Prins Valve Care Ventilschutz Glaubensfrage bei nicht gasfesten Autos sinnvoll oder nicht?
Hi,
wie steht ihr zu dem Thema Ventilschutz bei nicht gasfesten Autos? Ich habe es ausgiebig recherchiert und bin zu keinem Ergebnis gekommen. 2 bekannte LPG Umrüster mit gutem Ruf, denen ich auch gewissermaßen vertraue, sagten mir das ist eine überflüssige Sache, die gar nichts bringt und höchstens versicherungstechnisch Sinn macht.
Wie steht ihr dazu?
17 Antworten
Wie dir sicherlich bekannt ist, gibt es (mindestens) zwei Ursachen für Pitting Bildung. Ein davon hast du ja bereits beschrieben. Die zweite ist aber das Verkleben/Verschweißen von Ventil/Sitz, was zu Mikroabrissen an der Oberfläche und somit ebenso zur genannten Pitting-Bildung führt. Was Pitting ist/sind, darfst aber gerne du erklären. Beides wird jedoch durch ein zusätzlich eingespritztes Additiv verminder/verhindert. Noch wichtiger als das Additiv zur Vermeidung der thermisch verursachten Pitting Bildung, ist eine korrektes Kraftstoff/Luft Gemisch. Im Teillast Betrieb des Motors wird dieses Mischungsverhältnis durch die Lambda-Regelung sicher gestellt. Wird im Abgas zu wenig Restsauerstoff gemessen (Gemisch zu fett), wird die Einspritzzeit verkürzt und umgekehrt. Kann dieses Verhältnis vom STG nicht eingestellt werden, weil die Abweichung zu groß ist, leuchtet sofort die MKL.Anders ist es unter Volllast. Hier befindet sich die Gemischaufbereitung im Open Loop, d.H. eine Regelung findet nicht statt, die Kraftstoffmenge wird rein nach Kennfeld errechnet. Magert hierbei das Gemisch ab, steigt auch die Verbrennungstemperatur und besonders die Auslassventile werden thermisch sehr hoch belastet. Fehlt nun die durch die Additive erzeugte Trennschicht zwischen Ventil und Sitz, kommt es zum Verschweißen der Oberflächen. Öffnet nun das Ventil, wird diese Verbindung wieder aufgerissen, es kommt zu den genannten Mikroabrissen...
Zitat:
@apfel23 schrieb am 6. Juni 2022 um 14:28:22 Uhr:
Und was willst mit den ValveCare Flaschen dann machen? In die Ecke stellen und angucken? Wenn du keine Dosiereinrichtung verbaut hast, kannst du damit gar nichts machen. Und zu der Theorie deines Bekannten: Solange er auf Benzin läuft, braucht er gar kein Additiv. Und glaubst du ernsthaft, dass 500m auf Benzin reichen, um für 4-500km Strecke auf Gas auch nur irgendeinen Effekt haben? Das kontinuierlich eingespritzte Additiv verhindert das "Verkleben" von Ventil und Sitz. Wie zuverlässig das funktioniert ist schwer zu sagen, mein nicht gasfester Cayenne lief damit jedenfalls bis zum Verkauf -bei über 360tkm- ohne Probleme. Und fest steht: Schaden tut es nicht und kosten tut es auch nicht die Welt (weder die Dosiereinrichtung, noch das Additiv).
Es gibt auch Ausnahmen: Nicht sinnvoll ist ValveCare natürlich bei allen DI-Motoren und vielleicht hast du ja einen solchen....
Nein, ich habe keinen Diesel, ich habe einen 20 Jahre alten Hyundai Coupé Benziner, wie in meinem Profil hinterlegt. Langlebige Motoren sind drin, aber nicht gasfest halt, was man darunter auch immer verstehen mag. Wie kommst du außerdem darauf dass ich keine Dosiereinrichtung hab? Ich habe diese wie bereits geschrieben installiert.
Zu deinem Cayenne, 360tkm ist ordentlich, aber es stellt sich halt die Frage ob das nicht genauso wäre ohne Additiv. Klar kostet es nicht die Welt, aber ich schmeiße dennoch ungerne Geld ausm Fenster, wenn es nichts bringen sollte wie 2 Umrüster mit gutem Ruf mir im Gespräch mitgeteilt haben. Der von den beiden mit dem noch besseren Ruf und Expertise, sagte es mache nur aus versicherungstechnischen Gründen Sinn, bei neueren Fahrzeugen mit Garantie. Die Wirkung selbst hat er völlig verneint und als Schlangenöl Produkt, dass keinen echten Effekt hat, bezeichnet.
Für mich als Laie ist das schwer einzuschätzen was nun wahr ist. Es gibt auch Umrüster die das Additivieren Empfehlen, in dem Fall sind die allerdings natürlich nicht unabhängig, weil sie ja am Eibau noch etwas zusätzlich profitieren. Beim Abraten habe ich keinen Grund an der Ehrlichkeit der Aussage zu zweifeln, weil der dadurch ja nicht profitiert, eher im Gegenteil.
@ICOMworker bist du LPG Umrüster?
Wenn man sich näher damit befasst, kann man sagen, dass ein sequentielles Ventilschutzsystem Ventilsitzverschleiß mindert.
Alles andere sind persönliche Erfahrenswerte, deren unterschiedlichen Faktoren man nicht verallgemeinern kann...
Da spielt das Fahrprofil, die Einstellung, das Leistungsvermögen der Gasanlage und die Werksseitigen unterschiedlichen Materialien eine Rolle...
Grundsätzlich rüste ich keine nicht Gasfesten Motoren um...
Es gibt aber auch Kunden, die eine Umrüstung mit späterer Revision in Kauf nehmen, oder rechtzeitig den Verkauf planen...
Ein befreundeter KFZ-Ingenier hat seinen Honda bei mir selbst umgerüstet.
Nach ca. 15 Tausend Kilometer hat er Ventilspiel geprüft und müsste korrigieren.
Dann haben wir als Experiment Ventilschutzmittel über einen ausgeräumten Tankadapter verfüllt und mit der Betankung in den Tank geschossen (50 Liter Gas /50ccm Ventilschutz)...
Zuvor haben wir geprüft, wie es sich vermischt, ob es sich wieder absetzt, wie die Mischung sich im Froster bei Minus 18 Grad und bei Wärme verhält...
Zum Test diente ein durchsichtiger Feuerzeugtank...
Er fährt die Kiste seit 2007 und immer noch mit gleichen Ventilen und sitzen (er schläft vermutlich mit ihm 🙂 )...
Also, was soll man Raten...
Im Zweifelsfall rein mit dem Zeug...