Ölnormen und Ölqualität

Es ist ja hinlänglich bekannt, daß man dem Öl seine Qualität nicht ansehen kann. Daher gibt es die Ölnormen, von unabhängigen Gremien und natürlich die Hausnormen der großen Autohersteller. Ich frage mich, ob damit alles Entscheidende über die Ölqualität gesagt ist.

Mit anderen Worten: Ist ein No-Name-Öl (vollsynthetisch, 5W40, höchste API-Klasse, erfüllt Herstellernormen, ect.) schlechter als ein Markenöl mit der gleichen Papierform?

Das eine kostet pro Liter 2 €, das andere 10€. Also 8€ für den guten Namen?

Viele Grüße,
Bernhard

19 Antworten

Re: Ölnormen und Ölqualität

Zitat:

Original geschrieben von Bernhard G.


Das eine kostet pro Liter 2 €, das andere 10€. Also 8€ für den guten Namen?

Wenn eine Norm erfüllt wird, dann wird sie halt nur erfüllt. Einem Markenprodukt traue ich eher zu, daß das Öl besser als diese Mindestanforderung ist.

Und außerdem, wie Du bereits schriebst, kann man die Ölqualität dem Saft nicht ansehen. Auch treten die Folgen erst mit so großer Verzögerung auf, daß man sie schwierig einem Öl zuordnen kann.

Also ist Öl im gewissen Sinne Vertrauenssache. Etiketten lassen sich leicht drucken. 😉 Ein Markenhersteller hat einen Ruf zu verlieren, wenn hier gepfuscht wird. Bei der Baumarktmarke ist es egal. Daher empfinde ich es so, daß mir der "gute Name" eine gewisse Sicherheit gibt.

Genauso sehe ich das auch. Es gibt im Baumarkt auch recht preiswerte Markenöle, welche fast alle Normen erfüllen. Was allerdings der Volkswagenkonzern mit seinen vielen eigenen Normen da treibt ist Schwachsinn. Es gibt zum Beispiel Motorenöle, die nur in einem bestimmten Motor eingesetzt werden dürfen (Pumpe Düse). Ich habe schon davon gehört, daß es in VW Werkstätten hier zu Verwechslungen gekommen ist. Die betreffenden Motoren waren anschließend hin.

Zitat:

Original geschrieben von Polarbär


Was allerdings der Volkswagenkonzern mit seinen vielen eigenen Normen da treibt ist Schwachsinn. Es gibt zum Beispiel Motorenöle, die nur in einem bestimmten Motor eingesetzt werden dürfen (Pumpe Düse).

Was die vielen Normen angeht, hast Du Recht. Daß der nächste Satz jedoch nicht stimmt, bestätigt mir, daß kaum jemand doch durchblickt, beziehungsweise weiß oder versteht, was die verschiedenen VW Normen überhaupt sollen.

Zu Deinem Beispiel: Ein Öl, das in einem PD Motor gefahren werden kann, ist für jeden Dieselmotor gut, weil in den anderen Motoren die Ölbelastung viel geringer ist. (505.01)

Unterschiedliche Ölnormen für Diesel und Benziner müssen sein, weil die Öle völlig unterschiedliche Anforderungen haben! Beim Benziner entstehen hohe Mengen Säure, die das Öl abpuffern muß. Zusätzlich findet eine Verdünnung durch Kondensat statt.

Beim Diesel ist es genau umgekehrt. Hier sorgen die Rußpartikel für eine Verdickung des Öls. Diese müssen in großer Anzahl vom Öl gebunden werden, ohne daß sich die Schmierfähigkeit verschlechtert.

Die älteren Ölnormen vergessen wir mal, weil VW keine Öle mehr nach diesen Normen zertifiziert.

Bleiben 502.00 und 505.00. Das sind die aktuellen Normen für Benziner und Diesel. Neben den Leichtlaufeigenschaften wurde von VW auf einen besonders guten Motorschutz getestet. Im Gegensatz zu 501.xx und 500.xx Diese würde ich ausschl. in einen VW/Audi einfüllen!

Die neuen Normen 503.00 und 506.00 treiben den Leichtlauf bis ins Extreme (HTHS 3.0). Außerdem muß das 503.00 extreme Säurepuffereigenschaften haben, weil das Öl ja 30.000 km im Motor verbleiben soll. Beim Diesel soll das sogar bis zu 50.000 km funktionieren. Wer daran glaubt, soll es nehmen. Ich tue es jedenfalls nicht.

503.01 und 506.01 mußte her, weil hoch belastete Motoren von den Longlife Ölen ruiniert werden. Ist das nicht höchst verdächtig?

Komisch ist nur daß VW/Audi das so exzessiv betreibt. Auch andere Hersteller haben mittlerweile verlängerte Intervalle und die lassen immer noch Öle nach den standardisierten Europäischen Normen zu

Zitat:

Original geschrieben von Polarbär


Komisch ist nur daß VW/Audi das so exzessiv betreibt.

Das ist doch relativ einfach.

1. Alle Kunden kriegen leuchtende Augen, wenn sie was von 50.000 km Serviceintervallen hören.

2. Kaum ein Neuwagenkäufer fährt seinen Wagen deutlich über 100.000 km und wird demnach den hohen Verschleiß nicht bemerken.

3. Gebrauchtwagenkäufer werden den ruinierten Motor dem Vorbesitzer zuschreiben. Bei vielen Käufern ist sowieso noch die 100.000 km = alt Gleichung geläufig. Also alle unsere Autos waren nach 150.000 noch wie neu, was die beweglichen Teile angeht.

4. Keiner schreit empört auf und trotzdem haben es die Hersteller geschafft, daß so ein Auto wieder nach einer "vernünftigen" Zeit ein wirtschaftlicher Totalschaden ist.

Da wäre es schlimm, wenn sich womöglich irgendwann mal in der Bevölkerung 300.000 km = alt festsetzt. Dann wird's problematisch die Schraube wieder zurück zu drehen.

Ölnormen 50300 /50301

Wo hier gerade über Öl diskutiert wird...
Ich kann in meinem neuen A6/2,4l 125kw 50300
oder 50301 Öle fahren.
Wo sind da die Unterschiede?

MfG
Heinzelmut

30 Tkm für einen Benziner? Ich habe bei meinem verflossenen Opel Omega A, 2.0i immer Ölwechselingervalle von 45 - 60 Tkm gemacht. Als Öl hab ich ein billiges mineralisches Öl genommen (Faßöl von ATU, war meist ein Valvoline, ca. 2 Euro pro Liter). Es hat natürlich dann schon ganz leicht zur Schwarzschlammbildung geneigt. Ich bin hauptsächlich Langstrecke gefahren. Mit knapp 14 Jahren hab ich die Kiste auf den Schrott geschoben. Kilometerstand: knapp 350 tkm. Es war so ziemlich alles am Ende, aber der Motor lief noch wie eine eins, Kompressionsdiagramm hätte manchen Neuwagen neidisch gemacht, Ölverbrauch ca. 1 Liter auf 20 tkm, AU Null Problem, Spritverbrauch niedrig wie am Anfang.

Wie erklärt ihr das? Lag es wirklich an der Langstreckenfahrerei?

Viele Grüße,
Bernhard

So 503 00 ist raus und 502 00 ist drin! 🙂

Wenn ich es nicht selbst hören würde, ich würd´s nicht glauben. Mit dem 5W40 läuft der Motor viel leiser und das Geräusch ist bei weitem nicht mehr so häßlich wie vorher!

Das hat sich auf alle Fälle schon gelohnt, auch wenn ich eher auf vollkommenes Unverständnis beim Werkstattmeister gestoßen bin.

Musst nur bei flussigeren Öl auf den Ölverbrauch achten manche ältere Motoren fangen dann an Öl zu saufen oder es tritt irgendwo aus wo 15W40 nie durchgekommen wäre!
Bei mir läuft der Motor mit dem 5er auch besser und leiser vorallem im Winter war der Unterscjied deutlich!

Hallo Bernhard G.

Selbstverständlich sieht man einem Öl seine Qualität nicht an. Die Ölpreise unterscheiden sich aber durch die Normungen. Einige Öle liegen unter den derzeit geforderten API-, ACEA-Normen oder den Vorgaben der Automobilhersteller. Hier bestimmen die niedrigeren Normen und Zulassungen den Preis. Grundsätzlich sind aber Öle, egal ob billig oder teuer, wenn Sie die entsprechenden Zulassungen erfüllen, alle gleich. Manchmal bezahlt man aber teuere Werbung und Rennsportausgaben einiger Ölhersteller mit. Aufpassen würde ich aber bei Ölgebinden die eine Inhaltsangabe in englischen Maßeinheiten aufgedruckt haben. Als Beispiel sei hier genannt Castrol. Gebinde der deutschen Castrol für PKW-Motorenölen sind alle schwarz oder silbern. Die in einigen Märkten angebotenen Castrol Öle, in weiß mit grünem Etikett, kommen aus England. Hier sind die Additive, nach Aussage einiger Fachleute, am untersten Level. Grundsätzlich sind aber alle Öle, egal von welchem Hersteller, sofern Sie die entsprechenden geforderten Spezifikationen besitzen, verwendbar.

Bitte bei VW-Audi usw. nicht vergessen, wegen der unterschiedlichen Normungen, ins Handbuch zu schauen

Gruß Uwe

Hallo Heinzelmut,

Motorenöle nach VW-Norm 50300 sind ausschließlich für Fahrzeuge aus der VW-Gruppe mit verlängertem Ölwechselintervall (Longlive-Service). Dies gilt für 3-, 4-, 5, und 6 Zylinder Benzinmotore. Motorenöle nach 50301 sind Benzin W8 – 12 Zylinder-Motoren mit UND ohne Longlive-Service. Für weitere Informationen kann ich hier die www-Adresse www.beetle24.de empfehlen.

Gruß Uwe

Zitat:

Original geschrieben von Bernhard G.


30 Tkm für einen Benziner? Ich habe bei meinem verflossenen Opel Omega A, 2.0i immer Ölwechselingervalle von 45 - 60 Tkm gemacht. Als Öl hab ich ein billiges mineralisches Öl genommen (Faßöl von ATU, war meist ein Valvoline, ca. 2 Euro pro Liter). Es hat natürlich dann schon ganz leicht zur Schwarzschlammbildung geneigt. Ich bin hauptsächlich Langstrecke gefahren. Mit knapp 14 Jahren hab ich die Kiste auf den Schrott geschoben. Kilometerstand: knapp 350 tkm. Es war so ziemlich alles am Ende, aber der Motor lief noch wie eine eins, Kompressionsdiagramm hätte manchen Neuwagen neidisch gemacht, Ölverbrauch ca. 1 Liter auf 20 tkm, AU Null Problem, Spritverbrauch niedrig wie am Anfang.

Wie erklärt ihr das? Lag es wirklich an der Langstreckenfahrerei?

Viele Grüße,
Bernhard

Ja, das macht schon unheimlich viel aus. Jede Kaltphase und jeder Kaltstart wirkt sich durch die bekannten chemischen und mechanischen Prozesse auf die Lebendauer des Motors aus.

Bevor man sich von den ganzen Ölnormen und Ölfreigaben völlig verrückt machen läßt: wichtig ist zunächst einmal, daß die Viskosität des Öls dem Einsatzzweck angepaßt ist. Wenn man dann unter verschärften Bedingungen auch mal 'nen Ölwechsel zwischendurch macht, dann schadet es 'nem Motor nicht unbedingt, wenn er mal zwischen 'nen Öl bekommt, was nicht auf der Freigabeliste stand. Zumal man nicht immer und überall das passende Öl zur Hand hat, besonders wenn man mal hin und wieder in Gegenden der 2. und 3. Welt unterwegs ist.

Wer sagt mir welches das beste für mich ist

Bin ja nun absoluter Leie, was ist der unterschied von synthetik und normalem Öl, und kann man die mischen?

Was passiert wenn ich synthetik öl drin hab und kipp nen Liter normales nach?

Und was für eine Norm oder was für ein Öl sollte ich verwenden?

Kurzstreckenfahrer 4,2 Liter V8 A6 Avant, muß also schon öfter mal was nachkippen, vielleicht liegt es ja daran das ich das falsche nehme, könnte ja sein das anderes Öl besser wäre, nehme immer das von Aral 15 W 40 glaub ich.

Hallo Peacock,

nebenbei bemerkt: Kurzstrecken mit einem V8 4,2 sind Gift für den Motor und auch für das Öl. Schon mal an ein Fahrrad oder an ein paar Schuhe gedacht?

Scherz beiseite, ich empfehle Dir ein 0W40 Synthetik-Öl nach der neuen Energie-Spar-Norm von einer Markenfirma (z.B. Mobil/Esso, Elf/Total, Castrol ...).

Ein 0Wxx-Öl fließt kalt wesentlich besser als ein 15Wxx-Öl.
Das Öl ist schneller an den kritischen Stellen und der Benzin-Verbrauch ist auch geringer (vor allem im Winter).

Mit so einem Öl solltest Du im Vergleich zu einem 15Wxx im Kurzstrecken-Betrieb ca. 5 % Benzin sparen und der Motor sollte auch mehr Leistung haben.

Wenn Du es aber im Sommer auch mal richtig krachen läßt, dann nimm das 5W50 von Mobil.

Außerdem würde ich einmal in der Woche eine lange Strecke fahren, damit der Motor und damit das Öl so richtig heiß wird. Dadurch geht m.e. das im Öl gelöste Benzin wieder weg.

Castrol hat zum Thema Ölsorten übrigens eine mit Fachleuten besetzte Hotline. Auf der Aral-Homepage ist eine Super-Simulation zur Viskosität. Und auch eine Programm zur Ölsorten-Findung nach PKW-Typ.

Auf den Homepages der Öl-Hersteller sind fast immer die Datenblätter der Öle zu finden. Oft etwas versteckt.
Da sieht frau/man auch schön, daß Öle mit gleicher VW-Norm von allen Öl-Herstellern oft bis aufs Zehntel die gleichen Viskositätswerte haben.

Gute Viskositätswerte hat z.B. auch das Total Quarz 9000 (mit VW-Norm 500 00/505 00).

Ich bin kein Fachmann, aber ich glaube bei einem Öl sollte man auf folgende Werte achten:

1. Bei welcher Minustemperatur verliert es die Fließfähigkeit? (gut bei Minus 50 Grad)

2. Visko-Werte bei 40 Grad und bei 100 Grad

3. Flammpunkt (gut z.B. 250 Grad)

Ob die Additive eines Öls gut sind kann außer den Öl-Herstellern fast niemand beurteilen.

Zum Thema Mischen von Öl: Man liest immer, daß die
Verträglichkeit eines Öls mit Ölen anderer Typen eine Grund-Voraussetzung für die Erfüllung der Normen ist. Aber wer kann das schon beurteilen. Seit ich es mir leisten kann mische ich nicht mehr und fahre auch immer ein Markenöl.

Meine Frau fährt einen A3 1,8 Turbo; in dem ist zur Zeit das Castrol Race 0W40. Das gibts z.B. bei ATU recht günstig.
Mit diesem Öl und einem ATU-Sportluftfilter geht der A3 als hätte er ein Chiptuning.

MFG
Roland Häußinger

AUDI S8 (Castrol GTX-7, demnächst Mobil 5W50)
AUDI A3 1,8T (Castrol Race 0W40)

Habe im Web eine PDF-Datei zu Schmierstoffen gefunden, hier der LINK: Schmierstoffe für KFZ

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