Praktische Fahrprüfung ist unrealistisch und realitätsfremd

Hallo Zusammen,

und zwar geht es mir um die Fahrschulausbildung und die praktische Prüfung für die Klasse B.
Ich besitze den Führerschein seit Anfang August 2020 und habe ihn in Berlin gemacht.
Rückblickend betrachtet ist mir aufgefallen, dass die Dahrweise in der Prüfung mit dr Realität nicht im Ansatz übereinstimmt.
So:
- muss absolut Strich 50 im Tacho gefahren werden, obwohl es
eine Tachoabweichung gibt und man damit den Verkehr
aufhält.
Von dem typischen "10 zu viel geht immer" der normalen
Fahrer ganz zu schweigen.
- muss man in der Prüfung absolut immer den Schulterblick
machen, auch wenn ein neuer Fahrstreifen anfängt und dir
absolut kein Fahrrad oder Motorrad ist. Ein normaler Blick im
Außenspiegel würde doch reichen.
- Außerdem muss man beim Rückwärtsfahre, immer permanent
nach hinten schauen. Dabei reicht es in dr Realität doch beim
Einparken in die Spiegel zu schauen und sich kurz mal
umzudrehen.
- Des Weiteren muss man in der Prüfung bei Gelb sofort
anhalten. Das ist doch total unrealistisch, weil man in der
Großstadt die Gelbphase absolut ausnutzen muss, damit der
Verkehr fließt.

Mir würden dazu bestimmt noch mehr Beispiele einfallen, wie Abstand, usw

Ich finde also, dass in der Fahrprüfung völlig unrealistisch gefahren werden muss und dass man mit dieser Fahrweise den Verkehr aufhält.
So vor allem in Berlin, wo die Fahrweise doch schon recht aggressiv ist und ich in Fahrstunden schon mal geschnitten oder gefährlich überholt wurde.
So bin ich auch einmal durchgefallen, weil ich mich auf der Stadtautobahn A111 beim Spurwechsel in eine kleine Lücke gedrängelt habe und ich angeblich den Verkehr gefährdet habe.
Dabei ist die Stadtautobahn immer voll und der Abstand praktisch nicht einzuhalten und die normalen Fahrer drängen sich ebenso in diese kleinen Lücken im Alltag.
Somit entspricht dies auch nicht der Realität.

Was ist eure Meinung zu den Thema?

78 Antworten

Zitat:

@BerlinerZoll schrieb am 17. Januar 2021 um 19:26:47 Uhr:


Also danke erstmal für eure Antworten.
Ich muss zuerst sagen, dass die wichtigsten Regeln einhalten. Ich fahre auf keinen Fall so wie ein Irrer, mit irgendwelchen krassen Überholmanöver und Nötigungen, etc.
Mir geht es nur darum, dass die Realität im Straßenverkehr nun mal anders aussieht.
In Sachen Geschwindigkeit achte ich schon drauf, dass ich maximal nur 20 kmh zu schnell fahre. Dazu nutze ich in Kombination noch die App Blitzer.de, die mich schon mehrmals gerettet hat.
Ich halte mich vielleicht nicht an alle Regeln, aber ich versuche definitiv noch im Fahmen zu bleiben.
Dazu stellt sich mir eben aber auch die Frage, wieso ich zum Beispiel innerorts in der Prüfung beide Hände am Lenkrad haben muss, obwohl es in der StVO keine Rechtsgrundlage hierzu gibt. Innerorts kam man doch sehr gut einhändig fahren und per "Tellerwäscher" lenken.

Auf jeden Fall achte ich schon sehr stark drauf,nicht zu übertreiben um keinen Unfall zu verursachen.

Mein "lieber",

dass klingt schon sehr eigensinnig (ist nicht zwingend als Lob oder Stärke gemeint).
Es gibt doch schon reichlich (klar nicht alle) gute Antworten auf Deine Fragen. Warum willst Du denn zwingend zu dem Heer der Übertretenden der StVO gehören? Verstehe ich nicht.

Zitat:

@NeuerBesitzer schrieb am 18. Januar 2021 um 12:27:30 Uhr:


Eigentlich reicht ein altes Sprichwort:

"Was Hänschen nicht lernt....." !

Ich denke die meisten von uns fühlten sich nach der Prüfung auch als unschlagbar gute Fahrer, immer alles im Griff, man muss den "Macker" raushängen. Dem ist nun mal aber definitiv nicht so.

Zum "Tellerwäscher": Es scheint angebracht im Rahmen oder kurz nach bestehen der Führerscheinprüfung verpflichtend ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren. Dann kommt man davon ganz schnell weg :-). Berechnung des Anhalteweg sollten eigentlich noch aus dem ff beherrscht werden womit er sich seine Frage ob denn +20km/h über Limit und "Tellerwäscher lenken" wirklich sinnvoll ist. Da nämlich Ampeln durchaus unterschiedlich schalten kann ein "bei gelb noch mit +20km/h und einer Hand locker am Lenkrad drüber" eben ganz schnell am Baum/Ampelmast oder einem anderen Fahrzeug enden, wie geschrieben: Hoffentlich dann ohne fremde Personenschäden

Deshalb "muss" er halt seine Erfahrung machen. Dabei bleibt nur zu wünschen und hoffen dass er immer der einzig Leidtragende ist. Sei es weil er sein Auto (und nur seines) an den Baum gesetzt hat oder halt früher oder später (bei der Grundeinstellung eher früher) sich wieder in der Fahrschule befindet. Die Probezeit beim Führerschein kommt auch nicht von ungefähr wurde eben aus genau den Anfangs erwähnten Gründen eingeführt. Und nicht ohne Grund sind die Versichungsbeiträge für Fahranfänger eigentlich entsprechend hoch.

Um den eventell geschädigten Baum wäre es aber auch schade!

Ich verstehe nicht, warum andere sich einen abbrechen dabei, das Tempolimit einzuhalten. 50 sind in einer Ortschaft nicht zu wenig, die kann man auch einfach fahren. Was hindert einen daran? Das eigene Ego? Später ankommen tut man jedenfalls nicht, wenn man 50 statt 60 oder gar 70 fährt.

Mein Ego hat es nicht nötig, schneller zu fahren. Profilieren muss ich mich auch nicht, ich bin jeden Tag 9 Stunden auf der Straße und sogar Judikative und Legislative bezeichnen mich als Profi im Straßenverkehr. Dafür werde ich bei vergehen sogar härter bestraft.
Dennoch fahre ich strich 50. Ich Amateur.

Wenn man an sein Fahrzeug so richtig gewöhnt ist, muss man auch gar nicht auf den Tacho schauen. Man weiss dann schon ziemlich genau, wie schnell man fährt.

Bevor es hier weiter eskaliert und ich schlechte Laune bekomme da sich einige hier nicht an ein vernünftiges Miteinander halten beende ich das hier.
Viele haben allerdings auch gesittet geschrieben.
Dabei ist auch das wesentliche zur Frage gesagt worden.

geschlossen
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