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Neues Punktesystem in Flensburg - freie Fahrt für unbelehrbare Verkehrssünder ?

Themenstarteram 4. April 2009 um 9:44

Bisher wurden Punkte gelöscht, wenn innerhalb von zwei Jahren keine neuen Punkte mehr dazugekommen sind (wurden aber nach 5 Jahren trotzdem gelöscht :confused: "konnten bisher bis zu 5 Jahre eingetragen bleiben").

Ab 2010 sollen die Punkte nach drei Jahren automatisch verfallen, auch wenn neue Punkte währenddessen dazugekommen sind.

Damit kann man in Zukunft mal eben 5 Punkte im Jahr sammeln, ohne auf lange Sicht größere Konsequenzen fürchten zu müssen (z.B. regelmäßige Missachtung des Sicherheitsabstands, Überholen, Fahren ohne BE, Handy, Rotlichtvertoß).

Das Punktesystem soll dadurch einfacher und gerechter werden.

Aber verlieren solche "einfachen" Verkehrsdelikte ohne direkten Führerscheinentzug damit nicht einen Teil ihrer abschreckenden Wirkung ?

Beste Antwort im Thema
am 4. April 2009 um 14:54

Immer schön das Feindbild vor Augen, oder wie?

Ich finde das neue System gut, weil ich das alte für extrem Ungerecht halte, denn die Messung in Jahren halte ich für ungerecht. Jemand der wenig km fährt hat in den zwei Jahren viel weniger "Chancen" neue Punkte zu kassieren, als jemand der viel fährt. Und meiner Meinung nach wäre ein System nur dann gerecht, wenn es sich auf die Fahrleistung beziehen würde.

Ja, auch ich habe ein paar Punkte angesammelt und hatte bisher 2x das Pech, dass ich ganz kurz vor Ablauf der zwei Jahre (und damit Löschung der Punkte) neue Punkte kassiert hatte und somit die alten Punkte bestehen blieben.

Und das jetzt nicht, weil ich irgend ein übler Raser oder Drängler wäre, sondern weil ich halt nur mal ein Tempolimit übersehen hatte. IMHO kann das jedem mal passieren. Dummerweise ist mir das nur 3 x im Abstand von je 2 Jahren passiert.

Jetzt mag der ein oder andere vielleicht sagen, dass es halt ein Fehler alle zwei Jahre zu viel sind. - Kann man so sehen.

Andererseits fährt der durchschnittliche Autofahrer vielleicht irgend was von 15.000 bis 20.000 km im Jahr. Das bedeutet, dass er nach 30.000 bis 40.000 km seine Punkte wieder gelöscht bekommt.

Ich fahre hingegen ca. 80.000 bis 90.000 km im Jahr. D.h. ich habe meine Fahrfehler alle ca. 160.000 bis 180.000 km gemacht. Für die Fahrleistung braucht der Duchschnittsfahrer 8 - 12 Jahre. Jemanden der alle 8-12 Jahre mal Punkte kassiert würde wohl keiner als Verkehrsrowdy bezeichnen, oder? Aber jemanden, der den selben Fehler nach genau so vielen km macht, nur dadurch, dass er diese km in einer kürzeren Zeit fährt den Fehler eben nach 2 Jahren, statt nach 8-12 Jahren macht wird dadurch sofort zum Verkehrsrowdy?

Einfach mal drüber nachdenken.

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31 Antworten
am 4. April 2009 um 10:11

Zitat:

Original geschrieben von 25plus

Das Punktesystem soll dadurch einfacher und gerechter werden.

Aber verlieren solche "einfachen" Verkehrsdelikte ohne direkten Führerscheinentzug damit nicht einen Teil ihrer abschreckenden Wirkung ?

Ja, dem wird so sein. Einfacher wird es vielleicht, gerechter eben nicht.

Ich wäre eher dafür, das bisherige System auf 5/10 Jahre auszudehnen.

am 4. April 2009 um 10:11

Wer seinen Lappen verliert und soviele Punkte sammelt, der hat nicht alle beisammen und gehört die Fahrerlaubnis auf Lebzeiten entzogen.

Für alle anderen ist die Lösung doch super.

am 4. April 2009 um 10:34

Zitat:

Original geschrieben von 25plus

Ab 2010 sollen die Punkte nach drei Jahren automatisch verfallen, auch wenn neue Punkte währenddessen dazugekommen sind.

Das wäre zu begrüßen, aber welchen Status hat dieses Vorhaben denn? Beschlossene Gesetzesänderung? Gesetzesentwurf? Oder bislang nur Wunschdenken eines engagierten Hinterbänklers?

Oliver

 

Zitat:

Original geschrieben von 25plus

Aber verlieren solche "einfachen" Verkehrsdelikte ohne direkten Führerscheinentzug damit nicht einen Teil ihrer abschreckenden Wirkung ?

mangels ausreichender kontrolldichte, kann ich KEINE abschrenkende wirkung u.a. der bußgelderhöhungen sehen...es wird gefahren wie eh und jeh....von daher wayne

Das Punktesystem ist doch zweitrangig.

Die Unbelehrbaren geben eh den Lappen ab.Und dafür brauchen sie keine 3 Jahre.

Fürs Falschparken gibt es keine Punkte. Trotzdem hat es vor ein paar Jahren eine Berlinerin geschafft fürs Falschparken den Lappen abzugeben. Sie hat es geschafft in etwas über einem Jahr 300 Knöllchen für Falschparken zu kassieren.

Also die Unbelehrbaren erwischt es. Vielleicht nicht sofort, aber auf lange Sicht immer.

am 4. April 2009 um 14:54

Immer schön das Feindbild vor Augen, oder wie?

Ich finde das neue System gut, weil ich das alte für extrem Ungerecht halte, denn die Messung in Jahren halte ich für ungerecht. Jemand der wenig km fährt hat in den zwei Jahren viel weniger "Chancen" neue Punkte zu kassieren, als jemand der viel fährt. Und meiner Meinung nach wäre ein System nur dann gerecht, wenn es sich auf die Fahrleistung beziehen würde.

Ja, auch ich habe ein paar Punkte angesammelt und hatte bisher 2x das Pech, dass ich ganz kurz vor Ablauf der zwei Jahre (und damit Löschung der Punkte) neue Punkte kassiert hatte und somit die alten Punkte bestehen blieben.

Und das jetzt nicht, weil ich irgend ein übler Raser oder Drängler wäre, sondern weil ich halt nur mal ein Tempolimit übersehen hatte. IMHO kann das jedem mal passieren. Dummerweise ist mir das nur 3 x im Abstand von je 2 Jahren passiert.

Jetzt mag der ein oder andere vielleicht sagen, dass es halt ein Fehler alle zwei Jahre zu viel sind. - Kann man so sehen.

Andererseits fährt der durchschnittliche Autofahrer vielleicht irgend was von 15.000 bis 20.000 km im Jahr. Das bedeutet, dass er nach 30.000 bis 40.000 km seine Punkte wieder gelöscht bekommt.

Ich fahre hingegen ca. 80.000 bis 90.000 km im Jahr. D.h. ich habe meine Fahrfehler alle ca. 160.000 bis 180.000 km gemacht. Für die Fahrleistung braucht der Duchschnittsfahrer 8 - 12 Jahre. Jemanden der alle 8-12 Jahre mal Punkte kassiert würde wohl keiner als Verkehrsrowdy bezeichnen, oder? Aber jemanden, der den selben Fehler nach genau so vielen km macht, nur dadurch, dass er diese km in einer kürzeren Zeit fährt den Fehler eben nach 2 Jahren, statt nach 8-12 Jahren macht wird dadurch sofort zum Verkehrsrowdy?

Einfach mal drüber nachdenken.

Zitat:

Original geschrieben von 25plus

Bisher wurden Punkte gelöscht, wenn innerhalb von zwei Jahren keine neuen Punkte mehr dazugekommen sind (wurden aber nach 5 Jahren trotzdem gelöscht :confused: "konnten bisher bis zu 5 Jahre eingetragen bleiben").

Ab 2010 sollen die Punkte nach drei Jahren automatisch verfallen, auch wenn neue Punkte währenddessen dazugekommen sind.

Damit kann man in Zukunft mal eben 5 Punkte im Jahr sammeln, ohne auf lange Sicht größere Konsequenzen fürchten zu müssen (z.B. regelmäßige Missachtung des Sicherheitsabstands, Überholen, Fahren ohne BE, Handy, Rotlichtvertoß).

Das Punktesystem soll dadurch einfacher und gerechter werden.

Aber verlieren solche "einfachen" Verkehrsdelikte ohne direkten Führerscheinentzug damit nicht einen Teil ihrer abschreckenden Wirkung ?

Bin auch über diese `liberale´ Maßnahme, so sie denn kommen soll, erstaunt, weil diese beim ersten Hinschauen wohl etwas in Richtung mehr Gefährdung gehen könnte.

Das möchte doch der GG (wahrscheinlich) nicht.

Wie wäre denn die alte oder bessere Sicherheit wieder herzustellen?

Könnte mir folgenden Weg denken: Damit so manche permanente Sünder zu disziplinieren wäre könnte man doch die Geldbussen RADIKAL erhöhen.

War jemand bisher so asozial (in diesem Zusammenhang darf ich mich wohl so ausdrücken) dass er/sie 18 Punkte deshalb in Flensburg sammeln konnte, weil er/sie sich dies gerade noch finanziell erlauben konnte und ihm/ihr die Blamage des Punktekontos eh egal war, dann muss er in Zukunft vielleicht bei 8 Punkten finanziell passen.

... das Staatssäckel wird die Lösung um so mehr freuen.

am 4. April 2009 um 15:30

Zitat:

Original geschrieben von emi b5

Immer schön das Feindbild vor Augen, oder wie?

Ich finde das neue System gut, weil ich das alte für extrem Ungerecht halte, denn die Messung in Jahren halte ich für ungerecht. Jemand der wenig km fährt hat in den zwei Jahren viel weniger "Chancen" neue Punkte zu kassieren, als jemand der viel fährt. Und meiner Meinung nach wäre ein System nur dann gerecht, wenn es sich auf die Fahrleistung beziehen würde.

Ja, auch ich habe ein paar Punkte angesammelt und hatte bisher 2x das Pech, dass ich ganz kurz vor Ablauf der zwei Jahre (und damit Löschung der Punkte) neue Punkte kassiert hatte und somit die alten Punkte bestehen blieben.

Und das jetzt nicht, weil ich irgend ein übler Raser oder Drängler wäre, sondern weil ich halt nur mal ein Tempolimit übersehen hatte. IMHO kann das jedem mal passieren. Dummerweise ist mir das nur 3 x im Abstand von je 2 Jahren passiert.

Jetzt mag der ein oder andere vielleicht sagen, dass es halt ein Fehler alle zwei Jahre zu viel sind. - Kann man so sehen.

Andererseits fährt der durchschnittliche Autofahrer vielleicht irgend was von 15.000 bis 20.000 km im Jahr. Das bedeutet, dass er nach 30.000 bis 40.000 km seine Punkte wieder gelöscht bekommt.

Ich fahre hingegen ca. 80.000 bis 90.000 km im Jahr. D.h. ich habe meine Fahrfehler alle ca. 160.000 bis 180.000 km gemacht. Für die Fahrleistung braucht der Duchschnittsfahrer 8 - 12 Jahre. Jemanden der alle 8-12 Jahre mal Punkte kassiert würde wohl keiner als Verkehrsrowdy bezeichnen, oder? Aber jemanden, der den selben Fehler nach genau so vielen km macht, nur dadurch, dass er diese km in einer kürzeren Zeit fährt den Fehler eben nach 2 Jahren, statt nach 8-12 Jahren macht wird dadurch sofort zum Verkehrsrowdy?

Einfach mal drüber nachdenken.

Sry für den ganze quote, aber ich denke dieser Ansatz ist durchaus überlegenswert. Die Frage dabei ist aber, wie man das Umsetzen könnte.

Ich bin allerdings komplett gegen die Punkte Thematik. Sie ist nicht representativ genug um für solche Konsequenzen wie Führerscheinentzug etc. her geholt zu werden.

Meines Erachtens sollte man viel mehr die Vergehen einzeln und für sich zusammen betrachten. So sieht man auch wer ein unverbesserlicher Raser ist usw. und kann gegebenenfalls ehr reagieren.

Die Messlatte kann man so auch viel besser anlegen und so vergleichbare Fälle besser behandeln.

Im Endeffekt das, wie es jetzt teiweise schon praktiziert wird, jedoch nur ohne diese komischen Punkte.

MFG

Zitat:

Original geschrieben von Tempomat

Könnte mir folgenden Weg denken: Damit so manche permanente Sünder zu disziplinieren wäre könnte man doch die Geldbussen RADIKAL erhöhen.

War jemand bisher so asozial (in diesem Zusammenhang darf ich mich wohl so ausdrücken) dass er/sie 18 Punkte deshalb in Flensburg sammeln konnte, weil er/sie sich dies gerade noch finanziell erlauben konnte und ihm/ihr die Blamage des Punktekontos eh egal war, dann muss er in Zukunft vielleicht bei 8 Punkten finanziell passen.

... das Staatssäckel wird die Lösung um so mehr freuen.

Die Idee ist sicherlich gut.

Wenn ich mir aber den Mega-Thread zur Bußgelderhöhung anschaue, dann bin ich mir fast sicher, daß eine solche Lösung auf noch mehr Ablehnung stößt, als die Beibehaltung der "alten" Punkte-Regelung...:D

Zitat:

Original geschrieben von emi b5

Immer schön das Feindbild vor Augen, oder wie?

Einfach mal drüber nachdenken.

Heya,

die Forderung nach einem fahrleistungsbasierten System ist nachvollziehbar, aber eben schwer kontrollierbar.

Als Vorbedingung müsste jeder Fahrer für jedes Fahrzeug, das er bewegt, ein Fahrtenbuch führen. Wie läuft das dann mit gemeinsam genutzen Fahrzeugen? Und wie verhindert man, dass Kilometer verschoben werden? Die erste Aktion nach einem Punkte-Delikt wäre doch ein Einspruch, für den man von überall her Kilometer sammeln würde, um den schlimmeren Auswikrungen zu entgehen...

Meiner Meinung nach geht die Änderung in die flasche Richtung.

Elderian

Ich halte die Änderung des bestehenden Punktesystems unter dem Vorwand von mehr Gerechtigkeit für nicht zielführend. Das bisherige System hat sich seit Jahrzehnten bewährt und bisher wurde auch nicht festgestellt, daß es mit unserer Verfassung in irgendeiner Form kollidiert. Hier scheint mal wieder blinder Aktionismus der Vater der Aktion zu sein...

Zitat:

Oder bislang nur Wunschdenken eines engagierten Hinterbänklers?

Klingt irgendwie so.

Und zwar nach einem Hinterbänkler, der schon mal die 18 in FL erreicht hatte.

am 5. April 2009 um 9:38

Wenn man an dem System was ändert, sollte man es schneller machen. Die Wirksamkeit einer Strafe hängt doch in erster Linie davon ab wie direkt Strafe und Vergehen zusammen wahr genommen werden. Die härte der Strafe spielt dabei auch eine Rolle, aber ist nicht alles.

Statt immer nur an der Härte von Strafen rum zu ändern sollte lieber die Zeitspanne bis mal was passiert entfernt werden.

Würden Verstöße zu die Fahrverboten führen z.B. sofort vollstreckt werden können, wäre die Wirkung sicher viel besser.

Zitat:

Original geschrieben von emi b5

 

Andererseits fährt der durchschnittliche Autofahrer vielleicht irgend was von 15.000 bis 20.000 km im Jahr. Das bedeutet, dass er nach 30.000 bis 40.000 km seine Punkte wieder gelöscht bekommt.

Ich fahre hingegen ca. 80.000 bis 90.000 km im Jahr. D.h. ich habe meine Fahrfehler alle ca. 160.000 bis 180.000 km gemacht. Für die Fahrleistung braucht der Duchschnittsfahrer 8 - 12 Jahre. Jemanden der alle 8-12 Jahre mal Punkte kassiert würde wohl keiner als Verkehrsrowdy bezeichnen, oder? Aber jemanden, der den selben Fehler nach genau so vielen km macht, nur dadurch, dass er diese km in einer kürzeren Zeit fährt den Fehler eben nach 2 Jahren, statt nach 8-12 Jahren macht wird dadurch sofort zum Verkehrsrowdy?

Einfach mal drüber nachdenken.

Hab drüber nachgedacht und bin ganz schnell zu folgemdm Ergebnis gekommen. Ein kilometerleistungsbasiertes Punktekonto, was immer das sien, ist ein nettes Wortgeschwulst, und nix anderes.

Warum?

Wenn eines unteilbar ist, das ist die Kriterien zur Einhaltung der Verkehrssicherheit.

Punkte bekommt man für Verstöße, die im Endeffekt ein ERHEBLICHES Gefährdungspotenzial beinhalten und nicht nur, sondern diese führen zu Unfällen mit Verletzten und Toten.

Bitte, ich sage das nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern ganz klar auch als ein potenzieller Täter, wenn ich mich ich Auto setze, ganz klar.

Gerade weil der Vielfacher auch in Zukunft viel fahren möchte/muss, MUSS dem VF sehr bewusst sein, dass gerade er sich sehr verkehrsgerecht verhalten MUSS, eben weil mit 80tkm, mal grob gerechnet, halt ein DOPPELT so hohes Gefährdungspotenzial, was die Unfallhäufigkeit anbelangt, hat.

Um es mal etwas polemisch aber in der Sache zutreffend zu sagen.

Fährste halt 80tkm im Jahr, kannste alle 10 Jahre einen Fußgänger platt machen und kriegst gegenüber einem Verkehrssünder der dass mit 8tkm pro Jahr macht, mildernde Umstände.

Das würde bedeuten, das die STvO UNTERSCHIEDLICH und nicht für jeden gleich, anzusetzen ist.

Mei, wir sind zwar in Deutschland, aber so weit sind wir Gottseidank noch nicht!

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