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Neues Konzept: Methanol Brennstoffzelle?

Themenstarteram 5. Mai 2021 um 15:02
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77 Antworten

Methanol-Brennstoffzelle (Auch Direktmethanolbrennstoffzelle genannt) ist ja nix neues und wird auch in allerlei Anwendungen immer mal wieder diskutiert, auch beim Fahrzeug und auch von diversen Herstellern.

Schön wäre es natürlich, wenn sich derartige Technologien mit weiterer Entwicklung durchsetzen könnten. Die entsprechende Infrastruktur bräuchte es natürlich auch noch.

Einen Akku braucht das Brennstoffzellen-Fahrzeuge aber nunmal auch und die Akku-Entwicklung wird eher noch weiter angefeuert mit der Elektromobilität.

Dauern wird es aber auf jedenfall, da kommen vorher noch zahlreiche Generationen an BEV ;)

Ich denke, für die PKW, zumindest die meisten, haben die alternativen Vorschläge ihr Zeitfenster verpasst - für 95% aller PKW ist das BEV aufgrund seiner unschlagbaren Energieeffizienz bereits heute die beste Wahl. Und die Fortschritte bei den Batterien sind aktuell viel schneller als bei den Alternativen, die eher die Funktion von Nebelkerzen haben.

Für Fernreisebusse, Langstrecken-LKWs, Lokomotiven sieht es anders aus - da ist Methanol eine Alternative zum Wasserstoff.

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 5. Mai 2021 um 17:02:02 Uhr:

https://www.youtube.com/watch?v=G3iKJ4IMick

kann sich das durchsetzen?

Nein, kann es nicht.

Erzeugt immer noch lokale Emissionen, denn das Methanol (das nie rein vorliegt) muss zu H2 umgewandelt werden.

Hat auch lokale CO2-Emissionen.

Braucht Biomasse, deren Gewinnung in Konkurrenz steht zur Produktion von Lebensmitteln oder Wäldern/Regenwäldern.

Braucht eine Methanol-Produktion und -Verteilung.

Hat immer noch ne Menge Abwärme und keinen guten Wirkungsgrad.

Wird nicht automatisch sauberer, wenn der Strommix sauberer wird.

Ist sehr aufwendig im Vergleich zum BEV.

Kann nicht daheim mit Photovoltaik geladen werden.

Hat keinen Support der Industrie oder Politik.

Und ehrlich, doch lieber Ethanol 12% mit 88% entzuckertem Traubensaft...

Das Thema ist tatsächlich nicht neu. Interessant an der Methanol-FC ist die Tatsache, dass sie eben einen flüssigen und relativ ungefährlichen organischen Treibstoff benutzt, der aus Biomasse, aber auch synthetisch hergestellt werden kann. Im Unterschied zu Wasserstoff also

1. mehrere Quellen

2. ohne teure Infrastruktur

3. ohne große Drücke und Umwandlungsverluste (Komprimieren, Transport, kühlen, etc.)

4. sichere Lagerung und Transport (40% Wasser 60% Methanol) also etwa so sicher wie "hochprozentiger Rum"

Der Vergleich mit dem BEV ist trotz deutlciher Vorteile tatsächlich schlecht, aber im Vergleich mit Wasserstoff ist der "Gumpert-FC" meilenweit voraus.

Ich kann mir sogar vorstellen, meinen alten TESLA so auf über 1000km Reichweite gerade im Winter zu bringen.

Platz für die FC ist im unteren Kofferraum, der 10..20l Methanol-Wassertank kann neben dem Wischwasserbehälter platziert werden.

Wärmeversorgung im Winter ist somit gesichert, ebenso wie die Energie für die Batterieheizung. Ich kann also auf Langstrecke im Winter bei -15° normal starten und die FC einschalten und nach 5 min auf kleinster Stufe mitlaufen lassen und so Wärme produzieren und die Batterie nachladen. Kurz Mit einem alten TESLA S 85 über 1500km am Stück fahren - wer will mehr ?

Die Chancen für "Gumpert-Automobile" sehe ich schlecht, die Welt braucht nicht die 325.Marke sondern ein vernünftiges BEV-Ergänzungskonzept, was Wasserstoff und dessen Nachteile endlich substituiert UND gleichzeitig als "RE" die BEV´s deutlich verbessert.

1. voll wintertauglich

2. Langstreckentauglich in Regionen mit schlechter Lade-Infrastruktur.

Dass der Scheuer dagegen ist, war irgendwie klar! Es ist ja nur die eigene deutsche (sogar bayrische) Wirtschaft, die wieder einmal geschädigt wird, man hat ja Erfahrung in solchen Dingen (Solarindustrie, Windindustrie)

Methanol kann man in Schleswig Holstein Windparknah im Ruhrpott oder im "Chemiedreieck" produzieren und so den Abregelstrom nutzen.

Methanol kann aus Biomasse herstellen, auf Flächen, die derzeit noch effizienzschwach für die Verschwendung von Biodiesel blockiert ist. So weit zu "schlechten Konzepten"

Zitat:

@Grasoman schrieb am 5. Mai 2021 um 21:54:02 Uhr:

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 5. Mai 2021 um 17:02:02 Uhr:

https://www.youtube.com/watch?v=G3iKJ4IMick

kann sich das durchsetzen?

Nein, kann es nicht.

Erzeugt immer noch lokale Emissionen, denn das Methanol (das nie rein vorliegt) muss zu H2 umgewandelt werden.

Hat auch lokale CO2-Emissionen.

Braucht Biomasse, deren Gewinnung in Konkurrenz steht zur Produktion von Lebensmitteln oder Wäldern/Regenwäldern.

Braucht eine Methanol-Produktion und -Verteilung.

Hat immer noch ne Menge Abwärme und keinen guten Wirkungsgrad.

Wird nicht automatisch sauberer, wenn der Strommix sauberer wird.

Ist sehr aufwendig im Vergleich zum BEV.

Kann nicht daheim mit Photovoltaik geladen werden.

Hat keinen Support der Industrie oder Politik.

Zudem ist der Wirkungsgrad grottig schlecht. Das alleine ist schon der Todesstoß für diese Idee.

Zitat:

Zudem ist der Wirkungsgrad grottig schlecht. Das alleine ist schon der Todesstoß für diese Idee.

Stand ja mit drin. Aber ein Todesstoß muss es nicht sein, auch andere Technologien mit grottigen Wirkungsgraden halten sich noch einige Zeit. Der Benzin- oder Dieselmotor als "Range Extender" eines PHEV hat ja auch einen grottigen Wirkungsgrad. Und das verkauft sich gerade wie geschnitten Brot - auch dank der Förderung.

Ein Punkt kommt noch dazu: Fertigem Methanol sieht man seine Herkunft nicht mehr an. Kann aus fossilen Quellen erzeugt worden sein, oder aus regenerativen. Das ist bei elektrischer Energie auch so, aber diese kann man schlechter über ganze Kontinente verschiffen. Und die lokale Stromproduktion hat man im Blick, dass sich diese dekarbonisiert.

Ich glaube übrigens, dass bei den SynFuel Technologien eher LNG/CNG noch eine gewisse Rolle spielen kann und wird. Und sonst eben doch Syn-H2 und das FCEV. Das bekommt man auch in kleine Autos mit viel Reichweite, wie ein Riversimple Rasa gezeigt hat. Hätte Herr Gumpert seinen Wagen als FCEV auf H2 gemacht, dann hätte er auch die hohe Reichweite, er hätte auch das schnelle Nachtanken und er hätte noch die 5000/6000 EUR Förderung pro Fahrzeug abgegriffen, wenn er Fahrzeuge unter 40.000 / 65.000 EUR Nettolistenpreis des Basismodells hinbekommt. Was bei Gumpert mit seiner Manufaktur natürlich schwierig ist.

Zitat:

@Grasoman schrieb am 8. Mai 2021 um 10:32:36 Uhr:

Zitat:

Zudem ist der Wirkungsgrad grottig schlecht. Das alleine ist schon der Todesstoß für diese Idee.

Stand ja mit drin. Aber ein Todesstoß muss es nicht sein, auch andere Technologien mit grottigen Wirkungsgraden halten sich noch einige Zeit. Der Benzin- oder Dieselmotor als "Range Extender" eines PHEV hat ja auch einen grottigen Wirkungsgrad. Und das verkauft sich gerade wie geschnitten Brot - auch dank der Förderung.

Das liegt daran, dass es eine etablierte Technologie ist und es Infrastruktur dafür gibt. Bei einer neuen Technologie, die dann eh dem baldigen Untergang geweiht ist, investiert niemand, wie man an diesem Beispiel schön sehen kann.

am 8. Mai 2021 um 15:44

Nich auch dank der Förderung sondern fst nur wegen der Förderung. Sind ja kaum privat zugelassene PHEV dabei.

Gumpert gibts übrigens schon etwas länger, war aber IMHO zwischendurch auch schonmal Pleite

Was man bei Gumpert nicht erkennen kann, ist die verbaute Technik und die Herstellkosten, um den Wasserstoff aus dem Methanol zu bekommen. Dazu braucht er noch die Brennstoffzelle und die Batterie. Was bedeutet das Massentauglich zu machen und in Konkurrenz anderer Antriebe bei Mittelklassewagen zu treten?

Einfach klingt es ja. Eine Flüssigkeit aus einem Zapfhahn zu tanken kennen wir ja und dass das ist in 5min erledigt ist. Also CO2 neutral, ohne Reichweitenangst und schnell nachgetankt ist ja seine Technik. Wo ist der Haken? Warum blitzt er immer ab?

 

Klar wird die Batterie für die meisten Anwendungsfälle im PKW ausreichen und das zukunftsfähigste Konzept sein. Wasserstoff mit Brennstoffzelle für LKW, Schiff und Flugzeug kann ich mir auch noch vorstellen, aber im Auto einfach nicht praktikabel und wirtschaftlich.

Wäre dann die Methanol Brennstoffzelle nicht die Lösung für diejenigen, die zwingend auf die Reichweite pochen und nicht bereit sind 30min Pause einlegen zu wollen?

Zitat:

@Grasoman schrieb am 08. Mai 2021 um 10:32:36 Uhr:

Aber ein Todesstoß muss es nicht sein, auch andere Technologien mit grottigen Wirkungsgraden halten sich noch einige Zeit.

Generell ist der Wirkungsgrad nur ein bedingt sinnvoller Maßstab, weil dieser immer im Verhältnis zu Verfügbarkeit und Kosten betrachtet werden muss.

Bestes Beispiel sind PV-Anlagen, welche ebenfalls sehr niedrige Wirkungsgrade erzielen, was jedoch wegen der niedrigen Kosten und hohen Verfügbarkeit von Sonnenlicht kein relevantes Problem ist.

Zitat:

@Weis2020 schrieb am 9. Mai 2021 um 10:37:07 Uhr:

Wäre dann die Methanol Brennstoffzelle nicht die Lösung für diejenigen, die zwingend auf die Reichweite pochen und nicht bereit sind 30min Pause einlegen zu wollen?

Also ich wäre dafür, die fahren weiter Diesel für 5-10Euro pro Liter.

Zitat:

Wäre dann die Methanol Brennstoffzelle nicht die Lösung für diejenigen, die zwingend auf die Reichweite pochen und nicht bereit sind 30min Pause einlegen zu wollen?

Du meinst die Direktmethanol-Brennstoffzelle? Die ganzen Argumente dafür und dagegen kamen ja schon.

Das ist ein freies Land. Wer denkt, dass er oder sie damit Erfolg hat, möge Fahrzeuge damit produzieren. Der Wirkungsgrad von 20-30% (chemische zu elektrische Energie) verheißt aber keine großen Erfolge in Pkw für diese Technologie.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Direktmethanolbrennstoffzelle

Nun hatten wir ja schon, dass der Wirkungsgrad nicht alles aussagt. Aber das Methanol wird auch nicht billig werden, noch hoch verfügbar. Also kann man das nicht einfach so verheizen.

Womit das nun auch zerstört und als Mythos entlarvt wurde.

"Danach muss ich ungefähr 11,7 kWh Strom aufwenden, um einen Liter Methanol zu synthetisieren, mit dem das Auto von Roland Gumpert laut seinen eigenen Angaben 9,5 Kilometer weit kommt. Das ist sehr wenig, denn das Tesla Model S fährt mit derselben Energiemenge 6 mal so weit.

Oder anders: Für besagte 500 Kilometer benötige ich mit dem Bayerischen Wunderauto nochmals mehr Energie als ein Diesel-PKW bzw. ich könnte damit 2 Monate lang meinen Haushalt mit Strom versorgen.

Damit würde selbst die gesamte deutsche Stromproduktion im Jahr 2020 nicht mal im Ansatz ausreichen, um die aktuelle Jahresleistung der deutschen PKW-Flotte zu erreichen. Wir müssten unsere Kraftwerkskapazität fast verdoppeln, nur um genug Sprit für unsere Autos herzustellen.

Also ja, das ist superpraktisch mit dem Methanol, wie schnell das getankt werden kann und wie hoch die Reichweite ist, aber würden hier nur solche Autos rumfahren, dann wäre der Sprit unfassbar teuer, reichte für ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge und außerdem säßen wir komplett im Dauer-Stromausfall."

...

"Wie investigativ ist Journalismus, wenn der Industrieverband dem Redakteur erklären muss, dass wir Klimaziele einhalten müssen? Ja, der VDI hat Recht: Nur mit effizienten batterielektrischen Autos (anstatt herkömmlicher Verbrenner) lassen sich die EU-Vorgaben einhalten. Es gibt bis 2030 einfach nicht genug Strom, um Autos mit der sechsfachen Energiemenge zu versorgen, nur weil man damit noch schneller laden kann – was für die meisten Menschen im Alltag ohnehin keinen Unterschied macht."

https://graslutscher.de/.../

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