schon. Dem Durchschnitts-Volvo-Fahrer, der sich von Problemen aus der Portokasse in der Werkstatt freikauft, bleiben solche Einsichten erspart.

Grosser Kofferraum, aber die Enge zwischen den technischen Highlight erschwert eine Reparatur erheblich. Mein Abdrücker ist genauso für den A.... wie mein ausgeleierter Querlenker. Der neue Querlenker für schlappe 173€ liegt heute nacht einsam und verängstigt auf dem Beifahrersitz.

Wenn alles so läuft, wie bisher, kommt der ADAC am Montag zum 4. Mal ... um mich dann zum 2. Mal in die Werkstatt zu karren. Die liften den fetten Elch dann auf der Bühne und befreien ihn dann mit der altbewährten 5kg-Hammer-Methode von diesem penetranten Zapfen und allem, was darum noch so ist: mit Sicherheit die Manschette der Antriebswelle - "die war nichts mehr; haben wir gleich in einem Zug mit der Antriebswelle gewechselt". Wie nennt man das, was sie dafür haben wollen ... "Mondpreise"? Habe ich mal in einem Volvo-Forum gelesen:)

Die neueren Volvos sind ja in Wirklichkeit Fords. Da verdienen die Werkstätten dann auch noch an der Masse.

Na dann,

Horschdi

P.S.: Falls jemand einen ultimativen Supertipp hat, wie man den Zapfen clever aus der Klammer bekommt, wäre ich sehr dankbar ... gibt auch einen dicken Kuss von mir:)

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2 Antworten
am 4. April 2004 um 7:17

Hi,

hat´s Dich wieder erwischt...

Einen ultimativen Tipp kann ich auch nicht geben.

Die Schraube muss halt raus, das weißt Du. Dann wird mit einem schmalen Meißel die Klammer gespreizt, von Dir oder in der Werkstatt.

Trost kann ich spenden: beim TDI ist es ein Mordsaufwand, mit Hilfsrahmen absenken und so.

Viel Erfolg

miketdi

(CV = ChromVanadium ?)

Themenstarteram 7. April 2004 um 22:15

Miketdi, du alter Schwede ;)

Das sind so die Wehen, wenn man plötzlich an einer anderen Klasse von Fahrzeug rumschraubt; wie ich in letzter Zeit. Das Gerät ist ausgetauscht.

Die Diagnostik ist das grösste Problem ... immer, bei allem und überall. Als Computer-Experte geht's mir in meinem Beruf nicht anders. Nur, dort bin ich der Profi.

Die KLAMMER!!! ... das ist der Tipp.

Allen, die es probieren wollen, kann ich nur sagen: DIE KLAMMER SPREIZEN. Der Zapfen war frei, Rost nicht der Rede wert; die Klammer muss aufgespreizt werden. Und nicht nur ein wenig, sondern richtig! So weit, daß der zapfen frei rausgeht. Und wenn man einen Querlenker hat, der noch i.o. ist, dann sollte man ein Herausschlagen möglichst vermeiden. Klammer anständig aufspreizen und fertig.

Die allgemeinen Beschreibungen, von wegen "mit Schraubendreher hebeln", kann man als schlechten Witz abtun. Mit dem Brecheisen hebeln ist bei nicht werksfrischen Autos eher angebracht.

Eine Hölle, durch die man auch noch muß, ist das korrekte Anziehen der Befestigungsschrauben am Rahmen. Bei abgelassenem Fahrzeug, sind die Räder meißt dran. Wie man da noch an die Schrauben rankommt?

Das geht! Aber wie! Drei Verlängerungen, zwei kurze, ein lange sind hilfreich. Aber so richtig gerade kommt an nicht auf die Muttern drauf.

Auch ein schöner SPEZIALEFFEKT sind die unterschiedlichen Größen der Muttern, bzw. Schraubenkopfes.

Im Original: 17er Schraubenkopf, 18er Mutter

In meinem Teil: 16er Schraubenkopf, 18er Mutter

NOCHWAS!: 16er und 18er Nüsse sind selten ... sehr selten;) Ich habe eine Zündkerzen-Nuss ... wie praktisch!

Daraus ergibt sich automatisch, daß man mangels 18er Nuss an der Schrauben andrehen muß ... was man normalerweise wohl eher an der Mutter macht ... aber der Selbstsicherung der Mutter entgegenkommt ... an die man andererseits aber leichter herankäme ... oder auch nicht (hab's nicht probieren können.

Ergo: vielleicht eine 18er Nuss besorgen.

Und noch ein Phänomen:

Man sollte die Schrauben mit 70Nm anziehen und danach eine halbe Umdrehung weiterdrehen (Haynes). Wohl eher ein Fall für die Arnolds unter euch ... ICH hab's NICHT geschafft ... bin aber dennoch der Meinung, daß es fester nimmer geht. Nach "fest" kommt ja auch bekanntlich "ab".

Ein GUTER TIPP war, daß man den Zapfen durch hebeln am Gehäuse des Antriebswellengelenks austreiben kann. Und das gute an dem Tipp war, dass man dazu Muttern entsprechender Größen benutzen kann.

Zapfen rein hebeln - Mutter drauflegen - weiter rein hebeln - noch ne Mutter drauf ... usw. ... bis dat Dingen unten rauskommt.

Das ist in unserem Falle haarig, da wir auf der einen Seite den Zahnkranz des ABS haben und auf der anderen Seite die Manschette. Einmal abgerutscht, und irgendetwas teueres ist auch noch kaputt ... und erheblicher Mehraufwand!

Leider hatte und habe ich kein geeignetes Werkzeug zum spreizen der Klammer. Ich habe einen Durchschlag genommen, was aber die Klammer arg zeichnen kann. Bei Gelegenheit und Bedarf werde ich mir mit der Flex einen Keil zurechtschleifen und hoffentlich auch den richtigen Spreizwinkel hinbekommen.

Das allgemeine Problem ist jetzt noch: was hält so eine Klammer eigentlich aus? Wieviel Spreizvorgänge? Es sind schon Fahrzeuge anderer Hersteller zurückgerufen worden, bei denen diese Klammer bricht. Und dann ist Ende Gelände! Dann gibt's einen Gratis-Test von Airbag und Seitenaufprallschutz. Wenn man nicht gerade auf der Autobahn unterwegs ist und den Unfall überlebt und das Fahrzeug noch zu reparieren ist, dann aber teuer, teuer, teuer.

Bleibt bei der Stange Leute! Ein Tipp hier, einer da ... und die 1000€ für das Auswechseln des Querlenkers in der Werkstatt wären wieder gespart;)

Grüße, Horschdi

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