Probleme im Benzinbetrieb

Hallo Experten,

ich habe einen 99er Astra G 1.6 75PS. Leider hat er schon lange Probleme im Benzinbetrieb wenn der Motor warm ist. Nach langem Hin und Her, ist es mittlerweile so, das es am Gassteuergerät bzw. dessen Einstellungen in der Software liegen muss. Resette ich das Benzinsteuergerät und fahre nur auf Benzin, ist alles Prima. Fahre ich jedoch auf Gas habe ich nach kurzer Zeit ein Ruckeln beim Anfahren im Benzinbetrieb wenn det Motor warm ist. Erneutes resetten des Benzinsteuergerätes durch abklemmen der Batterie lässt das Ruckeln wieder verschwinden. Es scheint also, das die Einstellung in der Gassoftware, die Emulation der Lambdasonde betreffend, nicht stimmt. Verbaut ist übrigens eine Zavoli Regal mit Leonardo AEB Code 175 Gassteuergerät. In der Emulation ist als Art der Emulation "Standard Square Wave" also Standard Rechtecksignal eingestellt. Das scheint das Benzinsteuergerät zu verstellen, aber ohne dass die Motorkontrollleuchte an geht. Was muss ich denn Einstellen das der Benzinbetrieb Ruckelfrei bleibt. Kann mir da eventuell jemand weiterhelfen ?

Gruß
Daniel16121980

Beste Antwort im Thema

Im Zeitalter von PC, Smartphone, Tablet & Co. ist Resetten zwar vielgelebte Mode geworden, aber einen richtigen Defekt hat damit noch niemand aus der Welt geschafft.

Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass an deinem Auto vielleicht wirklich „etwas“ aus dem Ruder sein könnte – oft nur ein kleines Teil oder nur eine simple Einstellung… ? Z.B. Luftmassenmesser, Temperatursensor, Absolutdrucksensor, Kraftstoffdruckregeler, Ventiltrieb, etc., usw.

Hintergrund:
Benzin hat ein anderes Oxidationsverhalten als LPG. Daher auch ca. 18% höherer Verbrauch bei LPG als im Benzinbetrieb.

Deshalb können manche KFZ-Defekte im Benzinbetrieb früher wahrgenommen werden als im LPG-Betrieb (& manchmal umgekehrt). Die Sensoren stellen das allerdings sofort fest und füttern ihre Steuergeräte entsprechend „falsch“, worauf z.B. die Gemischaufbereitung aus dem Ruder läuft. Solange die Steuergeräte das balancieren können, muss leider nicht zwangsläufig ein Fehlercode im Speicher hinterlegt werden. Aber "futsch" ist trotzdem was. Sei froh, dass du trotzdem noch fahren kannst. Die Autos zu meiner Jugendzeit sind dann einfach nur liegengeblieben.

Wenn dann z.B. noch die Ventile außerhalb ihrer Toleranz eingestellt sind, dann sind die betreffenden Steuergeräte ständig am hin-und-her-regeln, werden selbst ganz kirre und "schreien förmlich nach´m Arzt". Wird nun lediglich resettet, darf der Fahrer sich nicht wundern, wenn irgendwann einmal das ganze Aggregat die Grätsche macht… 🙁

Wie wär´s, einfach mal das Fzg von einem guten Fachmann in allen Disziplinen richtig durchmessen zu lassen. Als ich das mit meinem ersten Gasmobil zum ersten Mal gemacht habe, musste ich feststellen, dass zwei von 16 Ventilen im Zylinderkopf weit weg vom Sollwert waren. War sogar am Kompressionsdiagramm ablesbar.

Nach der Korrektur lief er anschließend ruhig wie ein Schnurrkätzchen – und zwar mit Gas genauso gut wie mit Benzin, bei jeder Temperatur. Und nebenbei hat er sogar noch 0,75 ltr. weniger verbraucht.
Gekostet hat mich das etwa 1/2 Diagnosestunde & 1,5 Schraubstunden & 2 x 26,-€.

„Fiel Ervolg“
🙂

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Das ist schon richtig und nicht nur mir bekannt, aber ohne SG Resett wirst Du auch den schlechten Benzinbetrieb nicht in den Griff bekommen, es sei denn, daß Du beide Kennfelder (Gas/Benzin) absolut identisch hinbekommst, das wird Dir aber nicht gelingen, da beide Anlagen eine ganz andere Progressivität haben, ohne SG Resett ist das lediglich Wunschdenken!

Aber bei einer Venturianlage spielt doch das Kennfeld im MSG keine Rolle! Denn die Venturi regelt selbst über den Stepper. Da gibt es keine Einspritzzeiten. Das gib es nur bei einer sequentiellen Gasanlage.
Wenn dadurch das MSG eine Verschiebung des Kennfeldes vornimmt, dann klingt ein Automatischer Reset sinnvoll.

@Steven4880

Doch, bei der Gasanlage spielt das MSTG Kennfeld schon eine Rolle bzgl. des Zündzeitpunktes. Klar das die Kennfelddaten der Einspritzung da irrelevant sind, aber das ist doch nicht alles wonach der Motor eingestellt wird. Das Gassteuergerät macht die Gaszufuhr via Lambdasignal, Drosselklappenpoti-Signal und Motordrehzahl. Das MSTG übernimmt aber den Zündzeitpunkt anhand Kurbelwellensensor, Saugrohrdrucksensor (MAP-Sensor), Klopfsensor, Lambdasignal etc. Das sind Aktoren die zur Zündung benötigt werden und vom Gassteuergerät (bis aufs emulierte Lambdasignal) nicht geleistet werden. Natürlich haben beide Steuergeräte unterschiedliche "Progressivitäten", ich denke aber das sich explizit die Hersteller der Gassteuergeräte bzw. derer Software, darüber reichlich Gedanken gemacht haben und alles so Entwickelt wurde, das man das, bei richtiger Einstellung, auch miteinander zum Laufen bekommen können muss.

Der Vorbesitzer sagt die ganze Zeit, das die Anlage (beide Systeme) bei ihm Fehlerfrei gelaufen wären. Allerdings waren zu dieser Zeit einmal die Tankentlüftungsleitung und die Ansaugkrümmerdichtung defekt, sodass der Motor nebenluft gezogen hat und dadurch (gerade im Benzinbetrieb) mehr anfetten musste um den Luftüberschuss auszugleichen. Seitdem beides Repariert wurde, existieren die Probleme erst. Naja wie auch immer. Werde dann die 3 Relais im GSTG ersetzen sobald ich alles zusammen habe und dann Beobachten obs was gebracht hat.

Gruß
Daniel16121980

Nochmal zum Ist-Kennfeld, ich nenne es simpel Trimwerte. Das sollte im Idealfall nicht vom Soll-Kennfeld abweichen, wenn doch, stimmt die Hardware nicht. So denke ich es mir. Oder Opel hat damals sich was ganz Eigenes ausgedacht.

Die Gasanlagenhersteller mussten sich etwas ausdenken, was universell für möglichst viele verschiedene Motoren funktioniert. Und ne Venturi war noch nie die optimale Lösung, schon gar nicht für Motoren, die Trimwerte speichern. Da hätte man lieber eine sequentiuelle Anlage verbauen solllen. Venturi war da sicherlich die Sparlösung.

Oder man hat die wegen viel Kurzstrecke eingebaut, da man eine Venturi auch im Winter direkt auf Gas starten kann. Funktioniert bis ca. -15°C, habe ich selbst mal ein Jahr gemacht. Problem war nach einem Jahr der alte Sprit, der hat dann Mengenteiler und Düsen verkleistert. Also starte ich nun doch wieder auf Benzin.

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In meinem Astra wäre einen sequentielle Gasanlage nicht möglich wegen der Einzelpunkteinspritzung. Also eine einzige Einspritzdüse (Benzin) für alle 4 Zylinder und die sitzt auch noch vor der Drosselklappe. Sequentiell geht ja nur ab Euro 4 und Direkteinspritzung. Leider kann ich es nicht ganz genau Erklären, aber das Ist-Kennfeld im Motorsteuergerät, setzt sich aus mehreren Daten, als nur den Trimwerten zusammen. Die Trimwerte sind nur ein Teil des ganzen. Da gibts z.B noch die Schrittwerte der Leerlauffüllungsregelung, Zündzeitpunkt vor OT, Werte der Lambdaregelung etc. etc. etc. Die Optionen auf dem Bild im Anhang verdeutlichen vielleicht was ich meine. Das MSTG hat viele Bereiche in denen es Lernt über Daten von Sensoren und Aktoren am Motor.

Gruß
Daniel16121980

Es gibt aber sonst keine Option bei der Venturi, entweder oder! Dann musst Du halt was neues erfinden!

Ich weiß nicht warum du dich so auf die Venturi versteifst. Benzin und Gas sind 2 unterschiedliche Systeme, ok, aber das Gasanlage regelt ja nur die Gaszufuhr. Das Motorsteuergerät hingegen übernimmt die einstellung des Motors. Das kann das Gassteuergerät nicht. So und wenn jetzt die Einstellung des Motors in dessen Steuergerät (z.B. Kennfelder) nicht Stimmt, dann kommt es eben zu Problemen. Das kann dirch einen defekt am Motor sein, oder durch falsche Einstellungen im Gassteuergerät. Letzteres vermute ich bei meiner Anlage und glaubte an eine falsche Lambda-Emulation. Mittlerweile weiß ich aber, das die Emulation (egal ob Leerlauf oder Last) überall gleichmäßig ist. Dies ist im Benzin, im Leerlauf, nicht so. Wenn es so sein soll, muss ich halt damit Leben.

Zitat:

@Daniel16121980 schrieb am 11. August 2016 um 00:48:06 Uhr:


Sequentiell geht ja nur ab Euro 4 und Direkteinspritzung.

Naja... Ich habe eine 1994 C Klasse und einen 1995 E Klasse Kombi (ursprünglich Euro 1, Euro 2 nur durch einen zusätzlichen Kaltlaufregler)...
Beide mit sequentieller Saugrohreinspritzung. Also nix mit Euro 4 und nix mit Direkteinspritzung...

Die haben beide eine sequentielle Prins VSI.

Zu deinem Problem, aufgrund der Monopointeinspritzung, ist der Vorschlag von Gascharly eine plausible Lösung. Steuergerät automatisch resetten. Is doch Wurscht ob der auf den ersten Benzinkilometern mit Standard Kennfeld fährt.

Ich hatte übrigens auch mal so einen Wagen wie du auf Gas. Hatte mich irgendwann damit abgefunden, dass der im warmen Zustand auf Benzin so mies läuft. Hauptsache Gas lief gut.

Hi,

ich hab auch so ne Zicke hier. Mein Golf 1,8er RP verstellt immer fleißig die Trimwerte. Ein Kaltstart wird dann nach ein paar Tagen unmöglich. Es ist üblich das MSG zu resetten da hat Charly absolut recht. Da das eine Bingo M nicht bietet, hat es ein wenig gedauert mit der Einstellerei. Aber mittlerweile funktionierts auch ohne resetten des Steuergeräts. Ich habe die Lambda Emulationszeit auf Hi/Low 0,375ms gesetzt. Seit dem klappt es perfekt mit dem Kaltstart.

Man kann durchaus Euro 1 Fahrzeuge mit Fullgroup Einspritzung mit einer modernen sequenziellen Gasanlage paaren. Hab selbst einen Audi mit 2,0 ABK Maschine umgerüstet. Ist halt etwas Tricky da diese Motoren 1x pro KW Umdrehung einspritzen da bleiben bei 6000u/min nur 10ms Zeit. Mit der richtigen Düsenabstimmung ist das aber kein Problem.

Ebenso ist es möglich eine Monojetronic wie den RP mit einer sequentiellen Anlage zum laufen zubringen, hier ist man aber begrenzt da 2x pro KW Umdrehung eingespritzt wird. Da bleiben bei 6000U/min gerade 5ms Zeit. Das schafft auch der beste Gas Injektor nicht....Deshalb schalten die mir bekannten Umrüstungen ab ca. 4200U/min auf Benzin zurück.

Gruß

Ciwa

Konfiguration (Beispiel)

Das mit dem Reset klingt natürlich intressant! Was müsste man dann ändern bei ner Landi Venturi?

So, habe jetzt 3 Relais im GSTG gewechselt, was natürlich nichts geändert hat, ausser das jetzt 3 neue Relais verbaut sind. Das mit den 2 gelben Kabeln zum MSTG Reset geht nicht, da sich sonst die abschaltung des Benzineinspritzventils im Gasbetrieb nicht mehr umsetzen lässt. Hatten das dann über einen Trick verucht, indem 2 Stromkabel zum MSTG (Kl. 15 und 30) gekappt wurden. Das Kabel Kl. 30 wurde Einseitig ( zum MSTG hin) zur Kl. 15 dazu geklemmt, sodass das MSTG immer nur Zündungsplus bekommt und jedesmal nach "Zundung aus" quasi automatisch Resettet wird. Das Ergebnis ist wie erwartet, das kein Benzinruckeln mehr vorhanden ist, wenn der Motor warm in Benzin angefahren wird. Dafür aber gibt es jetzt Zahlreiche nebeneffekte die das ganze noch schlechter machen als vorher. Das sind zum Beispiel:

Sporadisches hochdrehen des Motors im Leerlauf, starke Leerlaufschwankungen im Gas und Benzinbetrieb was sogar teilweise zum ausgehen des Motors führt, sowie das der Motor sogar Zeitweise (egal ob Benzin oder Gas) nur auf fast 500 U/Min startet und nicht selbst Einregelt. Ich werde das jetzt wieder auf original zurück Rüsten. Mir fallen jetzt keine anderen möglichkeiteb mehr ein. Ich werde dann wohl oder übel mit dem Ruckeln im Benzin leben müssen. Wenn jemand doch noch eine Lösung weiß, bin ich ganz Ohr.

Gruß
Daniel16121980

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