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Motorüberholung NSU Quick Bj.51

NSU Quick 100
Themenstarteram 14. September 2020 um 6:14

Ein freundliches Hallo an Alle,

…ganz besonders aber an die Spezialisten die sich mit dem Quick Motor auskennen. Leider wird meine Quick (Bj. 1951, alte Ausführung ) jetzt doch sehr inkontinent, die Endgeschwindigkeit liegt noch bei 42 kmh in der Ebene, was für mich nicht so wichtig wäre, aber bei der kleinsten Anhöhe geht sie in die Knie und mit zunehmender Betriebswärme fällt auch das Anfahren immer schwerer. Also scheint die Kompression ziemlich dürftig zu sein. Außerdem verlagert sich sehr schnell das Öl von der hinteren in die vordere Kammer und von den insgesamt 200 ccm hat der Motor schon bei einer gesamten Fahrleistung von 60 km ungefähr 50 ccm verbraten. Deshalb habe ich mich jetzt doch entschlossen, den kompletten Motor rundum zu überholen.

Leider habe ich außer der Bedienungsanleitung, der Ersatzteilliste und den Explosionszeichnungen der einschlägigen Fachhändler keinerlei Unterlagen, eine detaillierte Reparaturanleitung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, eine offizielle soll es wohl auch nicht geben. Deshalb werde ich jetzt wohl für die nächste Zeit regelmäßig Fragen haben und bitte Euch um Unterstützung, denn ich kann jeden Rat gut gebrauchen und bedanke mich bereits jetzt für alles.

Ich habe mir jetzt unabhängig von dem was ich bei der Demontage vorfinde einen kompletten Dichtungssatz für den Motor, Getriebe und Kupplung bei einem der einschlägigen Fachhändler beschafft. Die beiden Hauptdichtungen sind ja extrem dünn und ich habe da echte Bedenken, ob die dicht werden, auch wenn ich die Flächen vorher abziehen werde. Wie sind da Eure Erfahrungen? Reichen die wirklich aus oder sollte man noch zusätzlich flüssige Dichtmittel einsetzen?

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass die Anzahl der Flachdichtungen genau meiner Ersatzteilliste entsprechen, zwei Gehäusedichtungen, eine Zylinderdichtung und eine Dichtung für den Vergaserkrümmer. Auf Ebay wird ein Satz angeboten mit einer weiteren Dichtung zwischen Zylinder und Zylinderkopf. Haltet Ihr das für sinnvoll bzw. erforderlich? Hat da schon jemand Erfahrungen gesammelt?

So, das war es für heute, die Quick habe ich auf eine Arbeitsplatte auf Tischhöhe mittels Flaschenzug gestellt und kann jetzt bequem mit dem Abbau der Peripherieteile beginnen.

Gruß

Der Oldtimerbiker

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29 Antworten

die Quick hat keine Dichtung zwischen Zylinder und -kopf.

Darf auch nicht montiert werden,nimmt nur Kompression weg.

Die Händler die sowas anbieten sind keine Technikleute,sondern

"Kaufleute" ohne zu wissen was an die Fahrzeuge gehört.

Für das Gehäuse würde ich zusätzlich dünn etwas Silikondichtmittel wie

Dirko verwenden,bringt mehr Sicherheit.

Auch wenn manche Leute schreien "nei i i i n" es schadet nicht, hat aber den Vorteil

es wird dicht.

Jan.

Hallo,

 

ich kann mich dem Jan nur anschließen, unbedingt dünn Silicondichtmasse aufbringen.

Kolbenringe auf jeden Fall neu, Stoßspiel 0,2-0,3mm ( Fa. Dümpert Kolben ) und natürlich ganz wichtig alle Wellendichtringe erneuern, das müssten Normteile sein.

Ich habe zwar keine Erfahrung mit der Quick aber mit allen alten Zweitaktern sind die grundlegenden Probleme gleich.

 

Viel Erfolg

Peter

Themenstarteram 18. September 2020 um 5:16

Hallo Jan.h.,

danke für Deinen Tip, auf Silikon wäre ich nicht gekommen, ich dachte mehr an Curil-N oder Admosit. Aber wenn das auch geht, das habe ich immer vorrätig, Hauptsache es wird dicht, denn diese Papierdichtungen sind ja schon von der Form her extrem sensibel.

Ja, das mit der Kopfdichtung hat mich auch gewundert, bei der Demontage habe ich auch keine vorgefunden

Gruß

Oltimerbiker

Themenstarteram 18. September 2020 um 5:46

Hallo Peter,

auch Dir danke für die Tips, bereits bevor ich mit der Demontage begann, habe ich mir einen kompletten Satz aller Flachdichtungen, Radialdichtringe, Kupfer- und Korkdichtungen beschafft. Das sehe ich nämlich auch so, das ist das absolute muß, an solchen Kleinteilen zu sparen kann eine ganze Revision zum Scheitern bringen. Ja, die Kolbenringe müssen schon deshalb erneuert werden, weil ich beim Ausbau von den drei nur noch zwei ganze und einen halben vorgefunden habe. Schätze das war schon von Anfang so, denn wohin sollte die andere Hälfte verschwunden sein, ohne Spuren zu hinterlassen. Aber wahrscheinlich muß ich sowieso einen neuen Kolben einbauen, denn der hat wie auch die anderen inneren Bauteile ziemliche Montagespuren einer früheren heftigen 'Revision'. Da werde ich mal bei Fa. Dümpert vorsprechen, denn eine eigene website habe ich bisher nicht vorgefunden

Gruß

Oltimerbiker

Hallo,

bitte kein Sanitärsilicon verwenden sondern spezielles Silicondichtmittel wie z.B. Mannol 9914 oder Dirko.

Gruß

Peter

am 2. Oktober 2020 um 5:24

Gude zusammen,

ist ja ein Zufall genau das Thema habe ich auch zur Zeit, der Motor muss überholt werden und habe ihn schon zerlegt in alle Einzelteile. Fing eigentlich nur mit Tausch der Kupplung von Kork auf Jurid an. Beim entfernen des Primärgehäusedeckels fand ich Teilchen von der Primärkette! hm also Ritzel und Kupplungskorb abgezogen. Über Nacht zum Entschluss gekommen wenn du schon soweit bist, zerleg den Rest auch noch, die Geräusche beim Lauf des Motors (insbesondere im Standgas) waren nicht zu überhören.

Soweit so gut, habe vor 3 neue Rillenkugellager C3 einseitig geschlossen und Silikon Wellendichtringe (WA 25x35x7, WAS 17x30x7) einzubauen. Zwischen den Haupt-Gehäusehälften fand ich keine Dichtung vor und das Öl war auch schon fast weg. Das Pleuellager unten hat etwas Spiel, mal sehn was mein Kollege der Werkzeugmacher dazu sagt. Kolben und Zylinder wären m.E. noch verwendbar sind aber Ar..glatt. Da ich auch gerne noch etwas bessere Fahrleistung und a bissi Drehmomentzuwachs hätte, habe ich mich zum Kauf eines neuen Kolbens bei der Fa. Kexel mit 51,5 mm Durchmesser entschieden. Der Kolben hat eine "temper-flon" Beschichtung , die geringere Reibung und Notlaufeigenschaften verspricht, mal sehn ob's was bringt. Den 52er Kolben zu bestellen hab ich mich nicht getraut die Zylinderwand hat unten nur 3mm Stärke --> blieben noch 1,5mm übrig. Bringt nach meinen Berechnungen 10% mehr Hubraum. Das Gleitlager am Kolbenbolzen möchte ich durch eine Nadelhülse 14x17x17 ersetzen, war schwer zu bekommen und mit dem Mass auch net ganz billig.

Bin jetzt, nach dem ich hier die posts gelesen habe unsicher, ob ich mir die Papierdichtung oder Dirko zwischen Hauptgehäusehälften verbauen soll. Was spräche denn gegen das Papier?

Gruß aus FFM Armin

Hi Armin aus FFM.

Warum Papier reinmachen, wenn keines drinnen war? Bedenke ein evtl. größer werdendes Spiel der Kurbelwelle/der Getriebewellen!

 

Gruß aus Nähe AB

Themenstarteram 3. Oktober 2020 um 5:34

Also diese Bedenken habe ich nicht, denn es gehört laut ET-Liste eine dünne Papierdichtung zwischen beide KG-Hälften. Mehr Bedenken habe ich weil die sehr labil ist, dass sie bereits vor dem Einbau genau an der unteren Stelle durch Einknicken und Verformung bereits vorgeschädigtsein kann, was allerdings nicht zu erkennen ist. Deshalb werde ich beides machen. Bei mir kam die Dichtung schon in der Verpackung eingeknickt an und wie oft sich das in der Post schon bewegt hat, kann man nur ahnen. Die brisante Stelle habe ich im Bild dargestellt.

Gruß

Oldtimerbiker

Kg-dichtung

Ja, wenn da eine Papierdichtung rein gehört, dann auf jeden Fall wieder reinmachen. Kritische Stellen, oder auch Stellen, die über die Jahrzehnte vielleicht etwas vermackt sind, dünn mit einer guten Flächendichtung einstreichen. Das hat dann auch den Vorteil, dass die Dichtung etwas anpappt und liegen bleibt. Das geht übrigens auch gut mit ein paar kleinen "Tupfern" Fett, die man vor dem Auflegen mit dem Finger aufbringt.

 

Mfg

Die Motoren ab Baujahr 1950 und Rillenkugellagern als Hauptlager hatten eine Mitteldichtung. Die Vorgänger mit den Schulterlagern nicht.

Wenn die Dichtung nicht vorhanden war, müssen Kurbelwelle und die Getriebewellen neu ausdistanziert werden.

Themenstarteram 4. Oktober 2020 um 5:48

Danke konsulistic, wieder etwas dazu gelernt. Gruß Oldtimerbiker

am 6. Oktober 2020 um 5:48

Ans Ausdistanzieren hab ich schon gedacht, für die Kurbelwelle gilt (lt. Motzke) 2-5 zehntel mm Spiel, schätze in etwa das gleiche für die Getriebewellen, vielleicht etwas weniger da hier nicht so hohe Temperaturschwankungen auftreten.

Würde dann in etwas weniger als Papierstärke eine Passscheibe auf der Seite in Richtung Kupplung (Primärantrieb) verbauen.

Zwischen beiden Kammern (Getriebe und Primärgehäuse) existiert ja ne Ausgleichsöffnung und nur der Getriebeteil hat ne Ablassschraube, mich würde mal interessieren ob zwischen den beiden Kammern Öl hin bzw. her wandert.

am 11. Oktober 2020 um 5:04

Habe mir nen neuen Kolben mit Übermass bestellt, der ist allerdings deutlich schwerer und massiver als der Orginal Kolben. Der Orginale wiegt mit Ringen und Bolzen 155g der Neue hingegen 205g. Ich denke da handele ich mir eine Unwucht ein die sich deutlich bemerkbar machen wird. Würdet ihr den Neuen bedenkenlos einbauen?

Gruß Armin

Ein Aufmaßkolben ist Grundsätzlich immer schwerer und hat im Gegensatz zum alten noch keinen Abrieb.

Zylinder gemäß dem neuen Kolbenmaß honen lassen.

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