Pendlerauto, 35000 km jährlich, 10000 Euro Budget

Hallo liebe Community,

seit nun einigen Wochen bin ich auf der Suche nach einem Auto aus beruflichen Gründen. Aufgrund eines Arbeitsplatzwechsels muss ich nun eine einfache Strecke von 70 km zwischen Wohnung und Arbeitsplatz (Frankfurt Flughafen, Ausfahrt unmittelbar an der A3) überbrücken. Ich habe viele Stunden hier im Forum verbracht und komme noch immer nicht auf ein Auto. Überall werden Empfehlungen ausgesprochen und einige Beiträge später von anderen Mitgliedern infrage gestellt (ist ja gut für eine Diskussion). Nur platzt mir noch bald der Kopf :/

Daher widme ich mich mit meinem Anliegen an euch, die erfahrenen Mitglieder.

Hier einige Eckdaten:

Strecke:
20 km Landstraße (bergig, 7 km bergauf im Schnitt 60 km/h, 7 km bergab und nahezu durchgehend im Leerlauf, Strecke ist insg. moderat befahren), 50 km Autobahn (A3, zur falschen Zeit eine Katastrophe, passe mich da aber an)

Fahrstil:
insg. Normal; auf der Autobahn moderat bis zurückhaltend, nahezu durchgehend zwischen 120-130 km/h, meistens auf dem Rechten streifen. Natürlich kommen auch Überholmanöver vor, sodass mal auf 160 km/h beschleunigt werden muss.

Personen zu befördern:
beruflich nur ich, privat zwei. Kinder habe ich keine und sind auch nicht in Planung.

Für was wird das Auto benötigt:
beruflich: pendeln, privat: einkaufen, zu Freunden oder mal in die Stadt fahren (wohne hier ja im Kaff). Also keine Besonderheiten.

Persönliche Maße:
Ich bin 185 cm groß, also ein Micra ist da wohl nicht 😉

Jährliche Laufleistung:
251 Arbeitstage Hessen - 30 Tage Urlaub - 10 Tage Home-Office = 211 erwartete Arbeitstage an denen ich pendeln muss.

Bei 140 km Gesamtstrecke komme ich so auf 29.540, also ~ 30.000 km jährliche Laufleistung nur für die Arbeit. Privat fahre ich nicht so viel und rechne mit max! 5000 km. Ich rechne also mit einer Gesamtfahrleistung von 35.000 km jährlich (mit Tendenz nach unten).

Budget:
10.000 Euro, max. 6.000 durch Anzahlung, Rest relativ günstiger Kredit, ist hier aber nebensächlich.
Absolut erdenkliches Maximum: 12.000 Euro

Alternative zum Auto:
Monatskarte durch die Deutsche Bahn, 240 Euro/m, Nachteil: längere Fahrzeit, Verspätungen, geringere Flexibilität; Vorteil: fixe Summe bis zur nächsten Preissteigerung, ruhiger, man kann während dem pendeln auch mal die Augen zu machen.

Dennoch: Ein Auto wird auch dann kommen, wenn ich mit dem Zug pendle, dann aber wohl einen sehr günstiger Corsa Benziner um die 4000 Euro. Ein wenig Spritkosten, Versicherung + Steuern sowie Wartungskosten in geringem Maße werden auch dann anfallen. Ich rechne mit monatlichen Kosten von umgerechnet 150 Euro. Also die Alternative zum Pendeln mit dem Auto würde mich auch so ca. 400 Euro im Monat kosten.

Worauf lege ich Wert beim Auto?

- sparsam im Verbrauch (tatsächliche 6 L Diesel sind das absolute Maximum!)
- ein Mindestmaß an Komfort
- ein Motor, der bei 130 km/h nicht ausgereizt ist
- das Auto sollte nicht zu Alt sein, max. 2008, lieber jünger (ist das realistisch?)
- max. 60.000 km auf dem Tacho, je nach Marke und Modell können es auch ein wenig mehr sein.
(Ein Benz, der bei der Zahl wohl erst eingefahren ist, kommt bei dem Budget aber wohl nicht in Frage :P )
- Tempomat (absolut ein Muss)
- geringe bis überschaubare Wartungs- und Versicherungskosten
- Diesel oder wartungsarme LPG
- Kleinwagen, Kompaktwagen, Kombi oder Limousine ok
- Optional: Automatik, wenn der Mehrverbrauch nicht deutlich mehr ist

Ich kann mir vorstellen, dass es in diesem Forum vieler solche Anfrage gibt. Aber ich gewinne keinen Überblick. Und nahezu jede Anfrage hat etwas Individuelles oder ist bereits „veraltet“. Ich habe einfach zu wenig Ahnung von Autos, um auf eigene Faust zu suchen und freue mich auf jedes bisschen Hilfe.

Ich hoffe, zumindest genug Informationen für eine Unterstützung bereitgestellt zu haben.

Beste Grüße

Oezsoy

Beste Antwort im Thema

Eine Mercedes C-Klasse der 1. Generation (W202) oder der 2. Generation (W203) mit wenigen Kilometern (Rentnerfahrzeug) und Diesel-Motorisierung sowie Austattung nach Wahl wäre hier mein Vorschlag für das genannte Budget.

Emfehlenswert wäre hier auf jeden Fall ein Fahrzeug mit 5-Stufen-Wandler-Automatik, da diese erheblich komfortabler ist als die handgeschaltete Version.

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Eine Mercedes C-Klasse der 1. Generation (W202) oder der 2. Generation (W203) mit wenigen Kilometern (Rentnerfahrzeug) und Diesel-Motorisierung sowie Austattung nach Wahl wäre hier mein Vorschlag für das genannte Budget.

Emfehlenswert wäre hier auf jeden Fall ein Fahrzeug mit 5-Stufen-Wandler-Automatik, da diese erheblich komfortabler ist als die handgeschaltete Version.

PS:

vielleicht muss ich eine Angabe noch korrigieren:

die 60.000 km auf dem Tacho beziehen sich eher auf kleinere, weniger stabile Autos. Ich denke das bei größeren Autos mit deutlich besseren/stärkeren Motoren wohl auch 100.000 km in Ordnung sind.

Ich hoffe da auf eure Einschätzung.

Beste Dank und viele Grüße

Oezsoy

Da kann ich mich Drakke nur anschleßen, eine C-Klasse ist ideal.
Du wirst wöchentlich 10 Stunden im Auto verbringen, da ist ein gewisser Komfort schon wichtig.

Die ersten E-Klassen W211 sind als 200 oder 220 CDI auch schon in deinem Budget, sehr solide und langlebige Fahrzeuge mit nochmals gesteigerter Behaglichkeit. 

Ca. 30 Cent/km. Damit kommt man schon ein Stück. Ein User dieses Forums hat diese Werte sogar mit einem BMW 318d geschafft, es ist der User "Hoop85".

Ich würde also "Premium"-Marken nicht grundsätzlich ausschließen. Die C-Klasse ist auch eine gute Wahl.

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Hallo und vielen Dank für die bisherigen Tipps!

Entschuldigt bitte meine Unwissenheit, aber wie sieht es denn gerade bei den älteren C-Klassen mit dem Verbrauch aus? Es scheint, als würden die meisten über 6 L stehen.

Und wie sieht es mit den Wartungskosten aus? Gerade was die Ersatzteile und deren Kosten angeht?
Aber ausschließen will ich die C-Klasse natürlich nicht.

Modelle, die ich mir bisher angesehen habe:

- Golf
- Golf Variant
- Astra J
- Astra J Tourer
- Volvo c30
- Citroen C4

und ähnliche Konsorten.

Evtl. weitere spezifische Tipps?

Beste Grüße

Oezsoy

Hier mal ein konkretes Beispiel für einen Volvo C30:

http://suchen.mobile.de/.../172470408.html?...

Eigentlich sollte ein Citroen C1, Peugeot 108 oder Toyota Aygo für 2 Personen ausreichen, der kostet um die 7.000 Eus neu Straßenpreis in Grundausstattung. Verbrauch im Durchschnitt laut spritmonitor 5,2 ltr/100km Benzin (Werksangabe: 4.3 ltr/100km).

Ansonsten als größere Variante Citroen C3 oder Peugeot 208, dabei drauf achten dass 3-Zylinder ist wegen Spritverbrauch.
Die VTI68 1.0 kosten etwa 9.000 Eus und die VTI82 1.2 etwa 10.000 Eus in Grundausstattung als Straßenpreis. Verbrauch im Durchschnitt etwa 5,5-5,7 ltr/100km Benzin (Werksangabe 4,3-4,5 ltr/100km).

Als Diesel reiht sich da C3/208 als HDI70 EGS ein, der 3,4-3,6 ltr/100 km Diesel benötigt laut Werksangabe. Straßenpreis etwa 11-12.000 Euro. Tatsächlichen Verbrauch kann ich nur schätzen, würde ich aber etwa auf 4,5-5,0 ltr/100km ansetzen.
Bezogen auf hohe KFZ-Steuer bei Diesel und höhere Anschaffungskosten müsste das Auto als Diesel aber mindestens 30.000 km im Jahr bewegt werden um finanziell günstiger als ein Benziner zu sein.

Genannte Preise sind Grundausstattungen,
bei C1 sehr spärlich (ohne Klima, ohne Zentralverriegelung, ohne elektrische Fensterheber),
bei C3 1.0 gut (ohne Klima),
bei C3 1.2 recht gut (Klima, Tempomat).

Da die Citroen recht hoch gebaut sind, ist vorne kein Problem mit 2,00 metern Größe drinnen zu sitzen.
Rücksitze hab ich noch nicht ausprobiert, aber 1,85 dürfte da noch kein Prob sein.

Man wundert sich auch, wie gut man manchmal in kleine Autos reinpaßt (und wie schlecht in große). Ich bin z.B. 1,87 groß und bin in meinem Leben deutlich mehr als 600.000 km Nissan Micra gefahren - ohne je Platzprobleme zu bekommen. In unserem älteren Daihatsu Cuore muß nicht einmal der Sitz ganz nach hinten. Ich dürfte da wohl sowohl an Beinlänge aks auch an Oberkörperlänge noch je gut 5 cm zulegen.

Tatsächlich paßt hier aber eher so etwas wie der Toyota Prius in die Anforderungen, bei dem Budget ein Prius II, dessen Antriebsstrang noch Werksgarantie hat.
Automatik ist immer drin, Tempomat auch, 113 PS sind gegeben (er ist recht zügig bei der Vmax von abgeregelten 170, gut 180 nach Tacho), der Verbrauch liegt realistisch bei knapp über 5 Litern (Spritmonitorschnitt aktuell 5,17 Liter, allerdings Benzin), die Werkstattkosten sind sehr niedrig, denn außer alle gut 100.000 km die Bremsen, gelegentlich mal eine Glühlampe und halt die Inspektionen ist eigentlich nichts.
Die Anforderung mit den 60.000 km wird etwas schwierig für das Budget, aber den Prius kann man auch mit 300.000 km auf dem Zähler noch relativ bedenkenlos kaufen und er wird wahrscheinlich noch länger ohne nennenswerten Defekt halten als manch ein Auto mit 0 km 😉

Zitat:

Original geschrieben von meehster


Man wundert sich auch, wie gut man manchmal in kleine Autos reinpaßt (und wie schlecht in große). Ich bin z.B. 1,87 groß und bin in meinem Leben deutlich mehr als 600.000 km Nissan Micra gefahren - ohne je Platzprobleme zu bekommen.

Das hat mein Vater auch schon bemerkt: er kommt in seinen B-Klasse Mercedes schlechter rein als in meinen Citroen C1 😁

er ist auch 1,85 groß und hat Probleme mit seinem Rücken...

Rein- und Rauskommen ist das eine, jeden Tag zwei Stunden in einem holprigen Schuhkarton verbringen etwas völlig anderes.

In einem Smart ist vorne mehr Platz als in manchem Mittelklasse-Auto. Aber einen neuer, billiger, sparsamer Kleinwagen, der halbwegs langstreckentauglich ist, ist für Menschen, die einfach nur sorglos fahren wollen, schon nicht verkehrt. Da kann man mit Garantieverlängerung oder Kia/Hyundai 5 Jahre verlässlich kalkulieren.

Zitat:

Original geschrieben von oezsoy


Hallo und vielen Dank für die bisherigen Tipps!

Entschuldigt bitte meine Unwissenheit, aber wie sieht es denn gerade bei den älteren C-Klassen mit dem Verbrauch aus? Es scheint, als würden die meisten über 6 L stehen.

Und wie sieht es mit den Wartungskosten aus? Gerade was die Ersatzteile und deren Kosten angeht?
Aber ausschließen will ich die C-Klasse natürlich nicht.

Modelle, die ich mir bisher angesehen habe:

- Golf
- Golf Variant
- Astra J
- Astra J Tourer
- Volvo c30
- Citroen C4

und ähnliche Konsorten.

Evtl. weitere spezifische Tipps?

Beste Grüße

Oezsoy

Mein Vater hatte damals einen E220 CDI (W210, also etwa gleiche Bauzeit wie die vorgeschlagenen C-Klassen) und hat diesen im Gesamtschnitt mit ca. 5.5 Litern auf 100km bewegt. Sein aktueller W212 220 CDI liegt bei 5.7 Litern. Ebenfalls die meiste Zeit auf der Bahn, dazu etwas Landstraße.

Bei reinen Autobahnfahrten kam er sogar auf 4.1 Liter. Ist also mit einer C-Klasse auch zu schaffen. Motorenseitig die gleiche Technik bei weniger Gewicht.

Wartungskosten halten sich auch im Rahmen, du musst ja nicht unbedingt in die Markenwerkstatt. Die Modelle können auch von freien Werkstätten gewartet werden. Ersatzteile gibt es im Zubehörhandel ebenfalls günstiger als direkt beim Fahrzeughersteller.

Ich fahre seit knapp 3 Jahren einen Astra J und konnte mich bisher was Fahrkomfort und -verhalten angeht nicht beklagen. Ruhig, sicher, angenehm leise und auf der Bahn auch recht sparsam. Wenn man es drauf anlegt. Die 5 Liter habe ich aber noch nie geschafft. 😉
Jüngere Kompakte bieten innen (zumindest vorn) fast genau so viel Platz wie z.B. eine ältere C-Klasse. Aber Raumgefühl, Sitzposition und vor allem das Fahrgefühl sind anders. Also unbedingt vorher zur Probe fahren!

Die Alternativ mit der Bahn + Stadtflitzer wird wohl die günstigste sein.

Hallo liebe Community,

ich möchte mich noch einmal sehr für eure Beiträge und den Input bedanken.

Nach langem hin und her, der Suche und der Vergleiche habe ich nun ein Auto gefunden und gekauft. Mit meiner Entscheidung bin ich bisher sehr zufrieden.

Auch wenn es kein Kombi ist, ist es doch eine wie ich denke sehr gute Wahl.

Und zwar ist es ein BMW 118d gworden.

Ein älterer Kombi für Transportzwecke steht ja noch zur Verfügung.

Vielen Dank.

Beste Grüße

Oezsoy

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